Der Glanz der freien Worte

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29.09.2002 13:07 (zuletzt bearbeitet: 29.09.2002 13:15)
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#1 Der Glanz der freien Worte
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Der Glanz der freien Worte

http://www.cubanet.org/CNews/y02/sep02/24o3.htm

Vaclav Havel, der tschechische Präsident, hat letzte Woche Miami besucht. Er hat vor der Universität von Miami eine Rede gehalten und die Opposition in Kuba zum Durchhalten ermuntert. Wer sonst , wenn nicht er, der Jahrzehnte lang von der kommunistischen Regierung drangsaliert worden ist und der Jahre in tschechischen Gefängnissen verbracht hat, wäre geeignet, dies zu tun?
Hier ein Porträt Havels von CNN.com:

http://www.cnn.com/resources/newsm...rope/havel.html

Hier ein Porträt des kubanischen Oppositionellen Payá, den Havel für den Friedensnobelpreis 2003 vorschlägt:
http://www.welt.de/daten/2002/05/13/0513fo331627.htx

Der Glanz der freien Worte

Herr Präsident, verehrte Eingeladenen, meine Damen und Herren, Bürger von Kuba, die uns hören können:

Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben das Privileg Florida zu besuchen. Gleichzeitig wird es der letzte Staat der USA und des amerikanischen Kontinents den ich in meiner Eigenschaft als Präsident meines Landes besuche. Es war meine Entscheidung nach Florida zu kommen, und ich habe es unter anderem deswegen gemacht um von hier aus alle Kubaner zu grüßen, sowohl diejenigen die hier leben, als auch diejenigen die auf der Insel ihren Wohnsitz haben.
Jede moderne frei denkende Mensch fühlt und muss Solidarität mit all jenen fühlen, die man daran hindert in ihrem Land frei zu leben oder es frei zu besuchen und mit denjenigen, welche in diesem in einem Zustand der ständigen Angst leben, welche aus diesem nicht nach ihrem freien Willen ausreisen und wieder einreisen können.
Trotz allem gibt es aber Menschen, die an erster Stelle diese Solidarität mit grösserer Solidarität spüren müssten als andere. Ich beziehe mich auf uns, die wir am eigenen Leib die Unterdrückung einer totalitären kommunistischen Diktatur erlebt haben, oder die wir sogar versucht haben, Widerstand zu leisten. Wir, die wir über alle Maßen gespürt haben, wie wichtig die Solidarität und die Unterstützung der Bürger in den freien Ländern, die diese uns geleistet haben, ist.
Ich denke, dass eines der teuflischsten Instrumente, die einen zu unterwerfen und andere zu begeistern ist die einzigartige Sprache der Kommunisten. Es ist eine Sprache voller Doppeldeutigkeiten und Ausflüchte, voller hoher Parolen und stereotyper rhetorischer Figuren. Es handelt sich um eine Sprache, mit der man diejenigen begeistern kann, welche noch nicht ihre Falschheit entdeckt haben oder die noch nicht die Gelegenheit hatten, in der Welt, welche von dieser manipuliert wurde, leben zu müssen. Gleichzeitig wird diese Sprache in andere Personen Angst und Terror wecken, sie sogar in einen Zustand der ständige Verstellung führen.
Auch in meinem Land gab es ganze Generationen von Leuten, die sich von jener schönen Sprache verführen liessen. Eine Sprache voller schöner Worte wie Gerechtigkeit, Frieden und Notwendigkeit des Kampfes gegen diejenigen die sich - natürlich im Dienste bösartiger ausländischer Mächte - dieser Sprache widersetzen. Der grosse Vorteil dieser Sprache ist, dass sich all ihre Teile innerhalb eines geschlossenen Systems verbinden und alle dasjenige ausschliesst, welches sich nicht ihm anpasst. Jede Idee, die auf irgendeine Art originell oder unabhängig ist, jedes Wort, welches nicht zum offiziellen Vokabular gehört, wird als ideologisches Abweichlertum gebrandmarkt, und dies schon bevor jemand dies ausspricht. Das Netz der Dogmen, die jegliche Willkür der Macht rechtfertigen, scheint letztendlich eine Utopie anzunehmen, das heisst, ein künstliches Konzept, welches in sich eine Ansammlung von Begründungen enthält, das alles was nicht diesem entspricht, unterdrückt, verboten oder zerstört werden muss, um die glückliche Zukunft sicherzustellen.
