....Me"109"sito! Stand auf einem uraltem Laster, der im Oriente kurz vor Santiago vor mir fuhr und Leute transportiert,wie überall im Lande. Die schwarzen Wolke aus seinem Auspuff verdunkelte den Himmel und ließ meinen Atem stocken. "Schön," dachte ich "daß du dich wie neu fühlst, und hier auf Cuba offensichtlich deinen dritten Frühling feierst." Das passt ja zu den alten Säcken jenseits der 60, die sich hier mit ner20 jährigen ihren Aufenthalt versüßen.....

Ich starte hier meinen Reisebericht. Er beschreibt meine Erlebnisse, in Bezug auf die Veränderungen in Cuba, das ich zu letzt 2003 bereist hatte.

Die groben fakten: DUS - Varadero - DUS Air Berlin / Sitzabstand gesundheitsgefährdend / mit Dackel zwischen meinen Beinen / 28 Tage Cuba / knapp 6000km mit der Mietkarre Varadero-Hav-Moron-Santiago-Moron-Puerto Padre-Moron-Hav-Varadero / alles in allem 6000-7000€ macht im schlimmsten fall 250€ am tag (genau hab ich es nicht berechnet).

Wiederholungsfaktor: Tendenz gegen null, mann soll aber nie "nie" sagen

Schnell-Fazit: Die abzocke hat ein niveau erreicht, das einem das gegensteuern einfach nur noch auf die nerven geht.

Von vorn:

Ich bin am 17.12 in d-dorf in den air berlin flieger gestiegen, diesmal mit der besonderheit, das ich meinen dackel "Fidde" in der Kabine dabei hatte.

Keiner wollte ihn nehmen, Hundepension hätte zwischen 15-25€/Tag gekostet, aber dort wollte ich ihn nicht lassen. Der hund kostet 140€ roundtrip in der kabine, darf aber nicht mehr wie 8kg incl. tasche wiegen. Das hat fidde knapp geschafft.

Einreise an der duana in Var. war unproblematisch, ich war freundlich und höflich den Veterinären gegenüber, die endlich mal etwas zu tun hatten. Das war für die cubis an der einreise schon etwas besonderes. Ein paar formulare ausgefüllt, den Hund augenscheinlich begutachtet, und das tagwerg der 4er veterinärbeamten cubas ist getan. Eine dame begleitete mich freundlicher weise nach draussen, weil das einreisepapier für fidde 10cuc kostete und ich erst geld tauschen musste. Dann hab ich gleich 5cuc tip gegeben für die freundliche behandlung, mann reist ja auch wieder aus.

Dann habe ich mich umgehend um ein mietauto gekümmert, was ohne voucher ziemlich aussichtslos erschien, bis mir dann doch noch eines angeboten wurde. Alles mit der gewohnten cubanischen ruhe der mitarbeiter von rentacar, was mich früher nach Bahn und Fluganreise von 20h schier aus der haut fahren lassen hätte, entgegnete ich heute mit "Ich hab doch urlaub und deswegen keine eile", ich hab den jungs dann das eine oder andere bier ausgegeben, was sie wohlwollend annahmen. Andere klienten wurden mit dem hinweis abgewimmelt, das keine fahrzeuge mehr zur verfügung stünden.

So konnte ich nach 1h immi und 3h rent a car meine reise gegen 17.30 in der Abenddämmerung gen havanna fortsetzen.

Die ersten eindrücke, eigentlich alles beim alten, diesmal aber ohne ausraster meinerseits, und viel entspannter.

Der verkehr auf der via Blanca viel sofort auf, ca. das 3fache an autos und lastenfahrzeuge unterwegs, ebenso konnte mann rechts und links der strasse die imense bautätigkeit erkennen, obwohl es schon ziemlich schummrig war.

Fortsetzung folgt morgen

Fortsetzung:

Aus nostalgischen gründen fuhr ich von der via blanca runter um guanabo zu durchfahren, des nachts sind aber alle katzen grau so auch guanabo. Den direkten weg am wasser entlang richtung tropicoco gibt es anscheinend nicht mehr. Hab es dann über umwege trotzdem geschafft bis zum tropicoco vorzudringen.
Gelohnt hat sich das nicht, der kasten ist so was von runtergekommen. Und wenn ich mich nicht täusche wollten die 65cuc/übernachtung. Vor der tür der obligatorische schwall schlepper. Alles klar, weiter nach havanna.

