Von alten und neuen Freunden
07.04.05, 07:00h

Ausländische Unternehmer und Entwicklungshelfer beklagen die Zunahme bürokratischer Fesseln. Die Zahl der Joint Ventures zwischen kubanischen und europäischen Unternehmen ist von rund 400 auf 300 gesunken.
Neue Partnerschaften werden selten bewilligt. Kubas Staatschef Fidel Castro schmiedet lieber neue Allianzen mit ideologisch verlässlicheren Partnern wie Venezuela und China.

Castros Verbündeter, der venezolanische Staatschef Hugo Chávez, liefert das von Kuba dringend benötigte Öl zum Freundschaftspreis. Kuba zahlt dafür mit Ärzten, Lehrern und der Ausbildung Tausender Venezolaner.

China steckt 500 Millionen Dollar in die Modernisierung der kubanischen Nickelindustrie. Die Dimension der Kooperation zwischen den Ländern erinnert an die Tage der sowjetischen Bruderhilfe.

Dank neuer Freunde, hoher Rohstoffpreise und zwei Millionen Touristen wähnt Castro die Wirtschaft so stark wie zuletzt vor 20 Jahren. Im November verbannte er zudem nach elf Jahren den US-Dollar von der Insel.

Die Währung ersetzte er durch einen wertgleichen konvertiblen Peso. Binnen Wochen erhöhte die Zentralbank so ihr Devisenpolster um geschätzte 500 Millionen Dollar, weil die Bevölkerung ihre Ersparnisse an die Zentralbank ablieferte. (eh)

http://www.ksta.de/html/artikel/1112721234921.shtml

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