Das bequemste ist es diese Sprache anzunehmen, an sie zu glauben oder wenigstes sich an diese anzupassen. Es ist sehr schwierig eine eigene Sichtweise aufrechtzuerhalten - auch wenn uns der gesunde Menschenverstand dafür tausend Gründe gibt. Es heisst immer sich gegen die Sprache der macht aufzulehnen oder sich einfach weigern, diese zu benutzen. Das ganze System der Verfolgungen, der Verbote, der Informanten, der Zwangswahlen, des Ausspionierens von Nachbarn, der Zensur, und letztendlich der Konzentrationslager verbirgt sich hinter dem Schleier dieser schönen Worte, die sich nicht einmal schämen, die Sklaverei "eine höhere Form der Freiheit" zu nennen, den unabhängigen Gedanken als "einen treuen Lakaien des Imperialismus" zu bezeichnen sowie den unternehmerische Geist als "Ausbeutung des Menschen durch den Menschen" zu titulieren, um schliesslich zu behaupten, dass die bürgerlichen Menschenrechte "eine Erfindung des Bürgertums" seien.
Die Erfahrung in meinem Land war ganz einfach: wenn die interne Krise des totalitären Systems so tiefgehend ist, dass sie für alle offensichtlich ist, und wenn eine immer größere Anzahl von Menschen es lernt ihre eigene Sprache zu sprechen und sich der lügnerischen und scharlatanhaften Sprache der Macht zu verschliessen, dann ist die Freiheit sehr nahe. Plötzlich wird allen klar, dass der Kaiser nackt ist und der mysteriöse Glanz der freien Wort letztendlich stärker ist als das stärkste Heer, als die Polizei oder der Hierarchie der Partei, wichtiger auch als die systematische Zerstörung und Zentralisierung der Wirtschaft oder als die zentralisierten und unterdrückten Massenmedien, die hauptsächlichen Verantwortlichen der lügnerischen Sprache der offiziellen Utopie.
Unsere Welt, befindet sich im allgemeinen in keinem gute Zustand und bewegt sich vielleicht auf einen ambivalenten Verfall hin. Aber das bedeutet nicht, dass wir das Recht haben die freie und kultivierte Analyse aufzugeben, um sie durch eine Gruppe von verbrauchte utopischen Parolen wieder zu ersetzen. Wir würden mit ihnen keine bessere Welt bekommen, sondern eine Missgeburt. Im Gegenteil es bedeutet nicht, dass wir nicht mehr für unsere eigene Freiheit tun müssen und für die Freiheit der anderen.
Auf dass alle Kubaner in Freiheit leben und Freiheit und Wohlstand bekommen!
An alle, die noch nicht den Willen verloren haben, sich der Willkür und der Lüge zu widersetzen, auf dass sich eure Träume erfüllen!
Auf dass der Friedens-Nobelpreis an Oswaldo Payá Sardiñas verliehen werde, diesem grossen Verteidiger der Menschenrechte, auf dass dieser Preis dem ganzen kubanischen Volk den Mut stärkt ohne Gewalt diesem gewalttätigen Regime zu widerstehen.

Ich danke für Ihre Anwesenheit und für Ihre Aufmerksamkeit.


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30.09.2002 00:54 (zuletzt bearbeitet: 30.09.2002 00:56)
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#2 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

Oswaldo Payá Sardiñas
@ joaquin

Vielen Dank für Deinen Beitrag! Ich kann mir das schon vorstellen, dass dieser mutige Kubaner in die engere Wahl für den Friedens-Nobelpreis kommt. Alle Achtung!
ulli


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30.09.2002 15:29
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#3 RE:Der Glanz der freien Worte
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Che
Top - Forenliebhaber/in

Auch von mir vielen Dank für den interessanten Bericht. Ich hoffe, dass sich das Komitee des Friedensnobelpreis sich der Meinung von Vaclav Havel anschließt.
Ralf


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30.09.2002 15:48 (zuletzt bearbeitet: 30.09.2002 15:49)
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#4 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )


Hut ab vor Vaclav!

Und danke für die Info, Joaquin.


