Da ist doch viel Panikmache dabei.
Die beiden Jefes waren doch nicht blöd, es gibt langfristige Verträge, die eingehalten werden müssen. Hier ist eine gegenseitige Abhängigkeit konstruiert worden, die so schnell nicht aufgelöst werden kann, selbst wenn es gewollt würde.

Da kann man aus Sicht gespannt sein wie das weitergeht!
So enge, auch persönliche Kontakte, zwischen den beiden Ländern bzw. deren Präsidenten, wird es wohl nicht noch einmal geben!
Sollte es in Venezuela Neuwahlen geben und die jetzige Opposition an die Macht kommen; dann !

Und wer glaubt hier allen Ernstes daß "gewisse Verträge" für Erdöllieferungen bis 2040 eingehalten werden sollten oder müssten

Gerade in puncto "Nichteinhaltung" von Verträgen sind die Kubis ja Weltmeister!
Nebenbei: Habe leztes Jahr einen Österreicher kennengelernt der seit mehr als 15 Jahren in Havanna lebt. Er war jahrelang als Berater der
cuban. Regierung für Wirtschaft- und Handelsangelegenheiten tätig. Er sagte mir daß die Regierung in den letzten Jahren nichtmal 20% der unterzeichneten
Verträge erfüllt hat!

Ich fürchte, man wird auch ohne Chavez weiterwursteln wie gehabt. Zumindest noch solange, bis auch die beiden Castros das Zeitliche gesegnet haben.

Von Kubanern habe ich Anfang Januar - als auch den interessierten Menschen in Kuba bekannt war, das Chavez sich sehr wahrscheinlich leider nicht mehr erholen wird - folgende Einschätzungen der zukünftigen Entwicklung in Kuba nach dem Tod von Chavez erhalten:

1) Chavez war ein sehr guter Freund von Kuba.
2) Jede Nachfolgeregierung in Caracas wird die Eröllieferungen massiv zurückfahren.
3) In Folge wird in Kuba eine deutliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation auftreten müssen und Stromversorgung und günstige Busverbindungen usw eingeschränkt werden.
4) Entweder wird ein Ende des aktuellen kubanischen Regimes in 6 Monaten erwartet - mit einer Regierungsübernahme durch die kubanische Opposition ODER ein weitgehendes Chaos in Kuba.

Meine aktuelle Einschätzung hierzu:

a) Die Eröllieferungen werden von Caracas nur langsam reduziert.
b) Die aktuelle kubanische Regierung übersteht mit einigen Umbildungen auf Ministerebene die nächsten Jahre.
c) In Kuba ändert sich in den nächsten 3 bis 5 Jahren nur ganz langsam etwas. Die wirtschaftliche Situation verändert sich auch nicht gravierend, weder zum Positiven noch zum Negativen.
d) Die kubanischen Opposition träumt von der Regierungsübernahme, ist aber real noch viel zu schwach dafür.
e) Die kubanische Armee steht mit ihren führenden Offizieren halbwegs loyal hinter dem Regime. Insbesondere ist aktuell nicht zu erwarten, dass sich ein Teil der Armee abspaltet und es zu einem Bürgerkrieg kommt.

Also kurz gesagt,wenn sich nichts ändert bleibt alles so.

Welche kubanische Opposition?

Zitat von jojo1 im Beitrag #5

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kubanischen Regimes in 6 Monaten erwartet - mit einer Regierungsübernahme durch die kubanische Opposition ODER ein weitgehendes Chaos in Kuba.
Meine aktuelle Einschätzung hierzu:
a) Die Eröllieferungen werden von Caracas nur langsam reduziert.
b) Die aktuelle kubanische Regierung übersteht mit einigen Umbildungen auf Ministerebene die nächsten Jahre.
c) In Kuba ändert sich in den nächsten 3 bis 5 Jahren nur ganz langsam etwas. Die wirtschaftliche Situation verändert sich auch nicht gravierend, weder zum Positiven noch zum Negativen.
d) Die kubanischen Opposition träumt von der Regierungsübernahme, ist aber real noch viel zu schwach dafür.
e) Die kubanische Armee steht mit ihren führenden Offizieren halbwegs loyal hinter dem Regime. Insbesondere ist aktuell nicht zu erwarten, dass sich ein Teil der Armee abspaltet und es zu einem Bürgerkrieg kommt.

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So wie ich dies sehe, wird sich jede neue Regierung in Venezuela darum bemühen nüssen, die Erdöleinnahmen zu erhöhen und dafür in verstärktem Umfang Weltmarktpreise und harte Devisen zu erhalten.

