Auslandssemester in Kuba

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30.11.2005 18:23 (zuletzt bearbeitet: 30.11.2005 22:04)
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#1 Auslandssemester in Kuba
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"Kuba: Auslandssemester in der Karibik – Vergeblicher Versuch eines Studiums in Santiago de Cuba
Wer sich für die raue Wirklichkeit kommunistischer Länder interessiert, wird nach dem Niedergang vieler Regime nur noch in wenigen Ländern fündig, darunter Kuba. Der Autor schlug das Studium in Buenos Aires im Rahmen des Austauschprogramms seiner Universität aus und versuchte ein Studium auf eigene Faust in Kuba.

Die Hürden, die vor einem Studium in Kuba zu nehmen sind, sind vielfältig. Schon Informationen über die Visum-Beschaffung waren schwer erhältlich. Dagegen fiel mir schon bei der Ankunft in Havanna die Lebensfreude und allgemeine Freundlichkeit der Kubaner auf, welche Ausländern jeder Herkunft mit einer Gastlichkeit begegnen, die ihre Grenzen nur in der großen Geldnot findet. Die Kubaner wären das wundervollste Volk der Erde, wenn sie nur ein wenig mehr Geld hätten; hätten sie aber mehr Geld, so würden sie wie wir. Selbst nach ihrem Heimatrecht illegal eingereiste US-Bürger werden trotz des ausgeprägten Antiamerikanismus mit offenen Armen empfangen, da man streng zwischen der US-amerikanischen Bevölkerung und deren Regierung trennt. Häuser und Straßen sind marode, aber sehr sauber gehalten.

Sprachliche Schwierigkeiten bereiten neben der Aussprache (vor allem in Santiago de Cuba werden viele Silben geschluckt) nur die etwa 50–100 landesspezifischen Ausdrücke. Nicht zu unterschätzen ist die Klimaumstellung, denn die sogar im Winter (vor allem im Süden) vorherrschende drückende Hitze hemmt die geistigen Fähigkeiten und die Arbeitsmotivation.

Kein Studium möglich

Nach vier Tagen in der Hauptstadt brach ich in den Süden der Insel auf. Von meiner Gastfamilie sehr herzlich aufgenommen, kamen meine ersten Wochen in Kuba einem Urlaub sehr nahe. Schwieriger gestaltete es sich, in Kontakt mit kubanischen Juristen zu treten. Alle meine Versuche, an der Universität von Santiago Vorlesungen zu besuchen, Professoren der Rechtswissenschaften zu begegnen oder ein Praktikum in einer Firma zu absolvieren, scheiterten kläglich. Daher betrat ich letztlich auch kein einziges Mal die juristische Fakultät einer kubanischen Universität.

Zu den Studienbedingungen kann ich daher nur insofern Auskunft geben, als die Universitäten rein äußerlich höchst ungepflegt wirken. Wegen des akuten Papiermangels ist juristische Literatur kaum erhältlich, was sogar für Gesetzestexte gilt. Man stelle sich vor: ein Studium der Rechtswissenschaften ohne Zugriff auf die geltenden Gesetze! Unglaublich, aber wahr: Nach Aussagen einiger Exilkubaner wird die kubanische Verfassung ausschließlich in der Dominikanischen Republik verlegt und vertrieben. Darf es da verwundern, dass die einzigen Rechtskommentare, welche mir jemals in die Hand fielen, noch aus der Zeit vor der kubanischen Revolution stammten?

Geradezu unwirklich erscheinen angesichts dieser Bedingungen die exorbitant hohen Studiengebühren. Je nach Studienjahr verlangt der kubanische Staat 4.000–6.000 US-Dollar und scheint selbstgefällig davon auszugehen, dass diejenigen Ausländer, welche allen Ernstes in Kuba studieren wollen, im Zweifel hierfür auch ein kleines Vermögen auszugeben bereit sind. Als Begründung wird angegeben, von diesem Geld würden sämtliche Studienmaterialien bezahlt. In der Tat erhalten kubanische Studenten neben dem (als miserabel geltenden) Mensa-Essen auch zu Anfang jedes Studienjahres kostenlose Schreibmaterialien. Im Wettbewerbsrecht würde man einen solchen Vorgang wohl als Quersubvention bezeichnen. Die einzige Möglichkeit, die wahnwitzigen Studiengebühren zu umgehen, besteht in der Teilnahme an einem der zwischen kubanischen und deutschen Universitäten bestehenden Austauschprogramme. Jene aber sind an eine längere Einschreibung an der Heimatuniversität geknüpft und zudem hoffnungslos überlaufen.

Ähnlichkeiten im Recht

Wäre nicht der Bruder einer Bekannten zufällig Rechtsanwalt in Kuba, so wüsste ich bis heute nicht das Geringste über das kubanische Recht. In einem längeren Gespräch bemerkte ich in vielen Bereichen des Zivilrechts (z. B. im Erb- und Schuldrecht) auf Grund der Nähe zum spanischen Recht beträchtliche Ähnlichkeiten mit dem deutschen Recht.

Bedeutende Abweichungen ergeben sich meist aus ideologischen Gründen, was insbesondere für das Immobilienrecht gilt: Zwar dürfen Grundstücke verkauft und erworben werden, nicht aber fertig gestellte oder im Bau befindliche Häuser. Erlaubt ist wohl der Tausch von Immobilien sowie der Verkauf bebaubarer Etagen. Ausländern ist der Erwerb von Immobilien jedweder Art untersagt. Erstaunlich auch die allgemeinen Geschäftsbedingungen kubanischer Banken: Im Falle des Ablebens des Bankkonto-Inhabers sind maximal 5.000 US-Dollar vererbbar, der überschüssige Betrag fällt an den Staat. Auf diese Weise wird seitens der Regierung vehement versucht, die Kapitalhäufung in den Händen einzelner zu unterbinden.