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30.09.2002 21:29 (zuletzt bearbeitet: 30.09.2002 21:45)
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#5 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

Wer ist Oswald Payá Sardiñas
Calvin: He's a Cuban dissident on the U$ payroll
Weiter unten ist sein Beitrag im Englisch


Vaclav Havel ist ein intellektueller Opportunist.

Es gibt drei Gründe warum man an die Objektivität Havel`s, zweifeln darf.
--Er stammt aus einer gut bürgerlichen Familie,
die schon vor dem 2. Weltkrieg gegen Kommunismus war.
--Und Tschechen und Polen fühlen sich in ihrer Kultur näher westlich als russisch,
so waren die Intellektuellen schon prinzipiell gegen die sowjetische Besatzung.
--Die Vorkomnisse und Prozess(e) nach dem Krieg, wo viele zu Tode verurteilt wurden und Prager Frühling 1968, der mit Panzern unterdrückt wurde, haben eben einen Hass,
nicht nur auf SU sondern auch auf ihr System noch verschärft.

Das Alles und Lebensstandard im Westen schien Vielen im Osten,
dass im Westen fast Paradies auf der Erde herrscht.


Der Intellektuelle im Kommunismus hat im allgemeinen keine Sorge um täglichen Brot.
Wenn er gegen die Machthaber opponiert, dann weiss er im voraus,
dass das gefährlich sein kann.
Aber man tut das was man meint,dass es richtig ist, um sich treu zu bleiben.
Dass er 2 seine Leute über USA nach Kuba schickt um die Dissidenten anzustacheln,
sagt viel über ihn aus.
Er hat jederzeit die Freiheit das zu tun, was er tut.

Der Schwache, der im Schatten lebt, so sieht man ihn nicht, der hat keine Wahl.
Er ist vom System abhängig ob er Arbeit und Brot bekommt. Und wenn das System für die Schwachen das nicht leistet, dann hat er keine Möglichkeit sich selbst zu helfen.
Er hat keine Freiheit zu entscheiden, was er tun kann.

Tja, das ist der wesentliche Unterschied zwischen einem Intellektuellen
und einem Schwachen im Kommunismus.

Havel wäre wesentlich glaubwürdiger, wenn er die gesellschaftliche Erfolge in Kuba
erwähnt hätte. Und welche wirtschaftliche Änderungen notwendig wären.
Es dürfte auch ihm klar sein, dass in den vergleichbaren armen Ländern
die Schwachen schlechter leben als in Kuba.
Und aus Erfahrungen im Osten, wo nach „Demokratisierung“ der Mehrheit
schlechter geht, was er auch in seinem Land bei einer Minderheit sehen kann, blind das System in Kuba zu verteufeln, sagt über ihn,
dass er ein Opportunist ist.

Kuba braucht nicht 5 oder 10 neue politische Parteien, sondern und zunächst die Freiheit von der Angst, dass sie, sei es militärisch oder wirtschaftlich erwürgt werden.
Sie müssen ihr Wirtschaftsystem vernünftig ändern.
Es reicht, wenn ihre Fachleute nach Deutschland kämen um die Soziale Marktwirtschaft zu studieren, und die Führung und Betriebsräte kennen zu lernen.

Systemänderung, wie von Havel gewünscht, bedeutet:
Wenige reicher, Viele ärmer, viel Kriminalität und absinken der allgemeinen Lebensqualität.

