Enkel Che Guevaras erzählt über seine Erfahrungen mit der kubanischen Revolution

03.05.2007 14:23
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#1 Enkel Che Guevaras erzählt über seine Erfahrungen mit der kubanischen Revolution
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Kanek Guevara: "Die kubanische Revolution ist heute weiter nichts als vulgäres und hinterhältiges Staatskapitalismus"

Der Enkel des großen Revolutionärs rechnet mit der Legende der siegreichen Revolution ab.

Mexico - "Die kubanische Revolution war nie demokratisch, aber auch nicht kommunistisch, weder heute, noch vorher" - versicherte Kanek Guevara der mexikanischen Wochenzeitschrift "Progreso". Nach Auffassung des jungen Guevara "die Revolution wurde ein vulgäres und hinterhältiges Kapitalismus, was in die Geschichte als "Fidelismus" eingehen wird" - erklärte Canek Guevara.
"Progreso" veröffentlichte ein Brief des Nachbaren des berühmten Guerrilero, Ernesto Ché Guevara. Der junge Guevara kritisierte die Selbstgefälligkeit Castros, der sich als den Mesias der Revolution versteht. Gerade wegen Fidel Castro verlor die Revolution ihre ursprüngliche Richtung. Der junge Revolutionär Castro verwandelte sich mit der Zeit in einen alten Tyran. "Seinetwegen wurde ein edles Ideal gefälscht" - versicherte Canek Guevara in seinen Brief.
"Die kubanischen Revolution gewahr eine korrupte Bourgeoise. Es entstand ein Unterdrückungsapparat, dessen Hauptaufgabe die Verteidigung der Revolution vor dem eigenen Volk war. Aus diesem ganzen Prozeß kam eine Bürokratie heraus, die eine immer tiefer werdende Kluft zwischen Revolution und Volk grub" - sagte Guevara weiter. "Die Revolution wurde antidemokratisch wegen des fast religiösen Mesianismus des Hauptführers der Revolution" - behauptete Guevara in seiner Begründung über die Verwandlung des revolutionären Prozesses Kubas.
Der Enkel Che Guevaras legte einige Aspekte dar, die nach seiner Auffassung zur Trennung der Revolution vom Volk geführt haben. Der größte schwewiegende Fehler der Führung war die Kriminalisierung der Menschen die anders Denken oder Aussehen. Das war der Hauptgrund der Verfolgung der Homosexuälen, Hippies, Freidenker, Gewerkschftler und Poeten. Damit schuf man die Grundlagen für die Entstehung "einer eisernen sozialistische Bourgeosie mit einem falschen proletarischen Amtlitz".
"In Kuba wurde schon längst die Revolution zu Grave getragen" - versicherte Canek Guevara der Zeitscrhift "Progreso". Die Revolutionsmörder waren diejenigen, die ihre Macht auf die Revolution berufen haben. Im Grunde hatten sie Angst von der Revolution gefressen zu werden. Deswegen haben sie die Revolution institutinalisiert. Die kubanische Bürokraten erstickten die Revolution. Der Rest machten die Korruption, den Nepotismus und die daraus resultierende Repression durch den kubanischen Staat" - meinte der Enkel Che Guevaras.
"Das Castro Regime ist weiter nichts als eine Diktatur" - versicheter Canek Guevara. Nach seiner Auffassung hat Fidel Castro die Ideale der Revolution verraten.
"Es ist wahr, dass Fidel Castro Kuba von der Batista Tyranei befreite, aber sein beharrliches Festhalten an der Macht machte ihn zu einem anderen Diktator" - sagte Guevara in seinem Statement.
"Ich kritiziere Fidel Castro hauptsächlich, weil er sich von den Freiheitsideale trente. Er begang Verrat gegen das kubanische Volk. Sein horrendes Bezpietzelungsapparat zielt darauf, den Staat über seine Menschen zu stellen" - fügte Canek Guevara hinzu.
Der älteste Enkel Che Guevaras füllt sich enttäuchst wegen der Unterdrückung der Menschen auf Kuba. "Jeder wird permanent beobachtet. Die Gründung von staatsunabhöngigen Vereine macht aus Kuba ein vulgäres kapitalisches Staat". Nach Auffassung Canek Guevaras dieser Staat wird Fidel Castro in den Tod begleiten.
Wenn wir die Lage heute mit der Lage in Kuba vor 1959 vergleichen, müssen wir leider feststellen, wenn jemand heute etwas ähnliches getan hätte, was Castro in der Moncada, der wäre nicht ins Gefangnis sondern sofort an die Wand gestellt.
Canek Guevara versicherte, der Marxismus ist heute in Kuba weiter nichts ein Schulfach. Niemand ist daran interessiert, den Marxismus wirklich umzusetzen auf Kuba. "Aus den marxistischen Ideen kam man eine Vorstellung über das Fiasko der kubanischen Revolution bekommen" - erklärte abschließend den Enkel des "Guerrillero Heroico".

