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1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
#251 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Letzter Tag in Guantanamo - Inmigración
Guantánamo
Heute bin Ich genau vier Wochen in Kuba was bedeutet, dass mein 30 Tage Visum übermorgen abläuft. Höchste Zeit, eine Inmigración meines Vertrauens aufzusuchen. Dabei fällt mir siedend heiß ein, dass ich zwei der Dokumente (Reisekrankenversicherung und Rückflugbestätigung), die ich für die Aufenthaltsverlängerung brauche, bei meinem Gepäck in Holguin gelassen habe. Das ist blöd. Holguin liegt rund 200 km von Guantanamo entfernt und außer einem Zug, der wegen der Treibstoffknappheit zurzeit nicht fährt, gibt es keine direkte Verbindung zwischen Holguin und Guantanamo. Eine Möglichkeit wäre, mit dem Taxi nach Holguin zu fahren und dort morgen auf die Inmigración zu gehen. Aber was für ein zeitlicher und finanzieller Aufwand.
Oder soll ich es ohne die Dokumente auf der Inmigración versuchen?
Während meine Gedanken um das Problem kreisen, fällt mir ein, dass ich vor meiner Abreise aus Deutschland einige Reisedokumente fotografiert und auf meinem Handy gespeichert habe. Das mache ich immer so, um für den Notfall ein Backup zu haben. Die Bestätigung des Rückflugtermins ist höchstwahrscheinlich dabei, aber auch die Reisekrankenversicherung? Schnell blättere ich durch die Fotos und, Gracias a Dios, ich habe Glück, beide Dokumente sind da. Hoffentlich akzeptiert die Inmigración die Papiere in fotografierter Form
Die alte Inmigración war hinter dem Hotel Guantánamo
Ich schwinge mich auf mein Fahrrad und gegen 10 Uhr stehe ich vor dem Haupteingang der Inmigración in der Calle 18 Norte. Auf dem Gelände befinden sich mehrere Büros unterschiedlicher Behörden und dementsprechend harren viele Menschen in Warteschlangen aus. Mit dem Fahrrad darf ich das Gelände nicht betreten, aber es gibt einen Guardabici in der Nähe, dort kann ich es unterstellen.
Die Ausländerbehörde befindet sich im hinteren Teil des Areals. Es ist das einzige Büro ohne Warteschlange und ich kann sofort eintreten. In dem Raum stehen zwei Schreibtische und ein Stuhl. Hinter einem der Tische sitzt eine uniformierte Beamtin.
Ich: „Muy buenos dias, necesito una prorroga de visa“.
Sie mustert mich kurz und ohne meinen Gruß zu erwidern, oder mich gar zum Setzen aufzufordern, sagt sie:
„Pasaporte“
Also setze ich mich unaufgefordert auf das Stühlchen und reiche ihr meinen Pass. Sie gibt meine Daten in den Computer ein und dann geschieht eine Weile nichts. Das heißt, sie sitzt am Bildschirm und liest und liest und liest. Nicht zum ersten Mal frage ich mich, was da alles über mich drinnen stehen mag. Immerhin habe ich Kuba in den letzten Jahren ein paar Mal besucht.
Schließlich kommt die Frage nach der Krankenversicherung und der Rückflugbestätigung. Ich zeige mein Handy und erkläre die Situation: Gepäck in Casa in Holguin, Dokumente ebenfalls in Holguin usw.…
Sie betrachtet die Fotos auf dem Bildschirm und sagt dann, dass die Dokumente in Papierform vorliegen müssen. Ich soll zurück in die Stadt, sie ausdrucken lassen und dann wiederkommen. Außerdem benötige ich noch Sellos (Wertmarken) im Wert von 25 CUC. Die gibt es bei manchen Banken.
Inzwischen ist es 10:45 Uhr, die Inmigración macht um 12 Uhr zu. Ich habe also noch genau 1 Stunde und 15 Minuten um alles zu erledigen, falls ich morgen weiter Richtung Santiago fahren will. Da ich das mit dem Fahrrad zeitlich nicht schaffen kann, schnappe ich mir auf der 18 Norte ein Mototaxi. Der Fahrer nimmt meine Anweisung „rapido, rapido“, sehr wörtlich und rast in mörderischem Tempo Richtung Zentrum. Ich bin heilfroh, als ich dort lebend wieder vom Moto absteige.
