Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken

24.09.2018 18:53 (zuletzt bearbeitet: 24.09.2018 18:54)
avatar  reyney
#1 Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Zitat
Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
Vergangenen Mittwoch hat das kubanisch-italienische Joint-Venture "Vidrios Mariel S.A." grünes Licht zur Errichtung einer neuen Glasfabrik in der Sonderwirtschaftszone von Mariel (ZEDM) bekommen. Die neue Anlage könnte nach ihrer Fertigstellung bis zu 70 Prozent des landesweiten Bedarfs an Glasflaschen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie des Landes produzieren. Die neue Fabrik, welche mit einer Investitionssumme von 90 Millionen Euro errichtet werden soll, könnte damit künftig einen entscheidenden Beitrag für die Glasproduktion auf Kuba liefern.



Quelle: Cubaheute


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24.09.2018 18:57
#2 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

Das war ja schon lange im Gespräch und wieder frage ich:
Woher nehmen die die benötigte Energie zur Herstellung?

Von der Entlarvung des Scheinwissens ausgehend gelangt Platon in den mittleren Dialogen zu einer Dialektik, die sich als diskursive Methode mit der Erkenntnis an sich befasst.

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24.09.2018 19:23 (zuletzt bearbeitet: 24.09.2018 19:27)
avatar  jojo1
#3 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

Solange die hergestellte Ware in Devisen bezahlt werden könnte, wäre auch die Energieversorgung sichergestellt.

Ansonsten gilt das Kuba international gesehen seit 30 Jahrsn bankrott ist. Dies hat man jetzt mit kub. Unterstü2tzung auch in Venezuela erreicht - was die vergünstigten Öllieferungen nach Kuba auf lange Zeit reduzieren wird.

--
„Nach meiner Auffassung steckt die Welt voll unermesslicher Chancen, wenn wir sie nur zu nutzen verstehen würden.“ v. Ludwig Erhard, Wirtschaftsminister und Bundeskanzler in D.

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24.09.2018 19:28 (zuletzt bearbeitet: 24.09.2018 19:28)
#4 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

Zitat von jojo1 im Beitrag #3
Solange die herges tellteWare in Devisen bezahlt werden könnte, wäre auch die Energieversorgung sichergestellt....



Von wo soll denn die zusätzlich zum Landesbedarf benötigte Energie herkommen?
Haben die Cubis neue Energieanlagen hergestellt?

Glasproduktion muss 24 Std an 365 Tagen erfolgen, das kannste nicht um 17 Uhr einfach ausknipsen...

Von der Entlarvung des Scheinwissens ausgehend gelangt Platon in den mittleren Dialogen zu einer Dialektik, die sich als diskursive Methode mit der Erkenntnis an sich befasst.

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24.09.2018 20:45
avatar  reyney
#5 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Forenliebhaber/in

Zitat von falko1602 im Beitrag #4

Von wo soll denn die zusätzlich zum Landesbedarf benötigte Energie herkommen?
Haben die Cubis neue Energieanlagen hergestellt?


Jup. Die Stromerzeugung wächst jedes Jahr, und stieg so von 15 GW/h im Jahr 2000 auf heute 20,5 GW/h. Der Ausbau erfolgt v.a. durch die Modernisierung von thermoelektrischen Kraftwerken, dem Aufbau neuer dezentraler Dieselaggregate sowie von Solarparks, Windanlagen und Biomasse. Da liegt nun wirklich nicht das Problem. Die Energie in Mariel wird zu Marktpreisen gekauft und ist nicht subventioniert. Auch das ist Teil der Kostenkalkulation des Joint-Ventures und dennoch werden die Produktionskosten vor Ort werden auf jeden Fall unter den Importpreisen für gleichwertige Produkte auf dem Weltmarkt liegen


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24.09.2018 20:50
#6 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

👍 dann los..

Von der Entlarvung des Scheinwissens ausgehend gelangt Platon in den mittleren Dialogen zu einer Dialektik, die sich als diskursive Methode mit der Erkenntnis an sich befasst.

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24.09.2018 23:19
avatar  jojo1
#7 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

Zur kubanischen Stromversorgung sind folgende Fakten wichtig:

1) Bisher erfolgt die Stromversorgung in Kuba primär - bis fast ausschließlich - über fossile Brennstoffe und überwiegend mit Ölkraftwerken.

2) Daran wird sich wegen fehlenden Devisen auch nichts ändern können.

3) Eine großer Teil des Öls kam bisher zu sehr günstigen Konditionen aus Venezuela. Oft erfolgte dies durch Verrechnungen mit für Venezuela erbrachte Dienstleistungen durch Kubaner,

Wegen des Zusammenbruchs der dortigen Wirtschaft geht in Venezuela auch die Erdölproduktion zurück.
Gleichzeitig ist ein großer Teil der Erdölproduktion in Venezuela bereits auf Jahre verpfändet.
Es bleibt also kaum noch Öl übrig, was Venezuela an Kuba abgeben kann.

