Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente

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18.06.2019 14:55 (zuletzt bearbeitet: 18.06.2019 14:56)
avatar  jan
#101 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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jan
Rey/Reina del Foro

Mit Trieli?

Zitat

so als wäre man selber mit gereist.



Ihr tut der Mors weh

18.06.2019 21:54
avatar  Karo
#102 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Karo im Beitrag #47
...die Spannung steigt...was war mit dem Sonnenhut....vom Winde verweht.???..Küstenwache fischt ihn wieder aus dem Meer.???..



das war Post am 13.....wäre sicher weniger schmerzhafte Variante gewesen als dann SaltoMortale aufs Strassenpflaster,,,,und alles wegen dem Hut.
Suerte !


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18.06.2019 23:03
avatar  el-che
#103 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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Rey/Reina del Foro

.....werfe ich lieber ein paar Wasserdesinfektionstabletten (Micropur) mit hinein.....

das ist eine seeeeehr gute idee, habe gerade die tabletten bstellt, por si acaso im falle eines falles


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18.06.2019 23:04
avatar  Pauli
#104 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Karo im Beitrag #102
Zitat von Karo im Beitrag #47
...die Spannung steigt...was war mit dem Sonnenhut....vom Winde verweht.???..Küstenwache fischt ihn wieder aus dem Meer.???..



das war Post am 13.....wäre sicher weniger schmerzhafte Variante gewesen als dann SaltoMortale aufs Strassenpflaster,,,,und alles wegen dem Hut.
Suerte !


das war schon sehr unglücklich warum lässt er den hut nicht fliegen,hält sein fahrrad an
und sammelt den hut wieder ein. aber ok nobody is perfect .


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19.06.2019 09:51
#105 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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super Mitglied

Zitat von Pauli im Beitrag #104


das war schon sehr unglücklich warum lässt er den hut nicht fliegen,hält sein fahrrad an
und sammelt den hut wieder ein. aber ok nobody is perfect .
@Pauli Natürlich hätte ich den blöden Hut einfach fliegen lassen sollen, aber, wie ich schon schrieb, war es ein Reflex, also eine Reaktion ohne Einschaltung des Verstandes.


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19.06.2019 19:01
#106 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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super Mitglied



Marea del Portillo

Langsam komme ich wieder zu mir. Mein Körper fühlt sich wie betäubt an, so als hätte man mir ein Anästhetikum verabreicht. Ich kämpfe mich auf alle viere hoch und da kommen die Schmerzen. Es brennt höllisch. Ich blute aus mehreren großen und kleineren Wunden. Später zähle ich zwölf Schürfwunden. Am schlimmsten hat es meinen rechten Arm erwischt. Ein handtellergroßes Stück Haut ist wie weggeraspelt. Eine weitere tiefe Wunde ziert mein linkes Knie. Von Kinn und Lippen tropft es rot auf mein T-Shirt. Überall an den Händen sind kleinere Schürfwunden.

Ein älterer Guajiro, der den Sturz beobachtet hat, kommt auf mich zugerannt. Schon von weitem ruft er:

„Ay Dios mio, que pasó, que pasó…“

Zu dem Zeitpunkt muss ich ein erschreckendes Bild abgegeben haben. Ich hüpfe mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Straße herum, überall Blut, und dazu mein „Ay ay ay“ Geschrei. Mein Fahrrad liegt ein paar Meter entfernt am Straßenrand, ein Teil des Gepäcks ist im Gelände verstreut.

Der Guajiro sagt, es gäbe ein Consultorio Medico, etwa 500m entfernt. Er würde mich dorthin bringen. Er nimmt mein Fahrrad auf und sammelt die verstreuten Gepäckstücke ein. Sogar der Hut aus Santiago ist dabei.

Wir marschieren los. Ich hatte sozusagen Glück im Unglück, es ist tatsächlich nicht allzu weit bis zu dem Consultorio. Auf der Veranda eines unscheinbaren, einstöckigen Gebäudes sitzen und stehen etwa zehn bis 12 Personen. Es sind hauptsächlich Frauen und Kinder, einige wenige Männer. Diesmal frage ich nicht nach ‚el ultimo‘.