José

Here's an article about Oswald Payá and his so-called Varela Project:
Straight Left - June 2002
Cuban Dissident Campaign is a Fraud
The Truth about the Varela Project
On Friday 10th May, the dissident Varela Project petition signed by 11,020 Cuban voters was delivered to the country’s National Assembly in Havana. The fanfare of publicity that surrounded the petition almost eclipsed Jimmy Carter’s call to end the US blockade of the island, and coincided with the claim by the Bush administration that Cuba was developing biological weapons and sharing them with Iran.
The Varela Project demands "a new electoral law" and the "right of Cubans to create enterprises". If adopted, commented Ed Vulliamy in an Observer article supporting the petition, these proposals would mean "in effect, the end of communism in Cuba."
On the day the petition was submitted, BBC News reported with barely concealed glee: "Cuba's Constitution says the National Assembly must schedule a national referendum on the proposals if it receives the verified signatures of 10,000 legal voters." Exactly the same claim was also broadcast by the American news channel Fox News, and printed in the Observer, the New York Times, USA Today and syndicated to the rest of the world’s media on the Associated Press wire.
The implication was clear and damning. Should the Cuban Government fail to hold a referendum about returning the island to capitalism, it would lose all constitutional legitimacy and be exposed as a dictatorial regime.
But this claim by the BBC and the big business owned press was a complete fabrication.
The Cuban constitution is unambiguous. Only the National Assembly is empowered to decide if and when there shall be a public referendum (Article 75.u). Petitioners have a quite separate and unrelated right. They can propose legislation for debate in the National Assembly to be taken up by its relevant commissions which would debate the proposal, suggest amendments, vote on it and determine whether and when it should be introduced to the full legislative body (Article 88.g).
Inside Cuba, the proponents of the petition did not make the claim that the constitution guaranteed them a referendum on their proposal - in fact the petition is phrased as a request for a referendum. Given that the Cuban constitution was adopted by referendum in 1976 with a majority of over 90%, and is freely available, such a falsehood would be unsustainable within the country. But unsurprisingly, Varela Project leader Oswald Paya, despite being extensively interviewed by the world’s media, has neglected to correct the fabrication.
The fact that this misinformation appeared simultaneously in the world’s most influential media networks suggests that it was planted by forces that have considerably more experience of manipulating public opinion than the leaders of the Varela Project.
FOREIGN COMPOST
The Varela Project has been presented as a significant departure from previous anti-communist campaigns against the Cuban government. And indeed, the Project has, on the face of it, little in common with the more fanatical US sponsored émigré groups, who by their involvement in terrorist activities and promotion of the blockade, are completely discredited inside Cuba and have little credibility abroad.
Vicki Huddleston, head of the US Interests Section in Havana, has stated that the United States has provided nothing more than "moral support" for what she called a completely "home-grown effort." Oswald Paya has also made much of his project’s supposedly independent status. He told the BBC on 10th May, "We have not accepted a single penny from the US Government."
The Cuban Government has stated that Varela Project organisers are not independent, and Foreign Minister Felipe Perez Roque recently charged that they are "on the U.S. government payroll." The Cuban Government has yet to release its evidence. However, Straight Left has discovered the following:
The Varela Project is organised by the Christian Liberation Movement (CLM), which is also headed by Oswald Paya. The CLM in turn is part of a Miami based organisation called the Social Democratic Co-ordinator, which is modelled on the former ‘citizens initiative’ groups in the GDR and Czechoslovakia, and claims to support "democratic socialism". This ‘Third Way’ approach is an attempt to create a credible anti-government movement amongst intellectuals inside Cuba, and to undermine international sympathy for Cuba’s actual socialist system.
THE $64,000 QUESTION
Last year the United States Agency for International Development (USAID), which is a federal government agency, gave $5,000,000 to Cuban groups which supported their goal of "democracy, human rights, and free market economics" and are engaged in "building on the Eastern European transition model." Amongst the many current and former recipients of this American largesse was the Cuban Dissidence Task Force, which received a $250,000 grant in the late 1990s.
The USAID website states that one of the "specific accomplishments" of the task force was the setting up of the Felix Varela Law Centre "which supports Cuban lawyers in their research of Cuban legal institutions and laws that must be eliminated or modified to permit a peaceful transition from totalitarianism to democracy." American funding for the Felix Varela Law Centre was completed in September 1999. According to the Boston Globe (22 March 2002), the Varela Project petition drive was launched shortly afterwards.
Amongst the many US funded propaganda groups which are campaigning for the Varela Project is an Internet based news service called CubaNet which is based in Coral Gables, Florida. CubaNet receives an average 325,000 hits per month and is accessible by link from the websites of the BBC, CNN and NBC. In 2000/2001 CubaNet received $343,000 dollars from USAID and $64,000 from the US Government funded National Endowment for Democracy.


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30.09.2002 21:57
avatar  paloma
#6 RE:Der Glanz der freien Worte
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spitzen Mitglied

Vaclav Havel ist ein intellektueller Opportunist.

