Florida ist nicht sicher

18.10.2004 09:30
avatar  Chris
#1 Florida ist nicht sicher
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Rey/Reina del Foro

Florida ist nicht sicher
Viele Exil-Kubaner sind verärgert über George W. Bush

Ruhig und konzentriert geht es zu und her im Maximo Gomez Park in Little Havanna, wo sich Männer und Frauen täglich zum Domino oder Schach treffen. Die friedliche Stimmung ändert sich schlagartig, wenn Politik ins Spiel kommt. Natürlich werde er für George W. Bush stimmen, sagt ein alter Mann in Jeans, weissem Hemd und schwarzer Baseball-Mütze. Die Demokraten seien Lügner und Verräter, ereifert sich der über 70-Jährige.

Drei Gruppen von Kubanern
Er und seine Spielgefährten sind ein typisches Beispiel dessen, was Carlos Saladrigas von der «Cuba Study Group» die «erste Generation Kubaner» nennt. In der Gruppe haben sich kubanisch-amerikanische Geschäftsleute zusammengeschlossen, die sich für eine andere Politik gegenüber Kuba stark machen. Mittels Umfragen haben sie drei Gruppen definiert. Die erste Generation kam in den Sechzigerjahren in die USA, brachte ihre Familie und Freunde mit und wird bis heute von einem leidenschaftlichen Hass auf Fidel Castro getrieben. Sie sind resolute Republikaner. Der zweiten Gruppe gehören diejenigen Kubaner an, die während der Revolution aufwuchsen und nach 1980 in die USA einwanderten. Sie liessen ihre Familie und Freunde zurück und haben deshalb immer noch enge Beziehungen zu Kuba. Die dritte Gruppe sind die Kinder der ersten Generation, die in den USA geboren und aufgewachsen sind. Kuba hat für diese dritte Gruppe keine so grosse Bedeutung, und sie vertreten eine moderatere Haltung.

Ein ungeschickter Schachzug
Bushs Schachzug, diesen Sommer mit verschärften Sanktionen bei den Kubanern auf Stimmenfang zu gehen, hat sich deshalb als zweischneidiges Schwert erwiesen. Ausser den Hardlinern ist kaum jemand in Miami begeistert über die Politik des Präsidenten. Luis Vega zum Beispiel ist vor sechs Jahren in die USA gekommen und arbeitet seither als Kellner im Restaurant «Versailles». Dem 40-Jährigen platzt fast der Kragen, wenn er an die neuen Sanktionen denkt. Denn Vega verliess Kuba, um seine Familie finanziell unterstützen zu können.

«Embargo hat nichts gebracht»
Nun darf er nicht mehr über 100 Dollar pro Monat nach Hause schicken, und der für kommendes Jahr geplante Besuch in der Heimat fällt ins Wasser. Statt alle zwei dürfen Kuba-Amerikaner nur noch alle drei Jahre zurückkehren. «Ich bin strikt gegen das Embargo», sagt er, «es hat vierzig Jahre lang nichts gebracht und sollte endlich aufgehoben werden.» José Basulto, Präsident der «Brüder zur Rettung» - einer Organisation, die sich für kubanische Bootsflüchtlinge engagiert - und ein Leben lang Republikaner, äussert sich ähnlich resolut. «Bush wird dieses Mal nicht mehr 80 Prozent der kubanischen Stimmen erhalten», meint er. Karin Reber Ammann, Miami

Das Zünglein an der Waage
Ohne die Exil-Kubaner hätte US-Präsident Bush vor vier Jahren in Florida nicht gewonnen. 82 Prozent der 450 000 kubanischen Stimmen konnte er damals auf sich vereinigen, das führte zu einem knappen Vorsprung von 537 Stimmen gegenüber Al Gore. Auch dieses Jahr werden die kubanischen Stimmen im heiss umkämpften Florida wichtig sein. Die Mehrheit der Kuba-Amerikaner stimmt nach wie vor republikanisch. Doch neue Daten zeigen, dass Kerry aufzuholen beginnt. Gemäss einer Umfrage ist die Unterstützung für Bush auf 66 Prozent gesunken. (kra)

Quelle


Cuba-Reiseinfos
avenTOURa


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18.10.2004 09:41
#2 RE:Florida ist nicht sicher
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spitzen Mitglied

Hoffentlich schlägt die stimmung in den usa um !


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21.10.2004 12:50
avatar  chulo
#3 RE:Florida ist nicht sicher
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Forums-Senator/in

In Antwort auf:
Hoffentlich schlägt die stimmung in den usa um

Das Problem ist nur, dass die Demokraten dann die Suppe, die Bush eingbrockt hat, auslöffeln müssen.



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21.10.2004 15:43
avatar  Che
#4 RE:Florida ist nicht sicher
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Che
Top - Forenliebhaber/in

Wenn wahlberechtigten Latinos in Florida so denken, gibt es vielleicht einen neuen Präsidenten!!!


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