Guardabici
Mototaxi
In Guantánamo gibt es nicht an jeder Ecke einen Copy- oder Printshop, ich bin nicht mal sicher, ob es überhaupt einen gibt. Ich frage Leute auf der Straße, wo man etwas ausdrucken lassen kann, werde hierhin und dorthin geschickt und finde mich schließlich in einer Warteschlange vor einem Privathaus wieder. In der „Sala“ des Hauses stehen Computer, Drucker, Scanner. Das sieht vielversprechend aus. Dass es ein privates Business ist, merke ich daran, dass sie flott und gut arbeiten. Obwohl mehrere Leute vor mir in der Cola stehen, bin ich schon nach 10 Minuten an der Reihe und nochmal zwei Minuten später halte ich die Dokumente ordentlich gedruckt in der Hand. Sogar elektronisch bearbeitet, was nötig war, da ich ziemlich schräg fotografiert hatte. Kosten 1 Peso MN.
Inzwischen ist es kurz vor halb Zwölf. Jetzt noch die Sellos. Bei der ersten Bank gibt es keine. Sie schicken mich zu einer anderen Bank. Dort gibt es Sellos, aber auch eine Warteschlange von mindestens 25 Personen. Ich erkläre dem Aufpasser am Eingang meine Situation, dass ich total unter Zeitdruck stehe und die Inmigración auf mich wartet. Er sagt „no problema“ und ich kann direkt zum Sello-Verkaufsschalter gehen.
Guantanamo
Viertel vor Zwölf Uhr sitze ich wieder auf dem Beifahrersitz eines Mototaxis und wir rasen zurück zur Inmigración. Auch dieses Mal habe ich das Gefühl, die rasante Fahrt nur knapp zu überleben. Als ich ins Büro für Visaangelegenheiten komme sieht mich die Beamtin erstaunt an:
„Que rapido“
Offensichtlich hat sie mich heute nicht mehr erwartet.
Ich reiche ihr die ausgedruckten Dokumente und die Sellos. Sie überträgt die Daten handschriftlich in ein Formular und gibt mir dann die Ausdrucke wieder zurück. Ich frage verblüfft, ob sie die Papiere nicht mehr benötigt?
„No.“
Ich frage mich, warum ich gerade mit selbstmörderischen Motos unterwegs war um die Dokumente auszudrucken? Hätte sie die Daten nicht vom Handy abschreiben können? Die Frau sieht mein erstauntes Gesicht und erklärt:
„Los documentos deben estar en papel pero no deben ser entregados.“
Ich versuche das gar nicht erst zu verstehen. Bürokratie, und besonders kubanische, ist nicht immer mit Logik zu begreifen.
Eigentlich habe ich erwartet, jetzt fix meine Verlängerung zu bekommen, habe ich doch alle Vorgaben erfüllt und außerdem ist es 12 Uhr und damit höchste Zeit für den Almuerzo. Doch zu früh gefreut. Die Inmi-Beamtin hat noch ein paar Fragen. Manche kenne ich schon von den Einreisen nach Kuba, aber ein paar sind neu:
„Wie oft warst du in Cuba?“
„Warum kommst du nach Kuba?“
„Warum reist du so viel?“
(Blättert in meinem Pass, notiert sich Länder in denen ich war)
„Was hast du in Afrika gemacht?“
„Hast du Freunde in Cuba?“
„Kennst du diese Personen?“ (Sie nennt Namen von Personen, die ich teils vor Jahren kennengelernt habe, an manche erinnere ich mich kaum noch)
„Wie lange kennt ihr euch?“
„Wie sind deine Beziehungen zu diesen Personen?“
Ich: „Amistades“
Sie: „Amistades o Novias?“
Ich stelle mich ein bisschen dumm und frage: „Was ist der Unterschied?“
Sie: „Novia es con besitos.“
Bei dieser Definition muss ich innerlich grinsen. 😊 Wenn ich daran denke, von wie vielen Kubanerinnen jeglichen Alters ich schon geküsst wurde, habe ich sehr viele Novias. Aber ich weiß, worauf die Frage abzielt und das ist mir dann doch zu privat. Ich bleibe bei:
„Amistades“.