Gravierender sind die Unterschiede im praktizierten Strafrecht, wo das offensichtliche Fehlen des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes in den von der Regierung als besondere Bedrohung angesehenen Bereichen zu drakonischen Strafen führt. Das Verwaltungsrecht ist quasi inexistent, weil nahezu keinerlei Fälle gegen den kubanischen Staat vor die Gerichte kommen; vielmehr werden hier meist „anderweitige Lösungen gefunden“. Was darunter zu verstehen ist, entzieht sich der Vorstellungskraft deutscher Juristen.

Das Studium der Rechtswissenschaften dauert fünf Jahre und bietet das für kubanische Verhältnisse gewaltige Einkommenspotenzial von ca. 1.000 Pesos pro Monat, was etwa 40 US-Dollar entspricht. Auf Grund der Wirtschaftsstruktur kommt den Juristen allerdings eine völlig andere Funktion zu als in kapitalistisch strukturierten Ländern. Wegen des Ausschlusses privaten Eigentums an Produktionsgütern und der sogar gemessen am europäischen Niveau extrem hohen Scheidungsrate befassen sich die Anwälte fast ausschließlich mit Grundstückskauf- und Häusertauschgeschäften sowie mit Ehescheidungssachen.

Sozialistische Realität

In politischer und staatsrechtlicher Hinsicht hatte ich immer dem Glauben aufgesessen, die karibisch-heitere Mentalität und das kubanische Lebensgefühl hätten hier zu einer Art abgeschwächtem Sozialismus, einem humorvollen Beieinander, geführt, was sich aber als fataler Trugschluss erwies. Während nämlich in Ländern wie Polen zur Zeit des Kommunismus die Menschen ihrem Frust über die Misswirtschaft ohne Furcht vor größeren Repressalien relativ freiherzig Ausdruck verleihen konnten, führt selbiges auf Kuba fast zwangsläufig in die großzügig angelegten Zellen der komfortablen Gefängnisse.

Der kubanische Staat ist eine straff durchorganisierte Diktatur, und nie zuvor habe ich die Perversion kommunistischer Staaten als ausgeprägter empfunden als dort. Schon in den Straßen Kubas fällt die ständige Präsenz von Polizei, Militär und Parteigenossen ins Auge. Zwar ist es ein typisch kubanisches Phänomen, dass Menschen dieses Berufsstandes auch in ihrer Freizeit das Haus meist in Uniform verlassen; gleichwohl verfügt der kubanische Staat über eine extrem hohe Anzahl an Polizisten und verdeckten Geheimdienstlern. Als Ausländer fühlt man sich hierdurch solange geschützt, bis man Bekanntschaft mit dem Kontrollapparat der Staatssicherheit gemacht hat.

Wer, wie ich, bereits das Vergnügen hatte, in einer schlecht belüfteten, spärlich ausgestatteten Amtsstube einem in seinen eigenen Augen hochrangigen kubanischen Beamten gegenüberzusitzen, kennt das Gefühl, der völligen Willkür eines unberechenbaren Menschen ausgeliefert zu sein. Wie erstaunt war ich, als mir jener Funktionär freundschaftlich-vertraulich mitteilte, er wisse, dass ich am Vorabend das Haus noch vor 20.00 Uhr verlassen hätte!

Die Frage nach der Herkunft solcher Informationen ist leicht zu beantworten. Kubaner können bei Vorhandensein ausreichender Räumlichkeiten und guter Verbindungen zur Partei Touristenzimmer vermieten. Die hierfür erforderliche staatliche Lizenz ist gegen Zahlung von 100 US-Dollar pro Monat erhältlich. Durch die Mieteinnahmen aber erlangen die Betroffenen eine für kubanische Verhältnisse so unvorstellbar bedeutende Einnahmequelle, dass sich der staatliche Verwaltungs- und vor allem Sicherheitsapparat ihrer häufig als Druckmittel bedient, indem beispielsweise die Lizenzentziehung angedroht wird, falls nicht brauchbare Informationen über die Aktivitäten der Nachbarn oder als verdächtig eingestufter Gäste geliefert werden.

So entsteht ein leistungsfähiges Spitzelwesen, dem sich die wenigsten widersetzen, weil die Konsequenzen unabsehbar sind. Gerade hierdurch herrscht ein großes Misstrauen unter der Bevölkerung, da sich eben nicht mit Gewissheit sagen lässt, ob der alte Kamerad aus Kindertagen nicht doch seine Freunde und Bekannten für die Regierung ausspioniert. Auch meine eigene Vermieterin stellte mir gelegentlich Fragen, deren Beantwortung mir viel Diplomatie abverlangte. Zu politischen Dingen sollte man sich in einem solchen Staate allenfalls antiamerikanisch äußern.

In regelmäßigen Abständen wird die Sendung „La mesa redonda“ (Der runde Tisch) ausgestrahlt, in der zuweilen – insbesondere nach wichtigen innen- oder außenpolitischen Ereignissen – der Comandante en jefe Fidel Castro Ruz höchstpersönlich das Wort ergreift. Resultat: Endlose, widerspruchslos geduldete Monologe, unterbrochen nur durch minutenlanges Nachdenken des Redners. Den Gipfel der Absurdität stellt das so genannte voto unido dar. Hiernach regt der Máximo Líder die Wahl sämtlicher (!) in der Liste aufgeführter Kandidaten an, wofür die groteske Begründung angeführt wird, dies drücke die Solidarität mit der Partei aus und nur so erhielten auch die jungen, weniger bekannten Kandidaten eine Chance, sich zu profilieren. Wer mehr als einmal den Wahlen fernbleibt, muss übrigens mit Schwierigkeiten rechnen, und aus Angst vor versteckten Kameras wagen die Bürger nicht einmal, ihren Wahlzettel unausgefüllt abzugeben.

Misstrauen allenthalben
So vereinigen sich auf Kuba alle Kennzeichen eines totalitären Staates: Ein Einparteiensystem, welches das Entstehen einer wirksamen Opposition unmöglich macht und jedwede Kritik an der Staatspolitik im Keim erstickt; ein Gesetzgebungsorgan, das von dem Willen einer einzigen Person bestimmt wird; ein Verwaltungsapparat, der sich an Recht und Gesetz nicht gebunden fühlt; ein Gerichtswesen, das seinerseits wiederum von den Machthabern gesteuert wird; und schließlich eine instrumentalisierte Presse, die alles Negative verschweigt und das Wunschdenken der Führung als Realität darstellt.

