Vorbereitungen auf den Kollaps Venezuelas

08.03.2015 21:14
#1 Vorbereitungen auf den Kollaps Venezuelas
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Rey/Reina del Foro

Venezuela ist mit Abstand Kubas wichtigster Aussenhandelspartner. Die Annäherung an die USA sowie Abkommen mit China, Russland, Brasilien und Iran sollen helfen, die Abhängigkeit zu reduzieren.

Ganzer Artikel: NZZ

Toleranz als gesellschaftliche Tugend wird meist von denen gefährdet, die unter ihren Schutz fallen...

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11.03.2015 20:40 (zuletzt bearbeitet: 11.03.2015 20:41)
avatar  jojo1
#2 RE: Vorbereitungen auf den Kollaps Venezuelas
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Rey/Reina del Foro

Die wirtschaftliche Unterstützung Kubas durch Venezuela liegt in der Gesamtsumme bei über 10 Mrd. US-Dollar durch vergünstigte Öllieferung und den Zahlungen für den Einsatz von Ärzten in Venezuela.

Bei 11 Mio Einwohnern in Kuba ergibt dies somit etwa 1000 CUC = US-Dollar pro Kubaner. Nun werden einige Kubaner durch Korruption, Diebstahl von Staatseigentum usw. davon besonders profitieren, ein kleinerer Betrag kommt aber davon auch beim Durchschnittskubaner noch in Form von Subventionen an, wie sehr günstigen Strompreisen u.ä. .

Wenn diese Unterstützung aber entfällt, sehe ich in gleicher Höhe keinen schnellen Ersatz - es sei denn Kuba sendet seine Ärzte in andere zahlungskräftige Länder die Bedarf haben oder/und es kommt zu massiven Investitionen aus den USA.

Dem Regime in Kuba geht es aber mutmaßlich darum zu überleben, und dies dann auch mit Hilfe von US-Konzernen - die gerne wieder nach Kuba kommen, um dort billige, kubanische Sklavenarbeiter auszubeuten... - 50 CUC Monatsgehalt kann man bestimmt in der Anfangsphase für einfache Produktionsarbeiten durchsetzen und damit ist man deutlich günstiger als in der VR China und spart sich den langen Transportweg Ein paar Sonderwirtschaftszonen könnten dabei helfen, wenn den die US-Regierung die Sanktionen gegen Kuba aufhebt -

--
„Nach meiner Auffassung steckt die Welt voll unermesslicher Chancen, wenn wir sie nur zu nutzen verstehen würden.“ v. Ludwig Erhard, Wirtschaftsminister und Bundeskanzler in D.

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11.03.2015 22:55 (zuletzt bearbeitet: 11.03.2015 23:14)
avatar  reyney
#3 RE: Vorbereitungen auf den Kollaps Venezuelas
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Forenliebhaber/in

Ein interessantes Thema. Der Handelsaustausch mit Venezuela macht für Kuba derzeit etwa 20 Prozent des BIPs aus, im Vergleich zu den ca. 40 Prozent mit der ehemaligen UdSSR. Kuba importiert derzeit gut 60 Prozent seines Ölbedarfs aus Venezuela, während im Gegenzug für Venezuela nur fünf Prozent der Ölexporte auf Kuba entfallen. Das zeigt schon sehr gut, in welche Richtung das ökonomische Abhängigkeitsverhältnis zwischen den beiden Ländern entwickelt ist.

Allerdings wäre ein Ende der Subventionen aus Venezuela nicht annähernd so dramatisch für Kuba wie der Zusammenbruch der Sowjetunion. Pavel Vidal hat einige Projektionen dazu entworfen und kam zu dem Schluß, dass Kuba für vier Jahre in die Rezession rutschen würde. Je nachdem wie abrupt der Abbruch der bevorzugten Handelsbeziehungen erfolgen würde, würde die Rezession sich in einem Bereich zwischen insgesamt 4 und 8 Prozent des BIPs (verteilt auf mehrere Jahre) bewegen. Zum Vergleich: Zwischen 1990 und 1994 hat Kuba etwa 34 Prozent des BIPs eingebüßt.

Da die Studie bereits ein Jahr alt ist, sind entsprechende positive Impulse in Bezug auf USA, wie beispielsweise die erhöhten Limits für Devisensendungen, etc. nicht mit einberechnet. Ohnehin ist das nichts neues, die ersten Artikel in den Medien kamen bereits letztes Frühjahr im Zuge der Protestwelle auf. Die Kubaner sind über ihre zahlreichen Militärberater in Venezuela bestens darüber informiert, wie die Lage vor Ort genau aussieht. Das Trauma der Sonderperiode steckt der Regierung noch tief in den Knochen und man will sich auf keinen Fall nochmals so böse überraschen lassen. Egal was in Venezuela passiert, die Kubaner erfahren es mit als erstes. Man kann deshalb davon ausgehen, dass bereits mehrere "Fälle" durchgespielt wurden und Raúl Castro einen "Plan B" im Falle eines unabwendbaren Kollaps der Regierung Maduro in der Hinterhand hat.

Siehe: Pavel Vidal: Proyecciones macroeconómicas de una Cuba sin Venezuela.


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12.03.2015 02:41
#4 RE: Vorbereitungen auf den Kollaps Venezuelas
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Rey/Reina del Foro

Wie will Kuba denn die Kohle fuer das Personalleasing kompensieren?
Die Prognosen oder Projektionen, die Du hier angibst, koennen garnicht realistisch sein. Worauf beziehen die sich denn?
Das kubanische System ist zu unfaehig das notwendigste fuer die Bevoelkerung zu besorgen, wie soll denn eine solche Hochrechnung funktioneiren. Das sind Hirngespinste und Wahnvorstellung wie die 10 Mio Tonnen Safra und die zig Tausend Liter Milch pro JAhr von ubre blanca.

Wenn nur 1 Studie von Kuba seit 1959 aufgegangen waere, ja was dann....

Eine Regierung muß sparsam sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt. Friedrich II., der Große

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12.03.2015 05:38 (zuletzt bearbeitet: 12.03.2015 05:40)
avatar  reyney
#5 RE: Vorbereitungen auf den Kollaps Venezuelas
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Forenliebhaber/in

Zitat von Santa Clara im Beitrag #4
Die Prognosen oder Projektionen, die Du hier angibst, koennen garnicht realistisch sein. Worauf beziehen die sich denn?


Woher kannst Du einschätzen, wie realistisch die Prognosen sind, wenn du nicht weißt, worauf sie sich beziehen? Lies es nach, das Paper ist verlinkt. Natürlich sind makroökonomische Modelle keine endgültigen Zukunftsvorhersagen aus der Kristallkugel, da unmöglich alle Variablen berücksichtig werden können. Dennoch geben sie – auf Basis mathematischer Modelle – eine gewisse Vorstellung von den Dimensionen, in denen sich die Dinge in wirtschaftlicher Hinsicht entwickeln könnten. Nicht mehr und nicht weniger.


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