Canek Guevara wurde in Kuba geboren. Er ist 30 Jahre alt und ist mexikanischer Staatsbürger. Er wohnt in Oaxaca. Guevara ist Schriftsteller und graphischer Designer. Seine Mutter ist Hilda Guevara, die älteste Tochter Che Guevaras.


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03.05.2007 17:03
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#2 RE: Enkel Che Guevaras erzählt über seine Erfahrungen mit der kubanischen Revolution
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Irgendwann musst dich mal entscheiden Lagadere
Entweder marxistische Kritik oder kapitalistische Kritik. Beides geht nicht wenn man eine Meinung hat, wie sich Kuba verbessern soll.
Ansonsten ist seine Kritik ja nicht gerade was neues. Das weiss jeder Nicht-Stalinist in der PCC unter anderen auch seine Tochter und die Kinder anderer Revolutionäre, wie die Trotzkistin Celia Hart. Das Problem ist halt ist gibt keinen Beweis das ein anderer Weg auch funktioniert hätte ohne sofortige kapitalistische Restauration, die im Osten recht starken Trotzkisten fanden milde ausgedrückt wenig Gehör. Das Guevara noch zu Lebzeiten Russland schärfstens kritisierte ist ja nichts neues und das man ihn in der Aussenpolitik loswerden musste, der russ. Unterstützung wegen. Und der Bürokraten Willen in Kuba.
Hier gehts aber dann auch darum das die Kubaner wahrscheinlich ein bisserl zu karibisch sind für die permante Revolution. Aber auch das wäre zu beweisen. Bewiesen ist nur das viele sehr schlechte Arbeit schon vor der Revolution leisteten, dann kurz mal besser wurde und jetzt seid 2 Jahrzehnten extrem mies ist. Die Frage ist welche Kur hat man anzubieten?
Selbstverwaltung und dezentralisierung oder Restauration des Kapitalimus. Für 2teren sind die Kubaner meiner Meinung nach niemals Konkurrenzfähig und ein Großteil der Bevölkerung würde verarmen und vorallem wäre man dann US Kolonie.
Der andere Weg ist ein neues Lateinamerika mit Chavez mit mehr Freiheiten als in der "freien Welt".
Schätze mal Chavez ist nicht dein Freund, jedoch Freund der gleichen Ideen wie Guevaras Kinder.


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03.05.2007 19:57 (zuletzt bearbeitet: 03.05.2007 20:02)
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#3 RE: Enkel Che Guevaras erzählt über seine Erfahrungen mit der kubanischen Revolution
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In der Sache ganz interessant die Einschätzung – bestätigt ja auch meine Meinung vom "Maximo Lider". Das der gute aus familiären Gründen natürlich ein bischen befangen ist muß man schon in die Bewertung mit einbeziehen. Für mich ist sein Onkel selbst allerdings einer der negativsten Figuren in dieser Revolution.

Auch Che selbst muß sich den Vorwurf gefallen lassen, diese Revolution in andere Wege geleitet zu haben, als die, welche das cubanische Volk in der Mehrheit wollte. Jeder der großen "Comandantes" hatte seine eigenen Ideen, wie denn die die Revolution weiterzuführen sei, gerade der Zusammenschluss und gemeinsame Kampf vieler politischen Strömungen hat ja diese Revolution so erfolgreich gemacht. Der beste Taktierer unter ihnen allen hatte aber letztendlich gewonnen.

Wer sich mehr mit der Person "Che" auseinandersetzt, kann auch ohne Mühe zu dem Schluss kommen, das für ihn selbst fast jedes Mittel recht war, um seine Ideen und Ziele voranzubringen. Stimmen die Zeugnisse vieler voneinander unabhängiger Quellen, so war auch CHE an vielen "Schnellgerichtsverfahren" und Erschießungen maßgeblich beteiligt, humanistische Ideale standen bei ihm in der Praxis dann doch weit unter den "Notwendigkeiten" einer Revolution.
Vielleicht war auch für CHE speziell das cubanische Volk gar nicht so wichtig, er hat ja seinen Finger noch auf viele andere Herdplatten gelegt – vielleicht ging es ihm ja eher um den Selbstzweck "Revolutionär" zu sein, Sinn und Ziel des ganzen mal hintenangestellt ("Der Weg ist das Ziel"). Auch sein diletantisches Wirken in verschiedenen hohen Ämtern nach der Machtübernahme kann diese These unterstützen. Die Position "Minister" innezuhaben war ihm dann erstmal doch wichtiger als die Qualifikation dafür mitzubringen. Wenn der Erfolg dann ausbleibt, ist das ganze natürlich frustrierend und man macht dann lieber die nächste "Baustelle" auf.

