The hangman - Eine Parabel - Was hat das mit Renate zu tun?

19.10.2002 21:03 (zuletzt bearbeitet: 19.10.2002 21:43)
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#1 The hangman - Eine Parabel - Was hat das mit Renate zu tun?
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@ Kubaforum

In Kuba werden unabhängige Bibiliotheken geschlossen, in unserem Lande wurden Bücher verbrannt, weil die Sturmbannführer und Kommandanten der SS die freien Worte unserer Schriftsteller fürchteten. Wie können wir es zulassen, dass im Zeitalter des Internets Meinungsäußerungen von Forumsmitgliedern zensiert werden?

Hier die Parabel des Terrors, "The Hangman" von Maurice Ogden. Vielen Dank an meine geliebte Englischlehrerin Annegret Hundertmark, die mit unendlichem Engagement uns Kindern den Geist der Freiheit lehrte. (mit Übersetzung am Ende)

Für @Renate

Hangman

by Maurice Ogden

1.

Into our town the Hangman came,
Smelling of gold and blood and flame??
Ad he paced our bricks with a diffident air
And built his frame on the courthouse square.
The scaffold stood by the courthouse side,
Only as wide as the door was wide;
A frame as tall, or little more,
Than the capping sill of the courthouse door.
And we wondered, whenever we had the time,
Who the criminal, what the crime,
The Hangman judged with the yellow twist
Of knotted hemp in his busy fist.
And innocent though we were, with dread
We passed those eyes of buckshot lead;
Till one cried: ³Hangman, who is he
For whom you raise the gallows-tree?²
Then a twinkle grew in the buckshot eye,
And he gave us a riddle instead of reply:
³He who serves me best,² said he,
³Shall earn the rope on the gallows-tree.²
And he stepped down, and laid his hand
On a man who came from another land??
And we breathed again, for another¹s grief
At the Hangman¹s hand was our relief.
And the gallows-frame one the courthouse lawn
By tomorrow¹s sun would be struck and gone.
So we gave him way, and no one spoke,
Out of respect for his hangman¹s cloak.

2.
The next day¹s sun looked mildly down
On roof and street in our quiet town
And, stark and black in the morning air,
The gallows-tree on the courthouse square.
And the Hangman stood at his usual stand
With the yellow help in his busy hand;
With his buckshot eye and his jaw like a pike
And his air so knowing and businesslike.
And we cried: ³Hangman, have you not done,
Yesterday, with the alien one?²
And we fell silent, and stood amazed:
³Oh, not for him was the gallows raised...²
He laughed a laugh as he looked at us:
³...Did you think I¹d gone to all this fuss
To hang one man? That¹s a thing I do
To stretch the rope when the rope is new.²
Then one cried ³Murderer!² One cried ³Shame!²
And into our midst the Hangman came
To that man¹s place. ³Do you hold,² said he,
³With him that was meant for the gallows-tree?²
And he laid his hand on that one¹s arm,
And we shrank back in quick alarm,
And we gave him way, and no one spoke
Out of fear of his hangman¹s cloak.
That night we saw with dread surprise
The Hangman¹s scaffold had grown in size.
Fed by the blood beneath the chute
The gallows-tree had taken root;
Now as wide, or a little more,
Than the steps that led to the courthouse door.
As tall as the writing, or nearly as tall,
Halfway up on the courthouse wall.

3.
The third he took?we had all heard tell?
Was a usurer and infidel. And:
³What,² said the Hangman, ³have you to do
With the gallows-bound, and he a Jew?²
And we cried out: ³Is this one he
Who has served you well and faithfully?²
The Hangman smiled: ³It¹s a clever scheme
To try the strength of the gallows-beam.²
The fourth man¹s dark, accusing song
Had scratched out comfort hard and long;
And ³What concern,² he gave us back,
³Have you for the doomed?the doomed and black?²
The fifth. The sixth. And we cried again:
³Hangman, Hangman, is this the man?²
³It¹s a trick,² he said, ³that we hangmen know
For easing the trap when the trap springs slow.²
And so we ceased, and asked no more,
As the Hangman tallied his bloody score;
And sun by sun, and night by night,
The gallows grew to monstrous heights.
The wings of the scaffold opened wide
Til they covered the square from side to side;
And the monster cross-beam, looking down,
Cast its shadow across the town.

