Hallo Falko und alle anderen,

in den letzten Mails in diesem Thread konnte ich fast nur Wahres entdecken, was ich ebenfalls bestätigen kann. Was mich betrifft, habe ich mir dummerweise vor knapp 2 Monaten den rechten Daumen, vor dem oberen Gelenk, gebrochen. Die ersten Wochen bin ich (dummerweise) nicht zum Arzt gegangen, da ich davon ausging, daß der Daumen nur stark geprellt und daher stark angeschwollen, aber nicht gebrochen ist. Daß ich ihn (bzw. exakter das obere Daumenglied) nicht mehr bewegen kann, habe ich auf die starke Schwellung des Gelenks zurückgeführt - ein Bruch schien mir zu abwegig zu sein. Auch schmerzte der Daumen nur mittelmässig und nur die erste Woche danach, konnte ich Zug um Zug wieder fast alles mit der rechten Hand machen. Nun ging ich daher erst nach knapp 2 Monaten nach dem Vorfall zum Röngten ins Krankenhaus, wobei ich erfuhr, daß man normalerweise gar keine Möglichkeit bekommt, sich direkt röntgen zu lassen, sondern normalerweise immer erst über den "Hausarzt", also konkret an einen Arzt in der zuständigen Poliklinik wenden muss, der einen dann weiter verweisst. Nun, soweit also gut, daß ich mir das ersparen konnte, meine Hand wurde dann im Krankenhaus nach erfreulich kurzer Wartezeit geröngt und mir direkt ein Bruch (exakter Absplitterung/Abtrennung) des Knochens mitgeteilt. Der zuständige Arzt zeigte mir dann noch zwei Röntgenbilder meiner Hand, sagte aber weiter kaum etwas zum Thema und verwiess mich gleich weiter an die nächste kurze Warteschlange beim Kollegen, der Verbände anlegt bzw. eingipst. Ich hätte mir an dieser Stelle doch noch sehr ein paar Informationen bez. der Behandlung usw. seitens des Arztes (ca. 25 Jahre alt) gewünscht. Auf ein Eingipsen habe ich nun verzichtet, da die Hand zu 95% und ohne jeden Schmerz benutzbar ist und es ja im allgemeinen heisst, daß man einen Bruch gleich sofort ruhig stellen muss, da man ansonsten, die Möglichkeit zur Positionsanpassung der/des Knochen(s) verliert. Man hat ja auch schon von mehreren Leuten gehört, die sich einen Fußknochen (Zeh) gebrochen haben und es dann nach einer Weile, unbehandelt, ebenfalls wieder alles OK war (abgesehen von der Form des Zehs vielleicht). OK, mein Daumen ist nun auch leicht deformiert und etwas krumm, aber ich gehe davon aus, daß die Schwellung irgendwann ganz zurückgehen wird, sofern sich der Knochen wieder setzen konnte ... Jedenfalls habe ich mich bis jetzt noch gegen ein Eingipsen entschieden, da ich es auf diesem Weg versuchen werde. Sollte es nicht funktionieren, werde ich beim nächsten Deutschlandurlaub über einen Arztbesuch nachdenken, auch wenn das dann ggf. über eine kleine OP laufen wird. Hier in Cuba habe ich allerdings in der Tat kein Bedürfnis, mich einer OP auszusetzen ... denn was ich aus wenigen eigenen Erfahrungen mit Ärzten hier gemacht habe und -wichtiger-, was mir Freunde schon berichtet haben, was in den Krankenhäusern so abgegangen ist ... da nimmt man die medizinischen "Dienstleistungen" nur im äussersten Notfall an, wenn es ums Überleben geht ...

Ja, da bin ich ganz Deiner Meinung Falko, auch junge Ärzte müssen ihre Erfahrungen machen, sollten - meiner Auffassung nach - allerdings auch ausreichend mit dem Patienten sprechen bzw. ihm erklären, was Sache und im weiteren zu tun ist ... und genau das kritisierte ich ja in meinem Post.

Reís gab es zuletzt immer genug zu 60 bis 70 CUP das Libra. Nur die Versorgung mit Reis durch die canasta basica (Libretta) läuft nicht so gut.

Das war vor einer Woche

Deswegen ist es immer gut eine ausreichende Reserve im Haus zu haben.

@falko1602: Die Bezahlung dürfte bei uns beiden das kleinste Problem darstellen. Ich bin vor ein Paar Tagen wieder einmal auf Bestellungen in Onlinetiendas ausgewichen. Insbesondere wegen 20 Liter Aceite und etwa 25kg Waschpulver, weil dies auch in der calle fast nicht zu bekommen ist.

