Maradona: Der einstige Fussballstar versprach Fidel ...

03.11.2005 15:08 (zuletzt bearbeitet: 03.11.2005 15:47)
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#1 Maradona: Der einstige Fussballstar versprach Fidel ...
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Maradona nennt Bush einen Mörder

Diego Maradona will eine Demonstration gegen den US-Präsidenten George W. Bush anführen. Der einstige Fußball-Weltstar versprach Kubas Staatschef Fidel Castro, in der kommenden Woche in Argentinien in der ersten Reihe an einem Protestmarsch teilzunehmen.

Havanna - "Ich denke, Bush ist ein Mörder. Ich werde den Protestzug gegen ihn anführen", erklärte Maradona, der am Sonntag seinen 45. Geburtstag feiert, im kubanischen Fernsehen bei einem gemeinsamen Auftritt mit Castro.

Bush wird zum Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs aller amerikanischen Länder - Kuba hat als einzige Nation abgesagt - am 4. und 5. November in Mar del Plata in Argentinien erwartet. Zugleich huldigte Maradona Castro, mit dem der Weltmeister von 1986 ein Interview für seine Talkshow "La Noche del 10" (Die Nacht der Zehn) aufnahm. "Für mich ist er ein Gott", sagte der ehemalige Dribbelkünstler über den Mann, der ihm half, vom Drogenkonsum loszukommen.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,382111,00.html

hpblue - zurich - switzerland


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05.11.2005 23:51 (zuletzt bearbeitet: 05.11.2005 23:51)
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#2 RE: Maradona: Der einstige Fussballstar versprach Fidel ...
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Rey/Reina del Foro
In Antwort auf:
"Die Hand Gottes" richtet sich
gegen den US-Präsidenten

Als Fußballspieler war Diego Armando Maradona das Idol einer ganzen Generation. Nach Drogenabstürzen und anderen Skandalen hat der 45-jährige Argentinier nun eine Mission: "Wir müssen Bush loswerden", rief Maradona den rund 40.000 Menschen in einem Stadion im argentinischen Badeort Mar del Plata zu, die sich dort am Freitag versammelt hatten, um am Rande des Amerika-Gipfels gegen die USA und ihren Präsidenten George W. Bush zu protestieren. Maradona, ein Bewunderer des kubanischen Staatschefs Fidel Castro, trug T-Shirts mit dem Konterfei Bushs und der Aufschrift "Mörder" oder dem Slogan "Stoppt Bush".

Ein Sonderzug hatte Maradona mit anderen prominenten Demonstranten in die Stadt rund 400 Kilometer westlich von Buenos Aires gebracht. "Ich bin stolz, ein Argentinier zu sein, der in diesem Zug reisen kann, um gegen den menschlichen Müll zu protestieren, der Bush ist", wetterte Maradona. "Er hat uns viel geschadet, aber wenn wir unsere Anstrengungen bündeln, können wir zeigen, dass wir Nein sagen können."

Es ist das erste Mal, dass sich der aus einem Elendsviertel von Buenos Aires stammende Maradona in diesem Maße politisch engagiert. In früheren Jahren gab es im Leben des Mannes, der vielen als der beste Fußballspieler aller Zeiten gilt, nur den Sport und den Ruhm. 1986 führte er Argentinien in Mexiko zum Weltmeistertitel, allein bei diesem Turnier schoss er im Spiel gegen England zwei Tore, für die er weltweit immer noch berühmt und berüchtigt ist. Jenes, bei dem bei einem atemberaubenden Sololauf fast über den ganzen Platz die gesamte englische Mannschaft überspielte. Und dann jenes weniger rühmliche, bei dem er den Ball mit der Hand über den englischen Torhüter bugsierte. Nicht er sei es gewesen, "die Hand Gottes" habe dabei mitgeholfen, sagte er hinterher.

Vielen galt dieser Ausspruch als Symbol dafür, dass der von den Fans wie ein Heiliger verehrte Maradona den Kontakt zur Realität zu verlieren begann. In den 90er Jahren dann geriet das fünfte von acht Kindern einer Arbeiterfamilie völlig aus dem Gleichgewicht. Drogenexzesse und Doping-Affären führten schließlich zum Totalabsturz. Mehrere Entziehungskuren, unter anderem in Kuba, scheiterten. Der einst brillante Ballkünstler legte enorm Gewicht zu. Vor zwei Jahren schien Maradona am Ende. Doch dann half ihm eine Magenverkleinerung, 47 Kilogramm zu verlieren - es ging wieder bergauf.

Im August startete seine eigene TV-Show im argentinischen Fernsehen, wo Maradona unter anderem Castro interviewte. Die Show heißt "La Noche del 10" ('Die Nacht der 10') - nach der Nummer zehn, die Maradona in der argentinischen Nationalmannschaft trug und die seit 2001 zum Gedenken an Maradona nicht mehr vergeben wird. Möglicherweise wird er zum Trainerstab der argentinischen Nationalmannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006 gehören. Auch bei seinem politischen Engagement will Maradona nur in der vordersten Reihe stehen: "Wenn es lediglich um dekorative Zwecke gehen sollte, bleibe ich lieber zuhause."

http://linkszeitung.de/content/view/3760/45/


Ich hatte ja noch nie viel für Bush übrig, aber für Fussball auch nicht...

