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Havanna und Guanabo Anfang September 02
(
Gast
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Anfang September war ich für zwei Wochen in Kuba; eine Woche Havanna und eine Woche in Guanabo am Strand. Habe sowohl El-Loco-Aleman als auch Papa Lewinsky vom Forum kennengelernt, die zur gleichen Zeit wie ich dort unten waren.
Einige Dinge sind mir aufgefallen, die mir Anlass geben, meinen Reisebericht vom Frühjahr 2001 um ein paar Bemerkungen zu ergänzen.
Havanna:
Allgemeines: Die wirtschaftliche Lage hat sich verschärft, da spürbar weniger Touristen kommen als früher. Dies wurde mir von allen Seiten bestätigt, man konnte es aber auch selbst beobachten. Verantwortlich für den Rückgang an Touristen ist in erster Linie der Anschlag vom 11. September in den USA. Dafür hat umgekehrt der Grad an Belästigungen in Havanna (Vedado, Centro, Havanna Vieja) zugenommen. Mit Belästigung meine ich dabei die offene Bettelei um Dollars, das Anbieten von Wohnungen und von „Chicas" und/oder der eigenen Freundin, letzteres zum Teil in obszöner Form. Berichte über Diebstähle, Einbrüche und Fälle von Raub (Entreißen von Ketten, Handtaschen, Kameras o.ä.) häufen sich leider. Vorsicht auch in Hotels, insbesondere am letzten oder vorletzten Tag! Davon abgesehen, ist Havanna für Touristen aufgrund der starken Polizeipräsenz aber nach wie vor ziemlich sicher, sofern die üblichen Vorsichtsmaßregeln beachtet werden.
Auch im Stadtbild Havannas hat sich einiges geändert. Vor allem in Havanna Vieja wird überall gebaut und restauriert. Rund um den Parque Central sind einige Bauwerke fertiggestellt worden, so unter anderem ein neues Museum (gegenüber vom Hotel Inglaterra). Der Besuch kostet 5 USD, soll sich aber außerordentlich lohnen. Ich konnte dies leider nicht selbst nachprüfen, da der Wochentag, den ich für den Besuch dieses Museums eingeplant hatte (ein Montag), in Havanna bei fast allen Museen ein Ruhetag ist. Muss man vorher wissen! Besonders gut hat mir das staedtische Museum (Museo de la Ciudad) und der Palacio de los Capitanes Generales am Plaza de Armas gefallen. Wer Zeit und Muße findet, sollte hier einmal hereinschauen.
Die Luft in Havanna und der Lärmpegel sind schlecht wie eh und jeh. Vor allem morgens, wenn der Berufsverkehr anfängt, kann man dies merken. Vielleicht war aber auch das Klima an diesem Eindruck schuld. Im September geht viel weniger Wind als im Frühjahr. Dazu kommt, dass es um diese Jahreszeit herum heiß und sehr schwül ist (Luftfeuchtigkeit mehr als 90 %).
Einreise und Zoll: Ungeachtet der Erfahrungen einiger habe ich keine nennenswerten Probleme erlebt. Beim Zoll wurden vor allem Personen mit sehr großen Koffern oder mit mehreren Koffern kontrolliert. Wer ungehindert durch den Zoll will, sollte sich möglichst hinter Personen einreihen, die sehr wahrscheinlich kontrolliert werden (Ausländer, Personen mit viel Gepäck oder mit auffälliger Kleidung), und nicht in einer Reihe zwischen „biederen" Familien. Dies gilt natürlich nicht nur für Kuba, sondern auch für Deutschland. Auf meiner Touristenkarte war als Aufenthaltsort „Pension Havanna" angegeben. Wusste selbst nicht, was oder wo das war. Auf die Frage des kubanischen Zollbeamten, wo ich wohnen würde, habe ich deshalb wahrheitsgemäß geantwortet „Casa particular". Daraufhin konnte ich ungehindert passieren.
Preise: Für die Unterkunft sind die Preise aufgrund des Touristenrückgangs rückläufig (Casa particular vorher 22 bis 25 USD, jetzt nur noch 20 USD). Das gleiche galt für den Sprachunterricht, den ich dort genommen habe. Für Kubaner hat es dagegen einige Preiserhöhungen gegeben. So sollen verschiedene Elektrogeräte (z.B. Kühlschränke) teurer geworden sein. Auch einige Restaurants haben ihre Preise um 10 bis 20 % erhöht.
Aufgrund der Euro-Dollar-Parität lässt sich das Preisniveau in Kuba jetzt gut mit dem Preisniveau in Deutschland vergleichen. Dabei stellt man fest, dass vieles doch billiger als in Deutschland ist, vor allem Dienstleistungen und in Kuba produzierte Waren. Essen in einem Mittelklasse-Restaurant z.B. zwischen 3 und 6 USD, Bier 1 USD, Cocktails meist zwischen 2 und 3 USD, Friseurbesuch 1 USD (allerdings „Armee"-Haarschnitt). Noch günstiger kommen Selbstversorger weg, die Früchte und Gemüse auf den örtlichen Märkten in kubanischer Währung zu Peso-Preisen kaufen. Teurer sind hingegen alle importierten Waren, wie z.B. Elektroartikel, Arzneimittel und Hygieneartikel. Letzteres ist typisch für die gesamte Karibik.
Für das Essen gilt nach wie vor, dass bei Gebratenem sehr viel Fett und wenig Gewürze verwendet werden. Bei der Qualität muss man immer noch Abstriche machen. Wer ein bißchen Schärfe am Essen liebt, sollte nach „Aji Picante" fragen. Hierbei handelt es sich, ähnlich wie in anderen mittelamerikanischen Ländern, um eine Soße bestehend aus Peperonis, die in Salz, Öl und Essig eingelegt worden sind. Manchmal kriegt man aber auch nur Tabasco gereicht. Immerhin, besser als gar nichts.
