Götter, Priester und Betörte

19.01.2008 22:14 (zuletzt bearbeitet: 19.01.2008 22:15)
#1 Götter, Priester und Betörte
avatar
Forums-Senator/in
http://www.freitag.de/2008/03/08031601.php

Götter, Priester und Betörte

Eva Karnofsky

GLOBETROTTER
In seinem Roman "Herr der Hörner" erweist sich Matthias Politycki vor allem als Herr der Klischees


Die deutsche Kritikergemeinde ist entzückt. Endlich ein Roman, der über den Tellerrand schaut, genauer: nach Kuba, Ziel kollektiver Sehnsucht nach Sonne, Salsa und Sex. Geschrieben von einem, der sich so richtig auskennt, schließlich hat er monatelang hart am Objekt recherchiert. Uyuyuyuy, wie da gleich auf den ersten Seiten die Post abgeht! Da wird der Held von einer schwarzen Schönen in den Hals gebissen, als er den Salsa tanzt. Es ist zwar die Salsa, aber egal, wer wird denn so pingelig sein, wo doch das Mädchen "in wundersam weichen Bewegungen sich wiegend" unseren Helden, Broder Broschkus mit Namen, einen fünfzigjährigen Bänker aus Hamburg, gleich verstand. So gut, dass dieser seine armselige Privatbank-Existenz nebst hanseatisch-kühler Gattin zum Teufel jagt

[...]



http://www.freitag.de/2008/03/08031601.php

 Antworten

 Beitrag melden
20.01.2008 09:39
avatar  Pille
#2 RE: Götter, Priester und Betörte
avatar
Cubaliebhaber/in

Diese Buchkritik ist nichts anderes als blödes Geschwafel.


 Antworten

 Beitrag melden
20.01.2008 10:21 (zuletzt bearbeitet: 20.01.2008 10:47)
#3 RE: Götter, Priester und Betörte
avatar
Forums-Senator/in
Zitat von Pille
Diese Buchkritik ist nichts anderes als blödes Geschwafel.


Dann solltest du sie mal richtig durchlesen (und verstehen ,). Der Hauptvorwurf der Autorin ist die totale Unwissenheit des Autoren Politycki, der anscheinend (gemäss Rezensentin und deren kubanischem Ehemann) weder eine Ahnung von Kuba hat, noch die Sprache ausreichend versteht, noch ausreichend für sein Pamphlet recherchiert hat.

Überraschend ist die positive Rezeption in den deutschen Literaturzirkeln, was auf eine noch grössere Ignoranz dieser Personengruppe bezüglich Kuba, vor allem aber auf eine gute Verkaufbarkeit von ethnographisch-kulturellen Klischees ("kollektiver Sehnsucht nach Sonne, Salsa und Sex") beruht.


 Antworten

 Beitrag melden
20.01.2008 10:50
#4 RE: Götter, Priester und Betörte
avatar
Rey/Reina del Foro

hier wirft jemand mit Steinen, der selbst noch nie auf Cuba war... jaja diese theoretiker

_________
"Ehrenmänner lesen nicht die Post anderer Leute" - Henry L. Stimson US-Außenminister 1929


 Antworten

 Beitrag melden
20.01.2008 10:51
#5 RE: Götter, Priester und Betörte
avatar
Forums-Senator/in

Zitat von San_German
hier wirft jemand mit Steinen, der selbst noch nie auf Cuba war... jaja diese theoretiker


Meinst du jetzt Matthias Politycki oder dich selbst ... ?




 Antworten

 Beitrag melden
20.01.2008 10:55
avatar  Moskito
#6 RE: Götter, Priester und Betörte
avatar
Rey/Reina del Foro

Zitat von Rafael_70
Zitat von San_German
hier wirft jemand mit Steinen, der selbst noch nie auf Cuba war... jaja diese theoretiker


Meinst du jetzt Matthias Politycki oder dich selbst ... ?



Ich glaube, er meint DICH, liebes Wilma...

S


 Antworten

 Beitrag melden
20.01.2008 11:14
avatar  Lisita
#7 RE: Götter, Priester und Betörte
avatar
spitzen Mitglied

Zitat von Rafael_70
Zitat von Pille
Diese Buchkritik ist nichts anderes als blödes Geschwafel.

