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Kuba 2001-2002 oder "Es sollte anders kommen"
Kuba 2001-2002 oder "Es sollte anders kommen"
Zum zweiten Mal stürze ich mich in das Abenteuer Kuba. Auch wenn mein erster Kubatrip 2000 mitunter ernüchternd und teilweise desillusionierend war, hat mich Kuba nicht mehr ganz losgelassen und ich wurde zum treuen Leser (read-only) des Kubaforums. Vielen Dank für die vielen guten Tipps und auch für den manchmal nicht zu verachtenden Unterhaltungswert des Forums. Deshalb mein Reisebericht oder besser mein Reisetagebuch als „Tribute“ oder als „danke schön“. Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen.
Am 10. Dezember 2001 ging es für 25 Tage mit Condor (carisimo) von Frankfurt ab nach La Habana mit dem festen Vorsatz viel auf der Insel zu reisen, etwas Spaß zu haben und mich nicht zu verlieben. Aber wie es eben auf Kuba so ist, es sollte anders kommen...................
10.12.2001 Frankfurt
Abflug um 11.20. Es fühlt sich gut an einmal nicht zu den Heerscharen von Anzugträgern am Frankfurter Flughafen zu gehören, sondern umzingelt von einer bunten Truppe aus Familien, Individualtouristen, Herren 40+, 2 MTV-inspirierten Cubanas und einigen älteren Kubanern etc dem kalten und grauen Deutschland zu entfliehen. Der Flug ist lang und langweilig, bietet aber einen tollen Blick auf die Bahamas.
10.12.2001 La Habana
Die Landung erfolgt pünktlich und bei der Einreise gibt es keine Probleme. Wie ich es aus dem Forum gelernt habe, spreche ich vorübergehend weder Spanisch noch Englisch. Es gibt auch so eine Art medizinischen Stand mit einigen „Krankenschwestern“. Eine spricht mich auch prompt an, lässt mich aber aufgrund meiner „geringen“ Sprachkenntnisse passieren. Rucksack kommt verhältnismäßig schnell und mit dem Taxi ($15) geht es gleich Richtung La Habana, Vedado. Der Taxista, mit bestem Miamislang, ist gut drauf und zeigt mit ein paar Casas, die entweder belegt oder viel zu groß und somit zu teuer sind. In Havanna fällt mir sofort der typische Kuba- oder Havannageruch auf. Erinnerungen kommen hoch. Ich beschließe mein Gepäck kurz im Hotel Nacional de Cuba abzustellen und mir in der 21. Straße, wo ich letztes Jahr schon wohnte, ein Casa zu suchen. Ich komme bei Albertina und ihrer Familie unter. Albertina ist super nett. Das recht große und sehr saubere Zimmer, mit eigenem Bad, Kühlschrank und TV kostet $25. Ist okay. Frisch geduscht & rasiert geht es gleich raus. 1x die La Rampa hoch und runter. Es ist irre viel los, da gerade das Festival des neuen lateinamerikanischen Films, welches sein Epizentrum rund um die La Rampa hat, läuft. Zu Fuß laufe ich den Malecon entlang Richtung Altstadt und genieße die nach wie vor (20 Uhr) warme Luft. Nach einem Bier in der Calle Obispo lasse ich mich mit dem Bicitaxi für $2 durch Centro Habana nach Vedado zurückfahren und genieße die Abendstimmung. Ich setze mich noch kurz mit einem Crystal (prima kubanisches Bier) an eine Treppe auf der La Rampa und beobachte die Leute. Zwei Negritas leisten mir recht schnell Gesellschaft, wobei ich Ihnen klar mache, dass ich an diesem Tag ohnehin kein großes Interesse habe. Es scheint die beiden nicht zu stören. Wir unterhalten uns nett und die Policia kümmert es nicht.
11.12.2001
Ich wache viel zu früh auf. Der Lärm und die Zeitumstellung machen mir zu schaffen. Im Hotel Habana Libre ziehe ich mir kurz ein Frühstück rein und schlendere dann wieder via Malecon entlang nach La Habana Vieja, die Altstadt. Der Malecon ist nichts für Suchtgefährdete. Ich bin voll Maleconabhängig und genieße die Meeresluft und den frischen Wind. Es ist brechend heiß (30C, 1. Tag) und ab 10:30 Uhr bemühe ich mich nur noch im Schatten zu laufen. Ein paar Jungs & Fischer fangen einen Pelicano. Die „Hola Amigo / De donde eres / Where are you from“-Fraktion habe ich ganz gut im Griff. Ich weise meine vielen „Freunde“ darauf hin, dass ich schon alles habe (Tengo todo: Casa,chica, cigar......). Die Altstadt kommt morgens super. Das Leben tobt bereits auf den Straßen, wobei sich die Anzahl an Touristen, Prostituierten und Chulos noch sehr begrenzt. Diese tollen alten verfallenen Häuser und besonders auch die Treppenhäuser kommen einfach wunderbar, für den Touristen zumindest. Mir fällt aber auf, dass es schon mehr renovierte Häuser als im Vorjahr gibt. Ich mache Photos ohne Ende und nehme den Geruch der Stadt und den Duft / das Parfum der Frauen wahr. Dios mio! Diese Frauen. Schönheiten ohne Ende. Erotik & Sex scheint alles zu dominieren. Ich komme an ein paar Schulmädchen (um die 10 Jahre alt) vorbei, die sich gegenseitig Tänze oder Tanzschritte vorführen. Die bewegen Ihre Hüften sexier als die meisten Mitteleuropäerinnen um die 25. Ich gebe mir Pasta zum Mittagessen und unterhalte mich mit einem anderen deutschen Indie-Touristen, welcher bereits Anfang der 90er Jahre bereits 2 x auf Kuba war und somit wohl zu recht über das $-Preisniveau erstaunt ist.
Nach einem Mittagsschläfchen auf einem Stück Rasen gehe wieder via Malecon zurück nach Vedado. Dann begegne ich ihr. Ich nenne Sie La Bomba, da ich mir ihren schönen Namen leider nicht merken kann. Sie sitzt direkt vor meiner Hütte und ist die schönste und auch die schärfste von allen. 22 Jahre, Mulattin, bildhübsch mit einem Gotteskörper. Leider vollprofessionell und somit nicht unbedingt mein Fall...
Gegen 20 Uhr treibt der Hunger mich wieder raus. Auf dem Weg zu einer Pizza begegne ich wieder „La bomba“. Dios mio! Sie fragt mich wo ich hin gehe. Ich sage ihr, dass ich Nahrung brauche und sie schlägt vor doch lieber sie zu vernaschen und „y yo como tu!“............... Der Hunger ist ausnahmsweise stärker und La Bomba später verschwunden. Ich treffe einen Österreicher. Wir trinken zusammen ein paar Bier und bummeln durch Vedado. Es ist sein erster Tag auf Kuba und er ist perplex von dem Treiben und der scheinbaren Gefahrenlosigkeit auf den Straßen Havannas. Ein Jinetero meinte dann noch zu uns: „Cuba is save. We do not kill tourists, We do not have guns. Too much police here”……….. Wir werfen einen kurzen Blick in die Disko “La Red” und ziehen gleich ins „Amanecer“ weiter. Auch nicht toll. Wir werden sofort von zwei Jineteras in Beschlag genommen. Meine ist nicht so ganz mein Fall, aber ich werde Sie nicht so richtig los. Ich nutze den 3. Stromausfall und verziehe mich nach Hause. Alleine.
12.12.01
Wieder bin ich recht früh wach. Ich brauche wohl ein paar Tage um mich an den Zeitunterschied zu gewöhnen. Ist mir aber egal. Ich werde lange genug auf der Insel sein. Ich bummle durch Vedado und bewundere die oftmals zu Kindergärten etc. umfunktionierten alten Mafiosohütten in den sehr grünen und schönen Straßen. Vedado bietet auch tolle Märkte. Die Leute in Vedado erscheinen deutlich „wohlhabender“ als im Zentrum oder in der Altstadt. Kurz im Melia Cohiba (Luxushotel) aufs Klo. Alter Trick. Auf die Toilette nur in den besten Läden. Mit nacktem Oberkörper den Malecon auf der Mauer entlang geht es zurück. Es ist superwindig, so dass man sein eigenes Wort nicht verstehen würde. Dennoch ist das „pssst psst“ von der anderen Straßenseite deutlich wahrzunehmen. Zwei süsse Mulattinnen. Ich gehe weiter. Ich werde lange genug auf der Insel sein.