Ansonsten kann man bald die staatlichen Ausgaben nicht mehr finanzieren. Und deshalb ist eine Änderung der bestehenden Lieferverträge zu erwarten.

Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass ein neue Regierung in Caracas anders entscheiden kann.

Das die Opposition in Kuba schwach ist, habe ich bereits erwähnt. Auch ist insbesondere Oswaldo Paya nicht so leicht zu ersetzen. Das die Gruppen klein sind, habe ich nicht bestritten, nur für die Systemanhänger hier gibt es ja aus Prinzip keine Opposition. Dies ist aber so auch wieder mal nicht ganz richtig.

Mehr wollte ich nicht sagen...

Auch eine neue Regierung in Venezuela wird auf die cubanische Unterstützung nicht verzichten können.
Kurzfristig wird sich damit nichts an den Öllieferungen ändern und mittelfristig nur langsam. Bis dahin vergehen Jahre und neue Allianzen werden geschmiedet.
Panik ist auf jeden Fall nicht angesagt.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt symbolisch "gefressen" werde, möchte ich behaupten, dass es bei den Kubanern weltweit eine starke Ablehnung des jetzigen Systems gibt. Dies bereits deshalb, weil die Exil-Kubaner in den USA das jetzige System geschlossen ablehnen und es innerhalb von Kuba eine starke schweigende Mehrheit gibt, die genauso denkt. Wenn man diese Menschen alle zusammennimmt, kommt man schon auf eine recht große aber schwache Opposition, die nur deshalb schwach ist, weil sie nicht geschlossen organisiert und überwiegend passiv ist.

Zitat von jojo1 im Beitrag #11

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und es innerhalb von Kuba eine starke schweigende Mehrheit gibt, die genauso denkt.

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Zitat von jojo1 im Beitrag #11

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Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt symbolisch "gefressen" werde, möchte ich behaupten, dass es bei den Kubanern weltweit eine starke Ablehnung des jetzigen Systems gibt. Dies bereits deshalb, weil die Exil-Kubaner in den USA das jetzige System geschlossen ablehnen und es innerhalb von Kuba eine starke schweigende Mehrheit gibt, die genauso denkt. Wenn man diese Menschen alle zusammennimmt, kommt man schon auf eine recht große aber schwache Opposition, die nur deshalb schwach ist, weil sie nicht geschlossen organisiert und überwiegend passiv ist.

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Zitat von jojo1 im Beitrag #11

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.....möchte ich behaupten, dass es bei den Kubanern weltweit eine starke Ablehnung des jetzigen Systems gibt. Dies bereits deshalb, weil die Exil-Kubaner in den USA das jetzige System geschlossen ablehnen und es innerhalb von Kuba eine starke schweigende Mehrheit gibt, die genauso denkt.....

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Zitat von kdl im Beitrag #8

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[quote=jojo1|p7847843].....mit einer Regierungsübernahme durch die kubanische Opposition ODER ein weitgehendes Chaos in Kuba.
Meine aktuelle Einschätzung hierzu:
.....
zu d): Welche Opposition? Meinst du die paar Hanseln, die ab und zu mal mutig den Mund aufmachen? Ist ja wohl nicht dein Ernst, die als Oppositionsbewegung zu betrachten, oder?.....

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Wenn man in Kuba freie Wahlen zulassen würde, kann man davon ausgehen, dass die bisherige Staatspartei PCC nicht mehr die Mehrheit erhält,
insbesondere wenn die Auslandskubaner auch in den USA wahlberechtigt sind.

Zitat von jojo1 im Beitrag #16

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Wenn man in Kuba freie Wahlen zulassen würde, kann man davon ausgehen, dass die bisherige Staatspartei PCC nicht mehr die Mehrheit erhält,

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Zitat von Quimbombó im Beitrag #12

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Zitat von jojo1 im Beitrag #11

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und es innerhalb von Kuba eine starke schweigende Mehrheit gibt, die genauso denkt.

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Das ist reine Spekulation.

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Zitat von Mocoso im Beitrag #18

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[quote=Quimbombó|p7847900]


Nein jojo1 ist unser begabtester Forumstelepath, der auch Gedankenlesen ... beherrscht!

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Zitat von jojo1 im Beitrag #19

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Ich kenne aber kaum jemand, der das System in Kuba gut findet.

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Also ob zB alle Forumsmitglieder ihr jeweiliges System für gut befinden, würde ich zB auch nicht gleich unterschreiben. Verbesserungen sind nun mal überall möglich bzw. gibt es nunmal unterschiedliche Ansichten (Gott sei Dank!).

