Buena Vista Social Blog

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Yoani Sánchez stänkert in ihrem Blog aus Kuba gegen die Castro-Diktatur. Für ihren Mut zeichnete das "Time"-Magazin sie aus. Nun soll ihr der wichtigste spanische Journalistenpreis verliehen werden. Doch sie darf nicht ausreisen.

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"Generation Y" nennt Sánchez ihr Onlinetagebuch; es ist seit seinem Start im April 2007 das weltweit populärste Blog über Kuba. Im April hatte es mehr Klicks als die Website der kommunistischen Parteizeitung "Granma". Zu Sánchez' Beitrag, der sich über die Kluft zwischen der tristen Realität und der prallen Fiktion lustig macht, die das Regime den Kubanern vorgaukelt, gab es 5386 Leserkommentare. Vor allem in den USA und in Spanien werden die Einträge gelesen. 26 Prozent der Klicks kommen aber aus Kuba - was dafür spricht, dass staatliche Angestellten, regierungstreue Journalisten und Ministerialbeamte genau verfolgen, was Sánchez schreibt. Denn für alle anderen ist es nur äußerst schwierig, überhaupt ins Netz zu kommen, auch für die Bloggerin.

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Dennoch schaffte es Sánchez, ihre Botschaften ins Netz zu stellen. Sie schlich sich in Hotels ein, in denen Ausländer gegen Gebühr das Internet nutzen dürfen, und gab sich als spanische Touristin aus. Die Kosten allerdings sind tatsächlich ein Problem: "Eine Zeit lang konnte ich zwei Monate lang mein Blog nicht aktualisieren, weil ich kein Geld hatte", erzählt Sánchez. Die Webdomäne hat ihr ein Freund aus Deutschland gekauft.



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Doch die akademische Karriere wurde ihr verwehrt: Ihre Magisterarbeit über Diktatur in der lateinamerikanischen Literatur wurde als verschleierte Kritik an Fidel verstanden. Zudem heiratete sie Reinaldo Escobar, einen regimekritischen Journalisten. Sie schlug sich durch, führte Touristen durch Havanna und gab ihnen Spanischunterricht. 1994 brachte ihr Mann einen gebrauchten Computer von einer Deutschlandreise mit. Sánchez war so begeistert, dass sie ihn sofort in Teile zerlegte.