Da ich recht platt bin und schwimmen möchte, aber auch zu faul bin mich zu den Playas del Este aufzuraffen, gehe ich an den Pool ins Nacional. $15 Mindestverzehr. Ist okay. Ich lasse die 5 gerade sein. Abends treffe ich wieder Manfred, den Österreicher, und seine Begleitung. Ich werde sofort wieder von einer sehr süßen Jinetera angemacht. Puh..... aber ich gehe mit den anderen beiden was essen. Später bummele ich noch kurz etwas durch Vedado und treffe Raoul von der „Hola-Amigo-Fraktion“ und eines der schwarzen Mädels vom Montag abend. Die beiden wollen mich mit einer wirklich hübschen aber recht jungen Mulattin verkuppeln. Ist mir etwas zu inszeniert. Ich setze mich mit einem Crystal vor mein Casa und genieße die Nacht alleine.
13.12.2001
Morgens treffe ich mich mit Maria, einer Bekannten einer Kollegin. Maria ist Halbchinesin, um die 50 und sehr nett. Ich habe Post für Sie dabei. Sie freut sich wie ein Schneekönig. Ich gehe mit Maria Dollars in Pesos (1:26) wechseln und danach auf einen heftigen Markt in der Altstadt um etwas zum Frühstücken zu kaufen. Es herrscht ein wahrlich buntes Treiben auf dem Markt und der Markt müsste einen deutschen Gesundheitsinspektor in den Selbstmord treiben. Fleisch und Schweineköpfe umgeben von Fliegen in praller Sonne.
Maria serviert mir ein bombiges Frühstück bei sich zu Hause. Wir unterhalten uns über Gott und die Welt. Sie ist erstaunlich offen in ihren Aussagen über La Barba (Fidel), wobei Sie überzeugt ist, dass Fidel niemals sterben wird. Überhaupt höre ich dieses Mal sehr viel offene Kritik. Sie erklärt mir etwas ihr „Santeria-Equipment“ und gibt mir noch tausend „Leads“ bzgl. Casas in Trinidad, Santa Clara und Santiago.
Ich lasse mich mit dem Bicitaxi zurück nach Vedado fahren und mache eine kleine Siesta auf der Mauer des Malecons, wobei mich die Policia recht schnell auf die Gefahren des Schlafens auf einer Mauer hinweist. Etwas später treffe ich wieder La Bomba. Dios mio, ich kann nicht widerstehen. 15 Minuten später liegt sie frisch geduscht und nackt wie Gott sie schuf auf meinem Cama. Sie ist wirklich eine Bombe! Sie fragt mich ob ich Weihnachten mit ihr bei Ihren Eltern in Las Tunas verbringen will. Ich lasse es offen.
Später am Nachmittag treffe ich Juanita, eine rund 80 Jahre alte Dame, bei der ich im letzten Jahr gewohnt habe. Sie ist verdammt herzlich, freut sich mich zu sehen und gibt mir noch den Rat die Mädchen Kubas zu geniessen, aber mich nicht zu verlieben. Habe ich ja auch nicht vor. Es soll aber anders kommen.......
Ich setze mich noch mal ein wenig an den Malecon, schaue ins Meer und genieße den Nachmittag. Ein paar Minuten später sitzt Angela neben mir. 15 Minuten später liegt Sie nackt wie Gott sie schuf auf meinem Cama.............Ich kann ihr nicht widerstehen.
Abends treffe ich mich mit einem deutschen Bekannten im Jazz-Cafe in Vedado gegenüber dem Melia Cohiba Hotel. Der Laden ist für jeden Musik- und besser Jazzliebhaber ein Muss. Fast immer super Musik. Teilweise Weltklasse. Eintritt: $10 Mindestverzehr einschließlich Essen. Ich komme mit Pulli, da ich die Klimaanlage noch vom Vorjahr in eisiger Erinnerung habe. Musik ist gut wie immer. Wir werden recht schnell von 2 offensichtlichen „Ladys der Nacht“ angesprochen. Mein Kumpel ist interessiert. Ich nicht. Nach diesem Nachmittag schon dreimal nicht. Sie setzen sich trotzdem zu uns und wir unterhalten uns etwas. Rein interessehalber frage ich meine Nebensitzerin, welche eigentlich als Krankenschwester in Camaguey arbeitet und gerade in Havanna „Vacaciones“ macht (ha!) nach ihrem Preis. „Cien“! Ich falle fast vom Hocker. Sie meint trocken, dass das häufig hingelegt wird. Gegen 1h werde ich müde und will nach Hause. Sie will mit. Sie meint dass ich sie wolle und sie mich. Daraufhin meine ich, wenn Sie mich will, dürfte Sie kein Geld verlangen. Sie will aber mit. Einfach so. Gratis. Wir gehen zusammen. Vor der Türe wird Sie von einem Cop abgefangen. Dieser meinte dann zu mir, dass er Marbelis mitnehmen würde und ich mir ja ein Taxi nehmen könnte und auf sie warten könnte wenn ich wollte. Marbelis bekommt die Krise. Ein Cubano der an einer Ecke lehnt raunt mir zu, dass $30 das Problem lösen würden. Ich habe nur $24 und gebe Sie dem Cubano welcher diese dem Oficial weitergibt. Der Cop drückt dem Cubano Marbelis Ausweis in die Hand und dieser gibt ihn dann Marbelis zurück. Was für ein „Set-Up“!. Wahrscheinlich waren $24 zuviel. Egal, ich verbringe eine super Nacht mit Marbelis.
14.12.01
Frühstück mit Marbelis im Casa. Sie bleibt so bis gegen 13h. Ich gebe ihr $5 fürs Taxi, sie mir ihre Telefonnummer. Ich unterhalte mich ausgiebig mit Albertina, meiner Vermieterin, über Fidel, Gott und die Welt und auch über Deutschland. Sie war früher Professorin an der Uni und war zweimal in „Karl-Marx-Stadt“. Auch sie ist sehr offen hinsichtlich Fidel & Co. meint aber dass alle Systeme ihr für und wider haben. Die ganz brutale Armut vieler Karibikstaaten und Zentralamerikanischer Länder existiert in Kuba nicht. Aber die Jugend hat keine Freiheit und keine Perspektive.
Downtown genieße ich die Sonne und die einfach umwerfende Schönheit der Frauen. Das Geheimnis liegt wohl in dem vielleicht einzigartigen Rassenmix. An jeder Ecke gibt es super Livemusik. Vor dem Hotel Inglaterra am Parque Central spielt ein super Orchester im Freien. Fantastisch! Für jeden Musikliebhaber ist Havanna mindestens einmal im Leben Pflicht. Es herrscht eine super Stimmung an diesem Freitagnachmittag. Am Parque Central versuchen zwei ältere Cubanos mich zum Glauben zu bekehren. Vergeblich.
Abends ziehe ich mir i.d. Cafeteria des Nacionals einen Sandwich und einen Amifilm rein. Ich lasse den Abend alleine am Malecon mit einer Hand voll Crystal zwischen kubanischen Liebespaaren ausklingen.
15.12.2001
Wieder, wie jeden Tag, super Wetter. Kurz ins Nacional zum E-Mails checken. $3.50 für 15 Minuten. Das Capitolo ist billiger aber nicht vor der Haustüre. Via Malecon geht es abermals zwischen Fischern und Touristen die sich gegenseitig photographieren Richtung Altstadt. Am Malecon sitzen auch immer ein paar Kubaner, meist zu zweit, mit Trompeten und Posaunen schön fotogen da. Spielen können die nicht, sondern stimmen nur ein oder zwei Töne an, um dann von Touris für ein Foto $1 zu kassieren. Am unteren Teil des Prados (herrlicher kleiner Boulevard umsämt von Bäumen und tollen alten Häusern) setze ich mich in eine Cafeteria. Sandwich-time. Diverse Working-Girls marschieren auf und ab und versuchen ihr Glück. Vergeblich.
Ich mache mir Gedanken um den im sozialistischen Kuba längst eingekehrten Kapitalismus – oder besser die Schattenwirtschaft. Von Gleichheit keine Rede. Wer Dollars hat lebt weitgehend okay. Mir fallen die schicken Klamotten vieler Working-Girls auf. In Vedado kenne ich einige Leute, die tolle Wohnungen, Anlage und auch PC haben. Ich kenne sogar einen Kubaner der einen Palm Pilot hat. Diese Schattenwirtschaft trägt aber durchaus Züge des Gangster-Kapitalismus – zumindest in Havanna.