In Wahrheit schmelzen in der sengenden Sonne Kubas die kommunistischen Ideale vor der rauen Wirklichkeit der Armut dahin. Das Durchschnittseinkommen liegt bei ca. 5–8 Euro monatlich, so dass faktisch mehr Menschen zum Betteln verurteilt sind, als die Regierung zugeben möchte. Ohne die aus kapitalistischen Staaten importierten Produkte und den Tourismus (er stellt mittlerweile noch vor dem Zuckeranbau die Haupteinnahmequelle des Landes dar) wäre eine Existenz nahezu unmöglich, und nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums Anfang der 1990-er Jahre waren es paradoxerweise die Exilkubaner, welche durch Überweisungen das Überleben des kubanischen Volkes und seiner Führung ermöglichten.

Nach vielen Gesprächen und Bekanntschaften bin ich zu der festen Überzeugung gelangt, dass der kommunistische Kurs der Regierung Fidel Castro eine sehr schwache Unterstützung in der Bevölkerung erfährt und das System nur von wenigen Radikalen aufrecht erhalten wird, denen gemein ist, dass sie – auch bedingt durch die strenge Zensur – nur sehr oberflächliche Kenntnisse über ausländische Staaten haben. Weit verbreitet ist die Ansicht, in allen kapitalistischen Ländern sei der Schulbesuch nur den Kindern wohlhabender Eltern möglich und Hospitäler und Ärzte verweigerten sogar sterbenskranken Menschen die Behandlung, wenn sie sich eine solche aus Geldmangel nicht leisten könnten.

Immer heißt es, das kubanische Gesundheitswesen sei für südamerikanische Verhältnisse vorbildlich, was sich auch in der sogar im weltweiten Vergleich extrem hohen Lebenserwartung von ca. 75 Jahren äußere. Nach mehreren Besuchen auf der Kinderabteilung eines kubanischen Krankenhauses würde ich diese jedoch eher auf das warme Klima, die karibische Küche, den Breitensport, die relativ geringe Suchtquote und vor allem auf die durch Kraftfahrzeug- und Kraftstoffmangel bedingte geringe Anzahl tödlicher Verkehrsunfälle zurückführen. Mediziner sind in der Tat reichlich vorhanden (sie dürfen nicht einmal mit einer Einladung das Land verlassen!), aber auch eine Armee von Ärzten ist machtlos, wenn es an Medikamenten fehlt. Überdies sind die Ernährung und die allgemeinen hygienischen Bedingungen in den Krankenhäusern äußerst schlecht.

Geradezu unerträglich ist die Diskriminierung der kubanischen Bevölkerung durch Dutzende Verbote in Bezug auf alles, was im Entferntesten mit Ausländern zu tun hat und dem Staat Devisen entziehen könnte. So ist ihnen sogar die unentgeltliche Personenbeförderung von befreundeten Ausländern mit privaten Automobilen oder Motorrädern strengstens untersagt und wird im Ernstfall mit einer Geldbuße in Höhe eines Jahreseinkommens geahndet. Der kubanische Staat praktiziert hier eine Art entgegen gesetztes Ausländerrecht, indem seine eigenen Bürger einer organisierten Diskriminierung unterworfen werden.

Rekordverdächtige Ausmaße erreicht umgekehrt die Diskriminierung der Ausländer, welche als goldene Devisenkuh fungieren. Sämtliche staatliche Leistungen, die an Kubaner gegen Landeswährung entrichtet werden, sind nur gegen Dollar erhältlich, wobei der pekuniäre Unterschied geradezu astronomisch ist. Der Eintritt in die historische Festung El Morro in der Bucht von Santiago de Cuba kostet beispielsweise einen Kubaner einen Peso, während Touristen vier Dollar zu entrichten haben (= 108 Pesos!).

Frauen sind dagegen – wie auch in anderen sozialistischen Staaten – beruflich gesehen weitgehend gleichberechtigt, wenngleich seitens der Männer – dies wiederum typisch für Südamerika – eine teilweise beschämend chauvinistische Haltung herrscht.

Hier noch einige praktische Informationen für die noch nicht endgültig Abgeschreckten. Entgegen einer in kapitalistischen Staaten üblichen Vorstellung ist ein Kuba-Aufenthalt alles andere als preisgünstig. Dies gilt insbesondere im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern, denn ein Konkurrenzdruck ist dem kubanischen System nahezu fremd. Die Preise einfachster Zimmer (zuweilen allerdings in zwar verkommenen, architektonisch aber sehr interessanten Kolonialbauten) liegen bei ca. 15–25 US-Dollar pro Übernachtung. Auch Konsumgüter liegen auf hohem Preisniveau, und wer meint, mit kubanischen Pesos in bescheidenem Überfluss leben zu können, wird schnell feststellen, dass mit der Landeswährung quasi nichts zukaufen ist.

Auch hierdurch erklärt sich die ständige Belästigung durch Touristenjäger (vor allem in Havanna), die bei jeder Gelegenheit an Ausländer herantreten, um sie um Geld zu bitten oder zu betrügen (zu gewaltsamen Übergriffen kommt es scheinbar nie). Offiziell ist das Betteln verboten, tatsächlich aber an der Tagesordnung, und Elendsgestalten wie auf Kuba kennt man in unseren Breiten glücklicherweise nicht.
Der Internetzugang ist auf Kuba problematisch und im Normalfall extrem teuer. Private Computer gibt es kaum, Kubanern ist der private Internetzugang nicht gestattet. Wegen der häufigen Stromausfälle, die aus Brennstoffmangel systematisch die Stadtteile durchlaufen und meist mehrere Stunden andauern, sollte man eine zuverlässige Taschenlampe und ein Notebook mit leistungsfähigem Akku mitnehmen.
Innerhalb Kubas ist das Reisen vergleichsweise günstig, so dass man unbedingt mehrere Regionen der Insel besuchen sollte – zumal sich diese landschaftlich sehr stark voneinander unterscheiden. Besonders das Reisen in den (Touristen-)Bussen von Viazl ist komfortabel und sicher.

