US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem

18.12.2010 13:20
#1 US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

Zitat
SUBJECT: CUBAN HEALTHCARE: "AQUI NADA ES FACIL"

1. (C) SUMMARY: This cable is a follow up to Reftel and provides anecdotal accounts from Cubans about their healthcare, based on USINT FSHP's (Foreign Service Health Practitioner) interactions with them, her unauthorized visits to Cuban hospitals, and her care of USINT American and Cuban personnel. End Summary.

2. (C) The following anecdotes were obtained from Cubans of various walks of life: domestic employees, neighbors in the Havana suburbs, USINT Local Contract National (LCN) employees, service providers such as manicurists, masseuses, hair stylists, chauffeurs, musicians, artists, yoga teachers, tailors, as well as HIV/AIDS and cancer patients, physicians, and foreign medical students.

-- A Cuban woman in her thirties confides, "It's all about who you know. I'm okay because I am healthy and I have 'friends' in the medical field. If I didn't have my connections, and most Cubans do not, it would be horrible." She relates that Cubans are increasingly dissatisfied with their medical care. In addition to the general lack of supplies and medicines, and because so many doctors have been sent abroad, the neighborhood family physicians now care for 300-400 families and are overwhelmed by the workload. (Note: Neighborhood doctors are supposed to provide care for only 120 families. End Note.) In the absence of the physicians, patients go to their municipality's "polyclinic," but long lines before dawn are common, with an all too common 30-second diagnosis of "it's a virus."

...

-- Many young cancer patients reportedly have become infected with Hepatitis C after their surgeries. Contracting Hepatitis C after surgery indicates a lack of proper blood screening prior to administering transfusions.

...

-- HIV positive patients have had the letters 'SIDA' (AIDS) stamped on their national ID cards. Needless to say, in a country where the national ID card must be shown for everything from getting monthly rations to buying a train ticket, the person is stigmatized for life. There is no patient/doctor confidentiality and discrimination is very strong. (Note: According to Pan-American Health Organization (PAHO) officials in Havana, stamping ID cards used to be the case but is no longer the practice in Cuba, something we could not independently corroborate. End Note.)

-- Some newly diagnosed HIV/AIDS patients are held in what has come to be known as "Prision de Pacientes con SIDA de San Jose" (Prison for AIDS patients).

...

-- XXXXXXXXXXXX stated that Cuban authorities have banned Michael Moore's documentary, "Sicko," as being subversive. Although the film's intent is to discredit the U.S. healthcare system by highlighting the excellence of the Cuban system, he said the regime knows the film is a myth and does not want to risk a popular backlash by showing to Cubans facilities that are clearly not available to the vast majority of them.[...]

-- Even the Cuban ruling elite sometimes goes outside of Cuba for the best medical care. Fidel Castro, in July, 2006 brought in a Spanish doctor during his health crisis. Vice Minister of Health Abelardo Ramirez went to France for gastric cancer surgery. The neurosurgeon who is Chief of CIMEQ Hospital (reportedly one of the best in Cuba) went to England for eye surgery and returns periodically for checkups.

...

-- There is reportedly such a shortage of nurses that within the last few years, a high-school graduate is now offered an accelerated training course of just ten-months duration entitled, "Enfermeras Emergentes" (Emergency Nurses).

http://www.guardian.co.uk/world/us-embas...ocuments/139530



Zitat
WikiLeaks: Cuba banned Sicko for depicting 'mythical' healthcare system

Authorities feared footage of gleaming hospital in Michael Moore's Oscar-nominated film would provoke a popular backlash


[...]
Castro's government apparently went on to ban the film because, the leaked cable claims, it "knows the film is a myth and does not want to risk a popular backlash by showing to Cubans facilities that are clearly not available to the vast majority of them."

http://www.guardian.co.uk/world/2010/dec...ba-banned-sicko

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20.12.2010 21:55 (zuletzt bearbeitet: 20.12.2010 21:58)
#2 RE: US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

Mmh, da hat wohl erstens der Herr Parmly seinen Sessel nicht verlassen, als "Sicko" in Havanna im Kino kam (zum Beispiel im "Yara") und wenn mich nicht Alles täuscht, lief der auch im April 2008 im Fernsehen - ob er jetzt indiziert ist, kann ich allerdings nicht sagen... und zweitens hätte Wikileaks das Material eben nicht nur den Mainstreammedien zur Verfügung stellen sollen - deren Recherche lässt eben auch manchmal arg zu wünschen übrig...

Toleranz als gesellschaftliche Tugend wird meist von denen gefährdet, die unter ihren Schutz fallen...