Später treffe ich meinen deutschen Kumpel aus dem Jazzcafe. Wir nehmen einen Drink in der „Bodeguita del Medio“ und photographieren uns gegenseitig. Touris eben. Später noch etwas Obst auf einem Markt gekauft, Photos gemacht und den Mädels hinterhergeguckt.
Abends will ich mir eigentlich Chucho Valdes (super Jazz, 2 x Grammy-Gewinner) im Nacional geben. Es gibt aber einen gratis Salsa-Gig am Malecon. Logisch ziehe diesen vor. Es wird noch mehr Gelegenheiten geben Chucho Valdes zu sehen. Vor Ort treffe ich meine Österreicher. Es ist viel los. Ich schätze mal so rund 2.000 Leute. Die meisten Kubaner sind recht schick unterwegs. Ich lerne diverse Mädels kennen, die alle in Havanna gerade „Vacaciones“ machen. Haha.... Ich genieße die Musik und eine Cohiba. Mit Manfred gehe ich später noch ins Tikoa (gute Disco) an der La Rampa. Dort treffe ich Carmen oder besser gesagt sie trifft mich.
Später als wir „nackt & erschöpft“ in meinem Bett noch ein Bier trinken, fragt Sie mich ob ich Weihnachten mit ihr in Pinar del Rio verbringen möchte und ihr Novio sein möchte. Ich lasse es offen. Ich möchte mich nicht verlieben. Sie meint „esta noche eres mio, manana de una otra“. Wir tauschen unsere Telefonnummern aus.
16.12.01
Im Nacional im 1. Stock etwas Geld geholt. Dort geht es in der Regel immer schneller als in anderen Banken. Am Malecon tummeln sich an diesem Sonntag viele kubanische Familien. Wetter ist super. Es ist windig und es herrscht mal etwas Wellengang. Vor dem Capitolo lasse ich mich mit so einer Uraltkamera für $1 photographieren. Nettes Bild & schönes Souvenir. Marco, kubanischer Spanischlehrer Ende 40, spricht mich an. Wir unterhalten uns nett über Europa (der Herr wusste Bescheid), Fidel, das System und seine beiden angeblich bildhübschen Töchter. Er erzählt mir noch wie die Touristen aus den unterschiedlichen Nationen in Kuba und bei den Damen ankommen. Italiener und Mexikaner kommen schlecht weg. Netter Kerl wirklich.
Am Abend passiert nicht viel. Ich schaue mir einen Film im Nacional an und beobachte durchs Fenster die Tänzerinnen auf dem Weg ins Cabaret. Ich liebe Kuba. Später treffe ich noch Manfred und wir trinken Bier zusammen und versumpfen...
17.12.01
Fett ausgepennt. Eigentlich wollte ich heute nach Trinidad, entschließe mich aber dann den Nachtzug nach Santiago de Cuba zu nehmen. Den Oriente kenne ich noch nicht. Mit Albertina studiere ich den Stadtplan von Santiago wegen Casas. Telefonisch bekomme ich und auch Albertina die Auskunft dass der Zug ($62) heute nicht fährt. Später in der Stadt erfahre ich das Gegenteil. Kuba... Der Rest des Tages verläuft planlos. Abends haue ich mir eine Pizza im Habana Libre rein. Julia, eine wirklich scharfe Mulattin, setzt sich neben mich. Sie ist 21, ihre Tochter ist 4, sie ist seit 5 Jahren mit einem heute 40jährigen Italiener verheiratet und hat gerade ihren ersten Solo-Heimaturlaub. Sie möchte sich amüsieren. Mit mir. Ist etwas zu abgefahren. Ich lehne dankend ab und wünsche beiden viel Glück.
Ich bummle noch kurz um den Parque Central. Die Ecke erinnert mich abends immer an den Staubsaugerverkäufer aus Graham Greenes „Unser Mann in Havanna“. Ich trinke einen Mojito im Inglaterra. Gehe kurz pinkeln. Es klopf mir von hinten ein Italiener Mitte 40 (Maricon) auf die Schulter und meint, dass an meinem Platz ein 2. Mojito auf mich wartet. Dios mio! Ich ergreife die Flucht...........und rauche noch eine Monte Christo No.4 vor meinem Casa.
18.12.01
Ich will nach Santiago. Via www.wetteronline.de erfahre ich aber, dass es die nächsten Tage in Santiago regnen soll. Ich fliege nicht um die halbe Welt um im Regen zu sitzen. Meine Laune verschlechtert sich. Der Tag ist trotz super Wetters irgendwie Scheisse. Ich beschliesse am nächsten Tag für 2 Tage nach Trinidad zu fahren und mir am Freitag dann wieder in Havanna „Los Van Van (Salsa-Altstars) im Turquin (Disco im Habana Libre) zu geben.
Abends suche ich Carmen. Sie ging mir nicht recht aus dem Kopf. Ich gehe ins Tikoa und treffe eine Freundin oder Bekannte von Ihr. Doch anstatt mir bei meiner Suche zu helfen, nutzt die Kleine die Gunst der Stunde und sext mich an ohne Ende. Ich habe schlechte Laune, trinke ein paar Bier, schaue den Mädels beim Tanzen zu und gehe frustriert nach Hause. Auch an diesem Abend werde ich noch von einem Maricon angemacht. Muss recht deutlich werden. Auffallend viel Polizei & Polizeikontrollen i.d. Stadt. Scheint eine „Razzia-Nacht“ zu sein
19.12.01 Trinidad
Früh raus aus der Kiste. Um 8.00 Uhr geht schon der klimatisierte Viaazul-Bus für $25 nach Trinidad. Fahrtzeit rund 5 Stunden. Als ich nach zwei Stunden Fahrt aufwache, werden wir mittels Video mit einer furchtbaren kubanischen TV-Aufzeichnung a la Samstagabendshow im ARD gefoltert. Ich schaue aus dem Fenster in die Pampa. Ich bin ein Stadtmensch. Zwischen Cienfuegos und Trinidad wird die Landschaft aber wirklich toll. Sehr hügelig, wenn nicht gar bergig und extrem grün. Es geht auch etwas die Küste entlang.
In Trinidad angekommen werde ich bereits mit Namensschildchen am Busbahnhof abgeholt, da ich das Casa schon am Vortag klar gemacht habe. Ich habe ein großes separates Appartement mit eigener Dachterrasse. Kommt fast Penthousemässig in der Calle Maceo, also mitten drin. Meine Vermieterin ist mir aber etwas zu „business-minded“ wie viele Menschen in Trinidad. Egal. Trinidad, UNESCO Weltkulturerbe, ist wirklich schön und erinnert mich an die alten Zorro- und „Western von Gestern“-Filmchen. Ich schlendere etwas durch die Nachmittagshitze und lasse mich dann mit dem Taxi ($4) an den recht netten Playa Ancon fahren. Sehr schön. Das Wasser ist klar und recht warm. Hang-loose pur am Nachmittag. Ich beobachte einen Europäer der mit seiner bildhübschen Mulattin turtelt. Der Glückliche.
Zurück im Casa, es ist bereits stockdunkel, legt ein Stromausfall die ganze Stadt lahm bzw. hüllt diese ins Dunkel. Dummerweise gerade als ich aus der Dusche komme. Also mit Taschenlampe abgetrocknet und angezogen. Leider habe ich einen Bärenhunger. Doch ohne Strom sind alles Paladars bzw. Restaurants mehr oder minder zu. Auf der Straße erstehe ich dann eine lauwarme Pesopizza. Nach einer Weile entdecke ich eine Eisdiele, die aus irgendeinem Grund Strom hat. Dort bekomme ich auch einen Sandwich. Diverse hungrige Touristen schauen interessiert auf meinen Sandwich und laufen dann desillusioniert weiter. Ich habe Hunger und mir schmeckts. Etwas später hockt sich ein Engländer (Rafe) aus London zu mir. Netter, aber nicht ganz einfacher Kerl. Als es wieder Strom gibt werfen wir einen Blick ins „Casa de la Trova“ welches seinem Ruf leider überhaupt nicht gerecht wird. Das „Casa de la Musica“ kommt da auch publikumsmässig besser. Gute Musik, open air und eine Romeo y Julieta No.2.
Chicamässig geht (dieser Tage?) in Trinidad nichts. Es sind Inspektionen im großen Stil angesagt. Alle Vermieter sind recht nervös und schauen, dass die Gäste schnell ihr Frühstück oder Abendessen wegen mangelnder Lizenz aufessen.
