Skaten in Kuba für einen guten Zweck

Zweimal jährlich reist das Ehepaar Gabi Schibler und Alexis Nodarse Ramirez nach Kuba. Immer dabei sind eine Gruppe unternehmungslustiger Skater sowie mit Materialspenden prall gefüllte Koffer.

jba. Kennengelernt haben sich die Schweizerin Gabi Schibler und der Kubaner Alexis Nodarse Ramirez während Sportferien der Schweizerin auf der tropischen Zuckerrohrinsel. Der sympathische und mittlerweile perfekt deutsch sprechende Kubaner, eigentlich ein ausgebildeter Englisch-Sprachlehrer, arbeitete zu dieser Zeit als Reiseleiter. Nun lebt das seit 2003 verheiratete Paar in Ipsach und organisiert zweimal jährlich geführte Skaterreisen nach Kuba aber auch an den Bodensee usw.

Eine exotische Sportart

In Kuba ist Inlineskaten eine beliebte aber etwas exotische Sportart. Dennoch verfügt Kuba über eine eigene Inline-Skater- Nationalmannschaft sowie über Rollerbahnen. Für kubanische Sportfans ist es im durch Handelsembargos isolierten Kuba schwierig, an Skater-Material zu gelangen. Was im Gebrauch ist, wurde geschenkt oder gespendet und ist laut Gabi Schibler teilweise schon ziemlich abgenutzt oder veraltet. Damit Kubas Kids und Jugendliche trotz vorhan-denen Skaterbahnen und der Freude am rollenden Sport nicht aus Materialgründen daran gehindert werden, ist das Paar aktiv geworden.
Regelmässig haben sie in der Schweiz intaktes Material gesammelt, um dies in Kuba als Spende zu übergeben. «Wir sammeln einfach alles, von Kleidern, Rollern bis zu den dazugehörigen Schuhen», so Gabi Schibler. Bei jeder Übergabe werden Fotos gemacht, damit die Spender sehen können, wie ihr Material Kindern und Jugendlichen Freude bereitet.

Skaten verbindet

Das Werbebudget des Paares für die Reiseangebote sind bescheiden und erfolgen haupt-sächlich durch Flyers oder Mund-zu-Mund Propaganda. An den geführten Touren in Kuba nehmen nicht nur durchtrainierte Speedskater, sondern auch gemächlichere Genuss-Skater teil. Wer nicht fünfzig Kilometer pro Tag skaten mag oder kann, der könne vor Ort ein Schweizer Fahrrad mieten, meint Nodarse Ramirez. «Wir haben Teilnehmer dabei gehabt, die Anfang zwanzig waren, aber auch solche, welche pensioniert waren», erzählt er. Wichtiger als das biologische Alter sei sowieso die flexible Einstellung der Reiseteilnehmer, sind sich die beiden einig. Das Skaten verbinde so oder so quer durch die verschiedenen Altersgruppen, sozialen Schichten und Berufe hindurch. Flexibel sind aber auch die Kubaner. Bei der letzten Reise habe es am ersten Tag geregnet. Unmöglich also, wie geplant zusammen mit dem kubanischen Nationalteam auf der Skaterbahn in Havanna zu trainieren.
«Da wir noch Material mit uns hatten, welches wir ihnen übergeben wollten, gingen wir dennoch», so Schibler. Drei Vertreter des Verbandes hätten der Reisegruppe geduldig Fragen beantwortet. Was die Nationalmannschaft bei solchem Wetter denn mache, wollte die Gruppe wissen, und wurde prompt einge- laden, beim Krafttraining im Sportzentrum zuzusehen. «Dort waren nebst Rollkunstläufern auch die Nationalmannschaft im Fechten, Judo usw. Zum Glück habe es geregnet, meinte unsere Gruppe später», so Schibler. Normalerweise sei so etwas ja nicht möglich, schränkt Nodarse Ramirez ein. «Aber jedes Mal wird es einfacher. Man sieht, dass wir regelmässig kommen und Material übergeben. So wächst das Vertrauen und macht vieles möglich», so Schibler weiter.

Skaten auf der Autobahn

In Kuba fehlt es an vielem, ...
http://www.bielertagblatt.ch/article.cfm...bta&job=7921310

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