4.
Then through the town the Hangman came
And called in the empty streets my name??
And I looked at the gallows soaring tall
And thought: ³There is no one left at all
For hanging, and so he calls to me
To help pull down the gallows-tree.²
And I went out with right good hope
To the Hangman¹s tree and the Hangman¹s rope.
He smiled at me as I came down
To the courthouse square through the silent town,
And supple and stretched in his busy hand
Was the yellow twist of the hempen strand.
And he whistled his tune as he tried the trap
And it sprang down with a ready snap??
And then with a smile of awful command
He laid his hand upon my hand.
³You tricked me, Hangman!² I shouted then,
³That your scaffold was build for other en...
And I no henchman of yours,² I cried,
³You lied to me, Hangman, foully lied!²
Then a twinkle grew in the buckshot eye:
³Lied to you? Tricked you?² he said, ³Not i.
For I answered straight and I told you true:
The scaffold was raised for none but you.
For who has served me more faithfully
Than you with your coward¹s hope?² said he,
³And where are the others that might have stood
Side by your side in the common good?²
³Dead,² I whispered; and amiably
³Murdered,² the Hangman corrected me;
³First the alien, then the Jew...
I did no more than you let me do.²
Beneath the beam that blocked the sky,
Non had stood so alone as I?
And the Hangman strapped me, and no voice there
Cried ³Stay!² for me in the empty square.

***

Der Henker

von Maurice Ogden

1

In unsere Stadt kam der Henker
er roch nach Gold nach Blut und nach Feuer
als er unsere Strassen mit seiner seltsamer Ausstrahlung durchschritt
und seinen Galgen auf dem Marktplatz aufstellte.
Das Schaffott stand neben dem Rathaus
es war nur so breit wie die Tür des Hauses
Der Galgen war so hoch, oder ein wenig höher
als der Rahmen der Rathaustüre.
Wir fragten uns, wann immer wir dazu die Zeit hatten,
wer der Verbrecher und was das Verbrechen sei.
Der Henker richtete mit dem gelben Strick
aus geflochtenem Hanf in seiner eifrigen Faust.
Und obwohl wir unschuldig waren
trafen uns seine Blicke wie ein Zielfernrohr
bis einer schrie: "Henker, wer ist es
für den Du den Galgen aufgestelllt hast?"
Sein Adlerauge zuckte und er gab
uns ein Rätsel anstatt einer Antwort:
"Derjenige, der mir am besten dient
wird sich die Schlaufe des Galgens verdienen", sagte er
Und er kam herunter und legte seine
Hand auf jemanden, der aus einem anderen Land kam.
Und wir atmeten alle auf, auf Kosten des Schmerzes eines anderen,
die Hand des Henkers war unsere Erleichterung.
Und der Galgen auf dem Rasen des Rathauses
würde mit der Morgensonne abgebaut und verschwunden sein.
Wir machten ihm den Weg frei und niemand sprach
aus Respekt vor der Kluft des Henkers.