So geht das eine ganze Weile weiter. Meine Antworten notiert sie gewissenhaft auf ein Blatt Papier, das sich langsam füllt. Später wird sie vermutlich alles in den allwissenden Computer eingeben. Eigentlich wollte ich nur mein Visum um fünf Tage verlängern, allmählich bekomme ich jedoch das Gefühl, Verdächtiger in einem Verhör zu sein.
Zwischendurch klingelt immer mal wieder das Telefon auf ihrem Schreibtisch. Sie meldet sich stets mit einem markigen „ordene“.
Schließlich sagt sie in einem Ton, als wäre es eine Gnade ihrerseits: „Bueno, te doy cinco días, ni uno más!“
Mehr wollte ich auch nicht. Ich verkneife mir ein „a sus ordenes, comandante“ und verabschiede mich stattdessen mit einem freundlichen „muchisimas gracias“.
Guantanamo
#252 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Guantánamo – Santiago (85 km)
Hasta siempre (?) Guantánamo
Ich verlasse Guantánamo noch vor Sonnenaufgang und bei leichtem Nieselregen. Es wird meine letzte längere Etappe auf dieser Reise sein. Die nächsten und letzten Tage werde ich in Santiago, bzw. in Siboney, am Strand verbringen.
Die Strecke Guantánamo - Santiago hat landschaftlich nicht viel zu bieten. Zunächst fahre ich entlang der Carretera Central, später auf der Autopista Nacional A1.
Carretera Central Guantánamo – Santiago
Carretera Central Guantánamo – Santiago
Im quirligen Songo - La Maya mache ich ein kurzes Frühstücks-Päuschen. Es gibt Pizza Queso y Malta, nicht gerade mein Frühstückstraum, aber wenn man in Kuba mit dem Fahrrad unterwegs ist, darf man nicht allzu anspruchsvoll sein.
Zwei Minuten in La Maya
Hinter La Maya nimmt der Verkehr unangenehm zu. Rußende Camiones rasen an mir vorbei, dann wieder Autobahn bis Santiago. Ich mach nur noch einmal kurz halt, um das Video zu drehen.
2 Minuten Autobahn
#253 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Santiago de Cuba
Santiago Hafen
Santiago empfängt mich mit dem Lärm und der schlechten Luft einer Großstadt. Wenn man sich als Radfahrer einer größeren Stadt nähert, kann man sie meistens schon von weitem riechen. Je nach Industrialisierung und Entwicklungsstand der Stadt sind die Gerüche unterschiedlich, Moa z.B. riecht nach faulen Eiern, Guantanamo nach Staub und Pferdeäpfeln, Santiago nach Dieselabgasen und feuchten Ziegelsteinen. 😉
Um zu meiner Casa zu gelangen muss ich quer durch die Stadt in den Barrio El Tívoli. Ich habe an meinem letzten Abend in Guantanamo bei Airbnb gestöbert und dort eine Casa mit Dachterrasse und Ausblick über den Hafen gefunden. Ganz mein Geschmack. Da ich mich in Santiago einigermaßen auskenne, finde ich sie schnell.
Barrio El Tivoli
Kaum habe ich in die Casa eingecheckt, verdunkelt sich der Himmel und ein Gewitter mit Starkregen bricht über Santiago herein. Ich bin froh, im trockenen zu sitzen und von der Dachterrasse aus, das grandioses Schauspiel aus Licht und Schatten, Sonne und Wolken zu beobachten.
Santiago
Santiago
Santiago
Santiago
Santiago
Buenas noches!
ganz vielen Dank für die erneuten Etappenberichte....eine Fleissleistung mit Genuss.
Auf 4 Rädern kenne ich diese Strecke sehr gut.....denke zur Zeit sicher weit weniger Verkehr auf der Autopista.
Guantanamo....da gingen bei mehrfachen Besuchen Stunden drauf bis wir alles für alle der Familie die amtlichen Sachen auf der Inmi geregelt hatten, immerhin war es so dass nach der Mittagspause zuerst die Fälle aus Baracoa aufgerufen wurden.