Es gibt drei Gründe warum man an die Objektivität Havel`s, zweifeln darf
------------------------------------------------------------------------------------
Objektivität hin und her...
Ich denke trotzdem das er die richtigen Worte gefunden hat !!!
Die Freiheit, sein Leben so zu gestalten wie man es möchte ist einfach in Cuba systembedingt nicht gegeben.
Die andere Seite ist, das auch die Cubaner lernen müssen und werden, dass nicht alles Gold ist was glänzt...!
Saludos


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01.10.2002 00:32 (zuletzt bearbeitet: 01.10.2002 01:35)
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#7 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

Bush contra Fidel Castro

Wie bereits früher erwähnt, bin ich überhaupt kein Freund der US-Amis, insbesondere nicht von Bush.
Die amerikanische Verfassung garantiert definitiv eine Regierungszeit von Präsident Bush von fünf, bei Wiederwahl von max.zehn Jahren. Was ist das für ein Land, in dem ein seniler Tattergreis nach 43 Jahren Regierungszeit mit einem Menschen verachtenden System (Polizeistaat) noch lange nicht an den Ruhestand denkt und ein potenzieller Nachfolger noch nicht erkennbar ist
Armes Kuba!
Nachtrag: Bei freien Wahlen in Kuba würde die Regierungspartei -wie die PDS - noch zwei Abgeordnete stellen (Fidel Castro und sein Bruder). Um das zu verhindern, werden in Kuba - wie früher im Ostblock - die Menschen schikaniert und drangsaliert. Die Sozialisten versprechen den Menschen paradiesische Zustände um an die Macht zu kommen. Anschließend gehen sie über Leichen und lassen die ihnen anvertrauten Menschen lieber verhungern, als die Macht abzugeben ( Beispiel Nordkorea)
ulli


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01.10.2002 00:35
avatar  Jorge2
#8 RE:Der Glanz der freien Worte
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Rey/Reina del Foro

@Joe1
Deine Meinung hin und Deine Zitate her - genommen. Alles zunächst ´mal Ansichtssache!
a) Havel spricht aus Erfahrung, der ihm und der Bevölkerung der Tschechoslovakei erlebten Welt des Kommunismus (Diktatur, wie er es (man auch interpret... könnte).
b) er sagt lediglich aus, daß die nun in seinem Land ebenfalls mögliche Offenheit und Freiheit in der Meinung für die einzelne Person eine persönliche Bereicherung brächte. Frag´ die Tschechen, frag´ die Slowaken, ob diese noch das "alte System wünschten"
c) er sagt nichts darüber aus, wie der Einzelne der dann die Freihaeit genießen kann, damit im Leben umzugehen hätte.
d) Er fragmentiert, polarisiert und nennt dennoch keine grundsätzlichen Möglichkeiten - er läßt alle Vakanzen offen > dies tun alle Politiker!

Auch andere Leute (ob Deutsche, Ausländer, Immigranten, etc. > sind wir wieder beim Thema Einwanderung/Rassismus?) genießen zwar die Vorteile der freien Meinungsäußerung, der Marktwirtschaft, der absoluten persönlichen Freiheit in unserem Sozialstaat BRD - sehr viele Leute sind aber nicht dazu bereit, ihren Beitrag zum Funktionieren dieses Systems beizutragen!
Und das gleiche haben wir doch heute auch in CUBA - niemand (sagen wir einfach > noch weniger, als bei uns) bemühen sich, die Gesellschaft-/Politstruktur aufrechtzuerhalten, da es immer schwieriger ist, auf legalem Wege sein Leben zu gestalten. Also, dann eben hintenrum, nämlich illegal! Das machen doch B.B. und Konsorten bei uns nicht anders! >[#grin]
Man darf sich halt nur nicht erwischen lassen!

Also, laß mir den Vaclav in Ruhe - der ist doch auch nur ein Individualist aus seiner Ära!
Wenn mitunter auch gut bezahlt!



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01.10.2002 09:43 (zuletzt bearbeitet: 01.10.2002 09:50)
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#9 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

In Antwort auf:
Havel stammt aus einer gut bürgerlichen Familie

Fidel Castro übrigens auch.

Und Lenin, Marx und Engels sowieso.

Das waren allesamt Intellektuelle, die zwar zunächst nicht im Kommunismus gelebt haben, aber trotzdem (oder besser: gerade deshalb) keinerlei Sorgen hatten um ihr täglich Brot.

