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Gesundheitszustand weiter ernst
Fidel Castro meldet sich per Telefon zurück

Havanna (RPO). Entgegen Berichten über seinen bevorstehenden Tod hat sich der kubanische Staatschef Fidel Castro wieder in die Tagespolitik seines Landes eingeschaltet. Mehr als vier Monate nach seinem letzten öffentlichen Auftritt telefonierte der 80-Jährige am Freitag mit den Führern der Regionalparlamente und mit dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez, berichtete das kommunistische Parteiblatt "Granma".

Es waren die ersten Nachrichten über den am Darm erkrankten Castro seit elf Tagen. Am 5. Dezember hatte Castro seinem Freund Chavez in einem auf Schreibmaschine geschriebenen Brief zur gewonnenen Präsidentenwahl gratuliert. Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte Castro am 26. Juli, fünf Tage danach teilte er mit, dass er sich einer Notoperation am Darm habe unterziehen müssen. Seine Amtsgeschäfte übertrug er auf seinen Bruder und Verteidigungsminister Raul Castro, sein Gesundheitszustand ist ein Staatsgeheimnis. Aus kubanischen Kreisen verlautete, Castro erhole sich von der Operation, aus US-Kreisen hieß es, Castro leide unheilbar an Krebs und werde nicht mehr das Jahresende 2007 erleben.

Venezuelas Präsident Chavez sagte nach dem Telefonat, Castro habe keinen Krebs. Der 80-Jährige kämpfe aber eine "bedeutende Schlacht" gegen eine "ernste Krankheit". Er erhole sich langsam, sei aber fit genug, um Scherze zu machen, sagte Chavez. Beide hätten am Donnerstag zwei Mal miteinander über neue Projekte gesprochen.

In der Hoffnung auf einen politischen Dialog trafen am Freitag zehn amerikanische Abgeordnete auf Kuba ein. Die Delegation ist die größte seit der kubanischen Revolution 1959 und plant auch ein Treffen mit Raul Castro. Im US-Kongress gebe es seiner Meinung nach eine bedeutende Mehrheit für einen Dialog mit der Regierung in Havanna, sagte der demokratische Abgeordnete William Delahunt. US-Präsident George W. Bush lehnt solche Gespräche ab. Die Abgeordneten wollen bis Sonntag in Kuba bleiben.

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