Trotzdem, seither habe ich den Dauereindruck dass die Beamten in der Ausbildung als allererstes lernen unfreundlich zu sein.
Hoffe konntest dann in der Gegend Stgo noch entspannte Erholung bei bester Betreuung geniessen
#257 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
auch von mir nochmal vielen Dank für Deine Mühe, schöne Bilder und immer wieder interessante Berichte, die mich oft an meine Erlebnisse auf den Touren erinnern.
Das Erlebnis auf der inmigracion wegen Visa-Verlängerung hatte ich in Holguin - nachdem ich schon ein paar Tage überzogen hatte ... war auch nett!
Freu mich schon auf die Fortsetzung,
Gruß paisano
#260 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Zitat von Karo im Beitrag #259
TechnikFrage
auf der Foto "Volltanken" an der Farola kann man was komisches sehen:
Auf dem BikeSattel ist sowas wie ein ZusatzSattel zu sehen.....dient das als Sonnenschutz gegen Überhitzung bei Pausen oder
als ZusatzSattel falls jemand (eine...) mitfahren möchte ???
Nein, das ist nur ein Sattelbezug (Gel-Auflage) der verrutscht ist. Das macht den Sattel etwas bequemer für verweichlichte europäische Hintern
#261 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Zitat von paisano im Beitrag #258Haben die dich auch nach konkreten Personen gefragt? Man muss ja schon gut aufpassen was man sagt um niemanden in Schwierigkeiten zu bringen.
Das Erlebnis auf der inmigracion wegen Visa-Verlängerung hatte ich in Holguin - nachdem ich schon ein paar Tage überzogen hatte ... war auch nett!
Gruß paisano
#262 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Zitat von Karo im Beitrag #256
Auf 4 Rädern kenne ich diese Strecke sehr gut.....denke zur Zeit sicher weit weniger Verkehr auf der Autopista.
Ich hatte auf der gesamten Tour das Glück, wenig Straßenverkehr zu haben. Unangenehm war es eigentlich nur in der Gegend vor Moa und bei der Ausfahrt aus Havanna Richtung Viñales. Für Kubaner und Touristen mit Fahrzeugen war das natürlich weniger Glück. Die Treibstoffkrise war damals auf dem Höhepunkt. Nachteil war die schlechtere Versorgungslage, vor allem mit Wasser.
#263 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Zitat von Clandestino im Beitrag #261Zitat von paisano im Beitrag #258Haben die dich auch nach konkreten Personen gefragt? Man muss ja schon gut aufpassen was man sagt um niemanden in Schwierigkeiten zu bringen.
Das Erlebnis auf der inmigracion wegen Visa-Verlängerung hatte ich in Holguin - nachdem ich schon ein paar Tage überzogen hatte ... war auch nett!
Gruß paisano
Nach konkreten Personen wurde ich nicht gefragt, die waren wahrscheinlich schon mit meiner Überziehung genug beschäftigt, sie wollten nur wissen wo ich untergebracht bin. Allerdings haben sie doch tatsächlich bei meinem Vermieter angerufen (da mussten sie sich auch noch erst durchfragen, weil ich aus Versehen eine falsche Hausnummer genannt hatte) um nachzufragen ob das alles stimmt was ich erzähle. Er hat ihnen dann bestätigt, dass ich die ganze Zeit auf Fahrradtour war und noch nicht die Gelegenheit hatte (zur falschen Zeit am falschen Ort), das Visum zu verlängern.
Viel interresanter ist die Geschichte wie es überhaupt zur Überziehung kam: ich war in Santiago und wollte eigentlich die Verlängerung rechtzeitig machen, ich also am Morgen ab zur inmigracion und eingereiht in die Warteschlange (el ultimo?). Als ich dann endlich dran war sagte mir die freundliche Dame hinterm Schreibtisch, dass ich mit kurzen Hosen hier nicht behandelt werde, Zutritt verboten. Ich also hoch erfreut ab nach Hause, um mir "anständige" lange Hosen anzuziehen, erstmal Mittagspause und dann wieder ab zur inmi. Als ich dort ankam war alles leer und ich habe mir schon gedacht prima, wenigstens muss ich jetzt nicht nochmal ewig in der Warteschlange stehen - denkste - es war Donnerstag y el jueves por la tarde no estan trabajando. Und so habe ich mehr oder weniger einen ganzen Tag mit Behördengang verplempert und nichts erreicht - auch nicht mit langen Hosen - und am nächsten Tag hatte ich ehrlich gesagt keine Lust mehr auf Kuba-Behörde, lieber noch ein Strandtag. Und so kam ich dann zum Rückflug irgendwann in Holguin an und, um Schwierigkeiten am Flughafen zu vermeiden, hab ich mein Glück bei der dortigen inmi versucht.
