Und nun das Wetter...

14.06.2004 11:20 (zuletzt bearbeitet: 14.06.2004 11:21)
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#1 Und nun das Wetter...
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Kuba wartet auf die Regenzeit
Geringe Niederschlagsmengen und großer Energiebedarf machen der Wirtschaft zu schaffen

Von Otto Marquardt

Kuba leidet seit Wochen unter extremer Hitze. Die Regenzeit wurde ihrem Namen bislang nicht gerecht. Der erhöhte Energiebedarf kann in Zukunft vielleicht durch maritime Erdölbohrungen gesättigt werden.
Obgleich die Hitze im Sommer und die so genannte Kälte im Winter zu jedem Gespräch unter Kubanern gehören, war das doch meist eine Routineangelegenheit, der Einstieg sozusagen. Jetzt klingt das anders, beunruhigend. Die Wettervoraussage in den Abendnachrichten verpasst niemand mehr. Aber die Meteorologen können für Kuba seit Wochen allein mit atlantischen Hochdruckgebieten dienen. In Haiti goss es. Das Land stand unter Wasser. 80 Kilometer entfernt in den Ostprovinzen Kubas nieselte es nur.
In Jucarito stieg am 2. Juni das Thermometer auf 38,6 Grad. Das waren 0,2 Grad unter dem historischen Hitzerekord. Das wäre halb so schlimm, wenn es nur regnete. Im Mai beginnt normalerweise die Regenzeit mit 10 bis 15 Wolkenbrüchen pro Monat. Nun gab es im Osten keinen, im Westen einen.
Die Trockenheit erreichte in den Provinzen Camagüey, Holguín und Las Tunas Besorgnis erregende Ausmaße. In Santiago de Cuba und Guantanamo wurde von Mai 2003 bis jetzt ein Niederschlagsdefizit von 500 Millimetern errechnet. Nirgendwo auf der Insel überstiegen die Niederschläge 60 Prozent der zwischen 1931 und 1980 erfassten Durchschnittsmengen.
Kuba hat in den vergangenen 41 Jahren durch den Bau von Stauseen und Rückhaltebecken deren Fassungsvermögen ums 180fache vermehrt. Aber im Osten sind die meisten leer oder haben wie die Anlage in Cacoyugüín nur noch Reserven für wenige Tage. Die Weideflächen sind verbrannt, die Ernten zum großen Teil verdorrt. 30000 Rinder mussten notgeschlachtet werden oder verdursten.
Rund um die Uhr sind Tankfahrzeuge mit Wasser für Mensch und Tier unterwegs. Neue Grundwasserbrunnen werden gebohrt. Der Cauto-Fluss wurde angestochen, um über einen neu ausgebaggerten Kanal ein bisschen Wasser in die Dürregebiete zu leiten. Doch wenn es nicht bald richtig regnet, bahnt sich im Osten eine Tragödie an.
Der Wetterbericht machte für die nächsten Tage wenig Hoffnungen, stellte zugleich Höchsttemperaturen von 32 bis 35 Grad in Aussicht. Das heißt, der Stromverbrauch bewegt sich an der Obergrenze. Zu allem Unglück ist das Kraftwerk in Matanzas, eines der potentesten, wegen einer Havarie aus dem Netz genommen worden. Es gilt Strom zu sparen, wo es möglich ist, um Abschaltungen zu vermeiden beziehungsweise auf ein Minimum zu beschränken.
Für Spitzenzeiten wird staatlichen und privaten Verbrauchern ans Herz gelegt, Klimaanlagen auszuschalten, nicht zu bügeln, Kühlschränke »sinnvoll zu nutzen«, die Produktion zu drosseln und die Bewässerungssysteme nachts und in den frühen Morgenstunden in Betrieb zu nehmen.
Kuba fördert täglich etwa 11000 Tonnen schwefelreiches schweres Erdöl plus Gas, von denen es 9000 Tonnen in die Stromerzeugung pumpt. Die Erdölindustrie weist seit Jahren solide konstante Zuwachsraten von 15 bis 20 Prozent auf. Trotzdem muss das Land die Hälfte seines Gesamtbedarfs importieren. Und das ist ein Aderlass von einer Milliarde Dollar im Jahr. Insofern wären rentable Funde vor allem leichten, einfacher raffinierbaren Erdöls in der 112000 Quadratkilometer großen Sonderwirtschaftszone im Golf von Mexiko, die Kuba 1977 in einem Abkommen mit Mexiko und den USA zugesprochen wurde, ein wahrer Segen.
Dieser Tage ist 18 Meilen vor der Nordwestküste der Insel eine der größten Plattformen für maritime Erdölbohrungen angekommen. Das spanische Erdölunternehmen Repsol-YPF hat sie von der norwegischen Gesellschaft Ocean Rig für täglich 195000 Dollar gepachtet. Nach ihrer Verankerung wird sie in knapp 2000 Meter Tiefe die erste Probebohrung niederbringen.
Bob Warrack von Ocean Rig meint, es wäre »faszinierend, wenn wir hier fündig würden. In diesem Gebiet hatte noch niemand gebohrt«. Die Prognosen halten sich die Waage zwischen Skepsis und Optimismus. Repsol-YPF hat jedenfalls sechs der 51 Blöcke belegt, in die die Sonderwirtschaftszone aufgeteilt wurde. China, Großbritannien und Brasilien sind interessiert. Sie warten aber erst mal ab, was Spanier und Norweger schaffen.

(ND 14.06.04)

Yer Baby !


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14.06.2004 11:24
avatar  Chris
#2 RE:Und nun das Wetter...
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Kuba wartet auf die Regenzeit

Also die letzten Tage hat es ordentlich geregnet!

Saludos
Chris


Cuba-Reiseinfos
avenTOURa


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14.06.2004 11:28
avatar  stendi
#3 RE:Und nun das Wetter...
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In Antwort auf:
Also die letzten Tage hat es ordentlich geregnet

aber nicht im raum l.tunas

stendi
Kamener kreuz



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14.06.2004 14:58
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#4 RE:Und nun das Wetter...
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( Gast )

In CMW hat es in den 3 WOchen wo ich war 2x eine halbe Stunde getröpfelt. Mehr war es echt nicht. Angeblich wollen sie sogar den Karneval Ende Juni in CMW wegen Wassermangels absagen.


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14.06.2004 15:32
avatar  jan
#5 RE:Und nun das Wetter...
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jan
Rey/Reina del Foro

Hauptsache es gibt Ron


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14.06.2004 23:38
avatar  Jorge2
#6 RE:Und nun das Wetter...
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Rey/Reina del Foro

Wieso wird der Karneval wg. Wassermangel nicht stattfinden? Ich begreif den Zusammenhang nicht ganz. Oder wird die Karnevalsgesellschaft permanent mit Wasser berieselt? Und Wasser wird bestimmtn nicht getrunken.


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14.06.2004 23:46
#7 RE:Und nun das Wetter...
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Rey/Reina del Foro

Na das kann ja heiter werden, falls in Havannas Umgebung dann das Wasser auch noch knapp werden sollte. In dem Fall muß ich eben im Meer meine tägliche Körperpflege vollziehen.

e-l-a


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15.06.2004 00:02
avatar  Jorge2
#8 RE:Und nun das Wetter...
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Rey/Reina del Foro

Aber waschen bzw. duschen tut man sich doch auch ohne Karneval.


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