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Reisebericht Kuba 09.12.13 - 14.01.14
Also gut, dann schreibe ich ein wenig von dieser Reise, ob wohl ich angesichts der hier in jüngster Zeit geschriebenen Reiseberichte schon fast Hemmungen habe, da ich über diese schon schriftstellerischen Fähigkeiten nicht verfüge. Damit müsst Ihr halt leben.
Außerdem wisst Ihr, dass ich zur Familienfraktion gehöre - also eigentlich über keine so wirklichen Reiseerlebnisse berichten kann. Das "Reisen" beschränkt sich ja bei mir auf das Zurücklegen der Strecke - der Rest ist Familienleben. Nicht, dass da nichts passiert, aber es interessiert allenfalls Mitglieder in vergleichbarer Situation. Dazu mache ich aber später extra Threads auf, weil das ja mit Reisen weniger zu tun hat.
Dass der Bericht etwas nun verzögert erfolgt, bitte ich, mir nachzusehen, aber - wie man am Datum erkennt, war ich tatsächlich 5 Wochen in Kuba. So lang war der Bub - außer der Bundeswehrzeit - noch nie "von zu Hause weg". Soll heißen, als Selbständiger hatte ich auch nie die Ruhe und Entspanntheit, mir dies zu erlauben. Aber angesichts der Tatsache, dass ich ohnehin an der Schwelle zur Rente stehe und des Vorhabens, das ich mit dieser Reise verbinden wollte, dachte ich mir, dass es diesmal so lange sein sollte - auch ein klein wenig als Test, ob ich dies denn "aushalten" würde. Die wichtigsten Kunden waren informiert und der Rest hat es auf E-Mail-Adressen in Form von Abwesenheitsnotizen und Hinweisen, wie ich dennoch zu erreichen sei, erfahren. (Ungeachtet dessen findet man natürlich nach der Rückkehr eine Kiste voll Post vor, die abgearbeitet werden muss.)
Ich wollte und konnte also ganz entspannt losziehen.
Damit diese Vorfreude und Entspanntheit nicht schon wieder am Eincheck-Schalter der Condor ob der Gepäck-Diskussion endet, habe ich mich diesmal gründlich vorbereitet:
Zum einen wollte ich von der Condor wissen, in was für einem Muster ich fliege - wegen der bescheidenen Aufteilung und Anordnung der Toilettenräume beim letzten Flug - und zum anderen wollte ich diesmal eine Aussage, ob mein Rucksack als Laptop-Tasche zugelassen sei.
Auf beide Fragen kam nur ein pauschaler Hinweis auf die Homepage.
O.K., dem Risiko, wieder hinten in der Nähe der Toiletten zu sitzen, konnte ich ausweichen, indem ich einen Sitzplatz nachreserviert habe. Bei dem Rucksack habe ich aber nachgebohrt , mit der Folge, dass sie tatsächlich ein Foto vom Rucksack angefordert haben. Gesagt - getan. Ich habe ein Foto geschickt, was den Laptop auf dem flach liegenden Rucksack zeigte und belegte, dass der Rucksack tatsächlich gerade so groß ist, dass der Laptop reinpasste. Und siehe da, ich bekam tatsächlich schriftlich die Genehmigung, den Rucksack "ausnahmsweise" als Tasche zu benutzen.
Was den Umfang des Gepäcks anging, so habe ich 5 kg extra gebucht für € 80,-. Beim Packen habe ich alles fein säuberlich mit der Küchenwaage abgewogen und in Exel-Tabellen eingetragen.
Was soll ich Euch sagen? Ihr ahnt es schon: Es stand Weihnachten vor der Tür, die Kleidung für Novia für die Heirat (Kostüm, 4 Blusen und 2 Paar Schuhe zur Auswahl), meine Klamotten dafür…2 Trolleys, weil ich ja den von Novia vom letzten Mal wieder mitnehmen musste, Seesack, Rucksack…2 Laptops, restliche Technik…
Die Kalkulation sah so aus: 20 kg frei, 5 kg extra gebucht, 6 kg Trolley frei, Rucksack mit Laptop 6 kg frei, zusammen also 37 kg.
Ich hatte aber annähernd 45 kg - Kacke - wie immer! Am Ende geht es immer so aus!
