Zitat von shark0712 im Beitrag #26

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Ich denke mal das Cupet in Guáimaro ist in den Reiseplaner der Foristen aufgenommen wurden

Saludos, Thomas.

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Camagüey ist schön. Die Stadt gefällt mir.

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Sie ist nicht so durchgehend stilvoll alt aber auch nicht so klein wie Trinidad. Sicherlich kennt hier nicht jeder jeden und nicht jeder Schritt würde derart beobachtet, wie ich es gewohnt bin.
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Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu einem Bier zu setzen, gut zu essen, den Leuten zuzusehen, zu tanzen. Jineteras gibt es hier auch mehr als genug. Ich wehre die chicas ab, nach den beiden Nächten in Guáimaro wäre sowieso alles mit allergrößter Wahrscheinlichkeit eine Enttäuschung. Außerdem will ich mich auch hier mit Chatbekanntschaften treffen. So komme ich durch die Stadt schlendernd, schwatzend, schlafend und lesend wieder zu Ruhe und neuer Kraft.
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Natürlich treffe ich auch einige meine Chatbekanntschaften, neugierig wie ich bin. Es ist wirklich erstaunlich, mit welcher Selbstv
erständlichkeit die Cubanas mit Sex umgehen. Da hat man sich 2 oder 3 Mails geschrieben, sieht sich das erste Mal und sie wollen sofort ihre gesamte Aussteuer in meiner Casa lassen. Alle sind sie darüber absolut erstaunt, dass ich sie nicht über Nacht beher-bergen will. Tatsächlich nicht eine meiner Chatbekanntschaften zog auch nur im Mindesten in Zweifel, dass das erste Treffen im Bett enden würde. Dabei würde ich kaum eine als jinetera ein-ordnen. Die Bitte nach einem Geschenk oder Hilfe wegen der eigenen Bedürftigkeit habe ich ins-gesamt nur einmal gehört, aber dazu später.
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Die chica, die mit beiden virtuellen Teilen meiner Persönlichkeit so kreativ und kooperativ, hmmm kopierend passt besser, geflirtet hat, konfrontiere ich mit dem Mitschnitten der Parallelchats und bin gleich darauf voller Bewunderung. Sie reagiert vollkommen gelassen und hat sofort eine geradezu glaubhaft klingende Ausrede parat. Alle Achtung vor deren Selbstbeherrschung, Reaktionsfähigkeit und ihrem schauspielerischen Talent.

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Nach Camagüey kann ich die nächste Etappe meiner Tage nun ausgeruht und gefasst angehen. Mein Weg führt mich in Richtung Trinidad.

Jetzt also kommt der spannende Teil meiner Reise. Ich treffe mich unterwegs kurz mit einer niedli-chen Schwangeren, der ich von dem glücklichen (?) angehenden Vater etwas mitbringen soll, und komme mit einem ihretwegen notwendigen kleinen Umweg nach Trinidad.
Zuvor hatte mir „novia“ schon mitgeteilt, dass sie es gar nicht gut fände, wenn ich in den Tagen hier Kontakt mit anderen cubanas hätte. Gleich die nächste SMS war eine Entschuldigung, dass sie immer noch interessiert wäre an mir aber wisse, dass sie keine Rechte mehr habe.

Gegen Abend reden wir miteinander. Es ist erstaunlich, wie reflexionsfähig sie ist wenn es um an-dere geht, um ihre Kontrahenten, Tänzer, ihre Mutter und Tochter, und wie wenig, wenn es um sie selber geht. Wenn sie etwas zu ihren Wünschen, Hoffnungen, Gefühlen, Ängsten und Sorgen sagen müsste, wird sie umgehend dumm und stumm.

Wir reden dennoch viel und verstehen uns gut. Letztlich scheint klar zu werden, dass sie sich für ihre Arbeit entschieden hat. Sie fürchtete so sehr, in Deutschland von mir abhängig zu sein, keine ihr angemessene Tätigkeit zu finden und immer mein Anhängsel zu bleiben, dass sie lieber in Cuba bleiben wollte, als sich auf das Wagnis eines anderen Landes einzulassen. So groß wie die Angst war ihre Liebe doch nicht.

Ihr Arbeitseifer zahlt sich auch aus, das Geschäft floriert. Sie hat offensichtlich nach unserer Tren-nung noch mehr gearbeitet. Mittlerweile tritt sie mit ihren Leuten an 4 verschiedenen Stellen in Trinidad auf, hat 3 Tanzgruppen und einige Musiker, beschäftigt mehr als 40 Leute. Ihr wurde jetzt der Posten der „directora del complejo“ angeboten. Damit wäre sie Chefin aller offiziellen Musik- und Tanzgruppen von Trinidad, verantwortlich für die Abstimmung unter diesen, Schiedsrichterin in Streitfragen und vor allem Organisatorin der großen Stadtfeste und Aktivitäten. Diese Ehre hat zwangsläufig alle anderen Direktoren der Gruppen aktiviert und mobilisiert. Dass die Jüngste unter ihnen Chefin werden soll, damit will sich keiner abfinden. Das ist in Cuba nicht anders als an ande-ren Stellen der Welt.

Unter der Arbeitsaktivität scheint allerdings die Tochter zu leiden. Sie wäre aktuell unerträglich wird mir berichtet, in der Schule schlecht und im Betragen unmöglich. Sie weine zur Zeit ständig, be-nehme sich immer wieder daneben, quengele, nerve, .... kurz und gut - typisch für ein Kind, das sich vernachlässigt fühlt.

