Meine 6. Reise

13.01.2002 23:51
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#1 Meine 6. Reise
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Meine 6. Reise nach Kuba vom 25.12.2001 bis 8.1.2002

Auch ich habe bei diesem Text reichlich Havanna Club genossen, man möge das verzeihen.

Der Flug
Bei dem Schneechaos in den hessischen Bergen hatte ich mich Gott sei Dank für „Urlaub von Anfang an“ entschieden, das heißt Flughafenhotel in Frankfurt - Park, Sleep and Fly. Abends schon eingecheckt und lange geschlafen um fit für Kuba zu sein und noch gemütlich gefrühstückt, anstatt nachts raus und Streß auf der Autobahn. Ich habe den neuen Flug Frankfurt-Santiago mit Condor gebucht. Wie immer die verhaßte Batteriehaltung, aber pünktlich landete die 767 zum Zwischenstopp in La Habana.
Ah, jede Menge Leute in lauter verschiedenen Uniformen stehen ebenso nutzlos wie wichtigtuerisch herum - ich bin also auf einem kubanischem Flughafen - und dann - nach der Verkostung einiger Mojitos zusammen mit Klaus aus dem Forum kam doch selbst in der nüchternen Transithalle das erste Kubafeeling auf. Weit mehr als die Hälfte der Passagiere wollten weiter nach Santiago (ich hoffe daher das Condor weiterhin nach Santiago fliegen wird) und der kurze Hupfer in der Abenddämmerung ging ruckzuck.
Auf meiner Trajeta der Turista hatte ich diesmal nicht irgendein Touribunker sondern die wirkliche Adresse meiner Casa Particular angegeben. Die Muchacha der Imigracion fragte ob das eine Casa Particular sei und dann, ob in Sueno oder Vista Allegre. Ich antwortet, nein in Flores und sie ließ mich passieren. Glücklicherweise ging Gepäck und Zoll problemlos (Alfred hat es wohl erwischt.), wie hätte ich sonst die ganzen BHs und hochhackigen Schuhe und den Dildo erklären sollen...
Dann großes Hallo und ab im Chevrolet vom Onkel meiner Novia zur Casa Particular. Große Überraschung, seid neustem hat die Toilette eine Kloobrille! Welcher Fortschritt im 42. Jahr der Revolution. Dann Regalitos ausgepackt und danach gabs erstmal eine intensive Begrüßung. Anschließend noch ein kleiner Spaziergang durch das pralle Leben von Santiago - wunderbar - und ein paar Mojitos im Patio del Artex bei Musica en vivo als Abschluß - oh - ich liebe Kuba!

Invitacion
Habe heute mit Mabel im Bufete internacional die Invitacion fertig gemacht. Hat satte 140$$ gekostet. Aber wenn alles klappt kommt Mabel Ende Juni für 8 Wochen nach Deutschand. Oh - ich liebe Kuba!

San Pedro del Mar
Wir waren heute im Cabarete San Pedro del Mar, weil da ein der unzähligen Primas meiner Novia Bailerina ist. Ist aber nicht empfehlendwert. Duster, teuer, überlaut, die Schau ist langweilig. Meine Novia hatte einen erbitterten Streit,weil der Kellner uns einen Dollar pro Bier berechnet hat. Kostet aber tatsächlich nur 65 centavos. Der Typ beschimpft sie, ich wäre doch nur ein Tourist, den sie gemeinsam ausnehmen könnten. Oh - ich liebe Kuba!

La Rumba, la Rumba, la Rumba
War heute auf einer tollen Rumbamatinee am Sonntag Morgen. Die Rumba liebe ich absolut. Das war wirklich Klasse.Nicht umsonst wollen Mabel und ich unsere erste Nina Merceditas nennen. Reichlich genialer Trommelei, verückte Kubaner die verrückt tanzen, oh und was für Chicas und als Getränk nur Ron zur Frühstückszeit - la Rumba, la Rumba, la Rumba - oh - ich liebe Kuba!