20.12.01
Schon wieder super Wetter. Mit Rafe organisiere ich Pferde und Führer für einen Ausflug in die Berge. Wir einigen uns auf $4 die Stunde. Ich bin ja eigentlich ein Stadtjunge, aber der Ausritt ist gigantisch. Natur pur. Tolle Landschaft, viele Raubvögel und schöne Pflanzen, deren Namen ich nicht kenne. In der Ferne schimmert das Meer. Echt traumhaft. Ich sitze zum ersten Mal auf einem Pferd und schlage mich bei diesen teils sehr steilen Abhängen über Geröll recht wacker. Ich habe das sportlichere Pferd erwischt, welches gerne mal einen etwas schnelleren Gang einlegt. Ohne mein Zutun. Sieht bestimmt ganz witzig aus, wie ich so hilflos durch geschüttelt werde. Nach 2 Stunden werden wir mit einem Sandwich und einem gigantischen Blick auf das „Vale de los Ingenios“ belohnt. Unsere Guides benutzen übrigens keine Sättel, tragen Cowboy-Hüte und Sporen. Überhaupt haben Pferde nicht viel zu lachen in Kuba. Das „Einreiten“ in Trinidad kommt Spaghetti-Western mässig. Bergab auf Pflasterstein durch enge Straßen. Ganz langsam. Die Leute vor ihren Häusern schauen uns an. Wir schauen sie an.
Nachmittags steht Photos machen auf dem Programm. Trinidad ist überraschend lebhaft. Habe auch wieder viele Leute fotografiert. Auf dem Kirchturm des „Museo Nacional de la lucha contra bandidos“ treffen wir 2 ältere freakige Amis. Wir unterhalten uns ausgiebig und genießen den super Blick vom Kirchturm in der Nachmittagssonne. Kurz vor Sonnenuntergang marschieren wir einen Hügel über Trinidad hoch zu einer alten Kirche um von dort aus dem Sonnenuntergang entgegen zu blicken. Traumhaft. Mache auch super Photos.
Abends treffen Rafe und ich die Amis zum Dinner. Die Amis haben einen Geheimtipp. Leider hat das illegale Paladar aufgrund der Inspektionen heute geschlossen. Die Nachbarin führt uns zu einem offiziellen Paladar. Es gibt Lobster bis zum Umfallen. Ich möchte aber Fleisch. No hay! Pollo? No hay. Pues, 90 Minuten später hatte ich ein mageres Huhn auf dem Teller, welches wohl kurz vorher für mich geopfert worden war. Hätte ich nur Lobster bestellt. Später sind wir noch kurz ins „Casa de la Musica“.
21.12.01
Morgens geht es an den Playa Ancon. Super Wetter. Schwimmen & chillen. Ich unterhalte mich ausgiebig mit einer deutschen Touristin. Um 15h geht es mit Viaazul zurück nach „Sin-City“. Am Busbahnhof treffe ich ein deutsches Paar welches mit Mountainbikes unterwegs ist. Sie raten von einer Tour ab. Die Infrastruktur eignet sich in Kuba nicht für einen Bikeurlaub. Ein deutsches Mädel, die mir schon vorher mit ihrem kubanischen Lover aufgefallen ist, ist ganz hin und weg von Kuba, der Freundlichkeit und Sicherheit des Landes. Von Diktatur und Polizeistaat könnte nicht die Rede sein. Träum weiter.... Gott sei dank nimmt sie den Bus nach Santa Clara. Der Bus nach La Habana ist schön leer. Rund 8 Leute, fast alle deutschsprachig. Gegen 19.30 Uhr – es ist schon dunkel – platzt doch glatt ein Reifen am Arsch der Welt, aber glücklicherweise unweit einer Tankstelle. Ein Blick auf das eingesetzte Werkzeug bestätigt mich, dass das wohl etwas länger dauert. Es ist mir egal, da es in Havanna Freitag abends eh erst spät los geht. Ich gönne mir eine Monte Christo und frage mich, ob ich Carmen wiedersehen werde. Ich hoffe es sehr .................... ENDE TEIL EINS.
Text
Zum zweiten Mal stürze ich mich in das Abenteuer Kuba. Auch wenn mein erster Kubatrip 2000 mitunter ernüchternd und teilweise desillusionierend war, hat mich Kuba nicht mehr ganz losgelassen und ich wurde zum treuen Leser (read-only) des Kubaforums. Vielen Dank für die vielen guten Tipps und auch für den manchmal nicht zu verachtenden Unterhaltungswert des Forums. Deshalb mein Reisebericht oder besser mein Reisetagebuch als „Tribute“ oder als „danke schön“. Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen.
Am 10. Dezember 2001 ging es für 25 Tage mit Condor (carisimo) von Frankfurt ab nach La Habana mit dem festen Vorsatz viel auf der Insel zu reisen, etwas Spaß zu haben und mich nicht zu verlieben. Aber wie es eben auf Kuba so ist, es sollte anders kommen...................
10.12.2001 Frankfurt
Abflug um 11.20. Es fühlt sich gut an einmal nicht zu den Heerscharen von Anzugträgern am Frankfurter Flughafen zu gehören, sondern umzingelt von einer bunten Truppe aus Familien, Individualtouristen, Herren 40+, 2 MTV-inspirierten Cubanas und einigen älteren Kubanern etc dem kalten und grauen Deutschland zu entfliehen. Der Flug ist lang und langweilig, bietet aber einen tollen Blick auf die Bahamas.
10.12.2001 La Habana
Die Landung erfolgt pünktlich und bei der Einreise gibt es keine Probleme. Wie ich es aus dem Forum gelernt habe, spreche ich vorübergehend weder Spanisch noch Englisch. Es gibt auch so eine Art medizinischen Stand mit einigen „Krankenschwestern“. Eine spricht mich auch prompt an, lässt mich aber aufgrund meiner „geringen“ Sprachkenntnisse passieren. Rucksack kommt verhältnismäßig schnell und mit dem Taxi ($15) geht es gleich Richtung La Habana, Vedado. Der Taxista, mit bestem Miamislang, ist gut drauf und zeigt mit ein paar Casas, die entweder belegt oder viel zu groß und somit zu teuer sind. In Havanna fällt mir sofort der typische Kuba- oder Havannageruch auf. Erinnerungen kommen hoch. Ich beschließe mein Gepäck kurz im Hotel Nacional de Cuba abzustellen und mir in der 21. Straße, wo ich letztes Jahr schon wohnte, ein Casa zu suchen. Ich komme bei Albertina und ihrer Familie unter. Albertina ist super nett. Das recht große und sehr saubere Zimmer, mit eigenem Bad, Kühlschrank und TV kostet $25. Ist okay. Frisch geduscht & rasiert geht es gleich raus. 1x die La Rampa hoch und runter. Es ist irre viel los, da gerade das Festival des neuen lateinamerikanischen Films, welches sein Epizentrum rund um die La Rampa hat, läuft. Zu Fuß laufe ich den Malecon entlang Richtung Altstadt und genieße die nach wie vor (20 Uhr) warme Luft. Nach einem Bier in der Calle Obispo lasse ich mich mit dem Bicitaxi für $2 durch Centro Habana nach Vedado zurückfahren und genieße die Abendstimmung. Ich setze mich noch kurz mit einem Crystal (prima kubanisches Bier) an eine Treppe auf der La Rampa und beobachte die Leute. Zwei Negritas leisten mir recht schnell Gesellschaft, wobei ich Ihnen klar mache, dass ich an diesem Tag ohnehin kein großes Interesse habe. Es scheint die beiden nicht zu stören. Wir unterhalten uns nett und die Policia kümmert es nicht.