Polizei und Prostitution: Die Prostitution hat in Havanna rund um die Touristengegenden und -hotels nach meinem Eindruck zugenommen. Aber nicht nur das. Die Damen, die sich da anbieten, sind jünger geworden. Bei manchen hatte ich große Zweifel, ob diese überhaupt 16 geschweige denn 18 Jahre alt waren. Das ist kein gutes Zeichen. Offenbar reagiert der Markt auf die Nachfrage einiger männlicher Touristen. Die Frauen sind meist in männlicher Begleitung, nicht selten Schwarze mit Goldkettchen oder -ringen. Ich hatte den Eindruck, dass hinter einer Prostituierten nicht mehr nur ein einzelner Zuhälter steht, sondern bisweilen ein ganzes Netzwerk an Personen mit unterschiedlicher Rolle oder Funktion. Das alles vor den Augen der stets wachsamen Polizei, vor allem rund ums Habana Libre - Hotel.
Mir wurde mehrfach berichtet, dass auch die Polizei bei einigen „jineteras" abkassiert bzw. mitverdient. Ich kann das natürlich weder nachprüfen oder bestätigen. Wer allerdings das in Kuba allgegenwärtige „Kommissionssystem" kennt, das für kleine Gefälligkeiten oder Hilfeleistungen funktioniert, weiß, dass der oben geäußerte Verdacht nicht ganz fernliegend ist. Und was im Falle einer Festnahme einer „jinetera" auf der Polizeiwache passieren kann, auf der sich nur männliche Polizisten aufhalten, darüber lässt sich allenfalls spekulieren.
Was die Polizeipräsenz anbelangt, so hat diese in Havanna nach meiner Einschätzung weder abgenommen noch zugenommen. Nach wie vor erfolgt eine flächendeckende Kontrolle aller Straßen, vor allem nachts. Wer eine „Chica" mit zu sich aufs Zimmer nehmen will, der tut gut daran, dies nur tagsüber zu tun. Tagsüber handelt es sich um einen normalen Besuch, wohingegen nachts die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass die betreffende Dame von der Polizei abgefangen und der Prostitution bezichtigt wird. Insgesamt scheint die Polizei etwas dezenter vorzugehen, als im letzten Jahr. Touristen werden in der Regel ganz in Ruhe gelassen. Sofern die weibliche Begleitung kontrolliert wird, wird man als Tourist höflich aufgefordert, schon einmal weiterzugehen. Möglich ist aber auch, dass die Polizei einmal duldet, dass man eine Kubanerin mit aufs Zimmer nimmt. Die Kontrolle und/oder Festnahme erfolgt dann morgens zwei oder drei Straßen weiter, nachdem die betreffende Dame das Haus verlassen hat. Wer seiner „novia" etwas Gutes tun will, der sollte dieser morgens tunlichst ein Taxi bestellen.
Ungeachtet dessen musste ich mir mehrfach eingestehen, dass mir die starke Polizeipräsenz nach den Erfahrungen meines letzten Brasilien-Urlaubs nicht nur unangenehm war. Es hat zugegebenermaßen einiges für sich, nachts weitgehend ungehindert spazieren gehen zu können. In anderen Ländern, wie z.B. Brasilien, ist dies für bestimmte Gegenden ohne Polizei undenkbar. Was für die Einheimischen nachteilig ist, hat für den Touristen seine Vorteile.
Guanabo: Nach den Erfahrungen in Havanna ist dieser Ort eine reine Oase. Guanabo ist ein kleines verschlafenes Strandnest, an dem man aber fast alles findet, was man im Urlaub benötigt. Kein Lärm nachts, keine Autoabgase, keine Belästigungen wie in Havanna. Ich habe die Zeit dort in einem wunderschönen Casa particular verbracht, das noch besser ausgestattet war als in Havanna (Dank an „Papa Lewinsky" für den Tip). Die Vermieter haben gegen einen kleinen Aufpreis ein köstliches Frühstück zubereitet, meistens bestehend aus einem Omelette, Kaffe, Brot und verschiedenen Früchten.
Sehenswürdigkeiten gibt es in dem Ort so gut wie keine - ich habe jedenfalls keine entdeckt -, dafür hat Guananbo allerdings einen recht ordentlichen Strand und macht mit seinen Häusern und Palmen einen malerischen karibischen Eindruck. Ca. 3 km weiter befindet sich der Strand von Santa Maria, der am schönsten ist und an dem sich die Masse der Touristen aufhält. Dieser Strandabschnitt ist nach wie vor ganz in der Hand von italienischen Touristen; andere Nationalitäten (außer Kubanern und Kubanerinnen natürlich) habe ich dort nur selten angetroffen. Vom Zahlenverhältnis sah es etwa so aus, dass auf 5 gutaussehenden Kubanerinnen 15 italienische Touristen und 5 bis 10 Polizisten kamen. Alle gutaussehenden Kubanerinnen wurden sofort von der Polizei kontrolliert. Für „Sextouristen" ist dieser Ort - es sei denn, sie stehen auf männliche Italiener - sicher nicht mehr die erste Wahl. Die Polizei scheint hier gehörig aufgeräumt zu haben. Am Strand läuft in der Hinsicht jedenfalls nicht mehr viel. „Papa Lewinsky" hat mir versichert, dass es früher hier erheblich lockerer zugegangen sein muss.
Vorsicht am Strand bei Sonnenuntergang. Dann blasen die Stechmücken zum Generalangriff. Am Anfang hatte ich dies nicht gewusst und kein Autan mitgenommen. Bevor wir das Auto erreicht hatten, haben die Moskitos mich schon übel erwischt. Meine Beine und Unterarme sahen tags darauf aus wie die eines Pockenkranken. Das ist eine Erfahrung, die leicht vermeidbar ist und von der ich nur jedem abraten kann.
Für den Abend bieten in Guanabo einige Diskotheken Abwechslung. Einige verlangen Eintritt, andere nicht. Die Preise sind jedoch in jedem Fall sehr gemäßigt. Das Publikum besteht aus Einheimischen und Touristen (natürlich auch einer Menge an gutaussehender und kontaktfreudiger Frauen) und die Musik ist ebenfalls sehr gut. In letzterer Hinsicht sind die spanischen und kubanischen Diskotheken einfach um Längen besser als die Diskotheken in Deutschland. Schade, dass dies noch keiner der DJ’s in Deutschland begriffen hat. Gelegentlich wird eine Diskothek – wahrscheinlich wegen Drogenkonsums oder -handels – geschlossen, dafür macht dann aber eine neue auf. Insgesamt ist die Szene schnellebig, so dass man sich am besten vor Ort erkundigt, wo was läuft.