4) Im Ergebnis muss Kuba seine begrenzten Deviseneinnahmen jetzt auch dazu nutzen Öl auf dem Weltmarkt einzukaufen.
Gleichzeitig müssen aber auch Lebensmittel gekauft werden, um die minimale Grundversorgung weiterhin aufrecht zu erhalten.
Andere zwingend notwendige Importe kommen hinzu.

5) Die Krise in Venezuela hat bereits zu einem direkten und indirekten Ausfall an Deviseneinnahmen von 5 Milliarden US-Doller pro Jahr geführt.
( Quelle Bericht in der Welt ). Dies ist für ein kleines und relativ armes Land ein großér Betrag, welcher nicht durch andere Einnahmen kompensiert werden kann.

6) Deshalb gibt es in Kuba immer wieder vermehrt temporäre Stromabschaltungen, von welchen mir zumindest aus dem Großraum Santiago immer wieder berichtet wird.

7) So wie die Situation sich darstellt, wird es weiterhin eine starke Einsparung beim Energie- ( und Öl-)verbrauch in Kuba geben müssen.
Dazu gehören auch Produktionseinschränkungen ( wie in einer Plastikfabrik in Zentralkuba, welche schon letztes Jahr temporär geschlossen wurde ) über Massive Einschränkungen beim Energieverbrauch in staatlichen Einrichtungen aller Art. Dazu gehören starke Reduzierungen bei der Nutzung von Dienstwagen bis hin zu tageweisen Schließungen von Behörden, Staatsbetrieben usw...

D.h. Kuba spart auf allen Ebenen durchaus systematisch Energie und dies ohne große Rücksicht auf die zwingenden wirtschaftlichen Folgen, begründet ist dies schlichtweg dadurch, weil es keine kurzfristige Alternative gibt.

8) Die Grundversorgung mit Strom für Privathaushalte wird mit kurzen lokalen Stromsperren nach Möglichkeit aufrechterhalten. Dies geht aber
zu Lasten industrieller Großabnehmer von Öl.

Insgesamt wird die Stromproduktion in Kuba in KWh pro Jahr weiter zurückgehen. Dies ganz unabhängig davon, dass es durchaus mehr Kraftwerkskapazitäten gibt, welche aber nicht voll genutzt werden können.

=> Wenn jetzt neue energiehungrige Produktionsbetriebe gegründet werden, müssen diese ihre Energieversorgung möglichst selbst realisieren - am Besten durch ein eigenes passendes Kraftwerk.

Nur damit ist die Energieproblematik für diese Firma noch lange nicht gelöst: Denn natürlich muss auch Öl oder Gas mit Devisen eingekauft werden.
Auch wenn das Devisenkonto der Firma in Kuba dafür ausreicht, hat die Firma keineswegs die Kontrolle über dieses Devisenguthaben. Die kubanische Zentralregierung behält sich bisher bei allen Devisenkonten im Land das Recht vor diese Devisen für dringend notwendige Importe jederzeit ( zumindest befristet ) zu nutzen.
Dazu gibt es eine zentrale Devisenverwaltung im Finanzministerium. Und dort wird der Plan erstellt, was notfalls kurzfristig importiert wird.
Im Ergebnis kann somit auch eine Gasflaschenfabrik mit einem relevanten Exportanteil nicht immer so arbeiten, wie dies betriebswirtschaftlich sinnvoll wäre.

--
„Nach meiner Auffassung steckt die Welt voll unermesslicher Chancen, wenn wir sie nur zu nutzen verstehen würden.“ v. Ludwig Erhard, Wirtschaftsminister und Bundeskanzler in D.

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24.09.2018 23:22 (zuletzt bearbeitet: 24.09.2018 23:23)
avatar  Karo
#8 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

Hoffe der Nebeneffekt wird dann sein, dass ich endlich meine gegen 500 grüne Flaschen in der Alphütte (Hütte des ehemaligen FincaBesitzers) los werde. Die Dummis bei der Annahmestelle in CabacuBaracoa hatten permanent schon "cumplen el plan" und die Bude voll - reines Unvermögen-


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25.09.2018 06:46
#9 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

jojo, hier in D wird zur Glasproduktion Gas verwendet!
Wie willste einen richtig grossen Ofen auf 1400 Grad mit Strom erhitzen?

Waren in der Lehrzeit mal in Bayern in einem Glaswerk, die hatten damals
schon einen Gasbedarf von 1 Million DM pro Tag und das mit Sonderkonditionen...

Von der Entlarvung des Scheinwissens ausgehend gelangt Platon in den mittleren Dialogen zu einer Dialektik, die sich als diskursive Methode mit der Erkenntnis an sich befasst.

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25.09.2018 06:51
avatar  jojo1
#10 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

Nun ja, auch das Gas muss man erstmal mit Devisen einkaufen. Und die zentrale Devisenausgabenkontrolle liegt beim kub. Finanzministerium. An ist es die gleiche Problematik - das Öl aus Venezuela fehlt als Devisen(-ersatz)quelle. Also wird es für ein Joint-Venture-Unternehmen mit Devisenbedarf nicht einfach.