Also ich mich der Tricks meines Freundes erinnert, der dafür eine Weste hatte, die er mir vermacht hat:
Zwei externe Festplatten a 2 TB, Kamerateile, Schokoladen, Akkus…etc. etc. also alles, was klein ist, aber wiegt, fanden darin Platz - 4,5 kg.
Damit die Weste nicht unter der Lederjacke rausguckt, musste auch noch ein Anorak drüber. Ich hätte gut als Foto auf die Frontseite eines Michelin-Prospektes gepasst.
Mit dem Rest des Übergewichtes wollte ich mich in mein Schicksal ergeben und halt für ein paar Kilo bezahlen. Das hätte ich ja auch gemusst, wenn ich 10 kg extra gebucht hätte.
Der Flug ging diesmal um 09.20 h ab Frankfurt. Die ganze Nacht hatte ich gepackt, letzte E-Mails und Briefe geschrieben. Geschlafen habe ich gar nicht, das wollte ich im Flieger machen. Um 06.15 h war mein Abholer da, um 06.45 h stand ich im Flughafen.
Von den 8-10 Schaltern, die die Condor dort hat, war genau einer mit Personal besetzt. Die Schlange stand bis zum Eingang in die durch Bänder geführten, mäandrierenden Gänge. Nein, ich wollte mir meine gute Laune nicht verderben lassen!
Nach 30 Minuten - ich war nur noch eine Schleife von der Pool-Position entfernt - wurden dann 4 Schalter besetzt und nach weiteren 5 Minuten war ich dran. Natürlich ausgerechnet bei dem, mit dem ich mal angeeckt war, als er Dienst als Supervisor hatte.
Aber O.K., ich wollte ja ohnehin zahlen, also konnte nichts passieren.
Ich lege also mit einem freundlichen "Guten Morgen, mein Name ist … ich fliege nach Kuba" meinen Pass auf den Tresen, wuchtete den Seesack und einen Trolley aufs Band und bückte mich kurz runter, um aus der Außentasche des anderen Trolleys, den ich mit in die Kabine nehmen wollte, die Reiseunterlagen - Buchungsbestätigung, Zusatzbuchung Gepäck, Sitzplatzreservierung, ausgedruckte Genehmigung Rucksack - zu nehmen. Aus dem Augenwinkel habe ich noch wahrgenommen, dass er meinen Pass durch den Schlitz gezogen hat. Als ich mich kurz drauf wieder aufrichtete, war er schon dabei, die Gepäckbänder um die zwei aufgegebenen Sachen zu friemeln.
Ich sagte: "Ich habe reserviert und Übergepäck gebucht."
"Ja, ich weiß."
"Ich habe hier die Ausdrucke."
"Ja, ist schon alles in Ordnung, alles schon erledigt, Herr … ! Hier ist Ihre Bordkarte und Ihr Pass, Ausgang … um spätestens …, gute Reise!" reichte mir meinen Pass und die Bordkarte und schaute in meine verdutzten Augen.
Hhhmmm? Was war das denn?
Ich noch einmal verunsichert: "Das war´s?"
"Das war´s! Nochmals gute Reise!"
Ich konnte es kaum glauben. So eine erfreuliche und problemlose Abwicklung hatte ich noch nie.
"Chapeau Condor!"
Mir sollte es recht sein, wenngleich ich mich bis heute frage, ob mit allen anderen so verfahren wurde, oder ob der freundliche Herr am Schalter hinter meinen Namen einen Hinweis gefunden hat (so was ähnliches wie eine negative VIP-Liste: "Vorsicht, giftiger Knurzel!").
Beim Sicherheitscheck hatte ich natürlich meinen Spaß: Trolley, Rucksack, aus beiden den Laptop raus, Anorak, Leder-Jacke, Weste extra, Gürtel…Danach alles wieder einräumen und anziehen…
Nur gut, dass gerade nichts los war.
Dann kam die letzte "Schranke". Vor dem Gate-Room ist noch einmal eine Condor-Kontrolle. Der junge Mann nahm meine Bordkarte, schaute in den Computer und winkte mich durch.
Seltsamerweise bekamen alle anderen ein zusätzliches Band um ihr Handgepäck - ich nicht (das verstärkte meinen Verdacht auf "Knurzel").