Als sie mich sehen, geht ein erschrecktes Murmeln durch die Wartenden. Eine Frau steht auf und bietet mir einen Platz auf einem Bänkchen an.

„El medico viene pronto“. sagt sie.

Und dann:

„Que te pasó?“ „Un accidente?“

Alle starren mich an, während ich antworte:

„Me caí con la bicicleta en la loma“

Allgemeines Gemurmel:

„Ay, ay mi madre, que cosa, oye eso…“

Nach etwa einer halben Stunde kommt el Medico. Da Notfall, darf ich als erster ins Untersuchungszimmer. Der Arzt nimmt meine Personalien auf, befragt mich nach dem Unfallhergang, notiert alles in Formularen. Dann werde ich nach inneren Verletzungen und auf gebrochene Knochen untersucht. Zum Glück ist alles heil geblieben. Auch meine geplatzte Lippe muss nicht genäht werden. Er schreibt noch ein Rezept mit einem Schmerzmittel aus, dann ist die Arbeit des Doktors getan.

Zwei Enfermeras übernehmen die weitere Behandlung. Sie waschen meine Wunden mit Wasser und Kernseife aus. Aus braunem Packpaper wickeln sie sterile Mullbinden um den letzten Dreck aus den Wunden zu reiben. Eine ziemlich schmerzhafte Prozedur. Immer wenn ich aufstöhne, streichelt eine der Krankenpflegerinnen beruhigend meine Schulter. Zuletzt wird eine Salbe aufgetragen, Verbandsmaterial gibt es nicht.

Ich soll morgen früh wiederkommen. Geld verlangen sie keins für die Behandlung.

Als nächstes muss ich eine Casa suchen. Ich brauche dringend ein Bett und ein paar Stunden Ruhe. In Marea del Portrillo gibt es meines Wissens drei Casas. Eine davon ist die Casa Barbara. Dort bekomme ich ein nettes, kleines Zimmer mit Terrasse. Ich lege mich erstmal hin und versuche zu schlafen. Nachts wache ich immer wieder auf. Jedes Mal, wenn ich mich im Schlaf drehe und dabei mit meinen offenen Wunden etwas berühre, durchfährt mich heftiger Schmerz.


Die Hantelbank der Casa Barbara, für momentan eher uninteressant

Marea del Portrillo ist ein kleines Nest. Es gibt ein paar staubige Straßen, einen Dorfladen, ein oder zwei Restaurants, zwei oder drei Casas. Vielmehr kann ich nicht entdecken. Ok, es gibt dann noch die etwas außerhalb gelegenen Hotels, aber mit denen, bzw. deren Gäste bin ich nie in Kontakt gekommen.

Als ich am nächsten Tag in den kleinen Dorfladen komme um Wasser und Bier zu kaufen, höre ich eine Kundin zur Verkäuferin sagen:

„Ese es el que cayó en la loma“

Diesen Satz höre ich in Marea noch ein paar Male. Offenbar hat sich das Ereignis herumgesprochen und ich bin zu einer lokalen Berühmtheit geworden.

Die Verkäuferin mustert mich von oben bis unten und sagt dann:

„Ayayayayai“

Während der nächsten zwei Tagen gehe ich jeweils morgens und abends zum Consultorio. Die Behandlungsprozedur wiederholt sich jedes Mal. Meine Wunden werden geschrubbt und mit Salbe eingestrichen. Verbandsmaterial gibt es nicht. Das hat den Vorteil, dass die Verletzungen an der frischen Luft besser heilen, aber den Nachteil, dass der Staub der Straße ungehindert eindringen kann und, was fast noch unangenehmer ist, ich muss ständig winzig kleine Fliegen abwehren, die sich durch das rohe Fleisch magisch angezogen fühlen.