Una Fiesta
Am Neujahrstag hat der Bruder von Mabel in Boniato eine kleine Fiesta organisiert. Ratet mal wer Bier und Ferkelchen bezahlt hat? Aber es lohnt sich. Unglaublich wieviele Leute in die kleinen Cabana passen. Und bei leckerem gegrillten Schweinderl a lo cubano, reichlich Bier aus Plastikkanistern und Bailar von der Abuelo bis zum Nino geht die Post ab. Toll wie die Kubaner feiern können. Höhepunkt: Wenn der Tio inbrünstig puertoricanische Schlager singt. Viel besser als im Cabarete.
Endlich hat meine Novia das Geld für was sinnvolles ausgegeben. Seid neustem hat sie einen richtigen kleinen Bauernhof. Zwei schöne fette Schweine, 6 Hühner und ein Gallito, 3 Enten, 2 Tauben. Die beiden Köter und das was bei besserer Ernährung eine Katze wäre, würde bei uns das Tierschutzamt abholen. Wohlgenährt ist das neue Bullterrierbaby. Ein widerliches Vieh für meinen Geschmack. Aber ideal um Ladrones abzuschrecken. Früher als Mabel nichts hatte, war das halt nicht nötig. Oh - ich liebe Kuba.

El puerto de Boniato
Ein Geheimtipp für Santiago. Oberhalb von Boniato gibt es einen Aussichtspunkt mit Pesorestaurant hoch über der Stadt - el puerto de Boniato. Sehr empfehlenswert. Man hat abends einen tollen Blick über das Lichtermeer von Santiago. Es weht immer einer frische Brise und es gibt keine anderen Touristen. Das Essen im Restaurant ist auch nicht schlechter als für Dollarsund das bei Musica en vivo und hinter dem Laden gibt es einen schönen Platz mit Bänken und einem Kiosk mit gezapften Bieren. Ideal wenn man in einen schönen Abend starten will. Und sehr romantisch, Sterne, Lichtermeer, das lieben die Chicas.
Wenig empfehlenswert war allerdings die Rückfahrt mit einem besoffen Taxista die Serpentinen hinunter. Der Kerl erwischte prompt voll einen dieser ärmlichen Straßenköter. Oh - ich liebe Kuba.
Die Post ist da!
Wie auch schon hier öfters erwähnt sind die Reaktionen der Kubaner auf Briefe aus Deutschland unterschiedlich. Einige scheinen regelrecht genervt, andere haben offenbar sehnsüchttig gewartet. Gut fand ich auch, wo die neugierige Nachbarin fragte, ob wir denn wieder ein Päckchen von dem Chico aus Spanien bringen würden? Naja, fast richtig. Der freundlichste Typ war übrigens ein Rasta, allen Vorurteilen zum Trotz, ein ausgesprochen netter Bursche.
Das Päckchen mit den Medikamenten von Franz (Scuba) haben wir der Familienärztin in Boniato übergeben, die waren wirklich sehr erfreut. Ich habe auch versprochen im Mai ein neues vorbeizubringen. Hoffe das geht, Franz!? Oh - wir lieben Kuba!

Quesito als pöbelnder Tourista
Heute ist mir das erste mal die Hutschnur geplatzt und ich habe mich so richtig als aroganter Tourist benommen. Mir ging der miese Service auf der Terrasse des Hotel Casa Grande schon die ganze Zeit auf die Nerven, so daß ich schon auf 180 war. Dann wollte ich mit einem 100 $$ Schein meinen Zeche bezahlen, ‘was anderes hatte ich nicht dabei. Da wollte der lächerliche Bruder doch den Schein nicht annehmen...da bin ich ausgetickt. Habe erst laut auf deutsch geschrieen. „Das Casa Grande ist kein Gran Hotel sondern ein Scheißladen!“ Dann noch lauter in spanisch „¡En alemania cien Dollars son solo mierda! “ Und noch lauter „¡ En futuro yo voy a gastar mi dinero en otros paises!“ Und „Una Jinetera hace mas que cien dollars en una noche!“ Meine Novia hat mich dann beruhigt. In meiner Wut habe ich überlegt, wie seinerzeit der Commandante, meinen Geldschein vor deren Augen anzuzünden um meine Aussage zu unterstreichen. Die andere herrlich arogante Idee, den Rest als Trinkgeld dazulassen wäre irgendwie kontraproduktiv gewesen.
Versteht mich bitte nicht falsch. Ich würde so nicht mit dem Schmuddelchico umgehen, der am Straßenrand Pesobrötchen verkauft. Aber die Laden da, machen sicher weit mehr als 1000$$ Umsatz pro Stunde. Sie haben mich dann ca. 25 Minuten sitzen lassen und den Schein dann gegen Unterschrift und Vorzeigen des Carnets (100$$ sind in Kuba schon Geldwäsche.) meiner Novia (ich hatte nichts dabei) doch gewechselt. Bei der Rückfahrt zur Casa wollte dann der illegale Taxista auf einmal einen Dollar mehr als vereinbart haben, weil er noch am kurz Pollostand anhalten mußte. An dem Abend war ich da der richtige „¡No discutimos, llamamos la policia!“ Das war offenbar so überzeugend, daß ich bei seinem Gesicht hinterher kichern mußte. Mabel läßt sich inzwischen auch nichtr mehr alles gefallen und fängt inzwischen auch an richtig rumzumotzen, wenn das essen kalt oder die Papitas frittas zu matschig sind - oh - ich liebe Kuba!