11.12.2001
Ich wache viel zu früh auf. Der Lärm und die Zeitumstellung machen mir zu schaffen. Im Hotel Habana Libre ziehe ich mir kurz ein Frühstück rein und schlendere dann wieder via Malecon entlang nach La Habana Vieja, die Altstadt. Der Malecon ist nichts für Suchtgefährdete. Ich bin voll Maleconabhängig und genieße die Meeresluft und den frischen Wind. Es ist brechend heiß (30C, 1. Tag) und ab 10:30 Uhr bemühe ich mich nur noch im Schatten zu laufen. Ein paar Jungs & Fischer fangen einen Pelicano. Die „Hola Amigo / De donde eres / Where are you from“-Fraktion habe ich ganz gut im Griff. Ich weise meine vielen „Freunde“ darauf hin, dass ich schon alles habe (Tengo todo: Casa,chica, cigar......). Die Altstadt kommt morgens super. Das Leben tobt bereits auf den Straßen, wobei sich die Anzahl an Touristen, Prostituierten und Chulos noch sehr begrenzt. Diese tollen alten verfallenen Häuser und besonders auch die Treppenhäuser kommen einfach wunderbar, für den Touristen zumindest. Mir fällt aber auf, dass es schon mehr renovierte Häuser als im Vorjahr gibt. Ich mache Photos ohne Ende und nehme den Geruch der Stadt und den Duft / das Parfum der Frauen wahr. Dios mio! Diese Frauen. Schönheiten ohne Ende. Erotik & Sex scheint alles zu dominieren. Ich komme an ein paar Schulmädchen (um die 10 Jahre alt) vorbei, die sich gegenseitig Tänze oder Tanzschritte vorführen. Die bewegen Ihre Hüften sexier als die meisten Mitteleuropäerinnen um die 25. Ich gebe mir Pasta zum Mittagessen und unterhalte mich mit einem anderen deutschen Indie-Touristen, welcher bereits Anfang der 90er Jahre bereits 2 x auf Kuba war und somit wohl zu recht über das $-Preisniveau erstaunt ist.
Nach einem Mittagsschläfchen auf einem Stück Rasen gehe wieder via Malecon zurück nach Vedado. Dann begegne ich ihr. Ich nenne Sie La Bomba, da ich mir ihren schönen Namen leider nicht merken kann. Sie sitzt direkt vor meiner Hütte und ist die schönste und auch die schärfste von allen. 22 Jahre, Mulattin, bildhübsch mit einem Gotteskörper. Leider vollprofessionell und somit nicht unbedingt mein Fall...
Gegen 20 Uhr treibt der Hunger mich wieder raus. Auf dem Weg zu einer Pizza begegne ich wieder „La bomba“. Dios mio! Sie fragt mich wo ich hin gehe. Ich sage ihr, dass ich Nahrung brauche und sie schlägt vor doch lieber sie zu vernaschen und „y yo como tu!“............... Der Hunger ist ausnahmsweise stärker und La Bomba später verschwunden. Ich treffe einen Österreicher. Wir trinken zusammen ein paar Bier und bummeln durch Vedado. Es ist sein erster Tag auf Kuba und er ist perplex von dem Treiben und der scheinbaren Gefahrenlosigkeit auf den Straßen Havannas. Ein Jinetero meinte dann noch zu uns: „Cuba is save. We do not kill tourists, We do not have guns. Too much police here”……….. Wir werfen einen kurzen Blick in die Disko “La Red” und ziehen gleich ins „Amanecer“ weiter. Auch nicht toll. Wir werden sofort von zwei Jineteras in Beschlag genommen. Meine ist nicht so ganz mein Fall, aber ich werde Sie nicht so richtig los. Ich nutze den 3. Stromausfall und verziehe mich nach Hause. Alleine.
12.12.01
Wieder bin ich recht früh wach. Ich brauche wohl ein paar Tage um mich an den Zeitunterschied zu gewöhnen. Ist mir aber egal. Ich werde lange genug auf der Insel sein. Ich bummle durch Vedado und bewundere die oftmals zu Kindergärten etc. umfunktionierten alten Mafiosohütten in den sehr grünen und schönen Straßen. Vedado bietet auch tolle Märkte. Die Leute in Vedado erscheinen deutlich „wohlhabender“ als im Zentrum oder in der Altstadt. Kurz im Melia Cohiba (Luxushotel) aufs Klo. Alter Trick. Auf die Toilette nur in den besten Läden. Mit nacktem Oberkörper den Malecon auf der Mauer entlang geht es zurück. Es ist superwindig, so dass man sein eigenes Wort nicht verstehen würde. Dennoch ist das „pssst psst“ von der anderen Straßenseite deutlich wahrzunehmen. Zwei süsse Mulattinnen. Ich gehe weiter. Ich werde lange genug auf der Insel sein.
Da ich recht platt bin und schwimmen möchte, aber auch zu faul bin mich zu den Playas del Este aufzuraffen, gehe ich an den Pool ins Nacional. $15 Mindestverzehr. Ist okay. Ich lasse die 5 gerade sein. Abends treffe ich wieder Manfred, den Österreicher, und seine Begleitung. Ich werde sofort wieder von einer sehr süßen Jinetera angemacht. Puh..... aber ich gehe mit den anderen beiden was essen. Später bummele ich noch kurz etwas durch Vedado und treffe Raoul von der „Hola-Amigo-Fraktion“ und eines der schwarzen Mädels vom Montag abend. Die beiden wollen mich mit einer wirklich hübschen aber recht jungen Mulattin verkuppeln. Ist mir etwas zu inszeniert. Ich setze mich mit einem Crystal vor mein Casa und genieße die Nacht alleine.
13.12.2001
Morgens treffe ich mich mit Maria, einer Bekannten einer Kollegin. Maria ist Halbchinesin, um die 50 und sehr nett. Ich habe Post für Sie dabei. Sie freut sich wie ein Schneekönig. Ich gehe mit Maria Dollars in Pesos (1:26) wechseln und danach auf einen heftigen Markt in der Altstadt um etwas zum Frühstücken zu kaufen. Es herrscht ein wahrlich buntes Treiben auf dem Markt und der Markt müsste einen deutschen Gesundheitsinspektor in den Selbstmord treiben. Fleisch und Schweineköpfe umgeben von Fliegen in praller Sonne.
Maria serviert mir ein bombiges Frühstück bei sich zu Hause. Wir unterhalten uns über Gott und die Welt. Sie ist erstaunlich offen in ihren Aussagen über La Barba (Fidel), wobei Sie überzeugt ist, dass Fidel niemals sterben wird. Überhaupt höre ich dieses Mal sehr viel offene Kritik. Sie erklärt mir etwas ihr „Santeria-Equipment“ und gibt mir noch tausend „Leads“ bzgl. Casas in Trinidad, Santa Clara und Santiago.
Ich lasse mich mit dem Bicitaxi zurück nach Vedado fahren und mache eine kleine Siesta auf der Mauer des Malecons, wobei mich die Policia recht schnell auf die Gefahren des Schlafens auf einer Mauer hinweist. Etwas später treffe ich wieder La Bomba. Dios mio, ich kann nicht widerstehen. 15 Minuten später liegt sie frisch geduscht und nackt wie Gott sie schuf auf meinem Cama. Sie ist wirklich eine Bombe! Sie fragt mich ob ich Weihnachten mit ihr bei Ihren Eltern in Las Tunas verbringen will. Ich lasse es offen.
Später am Nachmittag treffe ich Juanita, eine rund 80 Jahre alte Dame, bei der ich im letzten Jahr gewohnt habe. Sie ist verdammt herzlich, freut sich mich zu sehen und gibt mir noch den Rat die Mädchen Kubas zu geniessen, aber mich nicht zu verlieben. Habe ich ja auch nicht vor. Es soll aber anders kommen.......
Ich setze mich noch mal ein wenig an den Malecon, schaue ins Meer und genieße den Nachmittag. Ein paar Minuten später sitzt Angela neben mir. 15 Minuten später liegt Sie nackt wie Gott sie schuf auf meinem Cama.............Ich kann ihr nicht widerstehen.
Abends treffe ich mich mit einem deutschen Bekannten im Jazz-Cafe in Vedado gegenüber dem Melia Cohiba Hotel. Der Laden ist für jeden Musik- und besser Jazzliebhaber ein Muss. Fast immer super Musik. Teilweise Weltklasse. Eintritt: $10 Mindestverzehr einschließlich Essen. Ich komme mit Pulli, da ich die Klimaanlage noch vom Vorjahr in eisiger Erinnerung habe. Musik ist gut wie immer. Wir werden recht schnell von 2 offensichtlichen „Ladys der Nacht“ angesprochen. Mein Kumpel ist interessiert. Ich nicht. Nach diesem Nachmittag schon dreimal nicht. Sie setzen sich trotzdem zu uns und wir unterhalten uns etwas. Rein interessehalber frage ich meine Nebensitzerin, welche eigentlich als Krankenschwester in Camaguey arbeitet und gerade in Havanna „Vacaciones“ macht (ha!) nach ihrem Preis. „Cien“! Ich falle fast vom Hocker. Sie meint trocken, dass das häufig hingelegt wird. Gegen 1h werde ich müde und will nach Hause. Sie will mit. Sie meint dass ich sie wolle und sie mich. Daraufhin meine ich, wenn Sie mich will, dürfte Sie kein Geld verlangen. Sie will aber mit. Einfach so. Gratis. Wir gehen zusammen. Vor der Türe wird Sie von einem Cop abgefangen. Dieser meinte dann zu mir, dass er Marbelis mitnehmen würde und ich mir ja ein Taxi nehmen könnte und auf sie warten könnte wenn ich wollte. Marbelis bekommt die Krise. Ein Cubano der an einer Ecke lehnt raunt mir zu, dass $30 das Problem lösen würden. Ich habe nur $24 und gebe Sie dem Cubano welcher diese dem Oficial weitergibt. Der Cop drückt dem Cubano Marbelis Ausweis in die Hand und dieser gibt ihn dann Marbelis zurück. Was für ein „Set-Up“!. Wahrscheinlich waren $24 zuviel. Egal, ich verbringe eine super Nacht mit Marbelis.