Fazit: Auch den dritten Aufenthalt in Kuba habe ich nicht bereut. Die Mischung aus Kultur (Sprachkurs, Havanna) und Erholung (Strand) hat mir insgesamt gut gefallen. Mit den zunehmenden Einblicken, die man erhält, sieht man allerdings auch stets deutlicher die Härten für die Bevölkerung. Dies ist manchmal nicht einfach, vor allem, wenn man freundschaftliche Beziehungen entwickelt und in das dortige Leben mehr und mehr eingebunden wird und so die Distanz verliert. Aber mit diesem Gegensatz muss man leben. Dies gilt für Kuba ebenso wie für andere Entwicklungsländer.
Einige Dinge sind mir aufgefallen, die mir Anlass geben, meinen Reisebericht vom Frühjahr 2001 um ein paar Bemerkungen zu ergänzen.
Havanna:
Allgemeines: Die wirtschaftliche Lage hat sich verschärft, da spürbar weniger Touristen kommen als früher. Dies wurde mir von allen Seiten bestätigt, man konnte es aber auch selbst beobachten. Verantwortlich für den Rückgang an Touristen ist in erster Linie der Anschlag vom 11. September in den USA. Dafür hat umgekehrt der Grad an Belästigungen in Havanna (Vedado, Centro, Havanna Vieja) zugenommen. Mit Belästigung meine ich dabei die offene Bettelei um Dollars, das Anbieten von Wohnungen und von „Chicas" und/oder der eigenen Freundin, letzteres zum Teil in obszöner Form. Berichte über Diebstähle, Einbrüche und Fälle von Raub (Entreißen von Ketten, Handtaschen, Kameras o.ä.) häufen sich leider. Vorsicht auch in Hotels, insbesondere am letzten oder vorletzten Tag! Davon abgesehen, ist Havanna für Touristen aufgrund der starken Polizeipräsenz aber nach wie vor ziemlich sicher, sofern die üblichen Vorsichtsmaßregeln beachtet werden.
Auch im Stadtbild Havannas hat sich einiges geändert. Vor allem in Havanna Vieja wird überall gebaut und restauriert. Rund um den Parque Central sind einige Bauwerke fertiggestellt worden, so unter anderem ein neues Museum (gegenüber vom Hotel Inglaterra). Der Besuch kostet 5 USD, soll sich aber außerordentlich lohnen. Ich konnte dies leider nicht selbst nachprüfen, da der Wochentag, den ich für den Besuch dieses Museums eingeplant hatte (ein Montag), in Havanna bei fast allen Museen ein Ruhetag ist. Muss man vorher wissen! Besonders gut hat mir das staedtische Museum (Museo de la Ciudad) und der Palacio de los Capitanes Generales am Plaza de Armas gefallen. Wer Zeit und Muße findet, sollte hier einmal hereinschauen.
Die Luft in Havanna und der Lärmpegel sind schlecht wie eh und jeh. Vor allem morgens, wenn der Berufsverkehr anfängt, kann man dies merken. Vielleicht war aber auch das Klima an diesem Eindruck schuld. Im September geht viel weniger Wind als im Frühjahr. Dazu kommt, dass es um diese Jahreszeit herum heiß und sehr schwül ist (Luftfeuchtigkeit mehr als 90 %).
Einreise und Zoll: Ungeachtet der Erfahrungen einiger habe ich keine nennenswerten Probleme erlebt. Beim Zoll wurden vor allem Personen mit sehr großen Koffern oder mit mehreren Koffern kontrolliert. Wer ungehindert durch den Zoll will, sollte sich möglichst hinter Personen einreihen, die sehr wahrscheinlich kontrolliert werden (Ausländer, Personen mit viel Gepäck oder mit auffälliger Kleidung), und nicht in einer Reihe zwischen „biederen" Familien. Dies gilt natürlich nicht nur für Kuba, sondern auch für Deutschland. Auf meiner Touristenkarte war als Aufenthaltsort „Pension Havanna" angegeben. Wusste selbst nicht, was oder wo das war. Auf die Frage des kubanischen Zollbeamten, wo ich wohnen würde, habe ich deshalb wahrheitsgemäß geantwortet „Casa particular". Daraufhin konnte ich ungehindert passieren.
Preise: Für die Unterkunft sind die Preise aufgrund des Touristenrückgangs rückläufig (Casa particular vorher 22 bis 25 USD, jetzt nur noch 20 USD). Das gleiche galt für den Sprachunterricht, den ich dort genommen habe. Für Kubaner hat es dagegen einige Preiserhöhungen gegeben. So sollen verschiedene Elektrogeräte (z.B. Kühlschränke) teurer geworden sein. Auch einige Restaurants haben ihre Preise um 10 bis 20 % erhöht.
Aufgrund der Euro-Dollar-Parität lässt sich das Preisniveau in Kuba jetzt gut mit dem Preisniveau in Deutschland vergleichen. Dabei stellt man fest, dass vieles doch billiger als in Deutschland ist, vor allem Dienstleistungen und in Kuba produzierte Waren. Essen in einem Mittelklasse-Restaurant z.B. zwischen 3 und 6 USD, Bier 1 USD, Cocktails meist zwischen 2 und 3 USD, Friseurbesuch 1 USD (allerdings „Armee"-Haarschnitt). Noch günstiger kommen Selbstversorger weg, die Früchte und Gemüse auf den örtlichen Märkten in kubanischer Währung zu Peso-Preisen kaufen. Teurer sind hingegen alle importierten Waren, wie z.B. Elektroartikel, Arzneimittel und Hygieneartikel. Letzteres ist typisch für die gesamte Karibik.
Für das Essen gilt nach wie vor, dass bei Gebratenem sehr viel Fett und wenig Gewürze verwendet werden. Bei der Qualität muss man immer noch Abstriche machen. Wer ein bißchen Schärfe am Essen liebt, sollte nach „Aji Picante" fragen. Hierbei handelt es sich, ähnlich wie in anderen mittelamerikanischen Ländern, um eine Soße bestehend aus Peperonis, die in Salz, Öl und Essig eingelegt worden sind. Manchmal kriegt man aber auch nur Tabasco gereicht. Immerhin, besser als gar nichts.
