Zitat von Pauli im Beitrag #26

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Ich wär um 4:30 aufgestanden,und hätte den Hahn auf den Gleisen
festgebunden

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Da hättest bei uns draussen sehr viel zu tun. Praktisch jeder hat Hühner und Göckel, manche dazu noch gallos finos für die peleas. Ab ca. 05:00 geht ein ununterbrochenes Wettschreien der teils wirklich sehr stolzen, grossen und demzufolge auch lauten gallos los.

Ich bin meinstens so gegen 6:00 oder 6:30 Uhr auf den Beinen, fütter unsere Tiere (Hühner, Göckel (keine finos), Hasen, Truthähne und ungeduldig quieckende Schweine). Je nach Tagesplan gönn ich mir dafür öfter ein Mittagsschlaf. Da gurren aber dann die Truthähen, vorallem wenn sie balzen. Zudem tönen um diese Zeit auch schon mehreren teils potenten Musikanlagen in der Nachbarschaft und Dorfbewohner rufen und unterhalten sich über zwei oder mehr Häuserzeilen. Geflüstert werden nur die Nummern, welche am Vorabend bei der bolita gezogen wurden. Jemand hackt Holz und ein alter Motor jault auf. Leider ist die Kreissäge von Hugo, dem Schreiner in unserer Nachbarschaft, verstummt, was für einmal aber endgültig ausnahmsweise nicht an der unzuverlässigen Maschine liegt. Von Haus zu Haus ziehende Händler preisen stimmgewaltig ihr Angebot an.

Die Leisesten sind noch die Kinder. Deren Spielgeräusche gehen im allgemeinen Pegel oft unter. Schade. Es gibt eigentlich kein schöneres Geräusch als das von lachenden, spielenden Kindern. Und davon gäbe es bei uns im Dorf eigentlich zu Hauf.

In der Luft liegen verschiedene Gerüche, von verbrennendem Grüngut über röstenden oder kochendem Kaffee bis zu feinen Essensdüften durchzogen von den Schwaden des Traktors, der gerade vorbeigefahren ist, ziehen durch die scheibenlosen Fenster in unser kleines Häuschen.

Klingt jetzt absolut inakzeptabel. Mich stört es nicht im Geringsten, im Gegenteil. Ich find es schön, gelegentlich an so ein Alltag abseits der europäischen Regulierungs- und Paragraphenflut teilnehmen zu dürfen.