Der größte Verdienst von CHE GUEVARA war sicher sein fotogenes Gesicht – perfekt geeignet bis in die heutigen Tage um bei anfälligen Menschen Sympathien zu gewinnen und Meinungen zu beeinflussen. Auch als "CAMEL"-Mann oder "Marlboro"-Vacero hätte er sicher einwandfrei funktioniert und die jeweilige Marke gestärkt.

Ich gehe davon aus: Hätte "CHE" ganz normal ausgesehen, wie z.B. "Gary" oder "Garnele" dann wären die T-Shirts und Tassen heute unbeschriftet, dann wäre dem cubanischen Volk auch einiges erspart geblieben.

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03.05.2007 23:24
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#4 RE: Enkel Che Guevaras erzählt über seine Erfahrungen mit der kubanischen Revolution
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Eines ist dem cubanischen Volk erspart geblieben, und der Welt insgesamt wohl auch.

"Es ist das schaudererregende Beispiel eines Volkes, das bereit ist sich atomar abschlachten zu lassen, damit seine Asche als Fundament für neue Gesellschaften dient.Und wenn ungefragt ein Pakt zum Abzug der Atomraketen geschlossen wird , seufzt es nicht etwa vor Erleichterung auf und dankt nicht für die Feuerpause"

So ganz wichtig war ihm das Wohl der Cubaner wohl nicht.

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03.05.2007 23:37 (zuletzt bearbeitet: 03.05.2007 23:40)
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#5 RE: Enkel Che Guevaras erzählt über seine Erfahrungen mit der kubanischen Revolution
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In Antwort auf:
Ich gehe davon aus: Hätte "CHE" ganz normal ausgesehen, wie z.B. "Gary" oder "Garnele" dann wären die T-Shirts und Tassen heute unbeschriftet, dann wäre dem cubanischen Volk auch einiges erspart geblieben.


Rede keinen Schmarrn. Von mir gibts genug Fanartikel. Ich verkauf die sogar.

Den restlichen Topfen kann man garnicht kommentieren, soviel Unwissen gepart mit Unwahrheiten, weil man es nicht besser weiss. Was sollst da noch machen. Niveauloses Geschwafel eines Besserwissers.

@ Socke: Militärisch als unberechenbarer Feind der zu allen fähig zu sein scheint, zu erscheinen, ist eine äußerst wichtige Kriegstaktik. Der Mann war immens intelligent und überlegte zu jeder Zeit was er tat. Das kann man nicht anhand von ein paar Zitaten erklären, man muss ihn wirklich kennen oder zumindest ein paar Bücher gelesen haben. Mittlerweile ist übrigens auch seine Kritik über die Genossen in Kuba erschienen. Sollte man vielleicht mal lesen, bevor man Schlüsse zieht.

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03.05.2007 23:48
#6 RE: Enkel Che Guevaras erzählt über seine Erfahrungen mit der kubanischen Revolution
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Zitat von Socke
Eines ist dem cubanischen Volk erspart geblieben,
Die Kubaner können wirklich Gott und all den orishas danken, dass ein Che Guevara nie eine solche Machtfülle erlangt hat wie der Bärtige.
Mir schaudert bei dem Gedanken, was er mit seinem grenzenlosen Fanatismus aus diesem Land und diesen wunderbaren Menschen gemacht hätte. Eine knallharte, totalitäre Gesellschaftordnung, wie wir sie sonst nur von asiatischen Beispielen kennen!

Klar, der Spuk wäre schneller vorbei gewesen, denn Kubaner haben doch eine andere Mentalität wie Asiaten, ausserdem hätte die UdSSR solch ein Experiment nicht lange subventioniert.

Aber ein Comandante en Jefe Che Guevara hätte den Kubanern wirklich bittere Jahre beschert......