Ich hätte gern die eine oder andere nacht in einem der berümten hotels verbracht. Aber ohne vorherige buchung ist das einfach zu teuer. Ab 140cuc aufwärts, die mittelklasse Hotels in vedado, die ich mir angeschaut habe, bieten zu CP keinen unterschied im Komfort. Im Gegenteil teuer 70-80cuc, nicht besonders sauber, teilweise total schrottige zimmer. Trotzdem ziemlich ausgebucht, zu dieser jahreszeit.

Jetzt wurde es immer später, und meine suche nach unterkunft war gescheitert, zumindest der plan die ersten nächte in einem offiziellen hotel zu verbringen. Blieb nur die alternative CP. Obwohl ich wusste, das mich das nen 10er kostet, hab ich mir nen schlepper angemietet. Der hatte dann auch schnell etwas passendes. Ecke la rampa Malecon. Die preisverhandlungen sind immer schwierig erst wollten sie 45cuc die nacht, ich sagte maximum 35, und buchte für 2 nächte. Es war ja schon spät. Und wenn es jetzt doch die CP ist, dann könnte man ja ne begleitung für die nacht suchen. Auf der nahegelegenen rambla sollte es eigedlich kein problem damit geben.

Doch es kommt meist anders als man denkt. Der anteil an jungen burschen die ihren hintern verkaufen möchten ist offensichtlich deutlich gestiegen.

Hat hier ne schwule Revolution stattgefunden? Was für eine scheisse ist das denn. Auf Disco oder tansclub hatte ich keine lust, so setzte ich mich ins auto, um mal zu schauen was denn in Havanna vieja denn so los ist. Doch havanna vieja ist um 2.00 uhr scheinbar koplett tot. Eine geheimwaffe blieb mir noch. Das auto vor dem inglaterra geparkt und ne runde mit dackel fidde um den Parque Martie gedreht. Doch ausser dem eine oder anderen polizisten viel ich niemandem auf. Im inglaterra hab ich aus reinem Interesse dann noch mal nach dem preis gefragt. 90cuc/nacht + früstück ( Ich glaube 5cuc) eigentlich das mehr oder weniger fairste Angebot, wenn mann die zentrale Lage in betracht zieht. Aber ich hatte ja schon eine Unterkunft, aber immer noch keine Begleitung. Ich zweifelte an mir sowie an dem Ruf Havannas!

Wieder ins Auto und zurück Richtung Vedado. Da ich nicht den weg über den malecon gewählt hatte, gestaltete sich das als kleine Sternfahrt.
Ich wusste zwar nicht genau wo ich war doch entdeckte ich eine kleine modern eingerichtete Cafe Bar hell erleuchtet und mit Gästen besetzt.
Es gab die Möglichkeit im Gebäude hinter Glas zu sitzen, doch es waren auch Stühle und Tische außerhalb aufgebaut. Perfekt dachte ich, letzte Möglichkeit, wir gingen auf drei Uhr morgens zu.Und jetzt kommts, vom Nachbartisch wurde mir nett zugeblinzelt und es stand auch nach kurzer Zeit jemand auf um mit mir Kontakt auf zu nehmen. Leider alles Typen. Nachdem ich einen von ihnen klar machen konnte das es zwischen uns kein Geschäft geben würde, haben sie innerhalb von Minuten ein Weibchen besorgt. Da zu dieser fortgeschrittenen Stunde ein fortfahren der Suche quatsch gewesen währe, nahm ich sie mit. Auch wenn es nicht gerade Liebe auf den ersten Blick war. Sie war äußerst kommunikativ keinesfalls dumm und humorvoll.

Am nächsten tage trennten sich unsere Wege, nachdem sie mir half für fiedde etwas zu essen zu organisieren. Das entpuppte sich schwieriger als gedacht. Rindfleisch ist so gut wie unmöglich, reines Hundefutter ebenso. Wir taten einen privaten Händler auf, der mit Hundeleinen und anderen Devotionalien Handel trieb, aber leider kein Futter verkaufte. Aus der not heraus hab ich dann geräuchertes/gepökeltes Schweinefleisch gekauft, um dem Hund irgendetwas anbieten zu können.

Die CP verließ ich noch am gleichen tag, weil mich Havanna nervte und ich gern nach moron fahren wollte. Ich vereinbarte mit den Casa Betreibern, das ich die zweiten Nacht am ende meiner Reise abwohnen würde, bezahlt hatte ich ja schon. Sie waren damit einverstanden.