Jetzt habe ich eines noch gar nicht erwähnt: Meinen Bandscheiben-Schaden.
Ausgerechnet so kurz vor Kuba hatte der sich eingestellt. Dass ich die ganze Nacht nicht geschlafen und ein wenig geruht hatte, führte letztlich dazu, dass ich mich tatsächlich nur noch bewegen konnte, als hätte ich eine Kriegsverletzung. Ganz kleine Tippelschritte und immer nur geradeaus - nur nicht zur Seite treten! (Mein Abholer hatte mich schon gefragt, ob ich so wirklich nach Kuba fliegen wollte? "Klar, gebucht ist gebucht. Wenn´s schlimmer wird gibt es in Kuba auch Krankenhäuser und Röntgenbilder, Befund etc. habe ich alles auf dem PC dabei." )
Offensichtlich war dem Personal der Condor meine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit auch aufgefallen. Man kam auf mich zu und fragte mich nach meinem "Leiden".
"Frischer Bandscheiben-Vorfall."
"O.K., bleiben sie hier sitzen, wir kommen beim Boarding auf sie zu."
Nun, vor der "Meute" durfte ich dann mit zwei Ladies - eine im Rollstuhl und eine mit Gehhilfe - im Schleichgang einsteigen. (Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendetwas gut ist.)
Das soll genug sein für heute…demnächst mehr.
Zitat von Flipper20 im Beitrag #1
Also gut, dann schreibe ich ein wenig von dieser Reise, ob wohl ich angesichts der hier in jüngster Zeit geschriebenen Reiseberichte schon fast Hemmungen habe, da ich über diese schon schriftstellerischen Fähigkeiten nicht verfüge. Damit müsst Ihr halt leben.
Ach quatsch... liest sich doch sehr gut.. weiter so
Zitat von Flipper20 im Beitrag #1
Also gut, dann schreibe ich ein wenig von dieser Reise, ob wohl ich angesichts der hier in jüngster Zeit geschriebenen Reiseberichte schon fast Hemmungen habe, da ich über diese schon schriftstellerischen Fähigkeiten nicht verfüge. Damit müsst Ihr halt leben.
Damit können wir gut leben,ich schreibe außer in diesem Forum so gut wie nichts
mehr.
war ich tatsächlich 5 Wochen in Kuba. So lang war der Bub - außer der Bundeswehrzeit - noch nie "von zu Hause weg".
Der Bub danke,und mach weiter.
Danke, freut mich, wenn ich ein wenig zur Kurzweil beitragen kann.
(Und Danke auch für die Nachsicht: Ich war natürlich nicht zum Baden am Eincheckschalter. Richtig soll es heißen Pole-Position. )
#11 RE: Reisebericht Kuba 09.12.13 - 14.01.14
Danke Flipper ! Ich habe jeden Tag auf dein Bericht gewartet, genau diese Familienleben finde ich Super!
Nichts privates aber wie die Lage in Kuba ist, wie ist mit den Zimmerantenne ausgegangen, Fernseher, das Häuschen von novia und und und!
Schreibt bitte weiter!
Saludos
Chepina
#13 RE: Reisebericht Kuba 09.12.13 - 14.01.14
Ich hatte im Flugzeug also Zeit, in Ruhe meinen Platz zu belegen. Bevor ich den Trolley verstaut habe, konnte ich mich auch noch richtig aus dem Zeitschriftenfach - bei noch voller Auswahl - einzudecken. Die eine oder andere Zeitschrift stecke ich mir auch für Lesen später "zu Hause" ein und selbst für Novia habe ich 2 "Damen"-Zeitschriften im Trolley verstaut.
Mit nur 10 Minuten Verspätung zog der Flieger das Fahrgestell ein.
Das Essen bei Condor ist zwar einfacher Flugzeug-Standard, aber so schlimm, wie es zuweilen dargestellt wird, finde ich es auch wiederum nicht. Ich esse es jedenfalls - und wenn es nur ist, um die Zeit zu verkürzen. Interessanter ist immer die Getränkebestellung. Sowohl die Stewardessen, als auch die Sitznachbarn stauen immer. Da ist der "Willkommensdrink" - meist Campari/Orange - warum nicht? Man will ja nicht unfreundlich sein. Dazu einen Apfelsaft, zwei Bier, die ich nicht öffnen lasse und einen Fernet Branca, wobei ich da nur das Fläschelchen ohne Plastikbecher nehme, was zunächst in der Brusttasche des Hemdes geparkt wird und einen Kaffee. Mein Tisch steht voll von Getränken. Die Bierdosen quetsche ich unter dem Tisch in das Zeitschriftenfach der Rückenlehne. Das ist sehr praktisch, alles gleich auf einmal zu bestellen, da habe ich meine Ruhe. Geht es Euch auch so, dass Ihr auf Reisen mehr "Dorscht" als normal habt?
