Die glücklichen Kinder der Revolution

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03.07.2007 00:12 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2007 00:20)
#1 Die glücklichen Kinder der Revolution
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Forums-Senator/in
Die glücklichen Kinder der Revolution
Es gibt eine Insel, deren Bewohner ohne Leistungsangst leben - und auf der die Zeitung wichtiger ist als das Fernsehen: Auf Kuba hat das Gute gesiegt. VON JOACHIM LOTTMANN

(........)

Gibt es ein Leben jenseits der Leistungsangst? Eine Philosophie, die noch andere Wünsche kennt als "Ich will nicht versagen"? Kuba ist das vielleicht einzige Land, das darauf eine Antwort gibt.

Würde man den Kubanern das unfassbar armselige Sklavendasein der Chinesen zeigen - es besteht nur aus Maloche und Glotze, als hätten Ton Steine Scherben nie die passenden Songs darüber geschrieben über ihre "Alten", die sinnlos vegetierenden Säcke - so würden sie nicht verstehen, was da bedrohlich sein soll. Und diese entsetzlich unmenschlichen Städte - gemeint ist wieder die "beeindruckende" Skyline Schanghais - würden sie nicht reizen. Ebenso nicht der Workaholismus jedweden Geschlechts. "Frauen jetzt noch kränker als Männer!" würde ihnen kein Hurra entlocken. Was gäbe es, was man ihnen wegnehmen könnte? Ihr Bruttosozialprodukt ist nach westlichen Maßstäben so niedrig, dass man es gar nicht mehr messen kann. Trotzdem hat jeder Arbeit. Und Essen. Die Leute sind wohlgenährt, die Kinder rundlich, alle sind gesund und haben gute Zähne, keiner bettelt, nirgendwo liegt irgendeine ehemals menschliche Kreatur auf der Straße, wie in Berlin überall. Es kommt auch nicht bei JEDER U-Bahn-Fahrt ein Geistesgestörter auf einen zu und will einem die Armenzeitung verkaufen.

Wer jetzt denkt, haha, die haben ja gar keine U-Bahn, der irrt. Die Kubaner haben alles. Allein 5.000 Bahnkilometer Fernbahn, was für eine Fläche von der Größe der ehemaligen DDR gewaltig ist. Sie haben Busse, Fluglinien, kostenlose medizinische Betreuung und all die Dinge, die aufzuzählen den Leser langweilen würden. Stichwort Propaganda. Auch die "DDR" brüstete sich immer mit diesen sozialen Errungenschaften und war doch ein Scheißsystem. Weswegen unsereins ja auch immer noch denkt, in Kuba gehe es bestimmt ähnlich zu.

Dabei vergisst man: In der "DDR" gab es keine Revolution, sondern eine feindliche Besatzung. In Kuba dagegen siegte eine völlig eigenständige Volksbewegung, die dafür fast 100 Jahre lang gekämpft hatte. Castro war nur der Endpunkt dieser Bewegung, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Schon 1871 hatten die Herrschenden 200.000 Revolutionäre einfach abgeknallt. Und die Amerikaner machten aus Kuba anschließend ein einziges riesiges Bordell. Wer die kubanischen Männer nur ein bisschen kennt, ahnt, dass es ihnen nicht gefallen haben konnte, wie ihre Frauen und Töchter von besoffenen Gringos gefickt wurden. Haha, sagt jetzt wieder der schlaue Westler, die Frauen dort treiben es doch heute schon wieder mit den Weißen, den Europäern, den Dollar-Touristen. Dieses Bild muss präzisiert werden. Man hörte Mitte und Ende der 90er-Jahre von diesem Phänomen. Das war auch die Zeit, als Kuba vom Zusammenbruch des Sozialismus mit erfasst wurde. Als Castro die Dinge wieder in den Griff bekam, was alle überraschte, wurde auch die Prostitution wieder ausgemerzt. Castros erste Amtshandlung nach dem Sieg 1959 war bekanntlich die sofortige Abschaffung der Prostitution gewesen, sehr zur Freude von Alice Schwarzer, nehme ich an. Das wiederholte er nun. Was aber nicht heißt, dass es auch diesmal funktionierte.