Am dritten Tag beschließe ich ins etwa 20km entfernte Pilon weiter zu ziehen. Mit dem Fahrrad packe ich das nicht. Es ist zu schmerzhaft. Bei jeder Bodenunebenheit könnte ich laut aufschreien. Und dann ist da noch der Schweiß, der in die Wunden läuft und höllisch brennt.

Der Casa-Besitzer besorgt ein Taxi. Es ist ein uralter Lada mit Gepäckträger fürs Fahrrad. Als wir die Hauptstraße Richtung Pilon entlangfahren, sehe ich einen Guajiro, der uns zuwinkt. Es ist der Mann, der mich nach dem Sturz von der Straße aufgelesen hat.

Ich winke zurück und rufe im Vorbeifahren:

„Muchisimas gracias por su ayuda“


Revolucion in Pilon

Pilon

Pilon ist mit rund 30000 Einwohner eine Kleinstadt und hier in dieser Gegend quasi das Zentrum der Zivilisation. Es gibt eine Bank, einen Terminal de Autobus, einen Parque und sogar ein Hospital.

Ich miete mich in der Casa Dalia ein. Mein Zimmer liegt außerhalb des eigentlichen Wohnhauses an einem kleinen Innenhof. Der Preis, 20 CUC mit Frühstück, ist ok.

Dalia und ihr Mann machen einen netten Eindruck. Natürlich wollen sie wissen, was mir passiert ist und natürlich begleiten sie meine Erzählung mit etlichen „Ay, ay, ay“ und „Dios mio“ – Ausrufen.

Dalia, die Casa-Wirtin bietet mir an, eine befreundete Ärztin, die im Hospital arbeitet, könnte nach der Arbeit kommen und nach meinen Verletzungen schauen. Dann müsste ich nicht ins Hospital gehen. Das ist mir recht, denn auf Krankenhausbesuch habe ich tatsächlich keine Lust. Kubanische Krankenhäuser gehören nicht zu den Orten, die man freiwillig besucht.

Am Abend kommt Doctora. Sie packt eine in braunes Packpapier eingewickelte Kernseife aus, streift sich ein Paar Gummihandschuhe über und beginnt mit der Wund-Wäsche. Die Casa-Wirtin hat aus Blätter und Kräuter einen Sud zubereitet, den sie mir fast kochend, über Arme und Beine schüttet.

„Eso desinfecta“ sagt sie und tätschelt mir beruhigend den Arm, als ich aufstöhne.

Inzwischen hat sich auf den Wunden ein weißer (Fibrin-)Belag gebildet. Der muss jeden Tag von neuem entfernt werden. Leider ist er ziemlich zäh und so muss Doctora ganz schön schrubben. Sie sagt, das sei wichtig, damit sich darunter keine Entzündung bildet. Ich könnte dabei vor Schmerz an die Decke gehen. Zuletzt kommt eine Salbe drauf.

Diese Prozedur wiederholt sich zweimal am Tag. Die Gummihandschuhe werden nach jeder Behandlung gewaschen und an der Wäscheleine getrocknet. Gratis ist die Behandlung nicht. Doctora kassiert 5 CUC/Tag, einschließlich der aus dem örtlichen Krankenhaus entwendeten Salben und Mullbinden.


Arztbesuch

Ich bleibe drei Tage in Pilon. Die Casa-Leute haben mich fast adoptiert. Sie laden mich zum Essen ein, waschen meine Wäsche, bringen mir ständig Kaffee und helfen mir bei der Wundversorgung, die ich ab dem dritten Tag selber übernommen habe. Und nicht gegen Extrabezahlung, sondern einfach, weil sie nette Menschen sind.

Eine Sache macht mir zu schaffen. Jeden Morgen, ab etwa vier Uhr, kräht ein Hahn in Nachbars Garten, als würde er dafür bezahlt. Wieder und immer wieder. Nur durch eine dünne Steinmauer getrennt, ist er fast so laut, als säße er in meinem Zimmer. Weiter entfernt wohnende Hähne nehmen den Ruf auf, noch weiter entfernt wohnende Hähne antworten. So geht das reihum, bis mein Hahn wieder mit Krähen an der Reihe ist.