Nun, der Begrüßungsdrink ist weg, da bekommt gerade mal der Hintermann seine Getränke auf den Tisch. Den Apfelsaft gibt´s zum Essen. Dann ist der Kaffee dran und der erste Schluck aus der Brusttasche. Wenn dann das Essgeschirr abgeräumt ist, kommt die erste Bierdose zum Einsatz und es wird gemütlich. Und so ´ne Bierdose ist ja auch nicht mehr, was sie früher mal war. Jedenfalls sorge ich kurz drauf dafür, dass die zweite Dose nicht warm wird.
Schlecht ist bei Condor jedenfalls das Unterhaltungsprogramm. Das kann doch nicht so kostenintensiv sein, um es nicht mal zu aktualisieren. Da gab´s erst "Mr. Bean" in der Zeichentrick-Version - die habe ich allein bei Condor innerhalb der letzten 3 Jahre mindestens 5 Mal gesehen. Und danach - als Hauptfilm - wieder irgendeinen Zeichentrickfilm !!!
Nun ja, eigentlich habe ich keinen Grund, mich zu beschweren, weil viel gesehen habe ich nicht davon.
Ich nahm meinen Strohhut aus dem Gepäckfach - Lehne zurück - Hut so halb aufs Gesicht ….(Ihr wisst alle, wie Schlafende mit offenem Mund im Flugzeug aussehen…?)
------
Mein Bein schmerzt. Ich rutsche auf dem Sitz hin und her, um eine schmerzfreie Position zu finden. Dabei verliere ich die Ohrstöpsel des Kopfhörers, was mich beim (Wieder-)Reinstecken auf den Monitor schauen lässt.
Hhhmmm? Der Film hatte doch gerade erst angefangen …
Ich schaue auf die Uhr: 16.30 h? Ich muss locker 4 Stunden gepennt haben. Die durchgearbeitete Nacht und die Biere hatten Wirkung gezeigt - prima, den Flug mit der Sonne empfinde ich sonst immer ätzend lang.
O.K., nach einer Weile kam dann die Stewardess und brachte mir den Zettel der Zollerklärung.
"Brauch ich nicht, bin nur Tourist."
"Doch, braucht jeder."
"Ich nicht."
"Wenn Sie meinen…" und zog verschnupft von dannen.
Inmigracion ging schnell, Handgepäck wurde durchleuchtet, aber aufmachen musste ich diesmal gar nichts - trotz zweier Laptops, Festplatten und des restlichen Equipments. Seltsame Unregelmäßigkeiten in Kuba.
Kurzer Blick: Nein, mein roter Seesack kreiste noch nicht. Also schnell einen der restlichen Karren organisiert und Handgepäck drauf. Und jetzt - hab ich mir bei den Kubanern abgeschaut - erst mal ins WC und ´ne Kippe geraucht, Pinkeln musste ich sowieso. Ich also mit der Karre ins WC, dort in die letzte Kabine und mit offener Tür gepinkelt, wobei diesmal - Ihr erinnert Euch an mein Erlebnis in der Viazul-Station in Holguin - ich nach hinten geschaut und nach vorne gepinkelt habe.
Wieder draußen, sah ich meinen Seesack auf dem Band, packte ihn und begab mich Richtung Ausgang. Urplötzlich - mich durchfuhr ein Gefühl, als hätte ich in eine Steckdose gegriffen: Du hast ja noch einen Trolley aufgegeben! Das wäre wieder ein Theater geworden, wenn ich das erst im Taxi gemerkt hätte! Zurück zum Band. Wie sah der noch aus? Stimmt, schwarz mit rotem Besatz. Als ich ihn sah, erkannte ich ihn wieder. Ich muss anfangen, Buerlecithin zu trinken.