Natürlich werden Leute, die wie Touristen aussehen, von allen möglichen Leuten angesprochen, und es wird ihnen so gut wie jede Dienstleistung, jeder Spaß, jede verrückte Idee angeboten. Die Kubaner langweilen sich manchmal ein bisschen und sind froh über jedes neue Gesicht, mit dem sie reden, das sie ein bisschen nerven können. Aber niemals würde ein Mann so penetrant angemacht wie in der Oranienstraße in Berlin oder wie auf der Reeperbahn in Hamburg. Wer mit einer Kubanerin etwas anfängt, hat es mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht mit einer Nutte zu tun, sondern einem Menschen, der neugierig ist, viel Zeit hat und nie ins Ausland kann. Und sich über ein kleines Geschenk freut. Und noch mal für Alice Schwarzer, die ich verehre: Frauen kommen noch eher in den Genuss dieses Vergnügens als Männer. Ein Klischee diesmal, das stimmt. Wenn sie es wollen. Meine blonde Freundin, die in Berlin nicht von der Torstraße bis zum Bäcker kommt, ohne sexuell belästigt zu werden, kann hier ihres Weges gehen. In Würde.

Die zweite ideologische Keule ist natürlich die Sache mit dem Polizeistaat. Überall laufen Uniformen herum, es ist wie unter Wilhelm II. in Deutschland. Ständig wird man Zeuge, wie Leute festgenommen werden. In den berüchtigten Folterkellern rattendurchseuchter Gefängniskatakomben schmachten angeblich die Regimegegner: aufrechte Homosexuelle, die ihr demokratisches Menschenrecht auf gleichgeschlechtlichen Sex ausüben wollten. Nach meinen Erfahrungen wird die Suppe weniger heiß gegessen, als sie gekocht wird. Einmal wurde ich Zeuge, wie ein junger Mann, als Transvestit verkleidet, mit einem Polizisten in Streit geriet. Die sogenannte Schwuchtel - ich würde sie nicht so nennen - hatte überhaupt keine Angst vor einer Verhaftung. Sie schrie sogar: "Dann verhafte mich doch, du Arsch!" Der Polizist verwarnte die Figur zweimal streng, und ich musste an eine Fußballübertragung denken. Schließlich die Rote Karte: Er holte die Handschellen hervor und verhaftete die Transe oder den Homosexuellen oder was das war. Dann ging der Polizist weg, und der Homo stand mit den Handschellen auf der Straße und quakte herum. Der Polizist war einfach ein Bier trinken gegangen. Zwei Stunden später sah ich den Verhafteten wieder gelöst im Nachtleben, ohne Handschellen. Solche Erlebnisse hatte ich durchgehend, und ich halte die rattigen Folterkeller für eine dieser Infos, die sich Bush und Condi Rice am Handy ausdenken. Vielleicht klingt es auch alles schlimmer, wenn man die Sprache nicht versteht. Aber meine Freundin kann Spanisch perfekt, stellte sich genau daneben und wusste, dass es um Banalitäten ging, Menschlich-Allzumenschliches. Er sei gar nicht schwul, sondern Balletttänzer, daher die Strumpfhose, und er probe halt ein bisschen, auf der Straße, vor den Kindern, warum denn nicht, und so weiter. Keine Spur von diesem hochgefährlichen Paragrafensprech, wie bayerische Feldjäger ihn anwenden, bevor sie in putativer Notwehr den vermeintlichen Kriminellen kaltmachen ("bestand der Anfangstatverdacht eines Führens von Kfz ohne Papiere"). Auch sieht man niemals brutale Hubschrauber mit Suchscheinwerfern armselige Schwarzenhütten terrorisieren und hört nicht dauernd Sirenen heulen wie in den USA. Ich dreieinhalb Wochen habe ich keine einzige Polizeisirene gehört.

Will sagen: Kuba ist ein glückliches Land. Wahrscheinlich gibt es keinen größeren Unterschied als den zwischen einem sozialistischen und einem kapitalistischen Dritte-Welt-Land. Wobei es auch wirklich sozialistisch sein muss und sich nicht nur so nennen darf. Wirklicher Sozialismus ist konsequent umgesetzter Marxismus. Vergleicht man Kuba mit seinen kapitalistischen Brüdern, z. B. Haiti, oder noch krasser: mit kapitalistischen Dritte-Welt-Staaten in Afrika, wird der Unterschied schnell augenfällig. Nämlich wenige Meter außerhalb der Security Zone des Fünfsternehotels. Spätestens da ist es vorbei mit dem Glück, und man muss aufpassen, dass einem nicht der Kopf abgeschlagen wird.