Dann solltest du sie mal richtig durchlesen (und verstehen ,). Der Hauptvorwurf der Autorin ist die totale Unwissenheit des Autoren Politycki, der anscheinend (gemäss Rezensentin und deren kubanischem Ehemann) weder eine Ahnung von Kuba hat, noch die Sprache ausreichend versteht, noch ausreichend für sein Pamphlet recherchiert hat.
Überraschend ist die positive Rezeption in den deutschen Literaturzirkeln, was auf eine noch grössere Ignoranz dieser Personengruppe bezüglich Kuba, vor allem aber auf eine gute Verkaufbarkeit von ethnographisch-kulturellen Klischees ("kollektiver Sehnsucht nach Sonne, Salsa und Sex") beruht.


Die Geschichte ist doch nur eine Fiktion.
Vielleicht solltest Du mal über die Begriffe Fiktion und Roman nachdenken.
Karl May war auch noch nie im Wilden Westen.
Wie kommst Du über überhaupt auf Pamphlet?

Gruss
Lisa


 Antworten

 Beitrag melden
20.01.2008 12:29
avatar  Don Arnulfo ( gelöscht )
#8 RE: Götter, Priester und Betörte
avatar
Don Arnulfo ( gelöscht )

Zitat von Moskito
Zitat von Rafael_70
Zitat von San_German
hier wirft jemand mit Steinen, der selbst noch nie auf Cuba war... jaja diese theoretiker


Meinst du jetzt Matthias Politycki oder dich selbst ... ?



Ich glaube, er meint DICH, liebes Wilma...


na, wo bleibt die Richtigstellung von Wilma


 Antworten

 Beitrag melden
20.01.2008 20:20
avatar  Pille
#9 RE: Götter, Priester und Betörte
avatar
Cubaliebhaber/in

Zitat von Lisita
Zitat von Rafael_70
Zitat von Pille
Diese Buchkritik ist nichts anderes als blödes Geschwafel.

Dann solltest du sie mal richtig durchlesen (und verstehen ,). Der Hauptvorwurf der Autorin ist die totale Unwissenheit des Autoren Politycki, der anscheinend (gemäss Rezensentin und deren kubanischem Ehemann) weder eine Ahnung von Kuba hat, noch die Sprache ausreichend versteht, noch ausreichend für sein Pamphlet recherchiert hat.
Überraschend ist die positive Rezeption in den deutschen Literaturzirkeln, was auf eine noch grössere Ignoranz dieser Personengruppe bezüglich Kuba, vor allem aber auf eine gute Verkaufbarkeit von ethnographisch-kulturellen Klischees ("kollektiver Sehnsucht nach Sonne, Salsa und Sex") beruht.


Die Geschichte ist doch nur eine Fiktion.
Vielleicht solltest Du mal über die Begriffe Fiktion und Roman nachdenken.
Karl May war auch noch nie im Wilden Westen.
Wie kommst Du über überhaupt auf Pamphlet?
Gruss
Lisa