Also noch einmal Richtung Ausgang. Und Ihr ahnt es schon wieder: Steht da eine Maus in Uniform, hält in der rechten Hand schon ein ganzes Bündel dieser Zettel, den ich im Flieger verschmäht habe und streckt mir erwartungsvoll die Linke entgegen.
"Ich auch?" fragte ich.
"Claro, que si!"
Seit wann denn das?
O.K., ich mir also einen neuen Zettel geben lassen, neben am Tisch kurz ausgefüllt, wobei ich bei den mitgeführten Sachen und Geld überall nur Striche gemacht habe, unterschrieben, dann zur Lady - sie schaut noch nicht einmal drauf, nimmt ihn nur zum Bündel dazu und lächelt freundlich. Sicherlich habe ich sie gerührt, ob meines Schleichgangs, was ausgesehen hat, als sei ich mit einer dieser Gehhilfen unterwegs.
Jetzt endlich: Wo ist Novia?
Das kennt Ihr alle: Man kommt da raus in die erwartungsvolle "Meute", man schaut in gefühlte tausend Gesichter und doppelt so viele Augen - nur nicht in die richtigen.
Nun kenne ich ja meine Novia. Sie steht sicher hinter irgendeinem Pfosten, versteckt sich, freut sich diebisch über meine Sucherei und taucht plötzlich hinter mir auf. Macht sie in Ciego am Busbahnhof auch immer. Ich gönne ihr den Spaß und spiele mit, indem ich meinen Kopf wild hin- und herwerfe, der Pfostenreihe absichtlich den Rücken zugekehrt.
21…22…23, auf Novia ist einfach Verlass!
O.K., Küsschen, Umarmung, klar. Aber bei so vielen Zuschauern mag ich das gegenseitige Zungenvergraben nicht so sehr - Novia auch nicht. Dazu haben wir im Taxi 5 Stunden Gelegenheit…
Ein langer, ungestörter Blick in ihre unglaublichen Augen wiegt das auf...
Apropos Taxi: Hinter Novia tauchte der Fahrer auf und wollte mir nach kurzer Begrüßung hilfreich die Karre abnehmen, was ich aber dankend ablehnte, weil ich sie wirklich als Gehilfe nutzen wollte. Novia hatte mich ja schon durch die Scheibe beobachtet und war wohl doch erschrocken über das Ausmaß der Behinderung. Es tat nach dem langen Flug wirklich höllisch weh.
Wir also rechts Richtung Parkplatz. Direkt hinter dem Terminal sehe ich einen Kiosk bzw. Punto. Den musste ich ansteuern - nicht nur, um einen Kaffee zu trinken. Davor sah ich nämlich eine kleine Rasenfläche. Während der Taxifahrer die Kaffee holte, schmeiß ich mich auf den Rasen und beginne mit meiner Gesundheits-Gymnastik. Ich hätte keinen Schritt mehr laufen können. Die Gymnastik hilft wirklich ungemein und nach 5-10 Minuten geht es wieder eine Weile.
Novias Gesichtsausdruck wurde jetzt wirklich besorgt.
"Wird das gehen?"
"Schau hin, wie gut das geht." und habe ihr meine Übung gezeigt. Ich will jetzt nicht näher darauf eingehen, aber die Übung entspricht genau der Bewegung, die der Mann macht, wenn eine Frau auf ihm…..Ihr wisst schon. Mit der Luftnummer muss ich wirklich komisch ausgesehen haben dort auf dem Rasen.
"Das meine ich nicht" und sie schmunzelte.
O.K., danach kurz den Kaffee reingekippt, noch schnell 4 Bucaneros für die Fahrt und zwei Colas (für den Fahrer) gekauft und los ging´s. Der Fahrer bot mir an, vorne zu sitzen, weil es sicher bequemer sei für mich, aber auch das ich lehnte dankend ab - nicht die nächsten 5 Stunden!
Der Wagen war ein relativ neuer, gepflegter Vertrauen-erweckender dunkelblauer Hyundai.
Warum der Fahrer den Weg über Cardenas nahm (auch auf der Rückfahrt), weiß ich bis heute nicht, aber gut, wir haben die Gelegenheit in Cardenas zum Geldtauschen genutzt. Novia ging zum Wechseln, ich mergelte mich auch aus dem Auto und konnte rauchen - Fahrer war nämlich Nichtraucher.