Ich finde, Joe, dass Du eigentlich mit Deiner Einstellung nicht ständig ein Loblied auf den Polizei- und Unterdrückungsstaat Kuba singen solltest, sondern auf die Bundesrepublik Deutschland, weil hier hast Du Deine kostenlose Ausbildung her, hier haben nicht nur Intellektuelle keine Sorgen um ihr tägliches Brot, es gibt ein zwar ziemlich reformierungsbedürftiges, aber dennoch funktionierendes Gesundheits- und Ausbildungswesen, die Kriminalität ist im Vergleich mit manch anderen Ländern kaum vorhanden und für alle möglichen Schwachen wird eine Rundumversorgung geboten, wie nirgendwo sonst.

Außerdem ist Deine Rente immerhin so hoch, dass mehrmals im Jahr zu Selbsterfahrungs- und Verjüngungskuren in die Karibik jetten kannst.

Also, tu mir doch den Gefallen und lobe endlich mal das Land, in dem alles, was Du am Kommunismus prima und erstebenswert findest, bereits in vollem Umfang verwirklicht ist.


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01.10.2002 09:54
avatar  Locke
#10 RE:Der Glanz der freien Worte
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super Mitglied

@Renate: ESO ES!

@jose:

In Antwort auf:
Havel wäre wesentlich glaubwürdiger, wenn er die gesellschaftlichen Erfolge in Kuba erwähnt hätte.

Genau! Sich immer in polizeilich sicheren Händen zu befinden , ist doch schon mal ein schöner Erfolg...und nicht vergessen, die wirtschaftlichen Errungenschaften zu erwähnen!

Locke


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01.10.2002 10:14
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#11 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

Renate
Es tut mir für dich Leid, dass du überhaupt nicht verstehst worüber ich schreibe.
Meine persönliche Situation ist für das Thema nicht relevant. Und was du schreibst ist noch falsch.
Wenn du schon was zu sagen hättest, dann zu den Gedanken.

Zu deinen vielen Beiträgen würde ich sagen, so etwa wie zu dem Pablo

Weniger wäre mehr.

Gruss
José


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01.10.2002 10:31 (zuletzt bearbeitet: 01.10.2002 10:50)
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#12 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

In Antwort auf:
Weniger wäre mehr.

Na, immerhin, Joe!

Das ist nämlich etwas, was ich im Hinblick auf Deine Lobhudeleien für den Kommunismus so nicht sagen könnte.


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01.10.2002 10:52
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#13 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

In Antwort auf:
Also, tu mir doch den Gefallen und lobe endlich mal das Land, in dem alles, was Du am Kommunismus prima und erstebenswert findest, bereits in vollem Umfang verwirklicht ist.

Richtig, in der Bundesrepublik Deutschland ist der wahre Kommunismus verwirklicht!!!


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01.10.2002 11:36
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#14 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

Hola,
das Havel aufgrund seiner Biographie nicht gerade Castro-freundlich sein kann, ist logisch. Aber seine Vita macht ihn zu einer moralischen Autorität und folglich Präsident eines post-kommunistischen Staates, der mit Verlaub auch ohne fast eine Billion Zuschuß aus dem Westen sich ganz gut entwickelt.

Die Argumentation von Joe ist mir nicht ganz schlüssig. Gerade wenn ich die Errungen schaften der sozialen Marktwirtschaft schätze, sollte ich Kuba kritisch sehen. Denn das Ziel ist es individuelle Verantwortung und sozialen Ausgleich zu vereinbaren. Und gerade erstes kann es in einem repressiven System ohne ökonomische Eigenverantwortunbg schwerlich geben. Höchstens theoretisch, praktisch haben alle Fälle nicht funktioniert.
Und gerade gewerkschaftliche Betätigung benötigt einen Rechtsstaat, denn ansonsten führt das nur zu Pseudorepräsentation, wie viele Fälle zeigen, in denen es zwar Gewerkschaften gab und gibt, aber autoritäre Regime, siehe Mexiko, Südostasien etc..
Idealerweise, da gebe ich Joe rehct, führt der Weg in Kuba zu einer sozialen Demokratie, in denen die Errungenschaften im Gesundheits- und Bildungssystem aufgehen.