Als ich Dalia daraufhin anspreche, zuckt sie nur mit den Schultern.

„No puedo hacer nada, es el gallo del vecino“

Die Leute scheint das nicht zu stören. Mich würde es allmählich zum Wahnsinn treiben, wenn ich hier leben müsste.

Kubanische Langsamkeit

Im Zentrum Pilons, wie scheinbar in jedem kubanischen Ort, gibt es einen Wifi-Parque. Direkt daneben eine Verkaufsstelle der ETECSA, wo man Internet Karten kaufen kann. Da meine Karten aus Santiago alle aufgebraucht sind, gehe ich dort ins Büro um neue zu kaufen. Ich habe Glück, vor mir ist nur ein Kunde, also keine Warteschlange.

Die ETECSA-Angestellte ist gerade dabei, ein Bündel Geldscheine zu zählen. Dabei bewegt sie ihre Hände wie in Zeitlupe. Sie betrachtet jeden einzelnen Schein, legt ihn auf den Tisch, dann den nächsten, den nächsten, den nächsten usw. Schließlich schnürt sie das Bündel mit einem Band zusammen und legt es in eine Schublade. Dann tippt sie etwas in ihren Computer, betrachtet den Monitor, holt das Bündel wieder aus der Schublade, öffnet das Bändchen und beginnt von neuem zu zählen…

Ihr Telefon klingelt und sie unterbricht die Zählarbeit.

„Hola Mimi, como estas?“

Und sie unterhält sie minutenlang mit „Mimi“. Sie plaudern über „fin de semana“, den „Carnaval“, gemeinsame Bekannte und was weiß ich noch.

Hinter mir entsteht eine Cola, die rasch immer länger wird. Nachdem sie das Telefonat mit Mimi beendet hat, zählt sie das Geld noch einmal durch, Bändchen drumherum und ab in die Schublade. Der Kunde vor mir bekommt eine Quittung und endlich bin ich dran.

Für den Kauf der Internet-Tarjetas muss ich meinen Ausweis vorzeigen. Sie beginnt die Daten in ein Formular einzutippen. Dann fragt sie, welche Nationalität ich habe.

Ich sage: „Aleman“.

Sie lächelt mich strahlend an, greift ihr Smartphone und beginnt durch die Menues zu scrollen. Sie findet das Gesuchte: Fotos ihrer Familie. Stolz deutet sie darauf:

„Mi hija“, „ella vive en Alemania, esta casada con un Aleman“

Ich muss mir alle Fotos ansehen, während die Schlange hinter mir die Eingangstüre erreicht. Die ersten Wartenden verlassen schon wieder das ETECSA-Büro. Einer versucht sich vorzudrängen, wird aber mit einem scharfen „espere“ zurückgescheucht.

Endlich bekomme ich meine Internetkarten und verlasse das Büro. Jedenfalls weiß ich jetzt, wieso sich in Kuba überall Schlangen bilden.

Letzter Abend

Am letzten Abend meines Pilon Aufenthaltes stürze ich mich ins Nachtleben. Es laufen gerade Vorbereitungen für Carnaval. Eigentlich ist Carnaval erst in zwei Wochen, aber sie haben entlang der zentralen Hauptstraßen schon jede Menge Freß- und Verkaufsstände aufgebaut.



An den Freßständen gibt es Cajitas, Pizza, frittierte Krabben, gekochte Maiskolben und Chicharrónes, eben alles, wonach das kulinarische Herz eines Guajiros verlangt.





Die Piloneros gehen auf Schlemmertour und ich mache es ihnen nach. Die frittierten Krabben sind tatsächlich lecker, bei den Chicharrónes halte ich mich zurück. Abends gibt es Karussellfahrten für die Kinder und Freiluftdisco für die Chicas und Chicos.

Aufgrund meiner Blesuren kann ich allerdings nicht intensiver ins Nachtleben einsteigen...


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19.06.2019 19:11
#107 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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Rey/Reina del Foro

Schöner Bericht, mit den Behandlungskosten biste aber billig weggekommen. Hab im Krankenhaus
schon mal 650 CUC für einen Gips am Fuss bezahlt..