Polizei und Prostitution: Die Prostitution hat in Havanna rund um die Touristengegenden und -hotels nach meinem Eindruck zugenommen. Aber nicht nur das. Die Damen, die sich da anbieten, sind jünger geworden. Bei manchen hatte ich große Zweifel, ob diese überhaupt 16 geschweige denn 18 Jahre alt waren. Das ist kein gutes Zeichen. Offenbar reagiert der Markt auf die Nachfrage einiger männlicher Touristen. Die Frauen sind meist in männlicher Begleitung, nicht selten Schwarze mit Goldkettchen oder -ringen. Ich hatte den Eindruck, dass hinter einer Prostituierten nicht mehr nur ein einzelner Zuhälter steht, sondern bisweilen ein ganzes Netzwerk an Personen mit unterschiedlicher Rolle oder Funktion. Das alles vor den Augen der stets wachsamen Polizei, vor allem rund ums Habana Libre - Hotel.
Mir wurde mehrfach berichtet, dass auch die Polizei bei einigen „jineteras" abkassiert bzw. mitverdient. Ich kann das natürlich weder nachprüfen oder bestätigen. Wer allerdings das in Kuba allgegenwärtige „Kommissionssystem" kennt, das für kleine Gefälligkeiten oder Hilfeleistungen funktioniert, weiß, dass der oben geäußerte Verdacht nicht ganz fernliegend ist. Und was im Falle einer Festnahme einer „jinetera" auf der Polizeiwache passieren kann, auf der sich nur männliche Polizisten aufhalten, darüber lässt sich allenfalls spekulieren.
Was die Polizeipräsenz anbelangt, so hat diese in Havanna nach meiner Einschätzung weder abgenommen noch zugenommen. Nach wie vor erfolgt eine flächendeckende Kontrolle aller Straßen, vor allem nachts. Wer eine „Chica" mit zu sich aufs Zimmer nehmen will, der tut gut daran, dies nur tagsüber zu tun. Tagsüber handelt es sich um einen normalen Besuch, wohingegen nachts die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass die betreffende Dame von der Polizei abgefangen und der Prostitution bezichtigt wird. Insgesamt scheint die Polizei etwas dezenter vorzugehen, als im letzten Jahr. Touristen werden in der Regel ganz in Ruhe gelassen. Sofern die weibliche Begleitung kontrolliert wird, wird man als Tourist höflich aufgefordert, schon einmal weiterzugehen. Möglich ist aber auch, dass die Polizei einmal duldet, dass man eine Kubanerin mit aufs Zimmer nimmt. Die Kontrolle und/oder Festnahme erfolgt dann morgens zwei oder drei Straßen weiter, nachdem die betreffende Dame das Haus verlassen hat. Wer seiner „novia" etwas Gutes tun will, der sollte dieser morgens tunlichst ein Taxi bestellen.
Ungeachtet dessen musste ich mir mehrfach eingestehen, dass mir die starke Polizeipräsenz nach den Erfahrungen meines letzten Brasilien-Urlaubs nicht nur unangenehm war. Es hat zugegebenermaßen einiges für sich, nachts weitgehend ungehindert spazieren gehen zu können. In anderen Ländern, wie z.B. Brasilien, ist dies für bestimmte Gegenden ohne Polizei undenkbar. Was für die Einheimischen nachteilig ist, hat für den Touristen seine Vorteile.
Guanabo: Nach den Erfahrungen in Havanna ist dieser Ort eine reine Oase. Guanabo ist ein kleines verschlafenes Strandnest, an dem man aber fast alles findet, was man im Urlaub benötigt. Kein Lärm nachts, keine Autoabgase, keine Belästigungen wie in Havanna. Ich habe die Zeit dort in einem wunderschönen Casa particular verbracht, das noch besser ausgestattet war als in Havanna (Dank an „Papa Lewinsky" für den Tip). Die Vermieter haben gegen einen kleinen Aufpreis ein köstliches Frühstück zubereitet, meistens bestehend aus einem Omelette, Kaffe, Brot und verschiedenen Früchten.
Sehenswürdigkeiten gibt es in dem Ort so gut wie keine - ich habe jedenfalls keine entdeckt -, dafür hat Guananbo allerdings einen recht ordentlichen Strand und macht mit seinen Häusern und Palmen einen malerischen karibischen Eindruck. Ca. 3 km weiter befindet sich der Strand von Santa Maria, der am schönsten ist und an dem sich die Masse der Touristen aufhält. Dieser Strandabschnitt ist nach wie vor ganz in der Hand von italienischen Touristen; andere Nationalitäten (außer Kubanern und Kubanerinnen natürlich) habe ich dort nur selten angetroffen. Vom Zahlenverhältnis sah es etwa so aus, dass auf 5 gutaussehenden Kubanerinnen 15 italienische Touristen und 5 bis 10 Polizisten kamen. Alle gutaussehenden Kubanerinnen wurden sofort von der Polizei kontrolliert. Für „Sextouristen" ist dieser Ort - es sei denn, sie stehen auf männliche Italiener - sicher nicht mehr die erste Wahl. Die Polizei scheint hier gehörig aufgeräumt zu haben. Am Strand läuft in der Hinsicht jedenfalls nicht mehr viel. „Papa Lewinsky" hat mir versichert, dass es früher hier erheblich lockerer zugegangen sein muss.
Vorsicht am Strand bei Sonnenuntergang. Dann blasen die Stechmücken zum Generalangriff. Am Anfang hatte ich dies nicht gewusst und kein Autan mitgenommen. Bevor wir das Auto erreicht hatten, haben die Moskitos mich schon übel erwischt. Meine Beine und Unterarme sahen tags darauf aus wie die eines Pockenkranken. Das ist eine Erfahrung, die leicht vermeidbar ist und von der ich nur jedem abraten kann.