Auf gings nach moron.

Fortsetzung folgt...

Bevor ich vorfahre, eine kurze Bewertung.
Ich halte es mittlerweile für unmöglich in Havanna eine entspannte Zeit zu verbringen. Keine einzige Rechnung, die mir aufgetischt wurde, entsprach dem was verzehrt worden ist. Keine Möglichkeit, sich mit Cubanern ganz zwanglos zu unterhalten bzw. zu diskutieren. Als Tourist bist du einzig und allein ein Geldautomat. Dieser Eindruck erschloss sich mir nicht sofort, sondern verfestigte sich im Zuge meiner Reise immer mehr.
Das es in Havanna und näherer Umgebung immer primer ums Geschäft ging, war schon vor 12 Jahren jedem klar. Aber die primitivität und Schamlosigkeit, wie heut zu tage der Umgang mit Tourist gepflegt wird, schockiert mich.
Es gibt auch positives! Man höre und staune, die cubaner haben ihre Homophobie abgelegt, und im ganzen land stolzieren die Schwulen wie Gockel durch die Gegend. Ist auch wirtschaftlich durchaus positiv, so können jetzt die kleinen jungs genauso viel anschaffen und rumhuren wie schwesterlein.

Kein Problem:
Beispiel monserate: Essen zu zweit einmal Camerones 6cuc, einmal cerdo 5cuc, ein wasser, zwei mojito, ein bier. rechnung 25cuc

Die mojitos sollen mittlerweile 4,50 kosten, was ich nicht ganz glauben kann. Was Wasser und Bier kostet, weis ich nicht.

Die Rechnung war unleserlich bis auf die doppelt unterstrichenen 25cuc.

Also, das Bier hat der camarero nicht mit auf der Rechnung mE. hat er sich die Rechnung ausgedacht. Sie weicht nicht weit ab, aber sie ist weit davon entfernt korrekt zu sein. Das nerft!

Am Flieger in Varadero gibt es ein kleines privates restaurant. Bevor ich das auto abgegeben habe, hab ich es mir erst einmal gut gehen lassen und meine letzten cuc veballert. 1mal Lomo (welches top gebraten war) mit salat und yuca, + einen teller solo lomo. ich musste den hund ja auch noch füttern bevor es in den flieger geht. Also zwei mal hauptgang, ein bier, danach 3*doppelte caffee + doppelter trago rum mit eis. Ich hatte noch 59cuc in bar die ich verfeuern wollte.
10cuc hatte ich dem rent a car typen gegeben wei er die karre so abgenommen hatte,(die sah aus wie die sau nach 6000km)
Dann wollte ich die rechnung im restaurant bezahlen, und siehe da die kohle reicht nicht. Da will der kerl 50cuc von mir.
49 hatte ich noch, 1cuc gab mir der typ von der autovermietung.

Ich hab super gegessen, keine frage, das lomo war groß und das beste welches ich überhaupt in cuba bekommen habe. Aber wenn es mit den getränken unübesichtlich wird, ziehen sie dich über tisch wie blöde. Einzigste gegenwehr, nach jeder lieferung sofort bezahlen. Aber das sind wir einfach nicht gewohnt, und das ist auch nicht entspannend.

Der hammer war noch, der camarero hat sich noch lauthals darüber beschwert, das er jetzt kein trinkgeld mehr bekommen würde.

49cuc umsatz, grob geschätzt 5-6 cuc wahreneinsatz 43cuc tasche. Kein schlechtes geschäft. das sind die leutz die auf cuba am lautesten schreien, wie scheiße es doch dort ist.

MfG Maier

Horcht zu leute, in diesem land liegt der Durchschnittsverdienst bei 12cuc, davon kann kein schwanz leben. Ich denke mit allen nebenbeigeschäften ist ein realistischer wert von 70-100 cuc im monat für einen arbeitenden (Luchardero) angemessen und er kann alles bezahlen und lebt einigermaßen.

Jetzt soll ich 50 cuc für ein essen für zwei Personen bezahlen. Para la pinga! der hat mich um mindesten 25 cuc betuppt und schreit noch nach tip.

Die haben absolut die Verhältnismäßigkeit verloren, und das überall.

Mfg Maier

Mus ins bettchen, morgen beginnt wieder la pincha!

Fortsetzung folgt!

Tut mir leid, mich hat die arbeit seit eineinhalb wochen wieder fest im griff. Ich mach am WE weiter.

MfG Maier