2

Am nächsten Morgen schaute die Sonne mild
auf die Dächer und Strassen unserer ruhigen Stadt.
- Und nackt und schwarz in der Morgenluft
auf den Galgen auf unserem Marktplatz.
Und der Henker stand auf seinem üblichen Platz
mit dem gelben Strick in seiner eifrigen Hand
Mit seinem Falkenblick und dem Kinn wie ein Spiess
Uns er schien so wissend und bestimmt
Und wie riefen: "Henker, bist du nicht fertig,
seit gestern mit dem Ausländer?"
Und wir verstummten und starrten entsetzt als er erwiderte:
"Oh nein, nicht für ihn wurde der Galgen aufgestellt."
Er lachte höhnisch als er uns anschaute
"Meint ihr ich hätte all die Aufregung nur gemacht,
um EINEN Mann zu hängen? Das mache ich
um den Strick zu dehnen, wenn er neu ist."
Dann schrie einer "Mörder", ein anderer "Schande"
Und der Henker kam in unsere Mitte zu
diesem Mann. "Hast Du nicht zu dem gehalten,
für den der Galgen bestimmt war?"
Und er legte seine Hand auf den Arm des anderen
und wir schreckten zurück in panischer Angst
und wir machten ihm den Weg frei und keiner sprach
aus Furcht vor der Kluft des Henkers.
Und in der Nacht sahen wir mit blankem Entsetzen,
dass der Schaffott des Henkers angewachsen war.
Getränkt durch das Blut unter der Todesrampe
hatte der Galgen Wurzeln geschlagen.
Nun war er ein wenig breiter als die Treppen,
die zur Rathaustür führten.
So hoch wie die Schrift am Rathaus, oder fast so hoch
und halb so hoch wie das Rathaus.

3

Den dritten, den er nahm, so hörten wir
war ein Wucherer und Ehebrecher. "Und,"
so fragte der Henker, "was habt ihr zu tun
mit dem Totgeweihten, er ist ein Jude."
Und einer rief:" Ist das der,
der Euch gut und treu diente?"
Der Henker grinste höhnisch: "Das ist ein guter Trick
um die Stärke des Galgenbaums zu prüfen:"
Das düstere, anklagende Lied des vierten
Manns zerstörte unsere harten und langen Trost.
"Und was habt ihr zu tun mit den
dem Verurteilten? Dem Verurteilten, einen Schwarzen?"
Der fünfte. Der sechste. Und wir riefen wieder:
"Henker,Henker, ist das Dein Mann?""
"Es ist ein Trick", sagte er, "den wir Henker kennen,
um das Fallbeil zu schleifen, wenn es zu langsam fällt."
Und so hörten wir auf und fragten nicht mehr
als der Henker mit seiner blutigen Arbeit fortfuhr
Und Tag um Tag, Nacht um Nacht
wuchs der Galgen zu immer ungeheuerlichen Höhen.
Die Flügel des Schaffots wurden immer weiter
bis sie den Marktplatz von einer Seite bis zur anderen füllten
und ihren Schatten über die ganze Stadt warfen.

4

Und dann kam der Henker durch unsere Strassen
und rief in den verlassenen Strassen - MEINEN Namen??
Und ich schaute auf den hochgeschossenen Galgen
und dachte: " Es gibt keinen mehr ausser mir,
deswegen ruft er mich, um endlich den
Galgen abbauen zu können.
Deswegen ging ich mit gutem Mut
zu dem Galgen und dem Strick des Henkers.
Er lächelte mich an als ich zu ihm kam
zum Rathausplatz durch die stille Stadt.
Er dehnte seine eifrige Hand
in der der gelbe Stick aus geflochtenem Hanf war
Und er pfiff seine Melodie als er das Fallbeil prüfte
Und mit einem Lächeln des schrecklichen Befehls
legte er seine Hand auf meine Hand.
"Du hast mich getäuscht", Henker, schrie ich
"diese Schaffott wurde für einen anderen gebaut.
und ich bin nicht euer Handlanger" schrie ich,
Du logst mich an, Henker, du logst mich an."
Ein Zuckern wuchs in seinem Falkenauge,
"Ich log Dich an? Ich habe Dich getäuscht?" sagte er, "Nicht ich!
Ich habe immer klar geantwortet und Dir die Wahrheit gesagt
Dieses Schaffott wurde für niemand anders als Dich gebaut.
Denn wer diente mir treuer als Du
mit der Angst eines Feiglings?", sagte er
"Und wo sind die anderen, die
an Deiner Seite für die Sache Aller hätte stehen können?"
"Tot", flüsterte ich, und liebenswürdig
korrigierte mich der Henker: "Ermordet".
"Erst der Ausländer, dann der Jude ...
Ich habe nicht mehr gemacht, als das, was IHR zuliesst."
Neben dem Galgen, der den Himmel bedeckte,
hatte niemand so alleine wie ich gestanden?
Und der Henker packte mich, und keine Stimme
rief für mich "Stop" auf dem leeren Marktplatz.