Kuba dagegen ist absolut "save". Man braucht keinen Schutz, keine Laterne, kein Reizgas. In Sichtweite steht überall ein Schutzmann, die ganze Nacht hindurch. Er ersetzt sozusagen die Straßenbeleuchtung, die ja in Kuba so gut wie nicht besteht, wegen Energieknappheit.

Unangenehm ist einzig die Aufdringlichkeit der Kubaner. Aber die lässt vollkommen nach, sobald man die touristischen Viertel überwunden hat und meidet, oder aber auch, wenn man sich nicht mehr als Tourist FÜHLT.

(......)

Mein Eindruck ist: Fidel Castro Ruz lebt. Er hat den Giftanschlag der CIA vom letzten Sommer ebenso überlebt wie Juschtschenko den des KGB in der Ukraine. Es gibt heute offenbar wirksamere Methoden des Giftanschlags als zu Edgar Hoovers Zeiten, wie die gelungenen Anschläge auf Putin-Gegner zeigen. Aber es gibt für die Mächtigen auch eine bessere medizinische Hilfe als früher. Wäre Castro ein einfacher Journalist gewesen wie Liwinko, wäre er gestorben. Aber er hatte die besten Spezialisten der Welt an seiner Seite. Schließlich rechnete man seit langem mit diesem Versuch. Es war nicht der erste, sondern, so Castro in einer Erklärung am Dienstag, einer von knapp 100 Mordversuchen seit 1960. Die CIA hat diese Aussage teilweise bestätigt.

Nur: Castros Tod wäre gar nicht das Ende. Diese fixe Idee der amerikanischen Präsidenten ist wahrscheinlich falsch. Den Kubanern geht es nämlich gut. Die Frauen wollen auch nicht - Überraschung! - weggeheiratet werden. Allen, denen ich das angeboten habe, haben sich geziert und ziemlich genau Folgendes gesagt: Heiraten ja, Liebe ja, reich werden ja, aber aus Kuba wegziehen: niemals!

Jedes Dorf hat seine kleine Schule, seinen HO-Laden, seinen Arzt, sein kleines Restaurant mit Getränkeausschank, seinen Dorfplatz. Die Kinder gehen ALLE neun Jahre zur Schule und tragen dabei hübsche Schuluniformen, die so aussehen, als habe Coco Chanel die Tracht der Thälmann-Pioniere noch mal überarbeitet. Alle Menschen können lesen und tun das auch. Nicht das Fernsehen mit dem Staatssender ist das Leitmedium dieses Volkes, sondern das Buch und die Zeitung.

(.........)

Das Auffälligste an Kuba ist das völlige Fehlen von Werbung. Wer das erlebt hat, will nie wieder zurück in den Medienfaschismus westlicher Prägung, der ja von der Werbung gesteuert wird. Und mit der Werbung fehlt natürlich auch die Pornografie. Wenn man nicht pausenlos mit pornografischen Reizen bombardiert wird, beginnt man die Mitbürger wieder als Menschen zu sehen. Nicht mehr das geile Tier hüpft einem entgegen, sondern die nette Kassiererin vom HO-Laden. Sex ist nicht mehr von der Liebe abgespalten, mit dem Ergebnis, dass beides wieder möglich wird. Freilich muss man gut Spanisch können. Denn wo die entfremdete West-Pussy künstlich stöhnt, plaudert die Kubanerin lieber. Man hat ja alle Zeit der Welt, davor, danach, immer.

Um im Bild zu bleiben: Die Kinder rollen sich abends wohlgenährt ins Bett, die Eltern liegen händchenhaltend im Liegestuhl auf der knirschenden Holzveranda. Es ist offiziell gerade Regenzeit, was nur bedeutet, dass man den täglichen Besuch im Schwimmbad schon zu Hause absolvieren kann. Denn es schüttet kurz, sintflutartig und angenehmst warm. Danach scheint wieder die Sonne. Mittags steht sie exakt im 90-Grad-Winkel zur Erde, denn der nördliche Wendekreis geht durch Kuba, und auf dem bewegt sich die Sonne gerade. Fidel geht es jeden Tag besser, und Bush jeden Tag schlechter.

(.........)

Die Kubaner machen weiter ihre Witze, bleiben prächtig gelaunte Gastgeber. Der Rum ist umsonst, die Liebe danach auch.