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01.10.2002 12:30 (zuletzt bearbeitet: 01.10.2002 12:35)
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#15 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

djdreas
Eine Milliarde € (in USA = billion) Zuschuss??
Das ist eher das Geld mit dem das Beste was es dort gab gekauft wurde.
Z. B. in Ungarn hat Westen Energie gekauft und eine Rendite von 6% vereinbart.
Und man darf vermuten, dass die Konten im Westen für die Partner in Ungarn ganz dick geworden sind. Was eben die Korruption ist.
Bei einem Unternehmen ist das (war) 1 -3%.

Du sagst, dass meine Argumentation nicht schlüssig ist. Du kannst, das was ich im September 2001 hier unter dem Titel Gedanken zu Sozialismus geschrieben habe, lesen. Gerade Slowenien, als der best entwickelter sozialistischer Staat ist ein Beweis dass deine Vermutung nicht stimmt.
1945 Slowenien arm - Argentina reich.
1985 BSP und Lebensqualität in Slowenien wesentlich höher.

Ich bin was Kuba betrifft konstruktiv kritisch.
Man soll Alles lesen was und wie ich schreibe.

Wenn Lebensqualität unser Massstab sein soll, dann ist meine Vermutung, dass es unter den Miami Kubanern der Mehrheit der Kubaner schlechter gehen würde als jetzt.
Ob FC die Einsicht und Kraft hat die notwendige Reformen einzuleiten, weiss ich nicht.

Gruss
José


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01.10.2002 12:44
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#16 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

In Antwort auf:
Wenn Lebensqualität unser Massstab sein soll, dann ist meine Vermutung, dass es unter den Miami Kubanern der Mehrheit der Kubaner schlechter gehen würde als jetzt.

Wie meinst DU das? Die dicken amerikanischen Hamburger sind schlechter als das eklige Sojapicadillo auf Libretta?! Vielleicht sollten die Inselkubaner ihren so jämmerlich lebenden Verwandten im Exil Geld schicken, damit es denen besser geht???!


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01.10.2002 12:51
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#17 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

In Antwort auf:
Wenn Lebensqualität unser Massstab sein soll, dann ist meine Vermutung, dass es unter den Miami Kubanern der Mehrheit der Kubaner schlechter gehen würde als jetzt.

Damit kann nur gemeint sein, dass die alte Mutter von meinem Sportlehrer dann keine drei Dollar Rente mehr bekommt, sondern nur noch zwei.


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01.10.2002 12:56 (zuletzt bearbeitet: 01.10.2002 15:56)
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#18 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

In Antwort auf:
Damit kann nur gemeint sein, dass die alte Mutter von meinem Sportlehrer dann keine drei Dollar Rente mehr bekommt, sondern nur noch zwei.

Ach so jetzt habe ichs verstanden. Ich bin ein Tonto. Wenn die Miamikubaner auf der Insel herrschen würden...


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01.10.2002 13:40
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#19 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

Hola Joe,
sorry, ich meinte 1 Billionen Mark, die in die ehem. DDR seit der Vereinigung geflossen sind. Das ist als Kompliment an die EU-Beitrittskandidaten gemeint, die auch ohne diesen Zufluss es teils geschafft haben.
Und daß die Miami-Kubaner nicht den Segen für Kuba bedeuten, sollte klar geworden sein. Ich habe ja auch deshalb die soziale Marktwirtschaft als Referenz betont.
Gruß Andreas


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01.10.2002 14:14 (zuletzt bearbeitet: 01.10.2002 14:23)
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#20 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

Ja Renate,
genau das meine ich. Der alten Mutter wird es schlechter gehen.
Wie ich schon geschrieben habe, hat Kuba nur einen Exportartikel: Tourismus. Hotelverwalter werden zunächst langfristige Vertäge mit US Agrofirmen schliessen, so dass sie von Kubanischen Agromarkt unabhängig werden. Die neuen Plantagenbesitzer auf Kuba werden nur noch kräftige Arbeiter brauchen, denen sie den niedrigsten Lohn anbieten werden. Die Preise für Strom, Gas, Medizin werden steigen, was für den kräftigen Arbeiter schon zu viel wird.
Die Mieten und Lebenskosten in den Städten werden steigen, so wird auch den Beschäftigten in den Städten nicht viel bleiben.
Kriminalität wird steigen.
Mein Eindruck ist auch, dass die Kubaner die ich gesprochen habe, so ähnlich sehen wie ich und dass sie keine Miami-Änderung wünschen.