Für den Abend bieten in Guanabo einige Diskotheken Abwechslung. Einige verlangen Eintritt, andere nicht. Die Preise sind jedoch in jedem Fall sehr gemäßigt. Das Publikum besteht aus Einheimischen und Touristen (natürlich auch einer Menge an gutaussehender und kontaktfreudiger Frauen) und die Musik ist ebenfalls sehr gut. In letzterer Hinsicht sind die spanischen und kubanischen Diskotheken einfach um Längen besser als die Diskotheken in Deutschland. Schade, dass dies noch keiner der DJ’s in Deutschland begriffen hat. Gelegentlich wird eine Diskothek – wahrscheinlich wegen Drogenkonsums oder -handels – geschlossen, dafür macht dann aber eine neue auf. Insgesamt ist die Szene schnellebig, so dass man sich am besten vor Ort erkundigt, wo was läuft.
Fazit: Auch den dritten Aufenthalt in Kuba habe ich nicht bereut. Die Mischung aus Kultur (Sprachkurs, Havanna) und Erholung (Strand) hat mir insgesamt gut gefallen. Mit den zunehmenden Einblicken, die man erhält, sieht man allerdings auch stets deutlicher die Härten für die Bevölkerung. Dies ist manchmal nicht einfach, vor allem, wenn man freundschaftliche Beziehungen entwickelt und in das dortige Leben mehr und mehr eingebunden wird und so die Distanz verliert. Aber mit diesem Gegensatz muss man leben. Dies gilt für Kuba ebenso wie für andere Entwicklungsländer.
19.09.2002 23:33 (zuletzt bearbeitet: 19.09.2002 23:36)
#2 RE:Havanna und Guanabo Anfang September 02
hallo friedhelm,
hast du schön geschrieben, dennoch muß ich zu einigen dingen meinen "senf" dazugeben.
ist schon ganz schön triste. aber das mußte mal gesagt werden.
e-l-a
hast du schön geschrieben, dennoch muß ich zu einigen dingen meinen "senf" dazugeben.
In Antwort auf:auch da liegt es schon im argen. 1 libra tomaten = 20 peso, 1 knoblauch 5 peso, das sind deutsche preise! (agromercado 19 y b)
Noch günstiger kommen Selbstversorger weg, die Früchte und Gemüse auf den örtlichen Märkten in kubanischer Währung zu Peso-Preisen kaufen.
In Antwort auf:und
Die Frauen sind meist in männlicher Begleitung, nicht selten Schwarze mit Goldkettchen oder -ringen. Ich hatte den Eindruck, dass hinter einer Prostituierten nicht mehr nur ein einzelner Zuhälter steht, sondern bisweilen ein ganzes Netzwerk an Personen
In Antwort auf:"touristenmasse" ist ja wohl stark übertrieben. außer vorm tropicoco, wo sich ca. 200 personen in die von dir erwähnten mischungsverhältnisse hineinteilen, herrscht ansonsten gähnende leere. und was da vorm tropi rumlungert, ist der finsterste dreck an abgekochten putas. solche aggressiven visagen hab ich bislang noch nicht gesehen wie jetzt dieser tage. die lächeln nicht mal mehr, wenn sie dich nach einem getränk anbetteln. offenbar ist von den goldkettenheinis aus spagettiland mehr zu holen. unsereins würdigen die nicht mal mehr eines blickes. das ist neu und andererseits auch gut so, da hat man seine ruhe. denen scheints zu gut zu gehen. und die polizei läßt ausgerechnet diese abgebrühten hühner in ruhe. nur wenn sich mal eine semiprofessionelle, im gegensatz zu dem profidreck aber dafür natürlich und gut aussehende am strand verirrt, dann rollt der bulle mir dem motorvehikel an und macht stress. das wiederum bestärkt deine these mit dem netzwerk. um die preise hochzuhalten, verjagt die polizei offensichtlich die lästige konkurrenz. der schrott darf sich weiterhin prostituieren. aber auch egal, betrifft ja eh nur die spaghettis.
Ca. 3 km weiter befindet sich der Strand von Santa Maria, der am schönsten ist und an dem sich die Masse der Touristen aufhält. Dieser Strandabschnitt ist nach wie vor ganz in der Hand von italienischen Touristen; andere Nationalitäten (außer Kubanern und Kubanerinnen natürlich) habe ich dort nur selten angetroffen. Vom Zahlenverhältnis sah es etwa so aus, dass auf 5 gutaussehenden Kubanerinnen 15 italienische Touristen und 5 bis 10 Polizisten kamen. Alle gutaussehenden Kubanerinnen wurden sofort von der Polizei kontrolliert. Für „Sextouristen" ist dieser Ort - es sei denn, sie stehen auf männliche Italiener - sicher nicht mehr die erste Wahl.
In Antwort auf:Guanabo? in guanabo ist nachts der hund verreckt. via blanca dicht, guanabo club leer und playa hermosa nur eintritt mit trauschein. da wo wir uns getrroffen haben, im pico blanco, das ist nicht guanabo, das war in boca ciega. und das ist weit und breit der einzige laden östlich von havanna, von dem es sich herumgesprochen hatte, daß dort überhaupt noch jemand hingeht.
Für den Abend bieten in Guanabo einige Diskotheken Abwechslung. Einige verlangen Eintritt, andere nicht. Die Preise sind jedoch in jedem Fall sehr gemäßigt. Das Publikum besteht aus Einheimischen und Touristen
ist schon ganz schön triste. aber das mußte mal gesagt werden.
e-l-a
Cuba59
(
gelöscht
)
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also in antwort auf: "ist ja ganz schön triste"...
muss ich sagen, dass seit mindestens 1998/99 das "lustige" leben mit jede menge strassenparties in havanna centro/alt havanna sowieso vorbei ist. wer sich noch daran erinnern kann, weiss wovon ich spreche. jede menge chicas (nicht unbedingt nur professionelle) schlichen da rum und sorgten auch mit vielen cubanos für entsprechendes ambiente. damals war es sozusagen den cubanos noch nicht verboten an dollarbars mit touris zu stehen. heute wird schon jede chica mit einer kinoreifen polzei-aufführung von dort entfernt, so dass sich ja überhaupt keiner mehr traut dahin zu gehen.
auch spielte damals noch eine rolle, dass die bars sozusagen einzigster treffpunkt für cubanos war um an infos vom ausland zu kommen, kontakte ebenso auch.
was waren das noch für schöne zeiten, wo wirklich jede bar gerammelt voll war und die mädels auf der strasse tanzten. heute fühle ich mich ja schon in deutsche kleinstädte selbst am samstag zurück versetzt wenn ich egal ob unter der woche oder am samstag durch die obispo gehe.
die cubaner haben sich vollkommen zurück gezogen und machen einen auf familie, oder feiern ihre samtags party im freundeskreis.
ja, es war mal so schön....
aber - die normalität kommt auch in cuba. und eines tages sind die chicos, chicas auch nicht mehr so wild darauf infos aus dem ausland zu bekommen.(fulas schon...)
in diesem sinne...
vamos a cuba
wer fliegt evtl. auch noch am montag FRA-HAV (condor)
die flüge werden auch immer langweiliger.....