14.12.01
Frühstück mit Marbelis im Casa. Sie bleibt so bis gegen 13h. Ich gebe ihr $5 fürs Taxi, sie mir ihre Telefonnummer. Ich unterhalte mich ausgiebig mit Albertina, meiner Vermieterin, über Fidel, Gott und die Welt und auch über Deutschland. Sie war früher Professorin an der Uni und war zweimal in „Karl-Marx-Stadt“. Auch sie ist sehr offen hinsichtlich Fidel & Co. meint aber dass alle Systeme ihr für und wider haben. Die ganz brutale Armut vieler Karibikstaaten und Zentralamerikanischer Länder existiert in Kuba nicht. Aber die Jugend hat keine Freiheit und keine Perspektive.
Downtown genieße ich die Sonne und die einfach umwerfende Schönheit der Frauen. Das Geheimnis liegt wohl in dem vielleicht einzigartigen Rassenmix. An jeder Ecke gibt es super Livemusik. Vor dem Hotel Inglaterra am Parque Central spielt ein super Orchester im Freien. Fantastisch! Für jeden Musikliebhaber ist Havanna mindestens einmal im Leben Pflicht. Es herrscht eine super Stimmung an diesem Freitagnachmittag. Am Parque Central versuchen zwei ältere Cubanos mich zum Glauben zu bekehren. Vergeblich.
Abends ziehe ich mir i.d. Cafeteria des Nacionals einen Sandwich und einen Amifilm rein. Ich lasse den Abend alleine am Malecon mit einer Hand voll Crystal zwischen kubanischen Liebespaaren ausklingen.
15.12.2001
Wieder, wie jeden Tag, super Wetter. Kurz ins Nacional zum E-Mails checken. $3.50 für 15 Minuten. Das Capitolo ist billiger aber nicht vor der Haustüre. Via Malecon geht es abermals zwischen Fischern und Touristen die sich gegenseitig photographieren Richtung Altstadt. Am Malecon sitzen auch immer ein paar Kubaner, meist zu zweit, mit Trompeten und Posaunen schön fotogen da. Spielen können die nicht, sondern stimmen nur ein oder zwei Töne an, um dann von Touris für ein Foto $1 zu kassieren. Am unteren Teil des Prados (herrlicher kleiner Boulevard umsämt von Bäumen und tollen alten Häusern) setze ich mich in eine Cafeteria. Sandwich-time. Diverse Working-Girls marschieren auf und ab und versuchen ihr Glück. Vergeblich.
Ich mache mir Gedanken um den im sozialistischen Kuba längst eingekehrten Kapitalismus – oder besser die Schattenwirtschaft. Von Gleichheit keine Rede. Wer Dollars hat lebt weitgehend okay. Mir fallen die schicken Klamotten vieler Working-Girls auf. In Vedado kenne ich einige Leute, die tolle Wohnungen, Anlage und auch PC haben. Ich kenne sogar einen Kubaner der einen Palm Pilot hat. Diese Schattenwirtschaft trägt aber durchaus Züge des Gangster-Kapitalismus – zumindest in Havanna.
Später treffe ich meinen deutschen Kumpel aus dem Jazzcafe. Wir nehmen einen Drink in der „Bodeguita del Medio“ und photographieren uns gegenseitig. Touris eben. Später noch etwas Obst auf einem Markt gekauft, Photos gemacht und den Mädels hinterhergeguckt.
Abends will ich mir eigentlich Chucho Valdes (super Jazz, 2 x Grammy-Gewinner) im Nacional geben. Es gibt aber einen gratis Salsa-Gig am Malecon. Logisch ziehe diesen vor. Es wird noch mehr Gelegenheiten geben Chucho Valdes zu sehen. Vor Ort treffe ich meine Österreicher. Es ist viel los. Ich schätze mal so rund 2.000 Leute. Die meisten Kubaner sind recht schick unterwegs. Ich lerne diverse Mädels kennen, die alle in Havanna gerade „Vacaciones“ machen. Haha.... Ich genieße die Musik und eine Cohiba. Mit Manfred gehe ich später noch ins Tikoa (gute Disco) an der La Rampa. Dort treffe ich Carmen oder besser gesagt sie trifft mich.
Später als wir „nackt & erschöpft“ in meinem Bett noch ein Bier trinken, fragt Sie mich ob ich Weihnachten mit ihr in Pinar del Rio verbringen möchte und ihr Novio sein möchte. Ich lasse es offen. Ich möchte mich nicht verlieben. Sie meint „esta noche eres mio, manana de una otra“. Wir tauschen unsere Telefonnummern aus.
16.12.01
Im Nacional im 1. Stock etwas Geld geholt. Dort geht es in der Regel immer schneller als in anderen Banken. Am Malecon tummeln sich an diesem Sonntag viele kubanische Familien. Wetter ist super. Es ist windig und es herrscht mal etwas Wellengang. Vor dem Capitolo lasse ich mich mit so einer Uraltkamera für $1 photographieren. Nettes Bild & schönes Souvenir. Marco, kubanischer Spanischlehrer Ende 40, spricht mich an. Wir unterhalten uns nett über Europa (der Herr wusste Bescheid), Fidel, das System und seine beiden angeblich bildhübschen Töchter. Er erzählt mir noch wie die Touristen aus den unterschiedlichen Nationen in Kuba und bei den Damen ankommen. Italiener und Mexikaner kommen schlecht weg. Netter Kerl wirklich.
Am Abend passiert nicht viel. Ich schaue mir einen Film im Nacional an und beobachte durchs Fenster die Tänzerinnen auf dem Weg ins Cabaret. Ich liebe Kuba. Später treffe ich noch Manfred und wir trinken Bier zusammen und versumpfen...
17.12.01
Fett ausgepennt. Eigentlich wollte ich heute nach Trinidad, entschließe mich aber dann den Nachtzug nach Santiago de Cuba zu nehmen. Den Oriente kenne ich noch nicht. Mit Albertina studiere ich den Stadtplan von Santiago wegen Casas. Telefonisch bekomme ich und auch Albertina die Auskunft dass der Zug ($62) heute nicht fährt. Später in der Stadt erfahre ich das Gegenteil. Kuba... Der Rest des Tages verläuft planlos. Abends haue ich mir eine Pizza im Habana Libre rein. Julia, eine wirklich scharfe Mulattin, setzt sich neben mich. Sie ist 21, ihre Tochter ist 4, sie ist seit 5 Jahren mit einem heute 40jährigen Italiener verheiratet und hat gerade ihren ersten Solo-Heimaturlaub. Sie möchte sich amüsieren. Mit mir. Ist etwas zu abgefahren. Ich lehne dankend ab und wünsche beiden viel Glück.
Ich bummle noch kurz um den Parque Central. Die Ecke erinnert mich abends immer an den Staubsaugerverkäufer aus Graham Greenes „Unser Mann in Havanna“. Ich trinke einen Mojito im Inglaterra. Gehe kurz pinkeln. Es klopf mir von hinten ein Italiener Mitte 40 (Maricon) auf die Schulter und meint, dass an meinem Platz ein 2. Mojito auf mich wartet. Dios mio! Ich ergreife die Flucht...........und rauche noch eine Monte Christo No.4 vor meinem Casa.
18.12.01
Ich will nach Santiago. Via www.wetteronline.de erfahre ich aber, dass es die nächsten Tage in Santiago regnen soll. Ich fliege nicht um die halbe Welt um im Regen zu sitzen. Meine Laune verschlechtert sich. Der Tag ist trotz super Wetters irgendwie Scheisse. Ich beschliesse am nächsten Tag für 2 Tage nach Trinidad zu fahren und mir am Freitag dann wieder in Havanna „Los Van Van (Salsa-Altstars) im Turquin (Disco im Habana Libre) zu geben.