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20.12.2010 22:11
#3 RE: US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Manzana Prohibida
Mmh, da hat wohl erstens der Herr Parmly seinen Sessel nicht verlassen, als "Sicko" in Havanna im Kino kam (zum Beispiel im "Yara")


Das hab ich schon an anderer Stelle richtig gestellt:
Heute nacht , Michael Moore: Sicko

Zitat von Manzana Prohibida
zweitens hätte Wikileaks das Material eben nicht nur den Mainstreammedien zur Verfügung stellen sollen - deren Recherche lässt eben auch manchmal arg zu wünschen übrig...


Du meinst, Amerika21 & Co. recherchieren besser? Der Guardian ist übrigens das linkeste und LA-linksregierungsfreundlichste dieser "Mainstreammedien", denen dieser Lapsus unterlaufen ist.

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20.12.2010 22:33
#4 RE: US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

Zitat von ElHombreBlanco
Du meinst, Amerika21 & Co. recherchieren besser? Der Guardian ist übrigens das linkeste und LA-linksregierungsfreundlichste dieser "Mainstreammedien", denen dieser Lapsus unterlaufen ist.

Ist mir Rille, was der Guardian ist, war ja auch weiß Gott nicht die einzige Zeitung, die das gebracht hat (mir fallen da noch die NewYorkTimes und El Pais ein - haben die eigentlich dementiert?) Und klar - natürlich sollen auch A21 und Co Alles kriegen, warum denn nicht? Hier gehts nämlich erstmal nur darum, (angebliche) Fakten zu überprüfen, die von allen möglichen erst-, aber in der Mehrzahl wohl zweit-, dritt- und viertrangigen Typen in US-Botschaften verfasst wurden - manchmal wahrscheinlich auch genau nach dem Gusto, welches deren Vorgesetzte haben wollten, und um anschließende Interpretation derselben - und erst dann setzt die eine wie die andere Seite oft die auf

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20.12.2010 22:45
#5 RE: US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Manzana Prohibida
(mir fallen da noch die NewYorkTimes und El Pais ein - haben die eigentlich dementiert?)


Bitte mal die Links zu den entsprechende Veröffentlichungen. NYT hab ich nicht gelesen, aber El País hat die Meldung nicht gebracht und auch keinen Link zum entsprechenden Cable.

Der Guardian hat die Meldung gebracht und später wieder dementiert. Genau so wie es sich für ordentliche Journalisten gehört, wenn sie sich geirrt haben. Ich verstehe dein Problem nicht.

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20.12.2010 22:59 (zuletzt bearbeitet: 20.12.2010 23:05)
#6 RE: US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

Zitat von ElHombreBlanco
Genau so wie es sich für ordentliche Journalisten gehört, wenn sie sich geirrt haben.Was heisst denn hier "geirrt"? Sie haben einfach ungeprüft etwas übernommen bzw. publiziert - was das mit "ordentlichen Journalisten" zu tun haben soll, ist mir schleierhaft Ich verstehe dein Problem nicht.Genau das davor angeführte ist mein "Problem". Wikileaks schneidet sich ins eigene Fleisch, wenn sie Material nicht ALLEN geben (warum denn nicht?) und darauf vertrauen, dass jene, denen sie es geben, vorbildlich erst nachrecherchieren, bevor sie es in ihren Blättern bringen


Mmh, bei El Pais und NYT find' ich jetzt auch nichts (mehr) - NYPost tut's auch: http://www.nypost.com/p/news/internation...vxtoOcvi8pV8qPK

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20.12.2010 23:08 (zuletzt bearbeitet: 20.12.2010 23:10)
#7 RE: US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Manzana Prohibida
NYPost tut's auch


Nein, weil die NYPost nichts aber auch gar nichts mit der angesehenen New York Times zu tun hat. Die sind ungefähr so "vergleichbar" wie die Süddeutsche Zeitung und die Super Illu.

So nun komm wieder runter und überleg dir erst mal was du willst: Ob Hinz und Kunz sich beliebig irgendwelche Depeschen herauspicken und ungeprüft in die Welt hinausposaunen, um Meinung zu machen oder willst du, dass möglichst nur nachrecherchierte Informationen veröffentlicht werden? Für letzteres braucht es seriöse "Mainstreammedien", auch wenn hier und da mal jemandem ein Fehler unterläuft.