_____www.havananet.com______
Cuba Infos *** Cuba Reisen
*** Cuba Fotos ***
muss ich sagen, dass seit mindestens 1998/99 das "lustige" leben mit jede menge strassenparties in havanna centro/alt havanna sowieso vorbei ist. wer sich noch daran erinnern kann, weiss wovon ich spreche. jede menge chicas (nicht unbedingt nur professionelle) schlichen da rum und sorgten auch mit vielen cubanos für entsprechendes ambiente. damals war es sozusagen den cubanos noch nicht verboten an dollarbars mit touris zu stehen. heute wird schon jede chica mit einer kinoreifen polzei-aufführung von dort entfernt, so dass sich ja überhaupt keiner mehr traut dahin zu gehen.
auch spielte damals noch eine rolle, dass die bars sozusagen einzigster treffpunkt für cubanos war um an infos vom ausland zu kommen, kontakte ebenso auch.
was waren das noch für schöne zeiten, wo wirklich jede bar gerammelt voll war und die mädels auf der strasse tanzten. heute fühle ich mich ja schon in deutsche kleinstädte selbst am samstag zurück versetzt wenn ich egal ob unter der woche oder am samstag durch die obispo gehe.
die cubaner haben sich vollkommen zurück gezogen und machen einen auf familie, oder feiern ihre samtags party im freundeskreis.
ja, es war mal so schön....
aber - die normalität kommt auch in cuba. und eines tages sind die chicos, chicas auch nicht mehr so wild darauf infos aus dem ausland zu bekommen.(fulas schon...)
in diesem sinne...
vamos a cuba
wer fliegt evtl. auch noch am montag FRA-HAV (condor)
die flüge werden auch immer langweiliger.....
_____www.havananet.com______
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*** Cuba Fotos ***
errue
(
gelöscht
)
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In Antwort auf:
heute fühle ich mich ja schon in deutsche kleinstädte selbst am samstag zurück versetzt wenn ich egal ob unter der woche oder am samstag durch die obispo gehe.
Stimmt total! Im Grunde werden da doch z.Zt. um spätestens 03.00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt und selbst bis die meisten Läden zumachen, ist nicht gerade der Bär los. Das war wirklich mal völlig anders. Steht man heute nachts um 03.00 Uhr auf dem Prado, ist man mit den Polizisten alleine.
Nur am Wochenende ist ein wenig mehr los. Deswegen sollte man den Flug auch so legen, dass man die maximale Anzahl an WE drin hat.
Noch 9 Tage!
errue
__________________________________________________
http://people.freenet.de/casa-rogelio/
20.09.2002 09:05
#5 RE:Havanna und Guanabo Anfang September 02
20.09.2002 09:33
#7 RE:Havanna und Guanabo Anfang September 02
(
Gast
)
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@ e-l-a
--------------------------------------------------------------------------------
da wo wir uns getrroffen haben, im pico blanco, das ist nicht guanabo, das war in boca ciega. und das ist weit und breit der einzige laden östlich von havanna, von dem es sich herumgesprochen hatte, daß dort überhaupt noch jemand hingeht.
-----------------------------------------------------
Sorry, ich dachte, das sei noch in Guanabo. Von Guanabo liegt der Laden jedenfalls in ca. 1-2 km Fußmarsch. Eine weitere Disko, die wir besucht hatten, heißt "Dorado" oder so ähnlich und liegt in ca. 2 km Entfernung von dem Pico blanco. Kostet 2 Dollar Eintritt und ist nicht schlecht. Open Air und mit Swimming pool. Die Atmosphäre ist aber nach meinem Geschmack nicht so gut, ansonsten gab's von meiner Seite nichts auszusetzen.
-------------------------------------------------------------------------------
das wiederum bestärkt deine these mit dem netzwerk. um die preise hochzuhalten, verjagt die polizei offensichtlich die lästige konkurrenz. der schrott darf sich weiterhin prostituieren.
------------------------------------------------------------------------
Die Aussage über das Netzwerk bezog sich auf Habana Vieja. Kann aber gut sein, dass am Strand von Santa Maria ähnliche Strukturen existieren, nur da ist mir das nicht so aufgefallen.
Ich habe mich aber, sowohl in Havanna als auch in Santa Maria, häufig gefragt, wieso die Polizei eigentlich immer nur gegen die Frauen vorzugehen scheint und die Hintermänner in Ruhe lässt. Täuscht mich der Eindruck, dass die Polizei härter gegen die Frauen als gegen deren Zuhälter vorgeht?
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da wo wir uns getrroffen haben, im pico blanco, das ist nicht guanabo, das war in boca ciega. und das ist weit und breit der einzige laden östlich von havanna, von dem es sich herumgesprochen hatte, daß dort überhaupt noch jemand hingeht.
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Sorry, ich dachte, das sei noch in Guanabo. Von Guanabo liegt der Laden jedenfalls in ca. 1-2 km Fußmarsch. Eine weitere Disko, die wir besucht hatten, heißt "Dorado" oder so ähnlich und liegt in ca. 2 km Entfernung von dem Pico blanco. Kostet 2 Dollar Eintritt und ist nicht schlecht. Open Air und mit Swimming pool. Die Atmosphäre ist aber nach meinem Geschmack nicht so gut, ansonsten gab's von meiner Seite nichts auszusetzen.