Joachim Lottmann, 47, schreibt seit Wochen ein Reisetagebuch direkt aus Kuba in dem taz-Blog "Auf der Borderline nachts um halb eins" (erscheint im August als Sachbuch bei KiWi)

http://www.taz.de/index.php?id=start&art...Hash=da59cfdebc

_______

„Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.“
Winston Churchill

¡Visca Barça! [img]http://www.soccer24-7.com/forum/images/smilies/BarcaBarca.gif[/img]
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03.07.2007 06:31 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2007 06:37)
#2 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Forums-Senator/in
Chavalito, hätte nicht ein einfacher Link gereicht?

Das hätte sicher wieder etwas Speicherplatz gespart ....

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03.07.2007 07:40
avatar  Moskito
#3 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Rafael_70
Chavalito, hätte nicht ein einfacher Link gereicht?
Das hätte sicher wieder etwas Speicherplatz gespart ....
Und das von unserem copy & paste Weltmeister...

S


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03.07.2007 07:58
avatar  Moskito
#4 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Nur: Castros Tod wäre gar nicht das Ende. Diese fixe Idee der amerikanischen Präsidenten ist wahrscheinlich falsch.

Meine Worte.

Herrlich subjektiv-schwärmerischer Bericht, der mich an die Stimmung meiner ersten Kubabesuche erinnert (vermutlich ist der Autor hoffnungslos verliebt...), nicht mehr und nicht weniger real als die Ergüsse der http://www.therealcuba.com/ Trauertopf-Fraktion, aber viel schöner zu lesen.

S


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03.07.2007 08:17 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2007 08:18)
avatar  dirk_71
#5 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Zitat von Moskito
nicht mehr und nicht weniger real als die Ergüsse der http://www.therealcuba.com/ Trauertopf-Fraktion, aber viel schöner zu lesen


Ja Ja ziemlich real , ein Beispiel dafür sitzt heute neben Dir am Frühstückstisch

In Antwort auf:
Die Frauen wollen auch nicht - Überraschung! - weggeheiratet werden. Allen, denen ich das angeboten habe, haben sich geziert und ziemlich genau Folgendes gesagt: Heiraten ja, Liebe ja, reich werden ja, aber aus Kuba wegziehen: niemals
Nos vemos
Dirk

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03.07.2007 09:35
avatar  Moskito
#6 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
ein Beispiel dafür sitzt heute neben Dir am Frühstückstisch
Ups, woher glaubst du zu wissen, wer oder was neben mir sitzt?

S


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03.07.2007 09:40
avatar  dirk_71
#7 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Ups, woher glaubst du zu wissen, wer oder was neben mir sitzt?


Ich hatte halt nur gehofft, dass Deine bessere Hälfte neben Dir am Frühstückstisch sitzt...

Nos vemos
Dirk

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03.07.2007 09:40 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2007 09:41)
#8 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro
@Moskito:
Schickst du deine Cubana etwa arbeiten, während du zu Hause einen auf Privatier machst?
--
La vida debería ser amarilla... amar y ya.

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03.07.2007 09:41
avatar  Moskito
#9 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
ch hatte halt nur gehofft, dass Deine bessere Hälfte neben Dir am Frühstückstisch sitzt...
Nee, ist bei der Arbeit, trotzdem fehlt mir der Zusammenhang.

S


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03.07.2007 09:43
avatar  Moskito
#10 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Schickst du deine Cubana etwa arbeiten, während du zu Hause einen auf Privatier machst?
Nee, sie macht das freiwillig, ich unterstütze sie lediglich dabei...

S


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03.07.2007 09:45 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2007 09:46)
avatar  dirk_71
#11 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro
In Antwort auf:
trotzdem fehlt mir der Zusammenhang.


Der Zusammenhang war mit Deiner Äußerung zu der Realität des Artikels zu sehen
Naja Deine Esposa entspricht ja auch nicht gerade diesem Satz aus diesem sehr "realen" Artikel

In Antwort auf:
Heiraten ja, Liebe ja, reich werden ja, aber aus Kuba wegziehen: niemals


Das soviel zu der Realität die der Artikel beschreibt...
Die Realität sieht jawohl eher anders aus, das sollten wir hier doch wohl besser wissen ....
Nos vemos
Dirk

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03.07.2007 09:51
#12 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro

Zitat von dirk_71
In Antwort auf:
Heiraten ja, Liebe ja, reich werden ja, aber aus Kuba wegziehen: niemals

Das soviel zu der Realität die der Artikel beschreibt...