Von der Entlarvung des Scheinwissens ausgehend gelangt Platon in den mittleren Dialogen zu einer Dialektik, die sich als diskursive Methode mit der Erkenntnis an sich befasst.

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19.06.2019 20:49
avatar  Pauli
#108 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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Rey/Reina del Foro

lieber Clandestino ich kann deine schmerzen sehr gut nachempfinden,da ich mir am 31.5. den linken
oberarm gebrochen habe,es ist die hölle.

bei mir war es das falsche schuhwerk,bei dir der scheiss hut

du solltest aber doch mal drüber nachdenken,deinen reisebericht und die vielen wunderbaren bilder nicht in einem buch zu veröffentlichen


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19.06.2019 21:30
#109 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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Rey/Reina del Foro

Ja, zum Beispiel hier: Herstellung und Verlag Books on Demand GmbH, Norderstedt. Sehr schöner Bericht einschl. der Fotos.


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19.06.2019 22:37
#110 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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Rey/Reina del Foro

Aber toller Reisebericht! Mit schönen Fotos!

_________
"Ehrenmänner lesen nicht die Post anderer Leute" - Henry L. Stimson US-Außenminister 1929


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20.06.2019 09:13
#111 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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super Mitglied

Zitat von el-che im Beitrag #115
clandestino mit allem respekt, erlaube mir dich zu fragen, hast du ein freiwilliges zöllibat versprochen ? keine mulatica o negrita in deinen berichten
Nein, von Zöllibat halte ich nichts. Aber es war nun mal so, dass nach dem Sturz für mindestens zwei Wochen Hautberührungen sehr unangenehm waren. Abgesehen davon, war ich tatsächlich nicht wegen chicas in Kuba. Das heißt nicht, dass sich nichts ergeben hätte, aber aus bestimmten Gründen, werde ich diesen Aspekt im Privatmodus lassen.


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20.06.2019 15:36
avatar  murci
#112 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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super Mitglied

Hallo Clandestino,sehr schöner Reisebericht,tolle Fotos es macht Spass den zu lesen.
Gruss Murci


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20.06.2019 17:22
#113 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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super Mitglied

Zitat von murci im Beitrag #112
Hallo Clandestino,sehr schöner Reisebericht,tolle Fotos es macht Spass den zu lesen.
Gruss Murci
Danke!


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20.06.2019 17:24
#114 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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super Mitglied

Zitat von San_German im Beitrag #110
Aber toller Reisebericht! Mit schönen Fotos!
Freut mich.


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20.06.2019 17:25
#115 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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super Mitglied

Zitat von Pauli im Beitrag #108
lieber Clandestino ich kann deine schmerzen sehr gut nachempfinden,da ich mir am 31.5. den linken
oberarm gebrochen habe,es ist die hölle.

bei mir war es das falsche schuhwerk,bei dir der scheiss hut


Einen gebrochenen Knochen hatt eich auch schon, abder das ist eine andere Geschichte.


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20.06.2019 17:34
#116 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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super Mitglied

Zitat von falko1602 im Beitrag #107
Schöner Bericht, mit den Behandlungskosten biste aber billig weggekommen. Hab im Krankenhaus
schon mal 650 CUC für einen Gips am Fuss bezahlt..
Eine gute Erfahrung bei dieser Geschichte war für mich die Hilfsbereitschaft und das Interesse für mein Schicksal, das mir die Menschen dort entgegengebracht haben. Soviel Anteilnahme erlebe ich in Deutschland allenfalls von Freunden oder Familie, aber kaum von wildfremden Menschen.


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20.06.2019 17:41
#117 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Clandestino im Beitrag #116
Zitat von falko1602 im Beitrag #107
Schöner Bericht, mit den Behandlungskosten biste aber billig weggekommen. Hab im Krankenhaus
schon mal 650 CUC für einen Gips am Fuss bezahlt..
Eine gute Erfahrung bei dieser Geschichte war für mich die Hilfsbereitschaft und das Interesse für mein Schicksal, das mir die Menschen dort entgegengebracht haben. Soviel Anteilnahme erlebe ich in Deutschland allenfalls von Freunden oder Familie, aber kaum von wildfremden Menschen.