Empfehlen würde ich schließlich, aus Deutschland einige Kleinigkeiten mitzunehmen, die für die kubanische Bevölkerung nur schwer erhältlich sind. Kugelschreiber, Luftballons, Süßigkeiten und alte Medikamente bieten sich besonders an, weil sie preiswert und leicht zu transportieren sind. Mit technischem Gerät wie den auf Kuba heiß begehrten CD-Brennern sollte man sehr vorsichtig sein, da sie im Falle ihrer Entdeckung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit konfisziert oder nur gegen hohe Zölle genehmigt werden.
Fazit
Ein Studium in Kuba sollte man – nach meinen Erfahrungen – nur im Rahmen eines Austauschprogramms in Angriff nehmen. Gelehrt hat mich mein Kubaaufenthalt den gebührenden Respekt vor unserer Verfassung. Erschienen mir die im deutschen Grundgesetz garantierten Grundrechte bis dato selbstverständlich, so begreife ich erst heute ihren wahren Wert, genieße vor allem das Recht auf freie Meinungsäußerung mehr denn je und empfinde sogar einen gewissen Stolz auf die Errungenschaften unseres Rechtsstaates."
Nikolaus Glohn
JuS-Magazin 5/2004, S. 26
JuS Juristische Schulung Verlag C.H.Beck


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30.11.2005 20:41
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#2 RE: Auslandssemester in Kuba
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Hallo Ullli,

ich verfolge derzeit (mit etwas gemischten Gefühlen) wie Du in einigen verschiedenen Threads (z.B. Habaneras nicht monogam, schlechte Übernachtungszahlen in Havanna etc.) - aus welchen Gründen auch immer - die Perle der Caribic und seine lindas cubanas grundsätzlich schlecht machen willst.

Ich stimme Dir insoweit zu, daß Vieles sehr kritikwürdig ist; und als früher lateinamericaerfahrener und seit 10 Jahren mit einer linda cubana verheirateter Jurist (promocion in Bogota, estancia de abogado en Mexico) kenne ich den derzeit katastrophalen Zustand von Gesellschaft, Recht und Wirtschaft in Castros persönlicher Dictatur Cuba.

Aber, bringt uns dieses ewige Gejammer darüber, wie schlecht Cuba und die Cubanas/os seien, denn wirklich mehr als daß Du (und einige andere) hier ihren persönlichen Frust abladen und andere teilweise schadenfreudig über kaputte Beziehungen (zwischen 20-jährigen nenas und 40-jährigen tio pepes) kommentieren ?.

Cuba und seine lindas Cubanas sind viel mehr als das.
Sie können Dir (und konnten offenbar auch Dir speziell) mehr emociones, romantica, Salsa, sentimentos, ron, tabaco, playa, calor humano, sexo, amor, carino, fuego, saborrr, passion y mucho mucho mas geben, und das in einem Ausmaß und einer Intensität, wie Du sie in Deinem ganzen preussischen Berlin wahrscheinlich an keiner Stelle in hundert Jahren niemals finden wirst.

Cuba mit Deinen technokratisch-berlinerischen, altersfrustrierten Augen zu sehen und immer nur zu kritisieren (weil Du wohl mal von einer gata cubana, die altersmäßig Deine Tochter hätte sein können, etwas enttäuscht wurdest) wird der Sache nicht gerecht.

Warum fahren denn viele Forumsteilnehmer denn immer wieder nach Cuba ? Warum besteht bei vielen so eine Sehnsucht nach dieser wunderschönen caribischen Insel und seinen Menschen ? Doch sicher nicht, weil Cuba, seine gesamten Verhältnisse und die Cubanas so viel schlechter sind als Deutschland und deutsche Frauen ?
Warum warst denn Du z.B. 6 Jahre glücklich mit einer cubana ?
Seid Ihr denn alle (typisch deutsche) Jammerer und Masochisten ?

Donde estan los verdaderos amigos de Cuba ? Adelante caminante !!

Könnten wir nicht einmal einen positiven Thread über die positiven Eigenschaften sowohl Havannas, Cubas als auch der Cubanas aufmachen ?

Z.B. darüber, welche Möglichkeiten sich bieten, wenn der "altersschwache diktatorische Sack" endlich seinen Löffel abgibt, bzw. was dann passieren würde.
U.U. werden uns dann die kaffeebraunen Zuckerpuppen nicht mal aus den Augenwinkeln anschauen, weil Miami wirklich um die Ecke liegt.
Oder die Preise tatsächlich teurer als in Berlin sein werden. (Früher war Havanna sogar teurer als Paris). Oder, oder ....

Es lebe die Perle der Karibik

(und luckygoetzy)


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30.11.2005 20:57
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#3 RE: Auslandssemester in Kuba
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Hola luckey,

tienes razon, auch ich war deshalb schon x-mal auf dieser traumhaften Insel.
Was mir aber oft mächtig auf die Eier gegangen ist (geht), das ich nicht als Person mit allem was dazu gehört, sondern als wandelnder Fula wahrgenommen wurde.
Das hat nix mit einem technokratischen Blickwinkel zu tun, sondern mit Respekt.
Und das ging wohl bereits vielen so hier und ist deshalb ein zentrales Thema.

Suerte

Consorte


Patada de yegua no mata caballo


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30.11.2005 21:02
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#4 RE: Auslandssemester in Kuba
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Sehr interessanter, weil differenzierter und inhaltsvoller Bericht!

In Antwort auf:

In Antwort auf:
Der kubanische Staat ist eine straff durchorganisierte Diktatur, und nie zuvor habe ich die Perversion kommunistischer Staaten als ausgeprägter empfunden als dort. Schon in den Straßen Kubas fällt die ständige Präsenz von Polizei, Militär und Parteigenossen ins Auge. Zwar ist es ein typisch kubanisches Phänomen, dass Menschen dieses Berufsstandes auch in ihrer Freizeit das Haus meist in Uniform verlassen; gleichwohl verfügt der kubanische Staat über eine extrem hohe Anzahl an Polizisten und verdeckten Geheimdienstlern. Als Ausländer fühlt man sich hierdurch solange geschützt, bis man Bekanntschaft mit dem Kontrollapparat der Staatssicherheit gemacht hat.

