„Deutschland im Ausland“

Essen auf Rädern in Havanna

Von Marco Dettweiler

Von Havanna nach Essen Stadtwald?

Im Ausland sind deutsche Produkte beliebt und bekannt – vor allen Dingen unter Deutschen. Morgens ein Nutella-Brot, mittags ein paniertes Schnitzel und abends ein frisch gezapftes Bier aus der Heimat machen für manchen Touristen den Strandurlaub erst zu einem erholsamen Auslandsaufenthalt. Vielerorts hat sich die Gastronomie schon den Wünschen angepasst. Man spricht und kocht deutsch. Dabei tolerieren die Gäste die Fehler in der Grammatik eher als das fehlende Maggi in der Sauce.


Deutschen Produkten im Ausland nicht zu begegnen ist allerdings auch schwierig. Wer in der Lissabonner Straßenbahn „Eléctrico“ fährt, sitzt in einem Siemens-Gefährt. Miele-Fabrikate stehen in australischen Waschsalons. MTU-Motoren treiben ausländische Yachten über die sieben Meere. Der Blick zur Promenade an der Côte d’Azur wurde vielleicht mit einer Stihl-Kettensäge frei und der Weg mit einem Kärcher-Hochdruckreiniger sauber gemacht. Die Liste ist lang, schließlich ist Deutschland Export-Weltmeister.


Flucht in die ferne Wahrnehmung


Nun reisen Menschen meist in ferne Länder, um dort das Exotische erleben und den Alltag hierzulande vergessen zu können. Kuba ist so ein Land, das weit genug entfernt scheint für eine Flucht in die ferne Wahrnehmung. Dass man auch dort Dinge sieht, die man aus der Heimat kennt, ist eher unwahrscheinlich. Daher ist es allzu verständlich, dass Dieter Schütz aus Oberhausen plötzlich vor einem deutschen Bus in Havanna stehenblieb, die Kamera zückte und das ihm allzu bekannte Objekt fotografierte.


Es war nicht der Mercedes-Stern, der ihn gleichermaßen irritierte und interessierte, sondern die Aufschrift des Zielanzeigers. Der Bus war nämlich nach Essen-Stadtwald unterwegs. So stand es jedenfalls auf dem Schild. Doch wie sollte der Bus über den Atlantik kommen? Die Kubaner interessiert das nicht. Uns schon!

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http://www.faz.net/s/Rub51A2BF0098D64DB1...n~Scontent.html

Ich weiss nicht was Wilma sagen würde, aber der Bus scheint schon abgefahren zu sein ...

Kein Wunder, bei den unregelmässigen Fahrten ....