Noch vor der Autobahn wurde es dunkel. Der Fahrer fuhr eigentlich gut, wenn auch für meinen Geschmack etwas zu schnell. Ich mag Autofahrten im Dunkeln in Kuba gar nicht.
Dann noch ein weiterer Stopp auf der Autobahn zum Tanken. Wir haben ein wenig eingekauft für den Abend.
Ich weiß nicht, warum, aber die hell erleuchtete Einfahrt nach Ciego rein hat mir immer schon gefallen, wenngleich ich immer daran denken muss, dass ich demnächst die gleiche Strecke wieder zurückfahre. Aber diesmal hatte ich 5 Wochen vor mir und verwarf den Gedanken daran.
Es war schließlich 21.30 h, als wir endlich vor Novias Häusle standen.
Großes Hallo mit den Kindern, Ausladen, Taxi zahlen, ins Haus, Ablegen, auf die Couch, ein Bier, eine Rum und ´ne Zigarette.
Das Leben kann so schön sein….
O.K., da ich ja nun schon mal beim "Reisen" war, handele ich hier gleich mal die Rückreise mit ab.
Ich habe mir diesmal auch für die Rückreise ein Taxi von Ciego nach Varadero gegönnt. Das Zeit-Totschlagen von 10 oder 11 Stunden in Varadero ist ätzend. Man zahlt zwar gut 100 CUC mehr, als wenn man mit dem Viazul-Bus fährt, die Reise ist aber wesentlich bequemer und angenehmer. Mit Viazul stehe ich um 03.00 h in der Nacht auf, um den Bus um ca. 04.45 h zu bekommen. Mit dem Taxi sind wir erst um 13.30 h losgefahren und waren um 18.30 h am Flughafen.
Einchecken hat lange gedauert, weil schon lange Schlagen.
Der junge Mann am Eincheck-Schalter war dafür die Freundlichkeit in Person mit perfektem Englisch. Ich bekam genau meinen Wunsch-Sitzplatz: Mittlere Reihe am Gang, "26 D".
Wieder stieg ich als Erster ins Flugzeug ein.
Diesmal allerdings nicht als "Schwerbeschädigter" ob meiner Bandscheibe (die Schmerzen gingen dann tatsächlich nach 3 Wochen Wärme in Kuba mit viel Tabletten und noch mehr Gymnastik bis auf gelegentliche geringe Rest-Schmerzen weg), sondern weil ich am Boarding-Schalter ´ne kleine, junge Kubanerin in "Pole-Position" sah, die offensichtlich allein reiste. Neben sich auf dem Boden eine "kubanisch gepackte" große Reisetasche, um die linke Schulter eine Hängetasche mit Reise-Utensilien für das, was sie auf dem rechten Arm hatte: Ein ca. 1,5 Jahre altes Würmchen. Aus einer weiteren Handtasche grub sie ihre Reise-Unterlagen raus.
Ich also an der ganzen Schlange vorbei - kurzer Small-Talk (ich fragte sie auf Spanisch, sie antwortete auf gutem Deutsch) - und wir gingen gemeinsam als erste durch den Finger, während ich die Reisetasche trug. Im Flieger musste sie in den anderen Gang, also durfte ein freundlicher Steward die Tasche übernehmen.
Als sich dann der Flieger füllte, stellte sich heraus, dass mein Sitz zweifach vergeben war. Also lud mich Condor ein, "Premium" zu fliegen. Premium war nur halb besetzt, also flog ich diesmal am Fenster, neben mir der Sitz war frei, vor und hinter mir die Sitzreihen auch.
Beim Bestellen meiner üblichen Getränke-Ration, der Tisch neben mir war frei, was es angenehmer machte, bot ich der Stewardess an, die Getränke zu bezahlen, damit sie nicht glaubt, ich würde die Einladung ausnutzen, weil ja alkoholische Getränke in der Premium frei sind - zumindest, wenn sie im Zuge des normalen "Getränke-Service" bestellt werden. "Nein", sagte sie, "Sie sind eingeladen und können bestellen, was immer und so viel Sie wollen." Also gut.