Wer, wie ich, bereits das Vergnügen hatte, in einer schlecht belüfteten, spärlich ausgestatteten Amtsstube einem in seinen eigenen Augen hochrangigen kubanischen Beamten gegenüberzusitzen, kennt das Gefühl, der völligen Willkür eines unberechenbaren Menschen ausgeliefert zu sein. Wie erstaunt war ich, als mir jener Funktionär freundschaftlich-vertraulich mitteilte, er wisse, dass ich am Vorabend das Haus noch vor 20.00 Uhr verlassen hätte!

Die Frage nach der Herkunft solcher Informationen ist leicht zu beantworten. Kubaner können bei Vorhandensein ausreichender Räumlichkeiten und guter Verbindungen zur Partei Touristenzimmer vermieten. Die hierfür erforderliche staatliche Lizenz ist gegen Zahlung von 100 US-Dollar pro Monat erhältlich. Durch die Mieteinnahmen aber erlangen die Betroffenen eine für kubanische Verhältnisse so unvorstellbar bedeutende Einnahmequelle, dass sich der staatliche Verwaltungs- und vor allem Sicherheitsapparat ihrer häufig als Druckmittel bedient, indem beispielsweise die Lizenzentziehung angedroht wird, falls nicht brauchbare Informationen über die Aktivitäten der Nachbarn oder als verdächtig eingestufter Gäste geliefert werden.

So entsteht ein leistungsfähiges Spitzelwesen, dem sich die wenigsten widersetzen, weil die Konsequenzen unabsehbar sind. Gerade hierdurch herrscht ein großes Misstrauen unter der Bevölkerung, da sich eben nicht mit Gewissheit sagen lässt, ob der alte Kamerad aus Kindertagen nicht doch seine Freunde und Bekannten für die Regierung ausspioniert. Auch meine eigene Vermieterin stellte mir gelegentlich Fragen, deren Beantwortung mir viel Diplomatie abverlangte. Zu politischen Dingen sollte man sich in einem solchen Staate allenfalls antiamerikanisch äußern.


Sehr gute Beobachtung!



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30.11.2005 21:03
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#5 RE: Auslandssemester in Kuba
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( Gast )

Hola lucky,

tienes razon, auch ich war deshalb schon x-mal auf dieser traumhaften Insel.
Was mir aber oft mächtig auf die Eier gegangen ist (geht), das ich nicht als Person mit allem was dazu gehört wahrgenommen werde, sondern als wandelnder Fula. Völlig egal ob 20-jährige chicas oder sonst wer. Mich kotzt es einfach an kein normales Gespräch führen zu können (geschweige Ehe) ohne ab einen gewissen Punkt "gib mir" kommt!
Das hat nix mit einem technokratischen Blickwinkel zu tun, sondern mit Respekt für einander. Und den erwarte ich weltweit.
Und das ging wohl bereits vielen so hier und ist deshalb ein zentrales Thema.

Suerte

Consorte


Patada de yegua no mata caballo


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30.11.2005 21:52
avatar  Chris
#6 RE: Auslandssemester in Kuba
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Mich kotzt es einfach an kein normales Gespräch führen zu können (geschweige Ehe) ohne ab einen gewissen Punkt "gib mir" kommt!

Tut mir leid für Dich. Hatte schon oft das Vergnügen ganz normale Gespräche mit Cubanern/innen zu führen.

Saludos
Chris


Cuba-Reiseinfos
avenTOURa


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30.11.2005 21:56
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#7 RE: Auslandssemester in Kuba
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Da lässt sich ja einer selbst hochleben..öfter mal was neues


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30.11.2005 22:53
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#8 RE: Auslandssemester in Kuba
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Hola consorte,
tu tambien tienes cierta razon con tus observaciones, aber hierzu hat mir mal sogar ein Sozialist auf Cuba gesagt,"das Sein bestimmt das Bewußtsein"; will damit sagen, die derzeitige Situation auf Cuba (und die bescheuerte sozialistische Diktatur des Egomanen Fidel) hat die Menschen wohl so gemacht.
Cubaner und speziell Habaneros sind quirlige, witzige und clevere Überlebenskünstler.
Menschen, die - aus vielfältigen Gründen - jeden Tag ums tägliche Überleben kämpfen müssen, werden wohl so oder so schlitzohrig (oder auch berechnend), weil sie hierzu gezwungen sind, und weil sie ohne die kleinen Tricks und Organisierereien noch viel schlechter dastehen würden...

Ich war zwar noch nie mit einer Deutschen verheiratet, aber z.B. gegen die Scheidungsstories einiger Freunde von deutschen Frauen hören sich die "Abzocken" durch Cubanas eher niedlich an. Wenn Man(n) als 45-jähriger ohne Porsche oder Millionenhintergrund eine hübsche 25-Jährige Deutsche erobern wollte, würde man mitleidsvoll als unter gnadenloser Selbstüberschätzung Leidender belächelt.(Nur um
mal die Ullli und einigen anderen widerfahrenen "Tragödien" etwas zu relativieren).

Diese Möglichkeiten bei den chicas, die wir in Cuba (seit ca. 1990) haben, wird es irgendwann nach Castros Verfall nicht mehr geben, darum geniesst das Leben auf Cuba jetzt, solange es noch - unter dem periodo especial - geht.

In 10 - 20 Jahren wird Cuba m.E. vielleicht schöner als Miami oder Puerto Rico und Havana wird wieder die Perle der caribic, nur in etwas anderer Form.

Dann werden allerdings Millionen Americaner Milliarden von Dollars bringen und das "herrlich kaputte Cuba" mit all den geschilderten Facetten, aber auch Chancen wird der Vergangenheit angehören. Habana wird ein americanisches Mallorca (und die ewigen Motzer und Jammerer wie ULLLI werden wieder und noch viel mehr Jammern , "ja früher, 2005 war auf Cuba alles viiiel besser", da haben einen wenigstens noch die Mädchen angeschaut..."