Es hat letztendlich dann auch geklappt, einmal unter Zeitdruck quer durch die Stadt mit bicitaxi zur richtigen Bank um die Wertmarken zu kaufen musste ich schon auch noch.
Noch zu deiner Frage: mich würde schon auch interessieren was die alles über mich gespeichert haben - Anzahl der Einreisen, Unterkünfte, Kontaktpersonen etc.? Zumindest über die eigene Bevölkerung scheinen sie ja regelrecht Buch zu führen.
Gruß paisano
#264 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Zitat von cabeza mala im Beitrag #264Zitat von paisano im Beitrag #263
mich würde schon auch interessieren was die alles über mich gespeichert haben - Anzahl der Einreisen, Unterkünfte, Kontaktpersonen
Urlaubsbudget,Lieblingsgetränk,Sprachkenntnisse.
bevorzugte Urlaubsbekanntschaften (Hautfarbe,Körbchengröße)
Sexuelle Vorlieben
man merkt,der gemeine Ossie kennt sich mit Akten aus
#266 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Zitat von cabeza mala im Beitrag #264Zitat von paisano im Beitrag #263
mich würde schon auch interessieren was die alles über mich gespeichert haben - Anzahl der Einreisen, Unterkünfte, Kontaktpersonen
Urlaubsbudget,Lieblingsgetränk,Sprachkenntnisse.
bevorzugte Urlaubsbekanntschaften (Hautfarbe,Körbchengröße)
Sexuelle Vorlieben
Hat euch noch kein Casawirt das Onlineformular der Inmigracion gezeigt, wo euer Foto von der Einreise abgebildet ist und mit dem die Wirte euch voranmelden können/müssen ? Damit können sie sehen, ob sie wirklich Fulano vor sich haben, der bei ihnen eincheckt. Will damit sagen, dass das alles gar nicht so geheim ist, was sie über euch wissen. Fragt mal beim nächsten Casawirt nach, ob er es euch zeigt. Kann aber auch sein, dass das gar nicht erwünscht ist.
#267 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Hundertprozentig ist gespeichert, von wann bis wann Du jeweils auf Kuba warst. Ich habe meine Liste mal ausgedruckt bekommen.
Dass zu Behördengängen die Knie bedeckt sein müssen, möglichst ein Hemd zu tragen ist und auch keine Sandalen oder Schlappen getragen werden dürfen, ist schon immer so. Ich habe mal nen Italiener erlebt, der sich bei anderen wartenden Italienern Schuhe geborgt hat und dann seine Shorts so gezogen hat, dass sie über die Knie reichten, aber der trockene Kommentar der Beamtin war, mit nacktem Hintern ginge gleich gar nicht. Nun ja, der Hintern war nicht nackt, weil er ja noch was drunter trug. Er fuhr sich dann umziehen.
Wer hat die Liste dir ausgedruckt?
?Aus Freundschaft?
In Holguin kam ich 1 Tag zu spät an.
Ich ging extra zu einer jungen Compañera.
Dachte sie versteht, warum ein yuma länger in Santiago bleibt.
Sie rief einen Vorgesetzten.
Der befragte mich: Wo waren Sie 4 Wochen?
Hier und dort, meist in Santiago.
Frage: Waren Sie auch bei ihrer Familie in Havanna?
Er sah im Compi, dass ich dort ein paarmal ein A2 bekam.
.
#270 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
@Clandestino
Vielen vielen Dank für deine Mühen
#271 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Ja, die Aktivitäten der Yumas und deren Cubinen werden sehr genau dokumentiert.
