Hallo alle miteinander, meine Name ist Helga und ich lebe in Freiburg.
ich habe über den Winter 6 Wochen in Kuba verbracht. Cuba eigentlich nur deshalb, um mich dort mit einem Skipper zu treffen und zu segeln.Und wenn ich schon da bin, dachte ich, flieg ich doch schon etwas früher und schau mir Kuba an- wollte ich eh schon seit Jahren, (solang es den alten fiddel noch gibt ....) und nie hat es geklappt. Aber als es Mitte Januar endlich mit dem Segeln soweit war, hat es mich garnicht mehr interessiert, weil ich vollkommen von dem Land und den Menschen eingenommen war. Und ein dufter companero, mit dem ich die diversen semanas de la cultura und die halbe Verwandschaft abgegrast habe, hat sich auch gefunden. Nun bin ich seit Anfang Februar zurück und sauge alles, was mit Cuba zu tun hat auf wie ein trockener Schwamm und bin so auch ziemlich schnell auf eurer tollen seite gelandet. Meinen Companero habe ich - absolut naiv- eingeladen, im Sommer nach Deutschland zu kommen und mir bei der Renovierung eines alten Häuschens zu helfen. Ich dachte, das wäre eine super Idee- ich hätte zusätzliche Hilfe und er könnte sich mal umsehen, wie das Leben auf der anderen Seite der Welt, im real existierenden Kapitalismus, so funktioniert.Ich hatte in den letzten Jahren im Sommer meine Patentochter aus Jamaika hier, deshalb fand ich das ganz easy, aber sie ist eben von Jamaika und hat noch dazu einen amerikanischen Pass.
Sein Pass ist nun beantragt, aber wie das dann weitergeht und wie die Chancen sind, dass das auf August klappt, ist mir ja nun garnicht klar.
Ojalá......
so das wär´s mal so im Groben- ach ja, noch was- auswandern will ich über kurz oder lang( 2 Jahre?) und wohin, ist ja auch klar, oder?
Viele Grüße aus der zögerlich frühlingshaften Toskana Deutschlands helga

muchas gracias erst mal für die Begrüssung und die Tips. Es ist gut feedback zu kriegen, nachdem ich mich seit 4 Wochen allein durchwühle. Der Kommentar von Rocio und das Infoblatt der kubanischen Botschaft zum Thema Einladung eines kubanischen Staatsbürgers hat mich heute allerdings erst mal auf den Boden der Realität zurückgeholt. Dass meine Sommerplanung an dem deutschen Visa und nicht an der Willkür der kubanischen Bürokratie scheitern könnte, war mir so noch nicht klar.
Mein companero besitzt leider kein Haus, keinen Job( und auch keine übermäßigen Ambitionen für fast kein Geld zu arbeiten -was ich irgendwie auch verstehe....)sein Sohn ist 12 und lebt bei der geschiedenen Frau, dafür hat er einige Knasterfahrung, ein gutes Herz und ist ein guter Trommler. Weiß nicht, ob das die deutsche Botschaft überzeugen wird.
Und ob ich Ihnen vermitteln kann, dass ich ja diejenige bin, die über kurz oder lang weg will, also mir zu diesem Zeitpunkt sicher keinen Kubaner dauerhaft ins Nest setzen werde, der hier nach meiner Überzeugung eh eingehen würde wie ne vertrocknete Primel? Kein Schwätzchen an jeder Ecke, keine fröhlichen Musikanten an jeder zweiten Ecke, wo man eben mal ein bisschen mittrommeln kann, keine prickelnden Fiestas und semanas de la cultura, stattdessen viele Menschen, die nichts ernster nehmen, als ihre Arbeit, Freunde, mit denen man Essenseinladungen vier Wochen im Voraus planen muss und die man anrufen sollte, bevor man vorbeikommt, ob´s denn gerade gelegen wäre,oder ob sie das Gefühl haben, allein sein zu müssen....( weil kaputt von der Maloche)oder Menschen, die man in Mietshäusern findet, nachdem sie schon 3 Jahre tot sind und keiner es mitgekriegt hat.
sorry, bin vielleicht gerade ein bisschen giftig- oder wohl eher frustriert( gibt sich wieder..)

ja- so seh ich das auch. bittere pille

ihr habt doch alle keine Ahnung-MEINER IST GANZ ANDERS ALS ALLE ANDERN!
.....Scherz nur so als Sahnehäubchen fürs Vorwort, (außerdem ist es nicht meiner sondern einer und ich bin auch keine Novia, aber das tut eigentlich nichts zur Sache)

nein kein prinzip

und auch nicht gemeint im sinne von- einer von vielen, weil viele gibt´s und gab´s nicht. aber ich bin auch nicht im hoffnungslosen liebestaumel und denk , das wär mein mann fürs leben.

ich habe ihn einfach in den wochen meines aufenthalts als mensch schätzen gelernt, als kubanischen menschen,ok. aber macht ihn das gleich zum monster? bei dem, was ihr mir zum teil geantwortet habt, könnte man das glauben.
pauschalisierungen von volksgruppen waren aber schon immer heikel und ich habe auch kubaner und kaubanerinnen getroffen, die hier nicht klargekommen und zurückgegangen sind, obwohl sie nicht mussten. zugegebenermaßen mit einem anderen sozialen hintergrund als mein companero.

und meine naivität? Will ich mit keinem wort abstreiten. ich hab mir nicht die geringsten gedanken gemacht. ich hatte früher schon mal erzählt, dass die letzten jahre im sommer mein teeni aus jamaica hier zu besuch war, warum also nicht dieses jahr mi companero.

es gibt dieses renovierungsprojekt mit freunden, das wird sicher eine gute aktion und mauern kann er auch. und ob ich nun einen deutschen helfer bezahle oder einen flug und den papierkram, was solls. (auch wenn der deutsche helfer vielleicht günstiger und von der arbeitsleistung eventuell effektiver gekommen wäre)egal.

aber der bursche wäre mal aus seinem käfig rausgekommen.

Ok, naiv, vielleicht auch ein touch mutter theresa, aber ob es wirklich eine schlechte Idee war oder nicht, kann ich ja nun dank deutscher botschaft nicht mehr herausfinden.

schade, ich hätte das risiko auf mich genommen.

Immerhin kriegt er nun einen pass, mit dem er nirgends hin kann. Ganz klasse.

wow falko, charmeoffensive- das war´s dann. So nen mist muss ich mir nicht reinziehen.