Damit wir uns nicht falsch verstehen, auch ich reg` mich jedesmal über vieles auf der Insel auf, aber ich finde sie - aus vielen Gründen und nach wie vor "eine der schönsten Inseln, die Menschenaugen je erblickt hatten"(so Columbus bei seiner ersten Begegnung mit Cuba).
Ich meine, dieses Forum sollte so langsam wieder ein Forum der Freunde Cubas und nicht (nur) ein seelischer Müllplatz Cubafrustrierter Jammerlappen werden, die alles an Cuba nur schlecht sehen.

Viva Cuba


luckygoetzy


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30.11.2005 23:05
avatar  Ullli
#9 RE: Auslandssemester in Kuba
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Forenliebhaber/in

In Antwort auf:
Consorte:Mich kotzt es einfach an kein normales Gespräch führen zu können (geschweige Ehe) ohne ab einen gewissen Punkt "gib mir" kommt!

Obgleich ich als kritischer Kubabeobachter gelte, muss ich da einige Kubanerinnen in Schutz nehmen: denn ich habe von meinen kubanischen Freundinnen selten und von meiner Habanera-Exfrau während der Lebensgemeinschaft noch nie - bis zur Scheidung - die Aufforderung "gib mir" vernommen. Dann wäre ich ausgerastet und hätte den Kontakt abgebrochen. Trotzdem war es meiner Exfrau geschickt gelungen, mir ohne diese plumpe Aufforderung das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Cubanas scheinen in bestimmten Bereichen sehr erfahren zu sein und wissen offenbar, worauf es ankommt.


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30.11.2005 23:05
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#10 RE: Auslandssemester in Kuba
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( Gast )

Lucky,

die Cubis die mir am meisten auf die Nüsse gehen, sind nicht die, die ums Überleben kämpfen müssen! Sondern die jenigen, mit den neuesten Nike-Schuhe, feiner ropa und eingigen Gold-Zähnen/Kettchen. Die sich nicht mit populares begnügen sonder "ach ne", bitte ne Marlboro!
Die Leute die du meinst, haben nen normalen Job und halten das Land noch mehr schlecht als recht zusammen, gehen täglich ihrer Arbeit nach und nicht den Touri-Fulas. Davon gibts leider immer weniger - denen gehört mein Respekt, nicht dem Gesindel en la calle.

Suerte

Consorte

Patada de yegua no mata caballo


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30.11.2005 23:30
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#11 RE: Auslandssemester in Kuba
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Hola consorte,
diese Sorte chulos kenne ich in den letzten Jahren etwas weniger, da mein persönlicher "Fidel Castro", die auch nach 10 Jahren Ehe (trotz 15 Jahren Altersunterschied und noch größerem optischen Unterschied) wegen Eifersucht mich (leider) nur selten in Habana alleine ausgehen läßt.

Solche parasitos sind eben vorwiegend Begleiterscheinungen der zweifellos vorhandenen (armuts)prostitution. Mit den weiblichen Exemplaren dieser Sorte kann man aber immer noch mehr und (billiger) Spaß haben als mit einer verbiesterten Deutschen Mittvierzigerin, deren Traummann auch nach 30 Jahren Emanzipation immer noch nicht gebacken ist....
Von den Preisen eines deutschen escort service ganz zu schweigen...

Ich meine nach wie vor, auf Cuba kann man wirklich (selbst mit den "Dame´s" und selbst unter Fidels Endzeitstimmung) viele Dinge und emotionale Momente und schöne Stunden und Überraschungen erleben, die wären in Deutschland so nie erlebbar oder zumindest fast unbezahlbar.

Viva la noche cubana

luckygoetzy


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01.12.2005 00:11
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#12 RE: Auslandssemester in Kuba
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Top - Forenliebhaber/in

luckygoetzy, sehe es einfach als einen Bericht über ein Auslandsstudium in Kuba. Ich habe zwar nur Austauschstudenten besucht, aber was ich gesehen habe sprach nicht unbedingt für ein Studium dort.

Es geht nichts ohne Druck, nur der ständige Hinweis das das Auslandssemester mangels Vorlesungen in Deutschland nicht anerkannt und der Ruf der Universität beschädigt wird führt zu regelmässigen Vorlesungen und auch zu neuen Erkentnissen.

Ich habe dort eine Mexicanerin kennen gelernt, die Informatik studierte. Die Dame spricht kein Wort Englisch und kennt fast nur Visual Basic und MS Access. Ein paar Wochen hat sie sich mit einer aufwändigeren Datenbank beschäftigt, die allerdings kaum eingesetzt wird.

Die wird in Mexico berichten wie schwer das Studium und wie hart die Ausbildung war, in meiner Firma könnte sie eventuell Kaffee kochen.
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"The way I see it, unless we each conform, unless we obey orders, unless we follow our leaders blindly, there is no possible way we can remain free."
-Major Frank Burns, 4077th


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01.12.2005 13:13
avatar  ( Gast )
#13 RE: Auslandssemester in Kuba
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( Gast )

erstmal dazu

"Mich kotzt es einfach an kein normales Gespräch führen zu können (geschweige Ehe) ohne ab einen gewissen Punkt "gib mir" kommt!"
Diese Erfahrung hab ich auch überhaupt nicht gemacht! Im gegenteil. erinnert mich aber eine szene in varadero: ich und mein freund haben uns von einem freund von ihm (der buschafeur ist) ein stückchen im bus mitnehmen lassen. es sind auch noch zwei kubanerinnen mitgefahren. da sahen wir am straßenrand ein offensichtlich touristisches ehepaar stehen. wir waren schon vorbeigefahren als eine der kubanerin meinte er solle sie doch mitnehmen und um das geld dann nachher auf ein bier gehen. die zwei, es waren deutsche, stiegen also ein und mussten für die paar meter 2 dollar pro person zahlen. die frau war dennoch ganz begeistert von dieser freundlichkeit des buschafeurs, der sie da extra mitgenommen hatte und bis vor die hoteltür brachte und sagte immer wieder zu ihrem mann, wie nett das nicht wäre. der buschafeur wiederum hatt seine freude an den schnell verdienten dollars. klar, könnte man hier daovn sprechen, dass er die armen touris nur als wandelnde fulas betrachtet. doch ich würds an seiner stelle nicht anders machen. und als wir danach noch auf ein bier waren wollte ich ihn und meinem freund auf ein bier einladen. er hat sich aber geweigert, meinte er hätte ja nun geld und bezahlte die runde....dies nur ein beispiel, auch mein freund hat nie auch nur einen cent von mir verlangt, im gegenteil.