Ach Dirk, der Autor hat halt nur meine Madame gefragt und dann auf alle Cubanas geschlossen.

--
La vida debería ser amarilla... amar y ya.

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03.07.2007 09:54
avatar  dirk_71
#13 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Ach Dirk, der Autor hat halt nur meine Madame gefragt und dann auf alle Cubanas geschlossen


Mag sein....oder hat er sich eher in den Kreisen bewegt in denen sich Gary aufhält..

Nos vemos
Dirk

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03.07.2007 10:02 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2007 10:04)
avatar  Moskito
#14 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro
Zitat von dirk_71
In Antwort auf:
trotzdem fehlt mir der Zusammenhang.

Der Zusammenhang war mit Deiner Äußerung zu der Realität des Artikels zu sehen
Naja Deine Esposa entspricht ja auch nicht gerade diesem Satz aus diesem sehr "realen" Artikel
In Antwort auf:
Heiraten ja, Liebe ja, reich werden ja, aber aus Kuba wegziehen: niemals

Das soviel zu der Realität die der Artikel beschreibt...
Die Realität sieht jawohl eher anders aus, das sollten wir hier doch wohl besser wissen ....

AAAhhh so...

Ich wolllte auch nicht behaupten, der Artikel sie 100% knallhart realistisch, sondern eben "Herrlich subjektiv-schwärmerische [...] nicht mehr und nicht weniger real als die Ergüsse der http://www.therealcuba.com/ Trauertopf-Fraktion, aber viel schöner zu lesen.

Übrigens Moskita hat sich entschlossen an meiner Seite zu leben, egal wo, und sei es im Kongo......und (Totschlagargument) rein wirtschaftlich gesehen, hat sie das gar nicht nötig.

S


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03.07.2007 10:05
avatar  dirk_71
#15 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Übrigens Moskita hat sich entschlossen an meiner Seite zu leben, egal wo, und sei es im Kongo


Kommt mir irgendwie bekannt vor... also nicht Deine Moskita, aber der Entschluss

Nos vemos
Dirk

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03.07.2007 10:09
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#16 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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( Gast )

In Antwort auf:
......... aber aus Kuba wegziehen: niemals


Es scheint welche zu geben, für die selbst die ärmsten Cubanerinnen nicht aus Kuba wegziehen....
Und soll ich Euch mal etwas verraten.... Das verstehe ich gut


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03.07.2007 10:13
avatar  dirk_71
#17 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Es scheint welche zu geben, für die selbst die ärmsten Cubanerinnen nicht aus Kuba wegziehen....


Tja, dann würde ich mir an Stelle des Autors aber mal Gedanken machen.. da er anscheinend ja mehrere Kandidantinnen befragt hatte

siehe:
In Antwort auf:
Allen, denen ich das angeboten habe, haben sich geziert

Nos vemos
Dirk

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03.07.2007 10:18
avatar  Uli
#18 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Uli
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Zitat v. Moskito:
"Ups, woher glaubst du zu wissen, wer oder was neben mir sitzt?"


Die webcam, du hast vergessen die webcam auszuschalten.

-------------------------------------------------
Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem.

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03.07.2007 12:41
avatar  dirk_71
#19 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Hier ein paar Kommentare zu dem Artikel:

02.07.2007 19:37 Uhr:
Von Walter Walt: Der Mann muss blind und taub sein, wenn er Kuba so erlebt hat, wie er schreibt. Ist er mal mit Bus oder Bahn gefahren, hat er mal ein Krankenhaus für Kubaner (nicht für Dollar-Touristen) von Innen gesehen, hat er mal eine Hausfrau gefragt wie sie (ohne Dollars) auf Nahrungssuche gehen muss, usw.? Den Kubanern gehts so dreckig wie nie zuvor.

02.07.2007 20:18 Uhr:
Von Jannik K.: Ich war vor zwei Jahren selber für einige Zeit in Kuba und kann mich meinen Eidrücken folgend nur fragen;Hat der Autor Schuklappen vor den Augen getragen oder wollte er das,was Kuba auch sein kann,nicht sehen?