--
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25.09.2018 07:00
#11 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

Also ist die Energieversorgung nicht 100% gesichert...
Dann wirds wohl wieder eine 0 Nummer...
Ich würde nicht in die firma investieren!

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25.09.2018 15:50
avatar  reyney
#12 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Forenliebhaber/in

Das ist natürlich Bullshit. Bisher gab es keine Berichte über etwaige Probleme bei der Stromversorgung in Mariel. Alle Stromabschaltungen von 2016 haben Klimaanlagen, etc. betroffen, weder die Wohngebiete und schon gar nicht die Devisenbringende Industrie. Im übrigen hat Kuba das Problem längst durch den Zukauf von Öl aus Russland und Algerien gelöst. Da wird mal wieder was ohne jede Quelle konstruiert, weil einem sonst nichts einfällt, wie man eine Meldung zerreden kann...


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25.09.2018 16:10
#13 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Forenliebhaber/in

Zitat von jojo1 im Beitrag #10
Nun ja, auch das Gas muss man erstmal mit Devisen einkaufen.


und das gekaufte Gas muss ja dann auch in einer Tankanlage gelagert werden ....und vom Schiff in die Tanks gepumpt werden ....
Ich habe auch den Eindruck, die haben da mit verbundenen Augen einem Elefanten an den Schwanz gepackt.

Saludos!
Calle


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25.09.2018 16:58 (zuletzt bearbeitet: 25.09.2018 16:59)
#14 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

Zitat von reyney im Beitrag #12
Das ist natürlich Bullshit. Bisher gab es keine Berichte über etwaige Probleme bei der Stromversorgung in Mariel. Alle Stromabschaltungen von 2016 haben Klimaanlagen, etc. betroffen, weder die Wohngebiete und schon gar nicht die Devisenbringende Industrie. Im übrigen hat Kuba das Problem längst durch den Zukauf von Öl aus Russland und Algerien gelöst. Da wird mal wieder was ohne jede Quelle konstruiert, weil einem sonst nichts einfällt, wie man eine Meldung zerreden kann...


Ich zerrede Deinen Bericht nicht!
Als Glaser weiss ich halt nur genauer, wie Flach - und Hohlglas hergestellt wird
und angemerkt, das bei der Grössenordnung eine Produktion mit Strom unsinnig ist!
Also brauchen sie andere Energieträger.

Wenn Du dann, auch ohne Quellenangabe, behauptest es ist alles organisiert. ist doch alles gut!

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25.09.2018 17:15
avatar  George1
#15 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

Zitat von falko1602 im Beitrag #14

Als Glaser weiss ich halt nur genauer, wie Flach - und Hohlglas hergestellt wird
und angemerkt, das bei der Grössenordnung eine Produktion mit Strom unsinnig ist!
Also brauchen sie andere Energieträger.


Mit der Abwärme eines Glaswerkes kann man natürlich auch Strom erzeugen.
Bei einem geschickten JV sorgt der Partner für die Hitze in Schmelze und die Cubis greifen den Strom aus der Abwärme ab.

_________
Die USA-Massenverblödung(,)die in Deutschland immer mehr um sich greift, ist eine der schlimmsten Kriegsfolgen(A. Schweitzer)


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25.09.2018 18:37
#16 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

Zitat von George1 im Beitrag #15


Bei einem geschickten JV sorgt der Partner für die Hitze in Schmelze und die Cubis greifen den Strom aus der Abwärme ab.




Fernwärme für Havanna 😆

Carnicero


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25.09.2018 19:14
avatar  Karo
#17 RE: Neues Joint-Venture soll 70 Prozent des Glasflaschenbedarfs auf Kuba decken
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Rey/Reina del Foro

Zitat von carnicero im Beitrag #16
[

Fernwärme für Havanna 😆
na klar, damit die Chicas nicht frieren

Glaswerk: Durfte ich mal im Elsass besuchen, gewaltig, ca. 300m lange Anlage, Besucher durften unter dem Ofen durchlaufen, eher rennen, denn da ist es enorm heiss, nix von Elektroheizung, Gas oder Oel, ...am Ende der Anlage werden dann die Glasscheiben in 6 x 3,30m grosse Tafeln geschnitten und auf die Transportgeräte geladen. Die LKWs haben hinten keine Achse, damit die Transportgeräte in der Gesamthöhe des LKWs nicht die Limiten überragen. Die FlachglasAnlage muss ca 9 Jahre ohne Unterbruch 24h/Tag laufen, dann Totalrevision 18 Monate lang. Ein Unterbruch wäre Totalausfall. Deshalb hat es neben dem Werk nochmals das Gelände um für dann ein zweites Werk anlaufen zu lassen.

Beim Werk für Glasflaschen in Mariel wird die Anlage einiges kleiner sein.


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