Kubanische Lebensfreude Erste Konzertreise des kubanischen Gitarristen Felipón in der Schweiz
Dass Musik als universelle Weltsprache immer wieder Menschen aus verschiedenen Kulturen zu verbinden vermag, beweisen Cristina und Felipón. Sie begeisterten ihr Publikum am Freitagabend im Restaurant Frohsinn.
Beatrice Müller / St.Galler Tagblatt
Felipón ist aufgeregt. Er läuft hin und her, begrüsst Freunde. Der Sänger und Gitarrist aus Santiago de Cuba scheint randvoll mit Musik, er will spielen. Endlich haben alle Zuhörer auf ihren Stühlen Platz genommen. Felipón und Cristina haben sich derweil auf der Bühne eingerichtet. Der Kubaner greift zu seiner Gitarre, und mit den ersten Takten taucht er mitten hinein. Felipón spielt zum ersten Mal in der Schweiz, im Westen. Die Kubaner leben auf ihrer Insel wie in einem Gefängnis. So erzählen Felipóns Lieder vom widersprüchlichen Leben auf der berühmten Zuckerinsel. Karibische Lebensfreude steht dem Unbehagen der Menschen und deren Konflikten untereinander gegenüber.
Grossartiger Gitarrist Felipón, Luis Felipe, ist ein «Noeva trova». Er folgt der traditionellen kubanischen Musik der «Vieja trova», der alten «Trobadoren», zu denen auch die Musiker des legendären Buena vista social club gehörten. Seine Gitarre beherrscht er meisterlich. Das Instrument wird in seinen Händen wie zu einer zweiten Stimme. Er entlockt ihr alle Facetten kubanischer Rhythmen. Mischt dabei auch immer wieder Elemente anderer Stilrichtungen mithinein. Beim Spielen schwingt auch sein Körper mit. Seine Musik ist wie ungestüme Wellen, die unaufhörlich ans Ufer branden. Ständig neu, voller Überraschungen. Und so unglaublich leicht und selbstverständlich gespielt.
Viel Herzlichkeit Der sympathische Musiker lacht nach jedem Stück freundlich bescheiden ins Publikum. Erzählt in heiterem Spanisch, was er gerade gesungen hat. Cristina übersetzt. Nach ihrem Studium am Konservatorium Basel reiste sie um die Welt und machte auch in Kuba Halt, wo sie sich der kubanischen Musik widmen wollte. An einem Theaterfestival habe sie Felipón kennen gelernt und sei sofort fasziniert gewesen von seiner Musik, erzählt die Münsterlingerin Christine Forster. Die beiden kamen sich über die Musik auch persönlich näher. So war es nur eine logische Folge, dass Felipón auch einmal die Schweiz besuchen würde. Im Gepäck seine Gitarre und mit ihm der unbändige Drang nach dem Musizieren und Singen.
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Kubanische Lebensfreude