La cocina cubana
Noch etwas zu meinem Lieblingsthema. Zum kubanischen Mampf. Es gibt wohl kein Urlaubsland mit noch schlechterem Essen. Anfangs ging das noch, aber inzwischen kann ich den Fraß nicht mehr sehen. Es gibt ja hier immer wieder Leute, die erzählen es gäbe irgendwelche Casas oder auch Paladares mit guten Essen. Ich denke, daß sind Verklärungen, weil die Ama de Casa so sympatisch ist, genauso wie man liebend gern den Liebesschwüren der Chicas glaubt.
Ich bin inzwischen in einem Dutzend Casa particulares abgestiegen, mit ganz wenigen Ausnahmnen immer das gleiche Spiel: kubanische Köche schaffen es, daß selbst die besten Langusten und Camarones geschmacklos und zäh werden. Ich habe noch nie erlebt, daß ein Kubaner nur sowas wie wirklich knusperige Pommes frittes hinbekommt. Oder mal Esphagettis, die nicht matschig sind...sie kennen und können es einfach nicht.
Dabei gibt es so tolle Zutaten auf den Märkten und ich bin wenns ums Essen geht wahrlich kein Geizhals.
Am schlimmsten ist es, wenn man unterwegs mal was schnelles Essen möchte. Es gibt ja dann nur drei Möglichkeiten: Diese graueneregenden Pollo Frittos. Und immer wieder Pollo frittos. Und dazu die ekeligen Kochbananenschipps. (Varianten: Tostones (dick), Maricitas(dünn)) Gebackenes Hühnchen kann eine Delikatesse sein. Doch in altem Öl, schlecht gewürzt, ohne Panade oder Teig, in viel zu großen Stücken und ohne Soße zum dippen. Da dreht sich der Colonel im Grab um.
Dann die echte Alternative, kubanische Pizza, so nennen die Kubaner tatsächlich die schwabbeligen Teigdinger aus der Microwello.
Und dann immer wieder die Boccadillos mit aus Schlachtabfällen bestehenden, gepreßten sogenanten Schinken und/ oder grauslichem Industriekäse.
Oh ich vergaß eine echte Alternative, die Pesobrötchenstände mit Bocaditos mit Spanferkelstücken. Recht lecker, besser als alles aus dem Rapido. Die Stände und Verkäufer sehen aber zuweilen verdammt ekelig und unhygenisch aus.

Playa Siboney
Wir waren auch zweimal am Strand. Doch ich hasse den Playa Siboney. Dreckig, mieser Sand, im Wasser nur Steine. War eigentlich nur für die Kinder.

Bierchen auf dem Plaza Dolores
Das gezapfte Bier auf dem Plaza Dolores (im Moment der Treffpunkt in Santiago, der Parque de Cesperes ist mehr oder weniger tod) schmeckt Mabel nicht. Schräg gegenüber sitzt unweit ein Turista, der eine Schülerin ihrer Schule befummelt. Das Mädchen ist 15, halbtaub und geistig zurückgeblieben. Nach meinen einschätzungen seiht das Mädchen eher wie dreizehn aus. Ich finde cool, daß er ein Bierchen nach dem anderen zischt, während für das Mädel nicht mal ein Refresco drin ist. Der Turi ist dank seines Bayerntrikots offensichtlich ein Deutscher. Übrigens kein alter Sack, schätze ihn auf keine dreißig.