Abends suche ich Carmen. Sie ging mir nicht recht aus dem Kopf. Ich gehe ins Tikoa und treffe eine Freundin oder Bekannte von Ihr. Doch anstatt mir bei meiner Suche zu helfen, nutzt die Kleine die Gunst der Stunde und sext mich an ohne Ende. Ich habe schlechte Laune, trinke ein paar Bier, schaue den Mädels beim Tanzen zu und gehe frustriert nach Hause. Auch an diesem Abend werde ich noch von einem Maricon angemacht. Muss recht deutlich werden. Auffallend viel Polizei & Polizeikontrollen i.d. Stadt. Scheint eine „Razzia-Nacht“ zu sein
19.12.01 Trinidad
Früh raus aus der Kiste. Um 8.00 Uhr geht schon der klimatisierte Viaazul-Bus für $25 nach Trinidad. Fahrtzeit rund 5 Stunden. Als ich nach zwei Stunden Fahrt aufwache, werden wir mittels Video mit einer furchtbaren kubanischen TV-Aufzeichnung a la Samstagabendshow im ARD gefoltert. Ich schaue aus dem Fenster in die Pampa. Ich bin ein Stadtmensch. Zwischen Cienfuegos und Trinidad wird die Landschaft aber wirklich toll. Sehr hügelig, wenn nicht gar bergig und extrem grün. Es geht auch etwas die Küste entlang.
In Trinidad angekommen werde ich bereits mit Namensschildchen am Busbahnhof abgeholt, da ich das Casa schon am Vortag klar gemacht habe. Ich habe ein großes separates Appartement mit eigener Dachterrasse. Kommt fast Penthousemässig in der Calle Maceo, also mitten drin. Meine Vermieterin ist mir aber etwas zu „business-minded“ wie viele Menschen in Trinidad. Egal. Trinidad, UNESCO Weltkulturerbe, ist wirklich schön und erinnert mich an die alten Zorro- und „Western von Gestern“-Filmchen. Ich schlendere etwas durch die Nachmittagshitze und lasse mich dann mit dem Taxi ($4) an den recht netten Playa Ancon fahren. Sehr schön. Das Wasser ist klar und recht warm. Hang-loose pur am Nachmittag. Ich beobachte einen Europäer der mit seiner bildhübschen Mulattin turtelt. Der Glückliche.
Zurück im Casa, es ist bereits stockdunkel, legt ein Stromausfall die ganze Stadt lahm bzw. hüllt diese ins Dunkel. Dummerweise gerade als ich aus der Dusche komme. Also mit Taschenlampe abgetrocknet und angezogen. Leider habe ich einen Bärenhunger. Doch ohne Strom sind alles Paladars bzw. Restaurants mehr oder minder zu. Auf der Straße erstehe ich dann eine lauwarme Pesopizza. Nach einer Weile entdecke ich eine Eisdiele, die aus irgendeinem Grund Strom hat. Dort bekomme ich auch einen Sandwich. Diverse hungrige Touristen schauen interessiert auf meinen Sandwich und laufen dann desillusioniert weiter. Ich habe Hunger und mir schmeckts. Etwas später hockt sich ein Engländer (Rafe) aus London zu mir. Netter, aber nicht ganz einfacher Kerl. Als es wieder Strom gibt werfen wir einen Blick ins „Casa de la Trova“ welches seinem Ruf leider überhaupt nicht gerecht wird. Das „Casa de la Musica“ kommt da auch publikumsmässig besser. Gute Musik, open air und eine Romeo y Julieta No.2.
Chicamässig geht (dieser Tage?) in Trinidad nichts. Es sind Inspektionen im großen Stil angesagt. Alle Vermieter sind recht nervös und schauen, dass die Gäste schnell ihr Frühstück oder Abendessen wegen mangelnder Lizenz aufessen.
20.12.01
Schon wieder super Wetter. Mit Rafe organisiere ich Pferde und Führer für einen Ausflug in die Berge. Wir einigen uns auf $4 die Stunde. Ich bin ja eigentlich ein Stadtjunge, aber der Ausritt ist gigantisch. Natur pur. Tolle Landschaft, viele Raubvögel und schöne Pflanzen, deren Namen ich nicht kenne. In der Ferne schimmert das Meer. Echt traumhaft. Ich sitze zum ersten Mal auf einem Pferd und schlage mich bei diesen teils sehr steilen Abhängen über Geröll recht wacker. Ich habe das sportlichere Pferd erwischt, welches gerne mal einen etwas schnelleren Gang einlegt. Ohne mein Zutun. Sieht bestimmt ganz witzig aus, wie ich so hilflos durch geschüttelt werde. Nach 2 Stunden werden wir mit einem Sandwich und einem gigantischen Blick auf das „Vale de los Ingenios“ belohnt. Unsere Guides benutzen übrigens keine Sättel, tragen Cowboy-Hüte und Sporen. Überhaupt haben Pferde nicht viel zu lachen in Kuba. Das „Einreiten“ in Trinidad kommt Spaghetti-Western mässig. Bergab auf Pflasterstein durch enge Straßen. Ganz langsam. Die Leute vor ihren Häusern schauen uns an. Wir schauen sie an.
Nachmittags steht Photos machen auf dem Programm. Trinidad ist überraschend lebhaft. Habe auch wieder viele Leute fotografiert. Auf dem Kirchturm des „Museo Nacional de la lucha contra bandidos“ treffen wir 2 ältere freakige Amis. Wir unterhalten uns ausgiebig und genießen den super Blick vom Kirchturm in der Nachmittagssonne. Kurz vor Sonnenuntergang marschieren wir einen Hügel über Trinidad hoch zu einer alten Kirche um von dort aus dem Sonnenuntergang entgegen zu blicken. Traumhaft. Mache auch super Photos.
Abends treffen Rafe und ich die Amis zum Dinner. Die Amis haben einen Geheimtipp. Leider hat das illegale Paladar aufgrund der Inspektionen heute geschlossen. Die Nachbarin führt uns zu einem offiziellen Paladar. Es gibt Lobster bis zum Umfallen. Ich möchte aber Fleisch. No hay! Pollo? No hay. Pues, 90 Minuten später hatte ich ein mageres Huhn auf dem Teller, welches wohl kurz vorher für mich geopfert worden war. Hätte ich nur Lobster bestellt. Später sind wir noch kurz ins „Casa de la Musica“.
21.12.01
Morgens geht es an den Playa Ancon. Super Wetter. Schwimmen & chillen. Ich unterhalte mich ausgiebig mit einer deutschen Touristin. Um 15h geht es mit Viaazul zurück nach „Sin-City“. Am Busbahnhof treffe ich ein deutsches Paar welches mit Mountainbikes unterwegs ist. Sie raten von einer Tour ab. Die Infrastruktur eignet sich in Kuba nicht für einen Bikeurlaub. Ein deutsches Mädel, die mir schon vorher mit ihrem kubanischen Lover aufgefallen ist, ist ganz hin und weg von Kuba, der Freundlichkeit und Sicherheit des Landes. Von Diktatur und Polizeistaat könnte nicht die Rede sein. Träum weiter.... Gott sei dank nimmt sie den Bus nach Santa Clara. Der Bus nach La Habana ist schön leer. Rund 8 Leute, fast alle deutschsprachig. Gegen 19.30 Uhr – es ist schon dunkel – platzt doch glatt ein Reifen am Arsch der Welt, aber glücklicherweise unweit einer Tankstelle. Ein Blick auf das eingesetzte Werkzeug bestätigt mich, dass das wohl etwas länger dauert. Es ist mir egal, da es in Havanna Freitag abends eh erst spät los geht. Ich gönne mir eine Monte Christo und frage mich, ob ich Carmen wiedersehen werde. Ich hoffe es sehr .................... ENDE TEIL EINS.
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errue
(
gelöscht
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Geht mir genauso! Liegt vielleicht an den unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen.
Bekannt - aus dem vorletzten Jahr - kommt mir die Geschichte mit den "cien" vor. Das sagen wohl alle an "La Rampa" um dann letztendlich nur das Taxigeld wollen. Ich bin damals zwar nicht vom Hocker gerutscht, sondern habe losgelacht und sie gefragt, ob sie die Königin von Habana wäre, hatte denselben Effekt.