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das wiederum bestärkt deine these mit dem netzwerk. um die preise hochzuhalten, verjagt die polizei offensichtlich die lästige konkurrenz. der schrott darf sich weiterhin prostituieren.
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Die Aussage über das Netzwerk bezog sich auf Habana Vieja. Kann aber gut sein, dass am Strand von Santa Maria ähnliche Strukturen existieren, nur da ist mir das nicht so aufgefallen.
Ich habe mich aber, sowohl in Havanna als auch in Santa Maria, häufig gefragt, wieso die Polizei eigentlich immer nur gegen die Frauen vorzugehen scheint und die Hintermänner in Ruhe lässt. Täuscht mich der Eindruck, dass die Polizei härter gegen die Frauen als gegen deren Zuhälter vorgeht?
21.09.2002 21:49 (zuletzt bearbeitet: 21.09.2002 22:31)
(
Gast
)
#10 RE:Havanna und Guanabo Anfang September 02
(
Gast
)
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In Antwort auf:
Ich habe mich aber, sowohl in Havanna als auch in Santa Maria, häufig gefragt, wieso die Polizei eigentlich immer nur gegen die Frauen vorzugehen scheint und die Hintermänner in Ruhe lässt. Täuscht mich der Eindruck, dass die Polizei härter gegen die Frauen als gegen deren Zuhälter vorgeht?
@Friedhelm
ganz einfach die Antwort: die Polizei kann schlecht gegen sich selber vorgehen. Völlig unglaubwürdig, dass so ein lukratives Geschäft ohne Mitwirkung der staatlichen Organe durchgeführt wird.
Ausserdem: Glaubst Du im Ernst, dass ein Polizist in Kuba von seinen paar Kröten Sold leben kann??? Das ist reine Notwehr!! (wir Du mit Deiner Steuererklärung)
22.09.2002 11:55 (zuletzt bearbeitet: 22.09.2002 11:56)
#11 RE:Havanna und Guanabo Anfang September 02
@ Friedhelm
e-l-a
In Antwort auf:das "el dorado" ist auch in boca ciega, nur paar hundert meter weiter den berg rauf richtung via blanca. da ist aber nicht grade der bär los. mehr so wie in einer hotelanlage. kenne den laden.
Eine weitere Disko, die wir besucht hatten, heißt "Dorado" oder so ähnlich und liegt in ca. 2 km Entfernung von dem Pico blanco.
In Antwort auf:von wem läßt sich denn leichter und mehr kohle abfassen? und mit wem machts mehr spaß, ein paar stunden "einzelverhör" auf der wache?
Täuscht mich der Eindruck, dass die Polizei härter gegen die Frauen als gegen deren Zuhälter vorgeht?
e-l-a
22.09.2002 17:18
#12 RE:Havanna und Guanabo Anfang September 02
Watt, das Via Blanca ist dicht? Seit wann denn? Im März war da noch ganz gut was los
Aber so ist es eben dort: Was heute noch galt, kann morgen schon falsch sein, was heute noch da ist, gibt´s morgen nimmermehr ... Aber vielleicht was Neues an anderer Stelle, man muss sich eben nur auf die Suche machen
Aber so ist es eben dort: Was heute noch galt, kann morgen schon falsch sein, was heute noch da ist, gibt´s morgen nimmermehr ... Aber vielleicht was Neues an anderer Stelle, man muss sich eben nur auf die Suche machen
22.09.2002 22:18
#13 RE:Havanna und Guanabo Anfang September 02
In Antwort auf:um das finstere dreckloch ist es wahrhaft nicht schade. war da auch im frühling während meines langzeitaufenthaltes mal drin. an der tür zuerst und dann drinnen wollten die ganoven mich auch noch bescheißen (das übliche: eintritt, bierpreis). ansonsten nur finsteres profipack mit entsprechendem anhang. alles klebrig-schmierig.
Watt, das Via Blanca ist dicht?
bei solchen seuchenbaracken wie das "via blanca" liegt eh der genuss im verzicht.
e-l-a
(
Gast
)
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@ e-l-a
----------------------------------------------------------
auch da liegt es schon im argen. 1 libra tomaten = 20 peso, 1 knoblauch 5 peso, das sind deutsche preise! (agromercado 19 y b)
-----------------------------------------------------------
Hm, eigenartig. Jetzt wo du es schreibst, fällt mir auf, dass ich mich nicht erinnern kann, in Kuba jemals Tomaten gesehen oder gegessen zu haben. Geschweige denn Knoblauch. Kann natürlich Zufall sein, aber wenn der Preis so hoch ist, hat das vielleicht auch andere Gründe.
Muss das Zeug importiert werden oder ist die Produktion in Kuba mangels Nachfrage so gering? Essen mit viel Gewürzen mögen die Kubaner ja nicht.
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auch da liegt es schon im argen. 1 libra tomaten = 20 peso, 1 knoblauch 5 peso, das sind deutsche preise! (agromercado 19 y b)
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Hm, eigenartig. Jetzt wo du es schreibst, fällt mir auf, dass ich mich nicht erinnern kann, in Kuba jemals Tomaten gesehen oder gegessen zu haben. Geschweige denn Knoblauch. Kann natürlich Zufall sein, aber wenn der Preis so hoch ist, hat das vielleicht auch andere Gründe.
Muss das Zeug importiert werden oder ist die Produktion in Kuba mangels Nachfrage so gering? Essen mit viel Gewürzen mögen die Kubaner ja nicht.