Jeder der einmal Abends den Malecon entlang gelaufen ist,weiß das Prostitution in Ausmaßen betrieben wird,die denen der kapitalistischen Welt in Nichts nachstehen.Für einige mag es ein Zeichen von Experimentierfreudigkeit sein,wenn 18-Jährige Kubanerinnen mit 70-Jährigen Gringos anbändeln.Vielleicht sind auch die am und ums Kapitol verteilten,wir würden wohl sagen "Penner",nichts weiter als eine Maßnahme von "Fidel" selbst,um dem Westler ein Stück Heimatgefühl zu vermitteln.Unter diese Rubrik würde dann wohl auch die Tatsache fallen,dass man immer wieder im Land auf Militärposten stößt,an denen man kontrolliert wird,die 2 stündigen Befragungen am Flughafen,die selbst amerikanische Paranoia in Ehrfurcht erstarren lassen.Viva el control.

Wer dem hiesigen medialen Werbesturm zu entfliehen versucht,wer Kopf und Körper von Persil und McDonalds reinwaschen möchte,der mag in Kuba eine Zuflucht finden,wenn er sich mit dem dortigen Gegenstück,der allgegenwärtigen Preisung der Revolution arrangieren kann. Die Bevölkerung kann es mitunter nichtmehr.Spricht man mit jungen Menschen so wollen viele Kubaverlassen,haben bereits Teile ihrer Familie außer Landes gebracht.

Kuba macht glücklich,solange man nicht den Anspruch der Freiheit hegt;
Musik ist Lebensfreude,solange sie nicht kritisch wird.Die moderne Popmusik,der Rap,mit seinen diversen,oft gescholtenen Facetten,war schon für die Schwarzen in den USA ein Schritt auf dem Weg der Emanzipation,vielleicht wird dieser auch für viele Kubaner Mittel zur Selbstbestimmung und Selbstbefreiung,sehen doch viele in den US-Amerikanern trotz aller Feindseligkeiten ihrer Regierungen Brüder und Verbündete.



02.07.2007 21:41 Uhr:
Von Blasczyk: Lottmann, Du Schwarzweissmaler, verhöhnst vor allem die jungen Menschen, die auf Kuba keine Perspektive haben und von denen sehr viele einfach nur noch weg wollen. Meine Empfehlung: Beantrage auf Kuba bitte Asyl - die nehmen Dich garantiert auch ohne Sprachkenntnisse für Ihre PR-Abteilung.

02.07.2007 23:41 Uhr:
Von Gunar: In meiner Zeit auf Kuba habe ich viele Dinge anders erlebt:

Es gibt ein Eisenbahnsystem, dieses ist aber notorisch unzuverlässig (8h Verspätung sind nicht selten). Die Kubaner selbst raten davon ab, es zu benutzen. Überlandbusse sind von der normalen Bevölkerung kaum zu bezahlen, eine Fahrt von Havanna nach Santiago liegt in der Größenordnung eines kubanischen Jahresgehaltes. Weil Reisen so teuer ist haben viele Menschen haben außer ihrer näheren Umgebung nichts gesehen und kennen den Rest Kubas nur aus dem Fernsehen.

Es stimmt, dass jeder etwas zu essen hat. In den staatlichen Lebensmittelgeschäften gibt es Zucker, Öl, Reis und Milch auf Lebensmittelkarten - das wars im Prinzip. Wer mehr möchte, ist auf Geschäfte angewiesen, die ein Kubaner von seinem normalen Gehalt eigentlich nicht bezahlen kann. Deshalb müssen zusätzliche Einkommensquellen erschlossen werden. Das zwingt die Leute ins Illegale und macht sie angreifbar (wir haben viele Tickets etc. gekauft, bei dem sich die Angestellten das Geld ohne Quittung selbst eingesteckt haben). Damit einher geht eine Desillusionierung der Jugend. Kein Jugendlicher hat mehr Lust, eine mühevolle akademische Ausbildung zu absolvieren, wenn er als illegaler Taxifahrer das 10fache verdienen kann als ein Bauingenieur.

Es ist schwer, mit Kubanern offen über ihr Land zu sprechen. Es gibt eine große Furcht, Kritik daran zu üben.

Ich bin enttäuscht, dass diese Punkte im Artikel nicht genannt werden und ein sehr verklärtes Kuba-Bild gezeichnet wird. Keine Bettler, ein Gesundheitssystem, Eisenbahnen und Arbeit für alle gab es in der DDR auch.

Dem Autor sei als kontrastreiche Reiseliteratur Pedro Juan Gutiérrez empfohlen.