Moskito


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06.11.2005 13:15
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#3 RE: Maradona: Der einstige Fussballstar versprach Fidel ...
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Top - Forenliebhaber/in

hätte der mann in cuba gekokst oder würde er auch nur in einem haus in havanna leben indem menschen leben die im verdacht stehen zu koksen würde er für mindestens 10 jahre eingesperrt werden da hilft dann auch kein gemecker gegen bush

vamos bien


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07.11.2005 22:38
#4 RE: Maradona: Der einstige Fussballstar versprach Fidel ...
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
hätte der mann in cuba gekokst oder würde er auch nur in einem haus in havanna leben indem menschen leben die im verdacht stehen zu koksen würde er für mindestens 10 jahre eingesperrt werden da hilft dann auch kein gemecker gegen bush

Da vertust du dich aber gewaltig! Der Mann genießt auf Kuba absolute Narrenfreiheit, und soll genau dort das machen, was er woanders auch tut. Widerum ein sehr beschämendes Detail kubanischer Öffentlichkeitsarbeit, diesen begnadeten Fußballer (war zu seiner neapolitanischen Zeit ein großer Fan von ihm) aber völlig aus der Bahn geratenen Menschen als Aushängeschild zu präsentieren!


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15.11.2005 08:24
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#5 RE: Maradona: Der einstige Fussballstar versprach Fidel ...
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( Gast )

Diego Maradona
Die offene Hand Gottes
Von Josef Oehrlein, Buenos Aires

14. November 2005 Die Argentinier sehen ihm alles nach. Das weiß Diego Maradona, und deshalb hat er seine Landsleute auch erst einmal wieder hingehalten. Geht er in den technischen Stab der Nationalmannschaft, oder geht er nicht? Als fast sicher war, daß er als eine Art Teammanager die weiß-himmelblaue Elf und ihren Trainer Jose Pekerman zu den Weltmeisterschaftsspielen in Deutschland begleiten würde, sagte er "nein". Das Kalkül für ihn war einfach: Gewinnen kann er mit einem solchen eher repräsentativen Posten nicht viel, er kann eigentlich nur verlieren. Vor allem, wenn die Nationalmannschaft verliert.

Mit kurzfristigen Absagen muß bei Maradona jeder rechnen - sogar gute Kollegen wie Julio Cesar. Nicht nur ihm hat er für dessen Abschiedsspiel am Sonntag abend in Dortmund einen Korb gegeben, sondern nebenbei auch noch Fernseh-Talkmaster Reinhold Beckmann für diesen Montag draufgesetzt. Rund 20 Minuten ehe der Weltmeister von 1986 in Buenos Aires einchecken sollte, habe er per E-Mail eine Fernsehgage von umgerechnet rund 170.000 Euro verlangt. Nun ist auch noch der Veranstalter in Dortmund auf 28.000 Euro Flugkosten für Maradona und zehn Begleiter sitzengeblieben.

Schwerer Zusammenbruch vor einem Jahr

Die Diva des Weltfußballs ist gerade wieder einmal so weit oben, daß der nächste Absturz jederzeit drohen könnte. So emotional er meist reagiert, so kühl sieht er dieser Gefahr ins Auge. Nur ja keinen falschen Schritt tun, ist jetzt seine Devise. Die Hülle eines monsterhaften Fettkloßes hat er scheinbar mühelos, letztlich aber doch nicht ohne gesundheitliches Risiko, mit der Roßkur einer operativen Magenverkleinerung abgestreift. Und seit seinem letzten schweren Zusammenbruch im vergangenen Jahr hat er angeblich kein Kokain mehr angerührt.

Wie ein junger Prinz trat der neue Maradona ins Scheinwerferlicht. Sein Arbeitsplatz ist nicht mehr das Fußballfeld, sondern das Fernsehstudio des Senders "Canal 13" in Buenos Aires. Im Schnellkurs eignete er sich die wichtigsten Berufsregeln eines Entertainers an. Die erste Staffel von 13 Sendungen einer eigenen Fernsehshow hat er soeben mit Anstand abgeschlossen, und es gilt als ausgemacht, daß im nächsten Jahr eine zweite folgen wird. Das Programm "Die Nacht der Zehn" (La Noche del Diez), eine Anspielung auf seine Trikot-Stammnummer auf dem Fußballfeld, geriet erstaunlich abwechslungsreich und drehte sich doch immer nur um ein Thema: Diego Maradona.