Ich find's toll, wie du das machst.
Auch ich bin seit 36 años RP dort, habe auch viele Jahre dort wie'n Cubi geschafft, für 205 Peso im Monat (1$=7 Peso)
Und ging nicht zurück, weil ich dort gerne war, das Leben noch den Geruch von leben hatte und nicht leben un zu konsumieren.
Ich war danach 'ne Zeit nebenan in der Entwicklungshilfe, hatte aber immer meine Hütte mit riesen Garten dort.
Nach 36jahren im Ausland ist die Rente mickerich, aber immer noch viel mehr als die meisten Leute.
Hier könnte ich davon keine Miete bezahlen.

Zitat von El_Cubano_Siempre im Beitrag #179

---

Ja, da bin ich ganz Deiner Meinung Falko, auch junge Ärzte müssen ihre Erfahrungen machen, sollten - meiner Auffassung nach - allerdings auch ausreichend mit dem Patienten sprechen bzw. ihm erklären, was Sache und im weiteren zu tun ist ... und genau das kritisierte ich ja in meinem Post.

---

Danke für die Genesungswünsche Clara ! Schauen wir mal, wie sich der Daumen macht und ob er auch ohne Gips irgendwann zur Ruhe kommt ...

Kürzlich haben wir erfahren, dass die Tante meines Mannes Krebs hat. Ob oder wie der Tumor gestreut hat, muss noch weiter untersucht werden. Leider sind in vielen Krankenhäusern die entsprechenden Geräte defekt, was die Terminfindung erschwert. Ich bin sicher, meine Schwiegermutter wird das schon schaffen, eine Untersuchung aufzutun, die ist einfach Bombe vernetzt, weil sie selbst schon tausend Leuten ausgeholfen hat - ich finde es aber einfach nur traurig, wie alles so langsam dahin rottet. In der Schule meines Stiefsohnes werden Klassenzimmer wegen maroder Wände vorsichtshalber ganz geschlossen, gleiches gilt für einen Balkon in "unserem" Haus - und das alles in Havanna-Vedado, das ja noch zu den privilegierten Vierteln gehört.
Würde mich mal interessieren, wie die Ausgewanderten vor Ort das sehen. Wird da je auch mal was (von staatlicher Seite) repariert? (Außer 5-Sterne-Hotels?)
Das ist doch utopisch, dass das Land mit dem derzeitigen Raubbau-System und der Massenauswanderung der Mittelschicht je wieder auf die Beine kommt.

@clara
Kann ich durchweg bestätigen.
Direktorin eines bekannten Museums bat mich, für eine bevorstehende Operation Material für Zugänge und Urin-Katheder mitzubringen.

Gibt nix in den Krankenhäusern.

Zitat von Calle_62 im Beitrag #193

---

@clara
Kann ich durchweg bestätigen.
Direktorin eines bekannten Museums bat mich, für eine bevorstehende Operation Material für Zugänge und Urin-Katheder mitzubringen.

Gibt nix in den Krankenhäusern.

---

Ich nehme auch immer sterile Handschuhe mit, die fehlen in den Krankenhäusern

Der Satz war viel zu lang

Gibt nix

genügt vollkommen

Bei uns geht es schon wieder los mit den Stromausfall. Sagt Schwiegermutter. Die Nachbarin macht Ultraschall im Krankenhaus, kein Strom, kein Ultraschall. Ihre Tochter auch Ärztin, die backen lieber Pizza, mit Holzkohle, wenn Mehl da ist. Die Familien Pizza 400 Peso inkl. Anlieferung zzgl Trinkgeld. Verdienen sie mehr, ihre Worte.
Pastica

Das hast du sicher nicht : falsch verstanden.
Oder gerade ausgedacht.

Ich kann jetzt noch nicht wirklich nachvollziehen was Lebensmittelpreise mit dem Gesundheitswesen zu tun haben...

Mein doch kurzer Eindruck war...
Das auch die Ärzte ein Stück von dem "vermeindlichen Kuchen" abhaben wollen.
Wenn Sie den Job schon machen, und nicht als Putzfrau/Mann nach Varadero gehen.

Das kann ich nachvollziehen! Habe gar Verständnis dafür. Würde es vermutlich nicht anders machen.
Hast Du Euro?... Devisen? Dann habe ich OP Besteck und Medikamente...

Daran ist nichts falsch... Wir in Europa praktizieren dies seit Jahrzehnten.
Gesetzlich, Privat, Zusatzversichert...? Und hierzu dann die entsprechenden Zuzahlungen.

Nur kommt bei uns das Geld halt nicht bei den Personen selbst an, sondern versickert in der Verwaltung.