***


@ Renate, schreib mir eine E-Mail´! Danke.


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20.10.2002 09:26 (zuletzt bearbeitet: 20.10.2002 10:59)
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#2 RE:The hangman - Eine Parabel - Was hat das mit Renate zu tun?
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Joaquin, Renate

Ich würde schon sagen, dass es in Bezug auf Renate nicht so schlimm ist, dass man solche Vergleiche braucht.

Intelligenz Test im anderen Thread, ist für mich ein Beispiel, wie falsch man die Lage beurteilen kann.

Für mich war dieser Test ein Witz. Ich habe die Fragen nicht ernst genommen.
Obwohl ich bei den Rechenaufgaben gemerkt habe, dass die Fragen doch die Fallen haben, habe ich aus Faulheit zu Ende beantwortet und mir vorgestellt, dass ich 10 von 11 richtig gelöst habe.
Ergebnis war 5 von 11.

So ähnlich haben auch die Moderatoren über die Renate gedacht und sie dann ausgesperrt.

Wenn wir arbeiten, wir machen Fehler.
Erst danach zeigt sich, ob der, der den Fehler gemacht hat, lernfähig ist.
Ich würde mir schon von Commandanten wünschen, dass er etwas mehr, weil er den Zensor spielt, schreiben würde, welche Motive ihn veranlasst haben, Renate auszusperren.

Wie sieht die Handlungsweise, wenn man die Angst hat Fehler zu machen, aus:

Mein Beispiel

Ich habe mich vom April bis Juni an der UNI in Habana unterhalten und Vorschläge gemacht, wie die Laborübungen aussehen sollen. Sie wollten, dass ich schon ab September hin komme.
Aber sie haben erst jetzt im Oktober meine Papiere weiter geleitet.
Das ist meine Vermutung:
Sie haben inzwischen erfahren, wie ich mich in Kuba bei meinen Besuchen verhalten habe und es ist nicht auszuschliessen, dass sie zum selben Ergebnis gekommen sind, wie Renate:
Den José interessiert Sex und alles Andere ist nur Ausrede oder Vorwand.
Es ist auch möglich, dass sie meine Beiträge hier negativ beurteilen.
Für die Leute in Kuba ist nicht entscheidend, dass ich inzwischen für nahe 30.000€ an Instrumenten gesammelt habe, was mich persönlich auch viel von meiner kleiner Rente kostet und dass uns versprochen wurde, das umsonst nach Kuba zu transportieren,
sondern
sie haben Angst, dass sie sich in mich getäuscht hätten.
So will keiner diese Verantwortung auf sich nehmen und wartet, das die höhere Stelle entscheidet.

So kommt ein Einzelner, so kommt eine Gesellschaft nicht weiter, wenn sie Angst von der Verantwortung haben.

Ich befürchte, dass dieses Benehmen, nach 43 Jahren, schon so tief in der Seele der Kubaner ist, dass es sehr schwer wird, dass zu beseitigen.

Zurück zum Forum:
An Themen ist Forum wesentlich reicher als in Vergangenheit. Ich wünsche mir, dass die Angesprochenen auf die Fragen antworten würden und nicht auf einzelne Sätze, sondern im Sinne, was das Thema ist.

Ich kann mir vorstellen, das Commandante viel Arbeit mit Forum hat, und dass ihm Kuba nahe ist, so kann er auch mehr Fehler machen.

Renate,
Einiges was du geschrieben hast war neu und bereichernd für mich. Danke den Beiden.

Gruss
José


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