Der Bericht macht wirklich Lust auf mehr. Zum Glück habe ich ja schon mein Ticket für März gebucht. (Der Himmel weiß, wie ich das bezahlen soll, war ja gerade da, aber man lebt nur einmal)
errue
Bekannt - aus dem vorletzten Jahr - kommt mir die Geschichte mit den "cien" vor. Das sagen wohl alle an "La Rampa" um dann letztendlich nur das Taxigeld wollen. Ich bin damals zwar nicht vom Hocker gerutscht, sondern habe losgelacht und sie gefragt, ob sie die Königin von Habana wäre, hatte denselben Effekt.
Der Bericht macht wirklich Lust auf mehr. Zum Glück habe ich ja schon mein Ticket für März gebucht. (Der Himmel weiß, wie ich das bezahlen soll, war ja gerade da, aber man lebt nur einmal)
errue
16.01.2002 23:11 (zuletzt bearbeitet: 17.01.2002 12:09)
(
Gast
)
#8 RE:Kuba 2001-2002 oder "Es sollte anders kommen"
(
Gast
)
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errue: ...die Geschichte mit den "cien"...
Hallo errue,
ein Bekannter von mir spricht kaum Spanisch und benutzte bei Verhandlungen mit einer chica aus Habana seine deutsche Muttersprache. Er: "Eine Stunde" (zeigt auf seine Uhr und deutet eine Zeiger-Umdrehung an) und weiter: "¿cuánto cuesta?". Sie antwortet: "cien dolares"!. Er - sichtlich zufrieden - versteht: "zehn Dollar!" und sagt auf deutsch : "Ja!" und will losziehen. Die chica versteht: "¡Ya! und will- ebenfalls sehr zufrieden - mit meinem Bekannten losziehen. Ich bekomme das ganz zufällig am Rande mit und frage die chica noch einmal auf spanisch: "Wieviel willst Du für eine Stunde haben?" Die Antwort: "cien dolares!". Ich kann meinen Bekannten noch in letzter Minute abbremsen: "Da liegt ein kleines Mißverständnis vor, die chica will für eine Stunde "Spaß im Bett" hundert Dollar haben!"
Anm.: Diese überhöhten Forderungen gibt es gelegentlich (sehr selten!) in Habana. Es soll wohl mal vorgekommen sein, dass ein eiliger Geschäftsreisender auf der Durchreise in der Hauptstadt Habana die hundert Dollar für die Liebesdienste anstandslos zahlte. Das hatte sich dann unter den abgebrühten jineteras (descaradas) wie ein Lauffeuer herumgesprochen.
ulli
Hallo errue,
ein Bekannter von mir spricht kaum Spanisch und benutzte bei Verhandlungen mit einer chica aus Habana seine deutsche Muttersprache. Er: "Eine Stunde" (zeigt auf seine Uhr und deutet eine Zeiger-Umdrehung an) und weiter: "¿cuánto cuesta?". Sie antwortet: "cien dolares"!. Er - sichtlich zufrieden - versteht: "zehn Dollar!" und sagt auf deutsch : "Ja!" und will losziehen. Die chica versteht: "¡Ya! und will- ebenfalls sehr zufrieden - mit meinem Bekannten losziehen. Ich bekomme das ganz zufällig am Rande mit und frage die chica noch einmal auf spanisch: "Wieviel willst Du für eine Stunde haben?" Die Antwort: "cien dolares!". Ich kann meinen Bekannten noch in letzter Minute abbremsen: "Da liegt ein kleines Mißverständnis vor, die chica will für eine Stunde "Spaß im Bett" hundert Dollar haben!"
Anm.: Diese überhöhten Forderungen gibt es gelegentlich (sehr selten!) in Habana. Es soll wohl mal vorgekommen sein, dass ein eiliger Geschäftsreisender auf der Durchreise in der Hauptstadt Habana die hundert Dollar für die Liebesdienste anstandslos zahlte. Das hatte sich dann unter den abgebrühten jineteras (descaradas) wie ein Lauffeuer herumgesprochen.
ulli
errue
(
gelöscht
)
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@ulli
Meine Geschichte ereignete sich übrigens eine Nacht vor meiner Hochzeit. Bin natürlich nicht mit ihr losgezogen. Nachdem die Kleine - eine Morena mit blauen Augen, für die jeder Cubaner seine Seele verkauft hätte (dazu später mehr) - das wusste, sackte ihr Preis auf null verbunden mit dem Angebot bei ihr zu Hause zu nächtigen; danach stand die jeden Abend an der La Rampa in der Nähe unserer Casa, wohl in der Hoffnung, dass da doch noch was lief. Die dachte sich wohl, was ein rechter "Halbkubaner" ist: Der hat ´ne Ehefrau in seinem Heimatland und ´ne Novia in Cuba!
Nachdem ich ja nun keinen Bock auf sie hatte, fragte mich doch glatt der Onkel (35, verheiratet, 3 Kinder, Bild von einem Mann) meiner Zukünftigen, ob ich ihr nicht sagen könnte, dass ich ihn zu einer Runde mit ihr einladen würde; gleichzeitig schob er mir unter dem Tisch 20$ zu. Gesagt, getan, aber saß nicht drin. Begründung der chica: Mit ´nem Ausländer für umsonst kein Problem, mit ´nem Cubaner kein Interesse! Nach dem Erlebnis war mir klar, warum die männlichen Cubis immer vor ihren eigenen chicas warnen - macht Gabi ja auch so gern: Weil die Jungs das Beste vom Besten selbst gegen valuta nicht mehr kriegen. Das ist deren bittere Realität!
Übrigens mal so am Rande: Verheiratet mit einer Cubana: Ist zur Zeit für mich echt ein Vorteil, weil alle denken, wer einmal so "blöd" war, der macht das auch zum zweiten Mal, da sacken die Preise ins Bodenlose! Vor allem da ich echt standhaft bin, d.h. eine chica, die eines der Wörter "regalo", "ayuda" oder gar "precio" auch nur angedeutet hat, kommt mir nicht in die Kiste. Damit ("ayuda") kommen die noch früh genug, spätestens beim zweiten Besuch. Die meisten Chicas bekommen echt Panikattacken, wenn sie schon beim Taxigeld angekommen sind und ich dann schmunzelnd gehe.
errue
Meine Geschichte ereignete sich übrigens eine Nacht vor meiner Hochzeit. Bin natürlich nicht mit ihr losgezogen. Nachdem die Kleine - eine Morena mit blauen Augen, für die jeder Cubaner seine Seele verkauft hätte (dazu später mehr) - das wusste, sackte ihr Preis auf null verbunden mit dem Angebot bei ihr zu Hause zu nächtigen; danach stand die jeden Abend an der La Rampa in der Nähe unserer Casa, wohl in der Hoffnung, dass da doch noch was lief. Die dachte sich wohl, was ein rechter "Halbkubaner" ist: Der hat ´ne Ehefrau in seinem Heimatland und ´ne Novia in Cuba!
Nachdem ich ja nun keinen Bock auf sie hatte, fragte mich doch glatt der Onkel (35, verheiratet, 3 Kinder, Bild von einem Mann) meiner Zukünftigen, ob ich ihr nicht sagen könnte, dass ich ihn zu einer Runde mit ihr einladen würde; gleichzeitig schob er mir unter dem Tisch 20$ zu. Gesagt, getan, aber saß nicht drin. Begründung der chica: Mit ´nem Ausländer für umsonst kein Problem, mit ´nem Cubaner kein Interesse! Nach dem Erlebnis war mir klar, warum die männlichen Cubis immer vor ihren eigenen chicas warnen - macht Gabi ja auch so gern: Weil die Jungs das Beste vom Besten selbst gegen valuta nicht mehr kriegen. Das ist deren bittere Realität!
Übrigens mal so am Rande: Verheiratet mit einer Cubana: Ist zur Zeit für mich echt ein Vorteil, weil alle denken, wer einmal so "blöd" war, der macht das auch zum zweiten Mal, da sacken die Preise ins Bodenlose! Vor allem da ich echt standhaft bin, d.h. eine chica, die eines der Wörter "regalo", "ayuda" oder gar "precio" auch nur angedeutet hat, kommt mir nicht in die Kiste. Damit ("ayuda") kommen die noch früh genug, spätestens beim zweiten Besuch. Die meisten Chicas bekommen echt Panikattacken, wenn sie schon beim Taxigeld angekommen sind und ich dann schmunzelnd gehe.
errue
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