Die Info gibt's bisher nur auf Spanisch, ist aber vermutlich auch für einen weiteren Kreis interessant - wahrscheinlich hat der eine oder andere Leser auch schon mal im "Hurón Azul" gegessen.

Auf CubaNuestra war es schon vor zwei Wochen zu lesen, heute hat Yoani Sánchez einen Kommentar und eine vermutlich authentische Präsentation mit Dutzenden Beweisfotos der Ermittlungsbehörden nachgeliefert. Kurz zusammengefasst: Die Polizeiabteilung für Wirtschaftskriminalität hat im vergangenen Dezember und Januar den Besitzer des bei Künstlern wie Touristen beliebten Nobel-Paladars "Hurón Azul" (Calle Humboldt/Vedado) ins Visier genommen, und hat nach eigenen Angaben jede Menge illegal erworbener Güter ermittelt und beschlagnahmt: "7 Wohnungen, 1 Auto, 1 Motorrad, 22.000 CUC, 29.000 $MN, 22 Kühltruhen und -schränke, 7 Tresore..." und so weiter und so fort.

Beeindruckend, welchen unternehmerischen Erfolg der vor allem in kubanischen Künstlerkreisen aber auch international bestens verbundene Juan Carlos Fernández García mit seinem 1995 gegründeten Paladar (und den sich anschließenden Investitionen) offenbar gehabt hat. Wenig überraschend, wenn er sich dabei nicht an alle gültigen kubanischen Gesetze gehalten hat. Dass dieser Fall gerade jetzt auffliegt, wo sich Raúl als großer Kämpfer gegen Gesetzlosigkeit und Korruption hervortun will, mag Zufall sein, passt aber zumindest ins Bild. Von den Dimensionen wohl ein eher prominenter Fall, aber eben auch deutliche Warnung und frustrierender Rückschlag für das hier und da in engen Grenzen immer noch existierende private Unternehmertum in Kuba... und für die gehobene Küche in Havanna!