Das stimmt, hatte damals einige Probleme mit dem Gips und meinen Krücken.
Die Krücken besorgten Nachbarn, wenn wir ausgingen waren die Cubis sehr hilfsbereit!!!

Von der Entlarvung des Scheinwissens ausgehend gelangt Platon in den mittleren Dialogen zu einer Dialektik, die sich als diskursive Methode mit der Erkenntnis an sich befasst.

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20.06.2019 18:04
avatar  Pauli
#118 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Clandestino im Beitrag #116
Eine gute Erfahrung bei dieser Geschichte war für mich die Hilfsbereitschaft und das Interesse für mein Schicksal, das mir die Menschen dort entgegengebracht haben. Soviel Anteilnahme erlebe ich in Deutschland allenfalls von Freunden oder Familie, aber kaum von wildfremden Menschen.




deswegen hätte ich mich an deiner stelle, anders bedankt. nur mal so gesagt


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20.06.2019 19:30
#119 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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super Mitglied

Zitat von Pauli im Beitrag #118
Zitat von Clandestino im Beitrag #116
Eine gute Erfahrung bei dieser Geschichte war für mich die Hilfsbereitschaft und das Interesse für mein Schicksal, das mir die Menschen dort entgegengebracht haben. Soviel Anteilnahme erlebe ich in Deutschland allenfalls von Freunden oder Familie, aber kaum von wildfremden Menschen.




deswegen hätte ich mich an deiner stelle, anders bedankt. nur mal so gesagt
Anders bedankt? Wie meinst du das?


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21.06.2019 10:47 (zuletzt bearbeitet: 21.06.2019 10:58)
#120 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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super Mitglied

Pilon - Media Luna


Sonnenaufgang Pilon

Da ich durch meinen unfreiwilligen Aufenthalt in Marea und Pilon mehrere Tage verloren habe, muss ich die ursprünglich geplante Route etwas kürzen. Ich habe das Fahrrad nur für 15 Tage zur Verfügung und eine Verlängerung ist laut Vermieter nicht möglich. Ich streiche also den Abstecher über Niquero zu den Playas Coloradas und mache mich auf den direkten Weg nach Media Luna.

Dalia und ihr Mann sind extra um 6 Uhr aufgestanden um mir Frühstück zu machen und um mich zu verabschieden. Ich bin, dem nachbarlichen Hahn sei Dank, schon seit 3 Uhr 50 wach. Noch ein paar Nächte länger und ich hätte ihm den Hals umgedreht.

Zum Abschied gibt es Umarmungen und Küsschen und dann winken sie mir hinterher, als ich langsam die holperige Straße Richtung Ortsausgang fahre. Ich bin froh, dass es endlich weitergeht.

Es war fast unmöglich gewesen, In Pilon Verbandsmaterial zu bekommen, weder im Hospital, noch in der Apotheke. Dalia gelang es nach einigen Telefonaten eine schon etwas verstaubte Mullbinde zu organisieren. Um Arm und Bein gewickelt hoffe ich, damit die immer noch offenen Wunden, vor Staub und Sonne zu schützen.


Kurz hinter Pilon

Die Straße ist in gutem Zustand. Ich trete kräftig in die Pedale und komme gut voran. Ich werfe einen letzten Blick auf Pilon, das im dunstigen Licht der aufgehenden Morgensonne wie ein verschlafener Fischerort wirkt, was es ja auch ist.

Der erste Anstieg lässt nicht lange auf sich warten. Das Sträßchen windet sich in mehr oder weniger steilen Serpentinen den Berg hinauf. Wald wechselt mit Busch, dazwischen nackte Felsen, an die sich agavenartige Pflanzen klammern. Zweimal komme ich an revolutionären Gedenkstätten vorbei, La Aguadita und Alto del Mareon, wo Castro, Che&Co einst die Revolution vorantrieben.