nun zum auslandssemester in kuba: ich werde ab september wenn alles gut geht meine eigenen erfahrungen mit einem ausstauschstudium in kuba machen, auch wenn meine eltern meinen ich sollte doch an einer renomierteren universität studieren. ich habe mich aber aus vielen gründen für kuba entschieden. österreich hat leider kein abkommen mit einer kubanischen uni und so muss ich mir alles selber organisieren. ich hab aber bereits die zusage von einem professor der uni in matanzas, dass ich dort studieren kann und eine liste mit den kursen, die ich belegen kann. wo ich mich nun erkundigen kann, was davon angerechnet wird. doch gerade etwa was lateinamerikanische literatur und gesichte betrifft (wichtige bestandteile meines landes) finde ich das angebot dort ganz gut. ich werde auch ein stipendium beantragen, so dass ich etwas finanzielle unterstützung bekomme. in der universität von matanzas muss ich 300 dollar pro monat zahlen, doch da ich selbst auch deutsch unterrichte werde, kann man ev. ein inoffizielle regelung finden, dass ich weniger zahlen muss. ich freu mich jedenfalls schon sehr darauf und hoffe das auch alles klappt (gibt doch noch vieles zu organisieren)

lg
ubi bene, ibi patria


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01.12.2005 13:23
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#14 RE: Auslandssemester in Kuba
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( Gast )

noch dazu:

"Die wird in Mexico berichten wie schwer das Studium und wie hart die Ausbildung war, in meiner Firma könnte sie eventuell Kaffee kochen."

Ich war diesen Sommer in einen kleinen Dorf in Mexiko und habe dort an verschieden Schulen kurze Unterrichtssequenzen gehalten. Englisch konnte auch von denen in der secundaria kaum jemand wirklich. (die jenigen die es konnten waren ganz stolz darauf und wendetetn es mit begeisterung an) Ich hab mich dort auch mit einem Mathematikporfessor unterhalten, da ich selbst Lehramt studiere und als zweitfach mathe habe. Ich war schockiert über den Lehrplan und wieviele dinge, die schüler dort NICHT lernen, die bei uns selbstverständlich sind. auch die ausbildung der lehrer ist schlecht. so unterhielt ich mich mit einem englischlehrer und dessen englisch ist schlechter als meins. andere lehrer haben nicht einmal eine professionelle ausbildung in dem fach in dem sie unterrichten. einfach weil keiner lehrer werden will!
doch das selbe problem hat ja kuba auch. und für sehr pädagogisch wertvoll halte ich es nicht, wenn die kinder über fernsehn unterrichtet werden.
es ist sicher keine frage, dass die ausbildung in lateinamerika oft weit unter europäischem niveau ist. (es gibt aber ausnahmen, etwa santiago de chile, aber auch in mexico df sieht das ganze schon wieder anders aus) ich gehe aber auch nicht deswegen nach kuba, weil ich eine spitzen ausbildung dort haben will sondern weil ich die leute und das land besser kennen und verstehen lernen will.

lg

ubi bene, ibi patria


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01.12.2005 13:57
avatar  jan
#15 RE: Auslandssemester in Kuba
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jan
Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
buschafeur



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01.12.2005 14:06 (zuletzt bearbeitet: 01.12.2005 14:06)
avatar  Jorge2
#16 RE: Auslandssemester in Kuba
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Rey/Reina del Foro
Ich hab zuerst auch "Buschfeuer" gelesen!

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01.12.2005 16:29
#17 RE: Auslandssemester in Kuba
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Top - Forenliebhaber/in

In Antwort auf:
In 10 - 20 Jahren wird Cuba m.E. vielleicht schöner als Miami oder Puerto Rico und Havana wird wieder die Perle der caribic, nur in etwas anderer Form.

Dann werden allerdings Millionen Americaner Milliarden von Dollars bringen und das "herrlich kaputte Cuba" mit all den geschilderten Facetten, aber auch Chancen wird der Vergangenheit angehören. Habana wird ein americanisches Mallorca (und die ewigen Motzer und Jammerer wie ULLLI werden wieder und noch viel mehr Jammern , "ja früher, 2005 war auf Cuba alles viiiel besser", da haben einen wenigstens noch die Mädchen angeschaut..."


blühende landschaftenauf cuba , sozusagen.


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01.12.2005 17:00
#18 RE: Auslandssemester in Kuba
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Ich meine, dieses Forum sollte so langsam wieder ein Forum der Freunde Cubas und nicht (nur) ein seelischer Müllplatz Cubafrustrierter Jammerlappen werden, die alles an Cuba nur schlecht sehen.

Du solltest dich schon fragen, wieso etliche, und es sind nicht wenige, ehemalige heiße Fanatiker und Kubaliebhaber es jetzt nicht mehr sind. Betrachte einfach mal die Entwicklung der letzen 10 Jahre dort. Stets bergab, schlechter und teurer, intensivere Abzocke usw....
e-l-a
_______________________________________________
Mailservice E-Mails nach Kuba, auch wenn der Empfänger kein Internet hat.
Buchtipp Havanna auf allen Vieren
aktuelle Kuba-Infos privatreisen-cuba.de


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01.12.2005 17:14
#19 RE: Auslandssemester in Kuba
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Ich meine, dieses Forum sollte so langsam wieder ein Forum der Freunde Cubas und nicht (nur) ein seelischer Müllplatz Cubafrustrierter Jammerlappen werden, die alles an Cuba nur schlecht sehen.
Du solltest dich schon fragen, wieso etliche, und es sind nicht wenige, ehemalige heiße Fanatiker und Kubaliebhaber es jetzt nicht mehr sind. Betrachte einfach mal die Entwicklung der letzen 10 Jahre dort. Stets bergab, schlechter und teurer, intensivere Abzocke usw....