Keine Mojitos im Artex
Heute gibt es im Artex nur Ron Collins. Keine Minze! Gestern hatte ich den Muchacho im Artex im Namen meines Casawirtes gebeten, ob er mir ein wenig Minze spendieren könnte, damit wir auch daheim mixen könnten. Er kam dann mit einem winzigen Zweiglein zurück. Er merkte mir an, daß mich das wenig begeistern kann. Darauf hin kam er mit bündelweise Hierba buena zurück. Wir wußten kaum wie wir das ganze Zeug nach Hause schaffen sollten. Das war gestern und heute gibt es nur Ron Collins im Artex - oh - ich liebe Kuba!

Mit dem Zug nach Camagüey
Eigentlich wollten wir nach Camagüey fliegen. Aber es gab keine passenden Flüge. Kein Problem, ich steh eh auf Eisenbahn. Also ab gehts im Especial...doch wenn ich eh nur so wenig Zeit mit meiner Novia zusammen sein kann, möchte ich selbstverständlich auch während der Zugfahrt mit ihr zusammen sein. Das konnte uns Ferrocuba aber leider nicht ermöglichen. Mabel soll im Pesowagen fahren, ich im Dollarwagen. Auch der Vorschlag, daß ich in Dollars bezahle, aber im Pesowagen sitze oder daß meinen Novia in Dollar bezahlt und dann im Touriwagon sitzt, wurden vom absolut unfähigen Personal nicht akzeptiert. Ich war auf 180.

Aber Gott sei Dank gibt es in Kuba ja die freie Marktwittschaft und es ging noch ein Nachtviazul. Ich hasse das allerdings, weil ich im Bus nicht schlafen kann und weil man mitten in der Nacht ankommt. Und wir hatten natürlich noch keine Casa in Camagüey. Schon im November hatte ich meiner Novia eine Liste mit Telefonnummern gegeben, aber sie dachte a lo Cubano, das geht schon so. Hätte ich mal von hier angerufen.
Wir kommen also Nachts um halb drei in Camagüey an. Zu unserer Überraschung gibt es wenigstens ein Taxi. Eine noch größere Überraschung - mit einer netten schwarzen Taxista - oh - ich liebe Kuba! Denke, die einzige in Kuba. Zuerst waren wir in der Casa des Commandanten, sie konnnten sich auch an Ralf erinnern (hätte mich auch gewundert), das war die beste Casa die ich bislang erlebt habe. Konnte nicht glauben, daß sowas möglich ist. Wie opulent eingerichtet...unglaublich für Kuba, meinen Novia hatte sowas noch nie gesehen...aber leider besetzt. Dann zur nächsten, alles voll. Dann endlich ein Casa. Eigentlicih gar nicht so schlecht. Aber leider gibt es im Moment nur im Patio, nicht aber im Zimmer Strom. Und die Luft war dermaßen heiß und stickig. Nachts um halb vier und ich total übermüdet und dann die Scheiße. Kein Ventilator, keine Klimaanlage. Ich habe einige sehr schlechte Dinge über Kuba gesagt, die nicht so gemeint waren und Mabel fand das gar nicht lustig - oh je - ich liebe Kuba!

Heute morgen haben wir die ersten Verwandten der unendlich großen Familie von Mabel besucht. Zu unserer Überraschung war auch ihre in Deutschland lebende Prima mit ihrem Esposo zu Besuch. Ich denke an den beiden hätte Ulli seine helle Freude gehabt. Er, 56, Typ Aufschneider mit reichlich Kohle, gibt damit an das seine Ehefrau für ca. 2000 DM monatlich nach Kuba telefoniert. Sie ist ausgesprochen attraktiv, Typ süßes Nüttchen, 26, mit mehr Gold behangen als ein kubanischer Weihnachtsbaum. Beide leben seit 5 Jahren zusammen, sie spricht schlechter Deutsch als ich spanisch. Er hat mir erzählt, daß seine Frau eine studierte Tierärztin ist. Gleichzeitig erzählter er mir, daß sie sowas wie die Rache an seiner geschieden Frau sei. Ich wundere mich, daß in Kuba Tierärztinnen genauso wie Jineteras aussehen und keinen besonders intelligenten Eindruck machen. Kann mir nicht vorstellen, daß die ihren Arm einer Kuh hinten reinsteckt. (Als ich das beschieb mußte Mabel lachen) Ich frage daher hinterher meine Novia. Das mit der Tierärztin ist nicht so ganz korrekt. Sie hatte erst eine Ausbildung als Tierarzthelferin angefangen und dann jedoch als „Tänzerin“ im Tourismusbereich gearbeitet.
Ich sitze mit Mabel hier in einer etwas gammeligen Pesobar. (Erstaunlicher Weise mit ausgesprochen zuvorkommenden Service, da gebe ich gerne 1$$ Propina) Der plötzlich hereinbrechende Regen hat uns hereingetrieben. Und wir nippen schon am zweiten Trago Ron und gucken durch die offene Tür hinaus in die koloniale Stadt. Und draußen öffnet heftigst der Himmel seinen Schleusen. Palmen bewegen sich im prasselnden Regen. Jede Menge Leute treibt der Regen in unsere Kneipe. Schulkinder in ihren süßen Uniformen versuchen sich mit Plastktüten zu schützen. Ein Chevrolet und ein uralter Camione preschen durch die tiefen Pfützen. Die Straßen dampfen. In der Bar lebhaftes Gelaber und quäkende Salsamusik. Und der Rum tut so gut. Wenn das nicht karibische Melancholie ist - oh - ich liebe Kuba!