Beim Essen konnte ich keinen Unterschied feststellen - außer, dass man vorher eine Karte bekommt, auf der steht, was es geben wird.
Das Besteck ist auch aus Plastik. Vielleicht hat man mir auch "mein Essen" aus der Economy serviert, mir war´s egal.
Den Fensterplatz hatte ich mir mit Bedacht auf der linken Seite ausgesucht, flogen wir doch die Ostküste der Staaten hoch und ich hatte die Hoffnung, etwas "sehen" zu können, obwohl es dunkel war. Tatsächlich kündigte der Pilot die Passage von New York an, worauf ich besonders gehofft hatte. New York ist weltweit meine Lieblingsstadt. Aber welche Enttäuschung: Obwohl man gut sehen konnte - also keinerlei Wolken - und ich schon 4 Mal in NY war, ich den Stadtplan von NY im Geiste vor Augen hatte, ist es mir nicht gelungen, die Konturen der einzelnen Stadtteile auszumachen. Kein Staten Island, kein Brooklyn, kein Manhatten, weder East- noch Hudson-River. Nein, ein einziges Lichtermeer, aus denen sich die Wasserflächen nicht genug abhoben - schade!
Nach weiteren 15 Minuten habe ich dann die Jalousien geschlossen, zwei Kissen - Hut ins Gesicht...
Ich wurde wach, da hatten wir noch 2,5 Stunden zu fliegen - dachte ich zumindest. Nach einer Weile kündigte der Pilot aber schon die Küste Frankreichs an - das konnte also nicht mehr lang sein. Tatsächlich hat die Maschine nach 8 Stunden und 50 Minuten in Frankfurt aufgesetzt. So schnell war ich auf der Strecke noch nie.
Die deutsche "Inmi" war mit genau einem Mann besetzt. O.K. nach 15 Minuten kamen zwei weitere hinzu und es ging schneller.
Gut, wenn man einen Rest deutschen Geldes dabei hat, um den Pfand für einen Gepäckwagen bezahlen zu können. Gegenüber Ausländern, die ohne deutsches Geld ankommen, finde ich es eigentlich eine beschissene Regelung.
Draußen wartete schon mein Abholer und nach 30 Minuten war meine Kuba-Reise endgültig vorbei.
Zitat von Flipper20 im Beitrag #17Zitat von Pauli im Beitrag #16
@ Flipper20 trotz deiner schlimmen Bandscheibe fliegst du Holzklasse ??
warum tust du dir das an?
In Bezug auf Bandscheibe ist kein Unterschied zwischen Holzklasse und Premium.
Wenn´s ne Steh- oder Liege-Klasse gäbe, müsste man die buchen.
dann würde ich die Liege-Klasse buchen
Zitat von Pauli im Beitrag #18Zitat von Flipper20 im Beitrag #17Zitat von Pauli im Beitrag #16
@ Flipper20 trotz deiner schlimmen Bandscheibe fliegst du Holzklasse ??
warum tust du dir das an?
In Bezug auf Bandscheibe ist kein Unterschied zwischen Holzklasse und Premium.
Wenn´s ne Steh- oder Liege-Klasse gäbe, müsste man die buchen.
dann würde ich die Liege-Klasse buchen
kein Problem.... Angeblich gibt es in der Comfortklasse am Mai Liegesitze
Zitat von Pauli im Beitrag #20Zitat von Claudia.A im Beitrag #19Zitat von Pauli im Beitrag #18
dann würde ich die Liege-Klasse buchen
kein Problem.... Angeblich gibt es in der Comfortklasse am Mai Liegesitze
Stimmt habs gelesen,nur nennt sie sich dann Business Class, bin mal auf die Preise gespannt .
ich denke nicht, dass die Preise wirklich hoch gehen. Die Sitze entsprechen den alten Lufthansa Business Class Sitzen; der Sitz hat in der Liegestellung einen Knick im unteren Bereich, d.h. ist nicht flach; dazu geht er auch nicht ganz in die Horizontale, d.h. man rutscht leicht nach unten, d.h. entsprechen nicht mehr dem heutigen Business Class Standard. Als Ferienflieger absolut top , aber richtige Business Class Preise lassen sich nicht rechtfertigen.
Alternative wäre wohl mit Air Berlin nach Varadero, dort scheinen sie horizontale Liegesitze zu haben.
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