Vor einiger Zeit waren meine Cubine und ich auf einer feuchtfröhlichen Strandparty und haben uns dort bestens amüsiert und getanzt.
Waren bester Stimmung, und vielleicht auch schon ein bißchen alkoholisiert.
Da nahm ein Polizist meine Cubine zur Seite und bat sie um ihr carnet de identitad.
Sie blieb sehr entspannt, aber ich war etwas sauer und auch nervös.
Ich erklärte dann dem Polizisten, dass dies „meine“ Cubine sei, seit Jahren, stets gemeinsam in Cuba und in Deutschland mit mir.
Aber er sagte nur „tu tranquillo“ und ging abseits zum Telefonieren.
Nach ca. 10 Minuten kam er zurück, gab uns den Ausweis und sagte höflich zu ihr, sie sei ja seit Jahren zusammen mit einem Yuma in nahezu allen kubanischen Provinzen unterwegs auf Reisen und in Casas Particulares gewesen, aber ja immer mit demselben Yuma, nämlich mir, und das sei ja auch völlig ok.
Letztlich eine Anekdote und Randbemerkung, aber es zeigt, hermano grande siempre te mira, big brother is watching you.
Oder auch folgendes: für die kubanische Geburtsurkunde unserer Tochter brauchten wir einen Nachweis, wo sich die Mutter im relevanten Zeitraum vor der Geburt aufgehalten hatte.
Auf einem ganz normalen Polizeirevier gab es dann - gegen kleines Geld per sello - eine detailgenaue Liste ihrer Auslandsreisen.
Ja, sie war 9 Monate vor der Geburt bei mir in Deutschland gewesen ... .
@sputnik: Du brauchst keine Überwachungs-App, die kubanischen Behörden übernehmen dies für Dich ... 😉
Einmal bei der Einreise nach Kuba am Flughafen war ich aufgefallen mit meinen vielen vielen Kuba-Stempeln im Pass.
Warum kommen sie so oft? Was machen Sie hier im Land? Wo wohnen Sie in Kuba? Das müssen wir mal klären ... .
Man ließ mich lange warten, bis alle anderen Fluggäste abgefertigt waren, gab mir dann dem Paß wortlos zurück und ließ mich gehen.
Zusammengefasst ist mein Eindruck, dass die kubanischen Behörden alles tracken.
Dies hat Vor- und Nachteile, und entspricht natürlich nicht unserem Verständnis von Datenschutz.
Solange es aber dem Prostitutionsverbot geschuldet ist oder auf die Vermeidung unerwünschter politischer Aktivitäten zielt,
soll‘s mir egal sein. Ist zwar bisweilen etwas lästig oder nervig, allerdings sind wir stets sehr höflich und respektvoll von den Behörden behandelt worden.
Die C.P.-Besitzer allerdings hadern manchmal schon mit den Meldepflichten.
Ein falsch geschriebener Name, ein Zahlendreher bei der Passnummer o.ä. entwickelt sich offenbar manchmal zum Drama.
Darum wird alles penibelst schriftlich erfasst. Ja, manchmal erinnert das an den Spruch von Kuba als der DDR der Karibik.
Aber anders als in der DDR gibt es in Kuba wohl weniger Gehässigkeit und Machtmissbrauch.
Gesetze sollen durchgesetzt werden, und der einzelne amtliche Funktionsträger hat wohl kaum eigenen Ermessensspielraum.
Salu2 CarpeDiem, und danke an @clandestino für den klasse Reisebericht!
nico_030
(
gelöscht
)
#272 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
Zitat von CarpeDiem im Beitrag #271
Aber anders als in der DDR gibt es in Kuba wohl weniger Gehässigkeit und Machtmissbrauch.
na da kenn ich anderes....mit Person unterwegs, die ich 3 Jahre kannte und auch unterwegs und immer zusammen eingetragen....Polizeikontrolle Ausweis....Datendurchgabe....zur Seite von mir weg genommen...5 CUC oder Mitnahme aufs Revier....Taxi hin und zurück wäre teurer gewesen, deshalb bezahlt
Trieli
(
gelöscht
)
#274 RE: 1300 km mit dem Fahrrad durch Kuba (Westen und Osten)
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