Camagüey gefällt mir eigentlich besser als Santiago. Sauberer, nicht so viel Lärm und tolle Kolonialarchitektur. Merkwürdigerweise gibt es hier auch bessere Läden als in Santiago, insklusicve eins „deutsches“ Kaufhauses. Allerdings kann ich nie und nimmer bestätigen, daß die schönsten Chocolatitas hierher kommen. Da hat Santiago eindeutig die Nase weit vorn.

Wenn ich abends in Kuba ausgehe, dann liebe ich einen Anblick besonders: Ein tumber, tapsender Tanzbär - Grubert würde wohl „Gurkengustl“ sagen -versucht seine Tanzschritte, die er auf der Kirmes 1976 gelernt hat, bei einer, einen halben Kopf größeren, schokoladenbraunen Rakete von Chica anzubringen, die so heiß ist, daß es scheint, sie droht zu explodieren, deren brennender Körper die Rythmen der Musik regelrecht aufsaugt, deren exorbitanter Culito wild und ekstatisch zuckt, während unsereem hüftsteifen, ungelenken Freund schon langsam der Sabber läuft. Oh - ich liebe Kuba - sehr sogar!

Heute friere ich das erste Mal in Kuba. War es vormittags noch annehm frisch. ist es jetzt abends richtig richtig kalt. Nur ganze 17°. Da es im Patio der Casa de la Trova in Camagüey zu kühl wurde, Mabel bibbert trotz eines geliehen „Abrigos“, beschließen wir lieber in der Pianobar des Gran Hotels ein paar Ron zu genießen. Doch das Personal verwehrte meiner Freundin den Zutritt. Kein Eintritt für Kubaner!!! Auch erst gutes Zureden und anschließendes Motzen „¡Mi Novia es una maestra , no jinetera!“ halfen nichts. Die deutschen Muttis im Jogginglook durften - Mabel am Abendkleid nicht. Jetzt erzählte Mabel plötzlich die selben böse Dinge über Kuba wie ich. Wir sind dann in der Cafeteria des Hotels gelandet, ein schrecklicher Laden in dem sich offenbar nur die abgeggriffensten Jineteras und die dazugehörenden Italiener wohl fühlen.


Cuando sali de cuba
Zum Abschied und Geburtstag von Mabel (am 8.) gabs noch mal einen Fiesta mit Spanferkel und Kanisterbier. Oh, ich liebe das. Wenn ich da an deutsche Familienfeiern denke. Und die sind alle so liebenswürdig. Mabels Brüder sind echte Kumpels und die Chicas sowieso. Cool finde ich wenn ein 10 jähriger Sobrino seiner Tante beim Tanzen das Knie zwischen die Beine schiebt e.t.c.

Und am nächetn Tag dann Einschecken, die Idiotin da behauptet erstmal ich hätte keinen Platz reserviert. Dann noch ein paar letzte gemeinsame Biere. Und ich werde Mabel bis Mai nicht wiedersehen. Da kann ich kaum meine Tränen unterdrücken. Das ist einfach hart. Ich habe mich noch nie mit einer Frau derart gut verstanden.

Fazit
Ich muß bei der Realistenfraktion Abbitte leisten. Hätte ich keine kubanische Freundin, würde ich höchstens wegen der Chicas wieder nach Kuba fahren. All das, was einst so spannend war, kennt man bereits. Aber Schlangenfraß, mieser Service oder Abzocke kann einem irgendwann schon den Urlaubsspaß verderben. Musik und karibisches Flair hin oder her.

