"Fidelismo ohne Fidel"

06.09.2006 23:46 (zuletzt bearbeitet: 06.09.2006 23:47)
avatar  Chris
#1 "Fidelismo ohne Fidel"
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Rey/Reina del Foro
"Fidelismo ohne Fidel"

Video- und Briefbotschaften sind seit seiner Erkrankung und Machtabgabe Ende Juli das einzige, was von Fidel Castro zu hören oder zu sehen ist. „Aber solange er lebt, werden alle in Kubas Führungspositionen gleichsam simulieren, dass es Fidel ist, der die Entscheidungen trifft“, sagt der Kuba-Experte Bert Hoffmann (GIGA) im Interview. Selbst nach seinem Tod sei ein „Fidelismo ohne Fidel“ denkbar.

politikerscreen.de: Staatspräsident Castro kann aufgrund seiner Erkrankung nicht am Gipfel der Blockfreien Staaten teilnehmen. Wie wird sich die Abwesenheit des Máximo Líder auf das Treffen auswirken?

Bert Hoffmann: Mit Blick auf die Fernsehbilder vom Krankenbett der vergangenen Wochen ist es gut möglich, dass Fidel Castro die Gipfelteilnehmer per Videobotschaft begrüßen wird. Insofern wäre der psychologische Effekt eines Treffens ohne den Revolutionsführer begrenzt: Niemand müsste das Gefühl haben, man sei schon in die Post-Castro-Phase eingetreten. Auch eine Videobotschaft wird einen starken emotionalen „Impact“ haben: Fidel ist, gerade in der Dritten Welt, eine Symbolfigur, vor der sehr viele ganz hohen Respekt haben, egal was sie von seiner Politik im Einzelnen halten. Diese Symbolfigur ist ein starkes Kapital, mit dem Kuba wuchert. Und schließlich war es ja Castro, der mit dem Einberufen dieses Treffens in Havanna versucht, die blockfreie Bewegung, die in der Versenkung verschwunden war, wieder flott zu machen.

politikerscreen.de: Castros Bruder Rául ...

http://www.politikerscreen.de/index.php/...ussenSicherheit

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07.09.2006 04:29
avatar  elcrocoloco ( gelöscht )
#2 RE: "Fidelismo ohne Fidel"
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elcrocoloco ( gelöscht )

Das wird die Konjunktur für die Jineteras wohl ordentlich anheizen.



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07.09.2006 13:33 (zuletzt bearbeitet: 07.09.2006 13:33)
avatar  Chaval
#3 RE: "Fidelismo ohne Fidel"
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Rey/Reina del Foro
Der vielzitierte chinesische Weg ist für Kuba nur begrenzt denkbar. Man muss dabei die Größenverhältnisse beachten: Es gibt zwar viele Auslandschinesen in den USA die Einfluss und Kapital haben - aber im Vergleich zu der schieren Größe Chinas ist völlig klar, wer die Macht hat: Nicht sie, sondern die KP in Peking. In Kuba ist das anders: Es gibt in den USA rund eineinhalb Auslandskubaner, auf der Insel wohnen elf Millionen. Von seiner Finanzkraft ist Miami übermächtig. Eine Öffnung auch nur im wirtschaftlichen Bereich wirft daher viel größere Bedrohungsszenarien für die Elite auf als in China oder auch Vietnam. Die Kontrolle über die Wirtschaft stellt eine ganz zentrale Ressource für den Machterhalt der kommunistischen Partei in Kuba dar. Deshalb werden selbst potenzielle Reformer sehr, sehr vorsichtig sein, diese Kontrolle aufzuweichen.

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Interessante Anmerkungen zu Möglichkeit und Grenzen der "chinesischen Option"!!

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07.09.2006 14:47
avatar  Socke
#4 RE: "Fidelismo ohne Fidel"
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Top - Forenliebhaber/in

Stimmt, vor allem muss man die "chinesische Option" mal von innen gesehen haben. Ich würde mir einen besseren Weg wünschen als zwei Wirtschaftssysteme in einem Staat. Wobei China so riesig ist, das die Sonderwirtschaftszonen für die meisten Einwohner im warsten Sinne des Wortes unerreichbar sind.
Die Menschen, die versuchen von Afrika nach Europa zu gelangen haben einen einfacheren und kürzeren Weg als ein Mongole der nach Shanghai will.
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"Bier lagert man in einem dunklen Raum"


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