Adiós Caudillos?
Pinochet stirbt, Castro dankt ab – und neun Nationen haben gewählt. War 2006 ein Jahr des Wandels für Lateinamerika? Von Till Skrobek

Sie galten als die Kalten Krieger schlechthin. Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro und der chilenische Junta-General Augusto Pinochet waren die ideologischen Gegenpole des Kontinents im 20. Jahrhundert. Auch hierzulande waren ihre Regime jahrelang wichtige Projektionsflächen für endlose WG-Debatten: Das eine als Modell für eine gerechtere Gesellschaft, das andere als Sinnbild für den modernen, CIA-gestützten Faschismus.

In diesem Jahr haben sich die alten Caudillos nun entgültig von der politischen Bühne Lateinamerikas verabschiedet. Der 80-jährige Castro hat im Juli schwer krank die Macht abgegeben, der 91-jährige Pinochet ist Anfang Dezember gestorben. Weniger öffentliche Aufmerksamkeit galt dem Tod des langjährigen Ex-Diktator Paraguays und geistigen Bruder Pinochets, Alfredo Stroessner, der im August im Alter von 93 Jahren im brasilianischen Exil verstarb. (............)

http://www.zeit.de/online/2007/01/Latein...kblick?page=all