Oh - ich liebe Kuba!



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14.01.2002 00:28
avatar  errue ( gelöscht )
#2 RE:Meine 6. Reise
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errue ( gelöscht )
Netter Bericht.
Aber was habt ihr eigentlich alle gegen das Essen? Klar, die ersten Reisen habe ich auch schwer gedarbt und immer ein paar Pfund weniger mit nach Hause gebracht. Jetzt muss ich immer aufpassen, dass ich in 2 Wochen nicht 5 kg zunehme. Selbst das verchlorte Casa-Wasser kann meinem Magen nichts mehr anhaben: Soy Cubano!

Übrigens überrascht es mich immer wieder hier zu lesen, wie problemlos ihr mit euren Novias lebt, quasi wie auf Wolke 7. Tut mir leid, dass ich euch das nicht so ganz abkaufe. Liegt vielleicht auch daran, dass ich mir immer die "anderen" Cubanerinnen aufgabele. Ohne Minimum einmal Megastress pro Urlaub geht das nie ab.

errue

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14.01.2002 00:31
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#3 RE:Meine 6. Reise
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( Gast )
also ein ganz normaler urlaub auf kuba

el comandante

http://www.santiago-de-cuba.de

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14.01.2002 09:56
avatar  Chango
#4 RE:Meine 6. Reise
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sehr erfahrenes Mitglied
Hi,
die Probleme mit dem Essen kann ich nicht ganz nachvollziehen. Für mich gehört gutes Essen einfach zu einem guten Urlaub dazu. Ich habe bisher fast überall auf Cuba casas gefunden in denen hervorragend gekocht wurde. Meine exnovia meinte mal, daß es gut ist, sich bei jemanden aus reicher Familie einzumieten, denn diese seien es gewohnt, auch ausgefallenere Speisen zu kochen. Zum Thema pommes: In Habana esse ich immer super knackige pommes, die frisch aus der Kartoffel geschält werden, eher bessere Qualität als in Deutschland. Bei Bedarf kann ich die Adresse der casa in habana gern weitergeben.
Gruß
Chango

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14.01.2002 17:08 (zuletzt bearbeitet: 14.01.2002 17:09)
avatar  roncubanito ( gelöscht )
#5 RE:Meine 6. Reise
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roncubanito ( gelöscht )
Mein Gott, klasse Bericht!
Ich frage mich immer, wo ihr den ganzen Schotter her habt?
Irgendwas muss ich falsch machen.
Denn da kommt einer im Januar zurück und fliegtim Mai wieder!
schnief - neidisch guckt !!!

Trotzdem wünsche ich dir auch im Mai keinen Stress mit deiner Novia !
Ich kann mich nämlich errue nur anschliessen. Einmal im Urlaub kracht es immer !!

Gruß Roncubanito !

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14.01.2002 17:12
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#6 RE:Meine 6. Reise
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( Gast )
Netter Reisebericht.
Den schlechten Service im Casa Grande in SCu kann ich nur bestätigen.Nach dem ich nach einer halben Stunde immer noch nix zu trinken hatte bin ich selber an die Bar. Die Kellnerin hat dann zwar blöd geglotzt aber das hat sie ja umsonst.
Zum Essen kann ich nur bestätigen das Essen aus dem Rapito ist ätzen. Die Pesopizzen und - brötchen sind besser und kosten nur einen Bruchteil vom denen.
Das Casa in CMW war wirklich gut und zentral gelegen. Das sie sich an Ralf noch erinnern kann ich mir Vorstellen. Nicht Wahr Ralf


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14.01.2002 19:33
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#7 RE:Meine 6. Reise
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( Gast )
ich war nett, freundlich, zuvorkommend und habe mich der kultur angepasst. nur welcher touri läuft in bw uniform rum und zieht die minibar morgens um 10:00 leer. klar das die sich erinnern..

el comandante

ps. über matthes dinge lasse ich mich jetzt nicht aus..

el comandante

http://www.santiago-de-cuba.de

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14.01.2002 19:53
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#8 RE:Meine 6. Reise
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( Gast )
Konnte Dich ja bei der Minibar nicht alleine lassen. Den Yogurt darin habe ich vernichtet
Ich habe da noch ein Foto mit Dir auf dem Stuhl im Innenhof

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