Ich stehe nach wie vor zu meiner Kritik an der Kritik.
Lisita sagt richtig, dass dieses Buch "fiction" ist, und nicht eine Dokumentation à la National Geographic. Deshalb erwarte ich als Leser auch nicht, dass alles bis ins letzte Detail und bis in die letzte Abkürzung richtig ist. Es gibt andere Beispiele in der Belletristik, wo der Ort der Handlung geographisch korrekt beschrieben ist (wie bei Poltycki!), die Handlung aber eine erfundene Geschichte ist.
Ich will nicht jeden Satz von Eva Karnofsky auseinandernehmen, nur probeweise soviel:
1. Der Salsa/die Salsa. Ich verstehe nicht, warum sie das kritisiert. Im Deutschen gibts viele Wörter, deren Genus je nach Gegend variiert. Beispiele gefällig: der Tunnel/das Tunnel; der Joghurt/das Joghurt; die e-mail/das e-mail; der Dialekt/das Dialekt. Und auf Spanisch el mar/la mar. Wer schon hier mit der Kritik anfängt, kommt bereits mit dem Vorsatz des Verrisses an die Sache heran, oder es fehlt an Sprachkompetenz. Ich persönlich kenne das Wort Salsa nur in der männlichen Form.
2. Pro memoria: es ist fiction. Dass der Mann in der midlife crisis seine kühle hanseatische Ehefrau im Stich lässt, um die heisse Cubana zu suchen, ist doch bloss der notwendige Aufhänger für die Geschichte!
3. "wer könnte diese Wahrheiten besser erfahren... erfühlen als der deutsche Globetrotter." Tut er ja eben nicht.
Mir schien vielmehr, dass er als Ausländer in dieser ganzen Santeria-Geschichte im Grunde genommen Aussenseiter blieb; schliesslich geht er ja auch kaputt daran. Oder habe ich ein anderes Buch gelesen??
4. Apropos Neger: wieder so eine moralinsaure Tante, die sich beim Gebrauch dieses Wortes aufregt. Ich persönlich
mache mir ein Vergnügen daraus, dieses Wort erst recht und absichtlich häufig zu erwähnen, wenn ich den Verdacht habe, mein Gesprächspartner mache auf political correctness. Wäre es möglich, dass der Autor genauso wenig wie ich Rücksicht auf den Zeitgeist nimmt?
5. "leichter Schweissgeruch des Männlichen". Diese Tante nimmt alles wörtlich! Nochmals: es ist eine erfundene Geschichte! Meine novia würde sich echt bedanken, wenn ich nach Schweiss riechend bei ihr auftauchen würde. Schweissgeruch ist kein Penis-Ersatz. Ich fühle mich, und ich bin ihr, auch frisch gewaschen männlich genug. Und sie ist sicher nicht die einzige Cubana, die so denkt.
6. Apropos Abzockerei: es gibt meiner Ansicht nach doch einen ganz kleinen Unterschied zwischen einem Studentenrabatt beim Eintritt in ein europäisches Museum oder bei der Benutzung des ÖV und der Abzockerei, die in Kuba abläuft. Wenn ich das Forum hier so verfolge, ist die fiktive Gestalt von Broder Broschkus nicht der einzige, dem dies manchmal auf den Wecker geht.









 Antworten

 Beitrag melden
20.01.2008 21:26
avatar  das unbekannte Mitglied ( gelöscht )
#10 RE: Götter, Priester und Betörte
avatar
das unbekannte Mitglied ( gelöscht )

In Antwort auf:
Ich persönlich kenne das Wort Salsa nur in der männlichen Form.


Und ich nur in der weiblichen Form, sowohl für den Tanz, als auch in der Bedeutung für Soße


 Antworten

 Beitrag melden
20.01.2008 21:31
avatar  Pille
#11 RE: Götter, Priester und Betörte
avatar
Cubaliebhaber/in

Zitat von labrujavieja
In Antwort auf:
Ich persönlich kenne das Wort Salsa nur in der männlichen Form.


Und ich nur in der weiblichen Form, sowohl für den Tanz, als auch in der Bedeutung für Soße


Ich bin aus der Schweiz. Und Du? Eventuell ist das die Erklärung. Offensichtlich gibts im deutschen Sprachraum beide Varianten für den Tanz Salsa.


 Antworten

 Beitrag melden
21.01.2008 12:49
avatar  Armando ( gelöscht )
#12 RE: Götter, Priester und Betörte
avatar
Armando ( gelöscht )

Ich denke, es ist vollkommen Wurscht, ob die Sose männlich oder weiblich ist.
Während vor 2 Jahren einige Forumsmitglieder und daher ausgewiesene Cubafetischisten noch darüber diskutiert haben , wo man das Buch am besten zum halben Preis herbekommt, war ich schon fleißig am aufsaugen.
Einen dickeren Hintern habe ich mir damals schon gewünscht, um die ausgewalzten 700 Seiten besser aussitzen zu können.
Dass es über weite Strecken an der Realität vorbei, geht nimmt MAN in Kauf, wenn man es als psychodelische Urlaubsverlängerung betrachtet. Na klar war vieles Quatsch und übertrieben, aber der P. beschreibt in einer manchmal wirklich bildhaften und oft(nicht immer!) nett zu lesenden verschnörkelten Sprache "sein" Barrio und dessen Bewohner.
Wie schon sehr richtig hier bemerkt wurde: Es ist eine Fiktion- in der jedoch ein bestimmter Schlag von Santiagueros gut charakterisiert wurde. In erster Linie die Schlitzohren.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir die viel zu dicke Schwarte noch mal antun würde.
Ich bereue aber nicht, es einmal getan zu haben. 7 Pünktjes von 10.


 Antworten

 Beitrag melden
Seite 1 von 1 « Seite Seite »
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!