23.09.2002 19:29
#15 RE:Havanna und Guanabo Anfang September 02
@ friedhelm
tomaten gibt es schon immer und reichlich auf jedem agromercado aus eigener ernte. meist sehen die dinger grün aus. (vielleicht hast du sie deshalb übersehen)
aber es gibt sie auch in rot, meist mit braunen flecken, aber dafür wohlschmeckend, ganz und gar nicht so wie die holländischen EU-norm-wassertomaten.
aber diesmal ist der preis extrem. 1 kg. wären dann 45 peso, also fast 2 euro.
knoblauch wird fast jeden tag gebraucht für frijoles, pollo usw., in den straßen rennen fliegende händler rum und verkaufen eigene ernte, auch bei uns im dorf. "ajo-ajo-ajooooo"
nur war der preis pro knolle zwischen 0,5 und 2 peso. seit einem jahr steigt der unaufhörlich.
beim aldi hier bekommst du ein 3-er pack knollen für 59 cent oder so. da sind 15 peso schon teurer.
kann sein, daß neuerdings auch alles importiert wird.
e-l-a
tomaten gibt es schon immer und reichlich auf jedem agromercado aus eigener ernte. meist sehen die dinger grün aus. (vielleicht hast du sie deshalb übersehen)
aber es gibt sie auch in rot, meist mit braunen flecken, aber dafür wohlschmeckend, ganz und gar nicht so wie die holländischen EU-norm-wassertomaten.
aber diesmal ist der preis extrem. 1 kg. wären dann 45 peso, also fast 2 euro.
knoblauch wird fast jeden tag gebraucht für frijoles, pollo usw., in den straßen rennen fliegende händler rum und verkaufen eigene ernte, auch bei uns im dorf. "ajo-ajo-ajooooo"
nur war der preis pro knolle zwischen 0,5 und 2 peso. seit einem jahr steigt der unaufhörlich.
beim aldi hier bekommst du ein 3-er pack knollen für 59 cent oder so. da sind 15 peso schon teurer.
kann sein, daß neuerdings auch alles importiert wird.
e-l-a
(
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Agromercado in Habana
Jeden letzten Sonntag im Monat kommen die Bauern von weit her und bringen Agroprodukte.
Ich kenne auf der Strasse Zanja - hinten dem Capitolio. Der grösste Markt ist am Plaza de Revolucion.
Im Juni.
Ein Zopf von Knoblauch ca 50 Stück 20 - 30 Pesos
Kol 5 pesos
Tomaten, man kauft die Kleinen weil die wesentlich billiger sind 3 - 5 pesos
Ja die schönen Grossen auf Calle 19 sind 15 oder 20 Pesos
Auf diesen Märkten sind die Preise etwa die Hälfte, wie in den mormalen Agromercados.
Gruss
jose
Jeden letzten Sonntag im Monat kommen die Bauern von weit her und bringen Agroprodukte.
Ich kenne auf der Strasse Zanja - hinten dem Capitolio. Der grösste Markt ist am Plaza de Revolucion.
Im Juni.
Ein Zopf von Knoblauch ca 50 Stück 20 - 30 Pesos
Kol 5 pesos
Tomaten, man kauft die Kleinen weil die wesentlich billiger sind 3 - 5 pesos
Ja die schönen Grossen auf Calle 19 sind 15 oder 20 Pesos
Auf diesen Märkten sind die Preise etwa die Hälfte, wie in den mormalen Agromercados.
Gruss
jose
23.09.2002 20:38 (zuletzt bearbeitet: 23.09.2002 20:50)
#17 RE:Havanna und Guanabo Anfang September 02
@friedhelm
immer diese Habaneros! Komm mal zu uns in den Oriente, meine Schwiegermutter verkauft zentnerweise "Ajo". Tomaten sind in den Sommermonaten und besonders diesen Sommer in der Tat Mangelware, aber ich kann Dich beruhigen: auch sie gehören zu den wenigen Sachen, die in Kuba nicht eingeführt werden.
Allerdings haben die Preise deutlich zugelegt:
im August lagen sie in PuertoPadre bei 3Peso/(große)Knolle Ajo (vorher 1-1,50) und 15-16Peso/lb Tomaten (vorher 8), wenn`s mal welche gab...
Dennoch können sich die Kubaner dort ein Essen ohne reichlich Knoblauch nicht vorstellen, eher sparen sie am Fleisch(20-25peso/lb, vorher 14-16) und am Kaffee (25peso/lb, vorher 14), da beides sich noch stärker verteuert hat. Kaffee und Tomaten dürften aber bald im Preis fallen, da die neue Ernte naht (oder was davon übrig ist).
Venceremos!
el machinista
In Antwort auf:
Jetzt wo du es schreibst, fällt mir auf, dass ich mich nicht erinnern kann, in Kuba jemals Tomaten gesehen oder gegessen zu haben. Geschweige denn Knoblauch.
immer diese Habaneros! Komm mal zu uns in den Oriente, meine Schwiegermutter verkauft zentnerweise "Ajo". Tomaten sind in den Sommermonaten und besonders diesen Sommer in der Tat Mangelware, aber ich kann Dich beruhigen: auch sie gehören zu den wenigen Sachen, die in Kuba nicht eingeführt werden.
Allerdings haben die Preise deutlich zugelegt:
im August lagen sie in PuertoPadre bei 3Peso/(große)Knolle Ajo (vorher 1-1,50) und 15-16Peso/lb Tomaten (vorher 8), wenn`s mal welche gab...
Dennoch können sich die Kubaner dort ein Essen ohne reichlich Knoblauch nicht vorstellen, eher sparen sie am Fleisch(20-25peso/lb, vorher 14-16) und am Kaffee (25peso/lb, vorher 14), da beides sich noch stärker verteuert hat. Kaffee und Tomaten dürften aber bald im Preis fallen, da die neue Ernte naht (oder was davon übrig ist).
Venceremos!
el machinista
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Apropos Knoblauch, hat vorletzte Woche noch 1 Peso die Knolle in Giron gekostet. Das muß ein Knoblauchfan wie ich natürlich ausnutzen! Hab meiner Kleinen fast den ganzen Vorrat weggefressen - eine Knolle (roh!!) über den Tag verteilt war Standard. Das konnte die garnicht fassen, erst recht nicht, als ich ihr einredete, daß dies in Deutschland ganz normal sei *ggg*! Sie meinte dann auch noch, daß sie sich noch stark überlegen müsse, ob sie dann überhaupt einmal nach Deutschland kommen wolle, denn da müsse es ja deshalb fürchterlich stinken *lol*
Achja, im Februar brachte meine Kleine mal ganz stolz ein einziges mickriges Radieschen mit und ich mußte se dann ganz alleine verspeisen - hätte mich fast daran überfressen
Achja, im Februar brachte meine Kleine mal ganz stolz ein einziges mickriges Radieschen mit und ich mußte se dann ganz alleine verspeisen - hätte mich fast daran überfressen
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