Aber dieses Bild ist schon im Beitrag über den Arbeiter aus WTC beschrieben.

Kürzlich im TV:
Mexicanische Familie mit 2 Kinder sucht 3 Wochen lang den Weg in USA. Die Schlepper verlangen über 2.000$.
Sie sind in USA auf einem Feld beschäftigt und sie verdienen weniger als sie notwendig brauchen: Nach einem Monat kehren sie nach Mexico zurück.

Die alte Mutter wird für Elektrik und Gas so eine Rechnung bekommen, die höher wird als ihre Rente, dass ich die medizinische Versorgung nicht mal erwähne.

Ja ihr wird schlechter gehen.

Gruss
José


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01.10.2002 14:37 (zuletzt bearbeitet: 01.10.2002 16:13)
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#21 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

In Antwort auf:
Der alten Mutter wird es schlechter gehen.

Weißt Du was, Joe?

Der alten Mutter ist es vollkommen wurscht, ob sie nun drei oder zwei Dollar Rente bezieht. Leben tut sie davon nämlich weder zum aktuellen Zeitpunkt, noch in irgendeiner Zukunft. Die alte Mutter lebt nämlich von der Unterstützung durch ihre fünf Kinder, die für ihren Lebensunterhalt aufkommen. Und diese fünf Kinder einschließlich ihrer Kinder und Enkelkinder leben wiederum nicht von den fünf Dollar, die sie offiziell verdienen.

Und soll ich Dir noch was verraten? Ich bin der festen Überzeugung, dass Leute, die sogar in einem System, in dem Geld verdienen mit hohen Gefängnisstrafen geahndet wird, durchkommen, mit jeglicher Art von Kapitalismus üüüüüüberhaupt keine Probleme haben werden.

Und irgendwie hast Du in Deinem Beitrag die paar Millionen Mexikaner vergessen, die es nicht halten, wie die von Dir angeführte Familie mit den 2 Kindern, sondern in den USA bleiben und dort ihren Weg machen.

Warum wohl?


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01.10.2002 14:38
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#22 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

In Antwort auf:
Ja ihr wird schlechter gehen.

Geht das?


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01.10.2002 15:52
#23 RE:Der Glanz der freien Worte
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Forums-Senator/in

Ach Joe,

Alle deine Beiträge machen auf mich den Eindruck, dass es in deinem Kopf recht wirr aussieht.
Das geht so von:
man koche einen Liter USA, gebe einige Kaffeelöffelchen BRD dazu, 5 Minuten sprudelnd kochen lassen, sukzessive 2 Esslöffel Fidel Castro und 3 Deziliter Kapitalismus hinein und zum Schluss eine Prise Mexikaner, Thailänder und Mischlinge dazugeben. Dann nehme man den Mixer und rührt alle Ingredienten tüchtig durcheinander. Als Tüpfelchen kommt dann noch eine Spur Slovenien als dekorativer Abschluss.
Heraus kommt, ja was wohl? Eine undefinierbare, trübe, unverdauliche braune Sauce.

Wundert's dich eigentlich noch, dass niemand deine Beiträge versteht?


Elisabeth


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01.10.2002 16:48
avatar  paloma
#24 RE:Der Glanz der freien Worte
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spitzen Mitglied


...passt zwar nicht ganz zum Thema, sagt aber trotzdem viel aus...
Saludos


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01.10.2002 18:35
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#25 RE:Der Glanz der freien Worte
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( Gast )

Beiträge von Joe1

Hallo Elisabeth,
die Beiträge von José sind verständlich. Sie unterscheiden sich inhaltlich kaum von den Reden von Fidel Castro. Der bringt auch fast immer in seinen Reden die Schwachstellen von anderen nichtsozialistischen Ländern. Welches Land hat keine Schwachstellen?
Da ist aber kein umfassendes Konzept erkennbar!
Kuba wird von solchen Leuten wie José regiert. Die werden nie die Fehler bei sich selbst suchen.
ulli


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