Nach den erzwungenen Ruhetagen freuen sich meine Beinmuskeln endlich wieder aktiv zu sein. Ich trete trotz der Steigung flott in die Pedale. Durch die ständigen Bewegungen verrutschen allerdings immer wieder die Verbände. Das ist unangenehm, da die Reibung Schmerzen verursacht. Auch der Schweiß, der in die Wunden läuft, verursacht Schmerzen.

Irgendwann wickle ich die nutzlos gewordenen Verbände ab. Doch dann kommt ein neues Problem. Die kräftig gewordene Sonne brennt auf meinen aufgeschürften rechten Arm. Da die Sonnenbestrahlung noch unangenehmer als Reibung ist, wickle ich ein (sauberes) T-Shirt um den Arm. So geht es einigermaßen, aber angenehm ist etwas anderes.


Alto del Mareon – Eine Gedenkminute für Cienfuegos, Che&Co muss sein



Nachdem ich die Sierra Maestra überquert habe, führt mich die streckenweise schnurgerade Landstraße, durch eine flache, offene Landschaft. Endlose Zuckerohrfelder reihen sich aneinander, ab und an kleine, bäuerliche Ortschaften. Verglichen mit der Küstenstraße ist es hier ziemlich langweilig.

Allmählich nimmt der Verkehr wieder zu. Anfangs dominieren noch Pferdekarren, Kutschen und Reiter, später motorisierte Fahrzeuge, Traktoren, Camiones und PKWs. Es sind viel weniger Maquinas unterwegs als noch vor Jahren. Ich vermute, dass ein Großteil dieser Oldtimer nach Havanna verkauft wurde, wo sie jetzt als Sammeltaxis eingesetzt werden. Dafür begegnet mir (in der Nähe von Manzanillo) ein Camello. Diese monströsen Stadtbusse waren vor über 10 Jahren in Havanna unterwegs und wanderten dann in die Provinzen aus, als sie durch modernere Busse ersetzt wurden.

Da meine heutige Tages-Etappe nur etwa 45km beträgt, habe ich reichlich Zeit und trödle vor mich hin. Ich setze mich öfters auf ein Mäuerchen, oder ein Brückengeländer und betrachte, was so vorbeikommt. Natürlich schieße ich dabei auch einige Fotos. Hier ein paar Eindrücke von der Landstraße:


Ab und zu ein bisschen Revolutionsromantik




Öffentlicher Personennahverkehr




Maquinas sind seltener geworden im Oriente





Media Luna

Mein Tagesziel erreiche ich gegen Mittag.


Media Luna

In Media Luna gibt es nur eine Casa Particular. Sie liegt an der Hauptstraße gegenüber dem Museum. Das Besitzerehepaar vermietet zwei Zimmer im ersten Stock. Nett ist die Terrasse zur Straße hin, man kann dort gemütlich abhängen und dem Treiben auf der Straße zuschauen.

Ich frage den Casa-Besitzer, ob öfters Touristen nach Media Luna kommen. Er meint, dass manchmal Radfahrer vorbeikommen, aber zurzeit ist keine Saison und diesen Monat waren kaum Gäste da. Da wird mir bewusst, dass ich, seit ich Santiago verlassen habe, nur zwei Yumas gesehen habe. Der erste kam mir unweit von Chivirico entgegen, ein Profi-Radler, durchtrainiert und mit Hightech-Ausrüstung. Er war so schnell an mir vorbei, dass ich kaum „hola“ hinterherrufen konnte. Den zweiten sah ich in der Cantina beim Parque in Pilon. Vielleicht ein Hotelgast aus Marea, der mal etwas anderes als AI-Hotel erleben wollte.


Terrasse der Casa in Media Luna


Media Luna - Hauptstraße

Media Luna ist ein sympathischer, kleiner Ort. Überschaubar, unspektakulär und untouristisch. Viele Häuser sind aus Holz gebaut und haben luftige Veranden. Das verleiht dem Ort ein gewisses Karibik-Feeling.