03.07.2007 01:50 Uhr:
Von simon rittmeier: bin gerade auf kuba... selten so gelacht... kenne auch afrika...
gruesse, s

03.07.2007 08:43 Uhr:
Von Michael Meyer: Hallo, liebe Redaktion!

Was habt ihr denn da für einen Scheiß-Text aufgetan? Ich habe gar nichts gegen einen Artikel, der die Kuba-Kritik mal gründlich durchleuchtet, aber das Niveau Eures Autors ist, gelinde gesagt, beklagenswert. Ich will mich gar nicht mit Einzelheiten aufhalten, ich sage nur: man sollte sich schon die Mühe machen, nicht auf jedes Kuba-Klischee reinzufallen: Liebe Leser, glückliches Kuba, glückliche Menschen. Madre mio, ich dachte, so etwas gäbe es heute gar nicht mehr....

Also: Erst recherchieren, dann aufschreiben.

03.07.2007 09:06 Uhr:
Von Simon Teufel: Hallo

Fand diesen Artikel klasse. War im März auch in Kuba und ich wünsche mir, dass Kuba so bleibt wie es ist.

Gruss Simon

03.07.2007 10:12 Uhr:
Von Jan: Na, schönen Dank auch. So einen Schwachsinn hab ich lange nicht mehr gelesen. Ich dachte, die taz sei eine fortschrittliche, den Menschenrechen verpflichtete Zeitung, und dann so hormonschwangerer Scheiß eines Möchtegernliteraten, der offenkundig keinen Schimmer hat, worüber er redet. Unglaublich. So braucht die taz wirklich niemand mehr.

03.07.2007 12:17 Uhr:
Von Christoph: Das ist heute das erste Mal, dass ich die Kommentarfunktion benutze. Der Artikel ist wirklich saumäßig. Das einem Autor, der offensichtlich nur drei Wochen auf Cuba ist und kein Spanisch kann, mehr als eine Seite in der Taz Zwei gegeben werden ist mir völlig unverständlich.
Ihr demontiert Euch zur Zeit aber wirklich nach besten Kräften (Stichwort TazNRW).

Nos vemos
Dirk

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03.07.2007 13:15
avatar  pepino
#20 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Top - Forenliebhaber/in

eins hat der schreiberling vergessen das alle internet haben und dabei in fachzeitschriften blättern wie in garys cuba


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03.07.2007 13:18
#21 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro

Zitat von pepino & ehb
eins hat der schreiberling vergessen das alle internet haben, wenn sie nur wollen

So!

--
La vida debería ser amarilla... amar y ya.

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03.07.2007 13:51 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2007 13:59)
avatar  derhelm
#22 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Forums-Senator/in
Joachim Lottmanns Artikel "Die glücklichen Kinder der Revolution" ist doch eine gelungene Persiflage der cubanischen Propaganda und der Kritik an Cuba. Man sollte nicht immer alles so ernst nehmen.

"In the poker game of life, women are the rake."

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03.07.2007 13:59
avatar  pepino
#23 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Top - Forenliebhaber/in

"Joachim Lottmanns Artikel "Die glücklichen Kinder der Revolution" ist doch eine gelungene Persiflage der cubanischen Propaganda. Man sollte nicht immer alles so ernst nehmen."

solche leute meinen das aber ernst genau wie dama oder gary




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03.07.2007 14:00
avatar  dirk_71
#24 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
solche leute meinen das aber ernst genau wie dama oder gary


Aber auch die kann man doch nicht ernst nehmen

Nos vemos
Dirk

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03.07.2007 14:03 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2007 14:12)
avatar  derhelm
#25 RE: Die glücklichen Kinder der Revolution
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Forums-Senator/in
Zitat von pepino
solche leute meinen das aber ernst genau wie dama oder gary


Lottmann nimmt das garantiert nicht ernst. les mal hier:

Joachim Lottmann (* 6. Oktober 1956 in Hamburg) ist Schriftsteller und Journalist. Er gilt als ein exponierter Vertreter der deutschen Popliteratur.[...]Das herausstechendste Merkmal der Prosa Lottmanns ist seine Verwendung des ironischen Zu-Tode-Lobens im Duktus gespielter Einfalt[...]

http://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Lottmann

das hier find ich besonders geil:
Lottmann lud seine Freunde zum Geburtstag, legte Getränke auf Eis, die Rede von Joseph Goebbels zum letzten „Führergeburtstag“ 1945 auf den Plattenspieler und verließ dann die offene Wohnung

"In the poker game of life, women are the rake."

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