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„Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.“
Winston Churchill

¡Visca Barça! [img]http://www.soccer24-7.com/forum/images/smilies/BarcaBarca.gif[/img]
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04.05.2007 01:06
avatar  Socke
#7 RE: Enkel Che Guevaras erzählt über seine Erfahrungen mit der kubanischen Revolution
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Top - Forenliebhaber/in

Gary, ob er wirklich so ein großer Stratege war ist auch Zweifelhaft, die Aktionen, die er ohne die Unterstützung der anderen cubanischen Rebellen geleitet hat, waren wenig erfolgreich.
Es gibt Leute, die behaupten, dass der Zugführer in Santa Clara bestochen war.
Auch als Industrieminister war er nicht gerade eine Leuchte.

Ich bin immer vorsichtig mit Helden, und vor Fanatikern habe ich Angst.

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04.05.2007 04:00
avatar  Cuba59 ( gelöscht )
#8 RE: Enkel Che Guevaras erzählt über seine Erfahrungen mit der kubanischen Revolution
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Cuba59 ( gelöscht )

In Antwort auf:
Der Mann war immens intelligent und überlegte zu jeder Zeit was er tat. Das kann man nicht anhand von ein paar Zitaten erklären, man muss ihn wirklich kennen oder zumindest ein paar Bücher gelesen haben.


allerdings nur in bezug auf die ermordung von hunderten "mitrevolutionaeren". fidel war auftraggeber und Che war sein scherge...


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04.05.2007 07:58
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#9 RE: Enkel Che Guevaras erzählt über seine Erfahrungen mit der kubanischen Revolution
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( Gast )

Naja wenn ihr es alle besserwisst, auf nach Kuba und macht ne richtige Revolution. War der Zugführer in Santa Clara bestochen, ist das für mich nur ein weiterer Grund ihn als genial einzustufen, immerhin wurde es Jahrzehnte lang als Heldentat verkauft. Ob Che der Schärge war eine seine eigene Suppe kocht, darf überlegt werden. Klar ist vor allem das er in Bolivien vollkommen versagte, anstatt mit den Bergarbeitern die genauso unterdrückt wurden eine vollständige Revolution durchzuführen (was damals auch schon sehr aussichtsreich war, da die Minenbesitzer nicht gerade nette Kumpels waren) stattdessen aber mit Bauern herumzuhirschen, war wohl der größte Blödsinn aller Zeiten. Als Industrieminister ist mir nur die Diserfikation der Ökonomie bekannt, die Kritik Che´s daran das die Revolution Ökonomen für unnötig erklärte, ein paar Leitbetriebe Kubas, Planta Mec, Moa und natürlich die Schokoladefabrik in Baracoa. Nach Che haben die Industrieminister leider viel mehr Fehlinvestitionen getroffen. Als Finanzminister geht er als der Erfinder des 3 Peso für 1 Dollar Touriwechselkurs ein. Ich als jener der 1 Jose Marti für 3 Peso Cubano bezahlt.


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04.05.2007 09:03
avatar  guzzi ( gelöscht )
#10 RE: Enkel Che Guevaras erzählt über seine Erfahrungen mit der kubanischen Revolution
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guzzi ( gelöscht )

Drei Bücher und diverse Chroniken habe ich von Che gelesen, dazu kommt noch, die Freundschaft mit Che und des Onkels meiner Frau, nächtelanger Komentar, Fotos und erzählungen aus erster Hand. Che war nicht's anderes als ein Chaot der alles boykotierte und revolutzte, er war einfach gegen alles. Auf Cuba wurde er erst Comandante als der Kampf vorbei war. In Santa Clara kam ihnen das Glück und die Verworrenheit Patistas Söldner entgegen. Er kam mit dem Volk und der Führung von Cuba nicht klar, daher die Flucht nach Bolivien, was vom ersten Moment an zum scheitern verurteilt war. Er wusste genau, dass er hingerichtet wird, weil er es mit allzuvielen in Habana auch befürwortet hat. Der Onkel meiner Frau Pepe, sollte mit ihm nach Bolivien, aber Fidel hat ihn im letzten Moment noch zurückbeordert.


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04.05.2007 10:20
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#11 RE: Enkel Che Guevaras erzählt über seine Erfahrungen mit der kubanischen Revolution
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( Gast )

In Antwort auf:
... Nach Che haben die Industrieminister leider viel mehr Fehlinvestitionen getroffen.

kann sein – aber die stehen nicht so im Brennpunkt des Interesses und werden ja auch nicht kultisch verehrt. Bei "Helden" muß man die Latte schon ein bischen höher legen ...

P.S.: komisch – irgenwie kommt mir vor, das da ein paar Worte fehlen in deinem Posting


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