Wenn ich kein Kubaliebhaber wäre, würde ich mich nicht für dieses Forum interessieren.


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01.12.2005 18:57
avatar  pepino
#20 RE: Auslandssemester in Kuba
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Top - Forenliebhaber/in

warum wird hier eigentlich immer cuba mit castro gleichgesetzt und leute die probleme mit castro haben als " nicht cubaliebhaber" abgestempelt.
man sollte einfach leute tolerieren die cuba mögen oder lieben und gut und gerne auf das system castro verzichten können

vamos bien


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01.12.2005 18:58
#21 RE: Auslandssemester in Kuba
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Forums-Senator/in

In Antwort auf:
nun zum auslandssemester in kuba: ich werde ab september wenn alles gut geht meine eigenen erfahrungen mit einem ausstauschstudium in kuba machen

Klatsch, klatsch, klatsch! Bravo, Mariposita, du hast in wenigen Monaten offenbar gewaltige Fortschritte gemacht.

Keine sofortige Hochzeit, dafür eine Cuba-Erfahrung, die dir garantiert unter die Haut gehen wird. Sicher wird das keine einfache Zeit. Unterkunft und Essen sind an der Uni Matanzas nach verschiedenen Aussagen miserabel. Dafür kann dich keiner die Lebenserfahrung die du dort machen wirst, wieder abnehmen.

Ich finde es toll, dass du hier berichtest wie es dir so ergangen ist in der Zwischenzeit. Hast du unsere Ratschläge vielleicht doch ein ganz kleines bisschen zu Herzen genommen?!


Elisabeth


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01.12.2005 19:11
avatar  jan
#22 RE: Auslandssemester in Kuba
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jan
Rey/Reina del Foro

Hat nicht Socke in Matanzas studiert?
Leider ist seine HP im Moment im Umbau

Aber könnte ja mal etwas berichten.
Essen, Sanitäre Anlagen, Studiermöglichkeit

Und das alles für 300 CUC monatlich


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01.12.2005 19:14
avatar  ( Gast )
#23 RE: Auslandssemester in Kuba
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( Gast )

Hallo ELA,

warum gehen wir, bzw. geht Ihr dann immer wieder hin ?
Wegen Fidel Castro, dem Überwachungsstaat, den teuren Preisen, der schlechten Organisation, den Polizisten, den Abzockern, dem miesen Essen, der Armut, etc ?
Das bekommt Ihr in Mallorca oder Thailand oder inzwischen fast überall in Lateinamerica besser und billiger. Geht mal in die americanische Kolonie Puerto Rico oder nach Mexico, D.F. oder nach Cancun. Alles bestens durchorganisiert, aber nach der ganzen "Plasticscheiße" werdet Ihr Euch nach Cuba sehnen und die Finger lecken. Die sehr wenigen Mexicanas, die nicht aussehen wie kleine Zapos (ich hatte in jungen Jahren mal ein paar hübsche) werden Euch ohne Golden Amex nicht mal aus den Augenwinkeln betrachten. Wenn Ihr dann das Glück haben solltet, eine (aus guter Familie) näher kennen zu lernen, habt Ihr ganz andere Ansprüche zu befriedigen, bevor Ihr auch nur annähernd zum "Stich" kommt.

Nein, Ihr geht nach Cuba, weil in Cuba seid Ihr "Personajes". Ihr werdet beachtet. Ob nun als Flugticket oder als Tio rico, aber Ihr bekommt ganz andere Zuwendung. Die Leute haben - (teilweise weil sie aufgrund der Krise leider arbeitslos sind) viel Zeit für Euch, die euch in ökonomisch erfolgreichen Ländern sonst nirgends geschenkt wird. Cuba ist autentico, gerade weil es (leider) so arm ist.
El calor humano es unico en el mundo.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, auch ich hasse das System und viele Mißstände, auch ich verstehe vieles selbst nach über 15 Jahren noch nicht, auch ich habe mit meiner Cubana zu "knabbern", und trotzdem ist dieses Land für so viele (nicht mal nur für uns mehr oder weniger Sextouristen) so faszinierend, daß sie immer und immer wieder kommen, weil sie hier Erlebnisse haben, die sie so auf der ganzen Welt nicht haben können.

Ama lo o deja lo, pero no hablen siempre mal de la ciudad mas bella del Caribe y de sus lindas mulatas.

Übrigens glaubt ihr, daß die (auch durch den Sozialismus ruinierte) DDR so schnell wieder aufgebaut worden wäre, wenn wir "besserwessis" nicht am Anfang die "Jammerossis" beschleunigt hätten. Und jetzt haben wir sogar eine Optimistenossi als Bundeskanzlerin, die ihre Sache sogar besser als viele Jammerwessis. So kann´s kommen.

Aber nichts für ungut ELA, ich mag Dich und Deine witzigen Kommentare; aber könnten wir nicht mal einen positivThread über Cuba aufmachen ?. Ich meine, Du würdest ja als Reiseleiter möglicherweise auch davon profitieren ?!.

lucky goetzy


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01.12.2005 19:50
avatar  Socke
#24 RE: Auslandssemester in Kuba
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Top - Forenliebhaber/in

Nee, ich habe da nur eine Freundin besucht die dort studiert hat.

Ist schon lustig, geplant war das als Touristik Studium, dann wurde daraus ein Sprachstudium und jetzt macht sie einen Spanischkurs an der VHS :-)

Ihre Schwester studiert in Barcelona, deren Spanisch ist besser ....
----
"The way I see it, unless we each conform, unless we obey orders, unless we follow our leaders blindly, there is no possible way we can remain free."
-Major Frank Burns, 4077th


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01.12.2005 20:12
avatar  jan
#25 RE: Auslandssemester in Kuba
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jan
Rey/Reina del Foro

Aber mit solch einer Karre fahren

Volkers Mercedes in Matanzas

HP im Bau, aber man kommt doch an die Bilder ran, auch als Laie


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