„Ex-novia“ beweist sich mir gegenüber als zuverlässig, wie ich sie kenne und wie ich es auch er-wartet hatte. Sie hat meinen Kram (Kreditkarte, 2 SIM-Karten, ein ihr geborgtes Handy (das ich nicht zurück haben möchte), und meine mir liebe Kleidung (um die es mir vor allem ging) schon vorbereitet und händigt mir alles ohne jegliche Diskussion aus. Ich bin ja misstrauisch und hatte auf der Kreditkarte extra so viel Geld gelassen, dass „ex-novia“ 150 CUC hätte abheben können. Das hat sie aber nicht gemacht und von all meinen Sachen fehlt nichts. Im Gegenteil, sie möchte mir sogar noch Dinge wiedergeben, die ausdrücklich Geschenke waren. Bei aller Skepsis ihr gegenüber, das Geld und die materiellen Dinge scheinen nicht ihr vordergründiges Motiv gewesen zu sein für unsere Beziehung.

Ich mag sie immer noch, so schnell verschwinden meine Gefühle nicht, und sie möchte mich zurück. Aber wenn das Vertrauen einmal verspielt ist, werden manche Möglichkeiten zu irrealen Träumen.

Der Wagen lässt mich erneut im Stich. Diesmal bedeuten die schon wieder lange leuchtenden Lämpchen doch ein echtes Probleme und nun wird das Auto getauscht. Aber natürlich erst am nächsten Tag, so dass ich eine Nacht länger in Trinidad zubringen muss als geplant. Es gibt Schlimmeres, mag ich doch die Stadt unverändert.

Am nächsten Morgen gehe ich früh zu Cubacell, nach einer eigenen cubanischen Nummer fragen. Ich bin 8 Uhr da, 8.30 beginnt der Dienst. Natürlich bin ich nicht der Erste, frage nach dem último und stelle mich an. Das Gefühl hatte ich seit vielen Jahren nicht mehr. Tatsächlich ist Cuba immer wieder wie eine Reise in meine Vergangenheit, fühle ich mich stets an die DDR erinnert und bilde mir ein, viele der Abläufe und Vorgänge schon zu kennen und zu verstehen. Bereits 11 Uhr bin ich an der Reihe und kann 12 Uhr um eine SIM-Karte von Cubacell reicher und 40 CUC ärmer das Haus verlassen.

Zu beachten ist, dass unsereiner unbedingt zu einer Cubacell - Filiale gehen muss. Bei Etecsa können zwar Cubaner ihre SIM erhalten, Ausländer aber nicht. Ebenfalls steht es uns nicht zu, ein Emailkonto bei Nauta zu haben. So ein Mist, Emails problemlos empfangen und senden zu können war mein eigentliches Anliegen für die Aktion. Doch das wurde mir verweigert, mit einer leise mit-geteilten inoffiziellen Begründung. Weil ich nicht erreichbar wäre, wenn es zu Unregelmäßigkeiten mit Mails käme und man mich nicht zur Rechenschaft ziehen könne, wenn mit diesem Konto etwas versendet würde, was man in Cuba nicht senden darf, könne man mir kein Nautakonto zubilligen.

Nach dieser unter der Hand erfolgten Begründung glaube ich den vorher als Schauerstory abgeta-nen Bericht, dass schon eine Chica ihren Emailzugang bei Nauta verloren habe und wegen Por-nografie Ärger bekam, weil sie an ihren Ehemann in Venezuela einige erotische Fotos gesendet hatte.

Wir sollten also gut überlegen, was wir unseren Kontakten in Kuba senden. Es wird möglicherweise doch viel mehr überprüft, als man glauben möchte.

Abends gehe ich in Richtung meines Lieblingsrestaurant und werde unterwegs von einer der Werbecubanas abgefangen. Sie empfiehlt mir ihr Restaurant und als ich den Namen höre, beschließe ich, dorthin zu gehen. „La Ceiba“, davon habe ich schon gelesen, dort soll es gut sein.

Unterwegs entspinnt sich ein lustiger Dialog. Ich wäre ja so attraktiv (Wo sie Recht hat, hat sie Recht!) ...Woher ich denn komme, aus Deutschland tatsächlich? Und spreche dennoch sooo gut Spanisch! .... (Man kann das mit dem Loben auch übertreiben!) Ob ich verheiratet wäre, eine novia in Cuba hätte, eine novia wolle, auf sie und das Ende der Arbeit heute Abend warten möchte .....
Hmm niedlich ist sie ja trotz des vielen Goldes im Mund, aber Interesse an einer Aushilfsjinetera habe ich nicht und in Trinidad gleich doppelt nicht.
Die Örtlichkeit der Kneipe ist schön, das Essen eher durchschnittlich. Ich habe noch nie Ropa Vieja mit derart viel Knochensplittern auf dem Teller gehabt. Das war mal ein ganz schlechter Schlächter.

Dieser Abend gibt mir noch Gelegenheit, mit ein paar Bekannten zu reden. Keiner weiß von einer Liebschaft meiner „ex-novia“, selbst ihre Feindinnen berichten auf meine Nachfrage hin nicht dar-über. Sie lassen wiederum die Chance nicht ungenutzt verstreichen und versuchen, sich den Yuma zu angeln. Vielleicht kann man ja einen spendablen novio gewinnen und die Andere so richtig ärgern. Aber in Trinidad .... nie und nimmer! So einen Mangel an Respekt bringe ich auch einer Ex gegenüber nicht auf. Sie wird ja sicher etwas ahnen, aber demonstrieren muss ich ihr nichts.

Ich hatte deswegen nachgefragt, aber bei Cubacar war niemand zuständig. Ich müsste mich an das Reisebüro wenden, damit die sich mit dem Vermieter auseinandersetzen.
Eine Verlängerung der Mietdauer hätte mir natürlich gar nichts gebracht.