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20.12.2010 23:21
#8 RE: US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

EHB, es scheint, wir reden irgendwie aneinander vorbei - ich mach's deutlich: mein Problem ist in erster Linie WikiLeaks, oder besser deren "Veröffentlichungsstrategie", die es überhaupt erst möglich macht, dass einige einen Info-Vorsprung haben (den sie dann noch nicht mal journalistisch einwandfrei nutzen!!!!! Da muss erst Herr Moore selbst mal darauf hinweisen, traurig, einfach nur traurig...Und in dem Fall finde ich - und das sage ich ganz ehrlich - dass alle Medien, egal ob rot oder schwarz, seriös oder unseriös (oft Betrachtungsweise), Zugang dazu haben sollten, und zwar gleichzeitig! Das sollte nämlich beide "Seiten" dazu anspornen, vorbildlich(er) zu recherchieren - sollte es nämlich mal dazu kommen, dass solche "Infos" dann nur noch für die von dir titulierten seriösen "Mainstreammedien" zugänglich sind und demzufolge auch nur noch von diesen interpretiert werden können - schönen Dank auch...es sind nun mal "Meinungsmacher", der Begriff kommt nicht von ungefähr

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20.12.2010 23:29 (zuletzt bearbeitet: 20.12.2010 23:29)
#9 RE: US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Manzana Prohibida
Das sollte nämlich beide "Seiten" dazu anspornen, vorbildlich(er) zu recherchieren


Nee, dann geht es nur noch darum, "wer veröffentlicht welchen Skandal am schnellsten". Der Boulevard und die politisch Extremen rennen vorweg und die seriösen hecheln mit ihren sauber recherchierten Informationen hinterher und kein Mensch interessiert sich mehr für die Wahrheit.

Nee, ich finde das derzeitige Verfahren gar nicht so schlecht.

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20.12.2010 23:36 (zuletzt bearbeitet: 20.12.2010 23:36)
#10 RE: US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

Nicht vergessen: den "Fehler" hat aber gerade eine der von dir so hochgehandelten tollen Zeitungen gemacht - sie hatte den Infovorsprung, hat trotzdem NICHT recherchiert (in dem Fall wäre das sogar mehr als einfach gewesen - da hätte das INTERNET gereicht), der GUARDIAN und niemand anders hat boulevardisiert und JETZT interessiert sich keiner für deren Dementi - ähnlich wie bei den Dementis der B.lödZeitung, so ist es und nicht anders! WikILeads hat es überhaupt nicht nötig, Monopolstellungen zu bedienen - ohne Not haben sie es getan, und das ärgert mich und sollte eben keine Schule machen!

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20.12.2010 23:44 (zuletzt bearbeitet: 20.12.2010 23:46)
#11 RE: US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Manzana Prohibida
Nicht vergessen: den "Fehler" hat aber gerade eine der von dir so hochgehandelten tollen Zeitungen gemacht


Nochmals (und ein letztes Mal): Fehler machen ist was völlig Menschliches, es geht darum, wie man mit diesen Fehlern umgeht.

Zitat
GUARDIAN und niemand anders hat boulevardisiert und JETZT interessiert sich keiner für deren Dementi


Ach Blödsinn! Harald Neuber und Cubadebate freuen sich gerade tierisch über diesen Lapsus des Guardian. Noch schöner wäre es natürlich gewesen, wenn es dem "extrem reaktionären und profaschistischen" (O-Ton Fidel Castro) Spiegel oder El País unterlaufen wäre. Das hätte noch besser in die Propaganda gepasst.

--
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21.12.2010 00:44 (zuletzt bearbeitet: 21.12.2010 00:47)
#12 RE: US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

Zitat von ElHombreBlanco
Fehler machen ist was völlig Menschliches, es geht darum, wie man mit diesen Fehlern umgeht.Richtig, deshalb hoffe ich ja, dass Wiki diesen Fehler nicht nochmal macht und bei den Bankenveröffentlichungen cleverer ist

Zitat
GUARDIAN und niemand anders hat boulevardisiert und JETZT interessiert sich keiner für deren Dementi


Ach Blödsinn! Harald Neuber und Cubadebate freuen sich gerade tierisch über diesen Lapsus des Guardian. Ja und mit was? Mit Recht, da sind doch die ach so tollen und seriösen Zeitungen nicht mal in der Lage, mit ein paar Klicks zu recherchieren, wahrlich kein Ruhmesblatt und man sollte das nicht negieren und als "Lapsus" abtun - unsereiner lacht ja auch öfter über Neuber und Co - über genau solcherart "Journalismus"! Da sollte man(n) (auch kein weißer) nicht mit zweierlei Maß messen!


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21.12.2010 10:28 (zuletzt bearbeitet: 21.12.2010 10:30)
avatar  el-che
#13 RE: US-Depesche über das kubanische Gesundheitssystem
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Rey/Reina del Foro

zur sache, ein sehr guter artikel, violación? vergewaltigung?
(elpais, periódico de ayer)

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