„Wiedergeboren” und selbstverliebt

Alle Gesprächspartner - der letzte illustre Gast war Mike Tyson - dürfen in der Sendung über alles und über sich selbst sprechen; aber irgendwann müssen sie auch sagen, wie nett Diego ist und wie toll, daß er das Programm macht, und welch gute Figur er jetzt abgibt und wie schön es ist, daß es ihm so gut geht. Das Spiel ging so weit, daß sich der Showmaster sogar einmal selbst interviewen durfte. Ein kameratechnischer Trick machte es möglich. "Ich kann selbst nicht glauben, was ich alles erreicht habe", sagte Maradona am Ende der ersten Sendefolge. "Das ist nicht zum Leben zurückkehren, sondern das ist wiedergeboren werden."

Doch ohne Fußball geht es nicht. Wenn Maradona im Studio leicht tänzelnd auf und ab geht, ist es immer so, als habe er einen Ball zwischen den Füßen. Mit seinem Erzrivalen Pele hat er sich auf theatralische Weise vor laufender Kamera versöhnt. Und wie von selbst kommt in der Sendung immer einmal wieder die Rede auf die Hand Gottes und ihr Wirken und Walten auf dem Fußballfeld dank Maradonas Hand.

Neues Betätigungsfeld: die Politik

Maradona hat jetzt aber vor allem ein gutes Händchen für die kaufmännische Seite seiner Wiederauferstehung. Er vertraute die Vermarktung seiner Person und die Produktion der Fernsehshow seiner von ihm geschiedenen, äußerst geschäftstüchtigen Ehefrau Claudia Villafane an. Sie hatte trotz Trennung von Tisch und Bett zusammen mit den beiden Töchtern, die Maradona abgöttisch liebt, auch am tatkräftigsten zu seiner Genesung beigetragen. Vor allem dadurch, daß sie die alte Entourage um Maradonas früheren Manager Guillermo Coppola vor die Tür setzte. Coppola, der Maradona mit Rauschgift und Frauen versorgt haben soll, habe angeblich fast eine Million Dollar aus dem Vermögen der Familie durchgebracht, behauptet Claudia Villafane.

Inzwischen hat Maradona ein ganz neues Betätigungsfeld entdeckt: die Politik. Das kam wahrscheinlich eher zufällig, als er in Kuba auf Drogenentzug war. Da ist er endgültig in den Sog Fidel Castros, des Altvaters der Revolution, geraten, der sich persönlich um das Wohlergehen des schwerkranken Fußballers sorgte. Vergessen ist seitdem, daß Maradona noch vor ein paar Jahren mit dem früheren argentinischen Präsidenten Carlos Menem kungelte und 1995 für dessen Wiederwahl warb. Menem betrieb eine liberale Politik und pflegte mit den Vereinigten Staaten, Castros Erzfeind, geradezu "fleischliche Beziehungen", wie es der damalige Außenminister Di Tella einmal treffend beschrieb.

Chavez benutzte Maradona als Galionsfigur

Jetzt mimt Maradona den Revolutionär. Castro und sein eifrigster Famulus, der venezolanische Präsident Hugo Chavez, wissen sich geschickt der Popularität des Fußballers zu bedienen. Castro gab Maradona ein mehrstündiges Interview. Von der wechselseitigen Anhimmelei der beiden wurden in zwei Folgen der Fernsehshow zwei Häppchen von jeweils wenigen Minuten gezeigt.

Chavez benutzte kürzlich Maradona als Galionsfigur bei seinem Auftritt auf einer gegen die Vereinigten Staaten und Präsident Bush gerichteten Protestveranstaltung während des Amerika-Gipfels in der argentinischen Stadt Mar del Plata. Maradona betete die antiamerikanischen Parolen nach und ließ sich dazu hinreißen, Bush als "menschlichen Dreck" zu bezeichnen. Niemand hat dagegen protestiert. Maradona kann sich derlei Entgleisungen leisten. Eine unsichtbare Narrenkappe schützt ihn. Früher, als er im Kokaindelirium Interviews gab, hat er schließlich noch schlimmere Sachen gesagt.

Sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen

Warum sehen die Argentinier Maradona alles nach? Warum laufen sie ihm immer noch hinterher, obwohl seine Fußballerkarriere schon seit langer Zeit beendet ist? Warum gehört seine Sendung zu den beliebtesten im argentinischen Fernsehen, und warum haben an der Live-Übertragung 5.000 Personen teilgenommen?

Maradona verkörpert, anschaulicher als jede andere Figur: Argentinien. Wie er hat das Land immer wieder schwere Krisen und Konflikte durchgemacht und versucht, sich danach wiederaufzurappeln. Die Folgen der jüngsten Katastrophe sind noch nicht überwunden. Der neue Maradona macht seinen Landsleuten vor, wie man sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht, wie man die unangenehmen Seiten der eigenen Vergangenheit ganz einfach abstreift und von vorne beginnt. Mehr kann man von einem Idol nicht verlangen.

Text: F.A.Z., 14.11.2005, Nr. 265 / Seite 27
http://www.faz.net/s/Rub501F42F1AA064C4C...n~Sspezial.html
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