Ich denke, daß auch viele Kubaner ihr System durchaus kritisieren, aber es derzeit doch wieder wählen würden (und es ist nicht so, daß keine Veränderungen gemacht werden, nur für viele zu langsam).

Die Opposition existiert meiner Meinung als solche nicht. Es gibt durchaus Kritiker des Systems, aber kritisieren heisst noch nicht, daß diese ein wählbares Parteikonzept hätten, das man als Alternative bezeichnen könnte. Wie andernorts gut festgestellt (danke Hay) ist es nunmal nicht die Aufgabe von (kritischen) Journalisten Lösungen aufzuzeigen. Hier ist aber auch eine Krux - was soll man denn dann wählen?

Aber ich bin weit davon entfernt die Gedankengänge aller Kubaner zu kennen, das überlasse ich den hiesigen Experten.

Vielleicht sollte man freie Wahlen in Kuba zulassen.
Und zunächst den bestehenden Oppositionsgruppen die Möglichkeit einer legalen Parteigründung geben. Und dann auch Werbezeiten im kubanischen Fernsehen für die Oppositionsparteien.

Und wenn dann immer noch die PCC die Mehrheit haben sollte, fresse ich einen Besen....

Aktuell hat die PCC wegen kompletter Alternativlosigkeit die Mehrheit...

Zitat von jojo1 im Beitrag #22

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Vielleicht sollte man freie Wahlen in Kuba zulassen.
Und zunächst den bestehenden Oppositionsgruppen die Möglichkeit einer legalen Parteigründung geben. Und dann auch Werbezeiten im kubanischen Fernsehen für die Oppositionsparteien.

Und wenn dann immer noch die PCC die Mehrheit haben sollte, fresse ich einen Besen....

Aktuell hat die PCC wegen kompletter Alternativlosigkeit die Mehrheit...

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Das subventionierte Erdöl von Venezuela als Motor für die Wirtschaft Kubas

Hier nur ein kleines Beispiel dazu. In Habana kostet eine Strecke mit dem Kollektivtaxi
von la Lisa zum Capitolio (etwa 17 bis 20 km je nach streckenwahl) 20 mn etwa 0.85 chf.

Gemäss Angaben eines Taxifahrers macht er in einer sehr guten Nachtschicht etwa 1300 mn
was etwa Fr. 50.-- entspricht. Abzüglich Steuern und Rep. Für Auto

Dies unter der Annahme dass er ein eigenes Auto hat.
Eingige Taxistas fahren am Tag in der Nacht fährt dann jemand noch zusätzlich.

Das Benzin für die Schicht kostet ihn etwa 320 bis 350 peso etwa Fr. 12.-- en la calle
(für 30 bis 35 Liter Diesel was etwa einem Preis von Fr. 0.35 Annahme Preis kann auch tiefer sein)

Das Geschäft würde nicht funktioneren wenn er das Diesel an der Tankstelle kaufen müsste.
Es ist offensichtilich dass dies mit einem Benzinpreis zu Weltmarktpreisen
(zurzeit ein Fass Rohöl (159 Liter) zu usd 92 nicht funktionieren könnte.
Für einen Taxista ist es normal das Benzin en la calle zu kaufen...........???????

wenn ich in Kuba mit KubanerInnen über negocios spreche mögen nicht alle über
richtige Arbeit sprechen. Alle wollen auch wenn ihr negocio noch so klein ist
jemanden anstellen der für sie das Taxi fährt die Casaparticular reinigt
den Kiosk betreibt Kleider und anderes auf Kommission verkauft etc.

Auf welche Kosten verdient der Taxista das Geld?
Die Person die ihm den Diesel direkt vom Lastwagen oder über die Firma
wo er arbeitet Diesel verkauft? Diese Kette geht bis nach oben weiter.

Die Person die günstig mit dem colectivo von La Lisa nach Habana kommt.
Der Preis mit dem Omnibus wäre noch 20 x tiefer (etwa 0.04 Fr)

Durch dieses Beispiel wird gezeigt das Bequemlichkeit bei gewissen
Leuten gefördert wird.

Ist diese „ Subvention“ am richtigen Ort angekommen.
Ich glaube durch die jetzige Situation in Venezuela ist ein Umdenken
in Kuba angesagt. Auch wenn das günstige Oel weiter fliesst. Abhängigkeit ist nie gut.

Das hier: http://www.sueddeutsche.de/auto/subventi...baden-1.1474812
wusste ich auch lange nicht! In Venezuela gibt es den billigsten Sprit der Welt!
Dagegen ist er in Cuba ja sauteuer!