Media Luna hat auch einen hübschen Parque, mit Bänkchen und einem verspielten Pavillon. Unter den schattigen Bäumen kann man die Hitze des Nachmittags gut aushalten.


Media Luna Parque


Bailar

Und Media Luna hat eine Playa. La Doctora aus Pilon gab mir noch den Rat mit auf den Weg, ich solle unbedingt im Meer baden, das würde den Heilungsprozess beschleunigen. Also los, vamos a la playa.

Auf dem Weg zum Strand komme ich zufällig an einem Guajiro-Reiter-Wettkampf vorbei. An einem über den Weg gespannten Draht sind nebeneinander drei Ringe befestigt. Ein Reiter kommt in vollem Galopp angeritten und versucht einen bleistiftgroßen Stift durch einen der Ringe zu stoßen. Das sieht unheimlich schwierig aus, und ist tatsächlich noch viel schwieriger.

Das Publikum hat viel Spaß. Die Media Luneros wetten, saufen, schreien und johlen bei jedem Durchgang.


Reiterspiele in Media Luna


Ein bleistiftgroßer Stift muss durch einen der Ringe gestoßen werden

Ich schaue eine Weile zu, dann brennt mir die Sonne zu sehr auf den Schädel und ich fahre weiter zum Strand. Der ist zwar nicht der Hammer, aber um etwas im Wasser herum zu planschen reicht es.

Eine Familie mit kleinen Kindern kommt vorbei. Ich höre, wie die Mutter zu den Kindern sagt:

„Mira, mira un turista“

Viele Touristen scheinen sich nicht nach Media Luna zu verirren.

Auf dem Rückweg zur Casa mache ich einen Bier-Stopp in der Cafeteria El Sudito. An den Tischen sitzen Campesinos, auf den Tischen steht Presidente-Bier. Ich hole mir auch ein Presidente-Bier, eine andere Sorte gibt es nicht. Das Bier schmeckt etwas dünn, ist aber schön kalt. Außer Bier gibt es noch Tabacos und Cigarros.

Ein älterer, wettergegerbter Guajiro geht zum Tresen und lässt sich fünf Päckchen Criollos sin filtro geben. Er riecht an allen Päckchen und wählt dann eines aus. Die anderen gibt er dem Cantinero zurück.

Nun ja, warum auch nicht? Ich bestelle noch ein Presidente.


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21.06.2019 12:44
avatar  MarionS
#121 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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Forenliebhaber/in

Danke und ich hoffe, du bist noch lange unterwegs. Tolle Fotos.

Übrigens: Lt. neuesten Forschungen ist Meerwasser nicht gut für offene Wunden.


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21.06.2019 12:55
avatar  jan
#122 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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jan
Rey/Reina del Foro

Salz ist nicht gut für Wunden.

Vielleicht besser ALDI- Schwarzen Pfeffer mitnehmen?

Pfeffer stoppt die Blutung und hat eine aseptische Wirkung.

21.06.2019 15:33
avatar  nico_030 ( gelöscht )
#123 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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nico_030 ( gelöscht )

Hi@all!

Schöne Fotos.

Jetzt kenne ich ein 2.Argument, warum man beim Kuba Radeln besser lange T-Shirts nutzt.

Das erste ist der Schutz vor der Sonne, jetzt kommt noch der Schutz vor Hautabschürfungen bei etwaigen Stürzen hinzu.
Ich bin zwar auch schon gestürzt in Kuba, aber Handschuhe und Satteltaschen hatten mich gut geschützt.

joerg


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21.06.2019 15:52
#124 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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super Mitglied

Danke; Ich war in der Ecke noch nicht auch von daher super Bericht macht Spass und schöne Fotos


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21.06.2019 16:42
avatar  MarionS
#125 RE: Der Hahn in Nachbars Garten kräht... Meine Reise durch den Oriente
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Forenliebhaber/in

@Jan, ich bezog mich ja nur auf den Rat der kubanischen doctora, die meinte, Meerwasser sei gut für den Heilungsprozess. Ja, ja, auch kubanische Ärzte sind nicht allwissend


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