Wenig Verkehr und viel Surreales: Kuba per Rad

30.04.2007 12:02
avatar  dirk_71
#1 Wenig Verkehr und viel Surreales: Kuba per Rad
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Rey/Reina del Foro

Individuell und ohne Reisegruppe mit dem Rad auf Kuba unterwegs zu sein, setzt einiges an Abenteuerlust voraus. Wer sich traut, wird reichlich belohnt.

Auf dem groben Asphalt schnurren die Räder, während die Gruppe in die Pedale tritt. Die Straße ist eben, an einigen Stellen ist der Teer geschmolzen. Der Fahrtwind kühlt.

60 Kilometer radeln an der Westküste Kubas, das ist das Programm der Reisegruppe für diesen Tag. Das Meer glitzert schon seit Kilometern verlockend in einem dunklen Türkis links neben der Straße. Und die Gelegenheit für eine Abkühlung naht: An einer Badestelle, an der eine kleine Metallleiter geradewegs in die Bahía de Cochinos - die Schweinebucht - führt, springen alle juchzend ins Wasser.

Angenehm hügelig präsentiert sich die Sierra del Rosario im Westen. Auch Freizeitfahrer können das «ondulierte Gelände» - so nennt der kubanische Reiseleiter Adalberto das sanfte Auf und Ab der Berge - im Naturschutzgebiet rund um Soroa gut bewältigen. Wie überall ist auf den schmalen, geteerten Straßen wenig Verkehr.

Drei bis vier Tagesetappen

Um sich ans Radeln im Lande Fidel Castros zu gewöhnen, eignen sich die drei bis vier Tagesetappen von Havanna nach Vinales gut, denn das Gebiet ist touristisch erschlossen und es gibt genügend Unterkünfte.

Eine größere Herausforderung an die Kondition sind die gut 80 Kilometer von Santa Clara nach Trinidad im westlichen Zentralkuba. Wer hier radelt, muss über den Ort Topes de Collantes. Etliche Serpentinen führen durch die Sierra del Escambray auf 700 Meter zu den hohen Gipfeln des Gebirgszugs. Hänge in sattem Grün, Felsformationen und immer wieder der Blick hinunter in tiefe Täler mit kleinen Hütten und vereinzelten Viehherden entschädigen für die Strapazen.

Wieder anders präsentiert sich das südliche Zentralkuba. Straßen ziehen sich schnurgerade und einsam durch ebene Landschaft. Hier kann der Radler Gas geben. Selten kommen klapprige Transporter vorbei. Wer mit dem Rad auf Kuba unterwegs ist, erlebt unmittelbar Unterschiede im Wohlstand: hier Holzhütte, dort Betonhaus, hier weit und breit kein Geschäft, dort sogar einige westliche Marken.

Abenteuerlust

Individuell und ohne Reisegruppe mit dem Rad auf Kuba unterwegs zu sein, setzt einiges an Abenteuerlust voraus: Der Weg von einem Dorf ins nächste kann lang sein - wehe dem, der eine Panne hat. Eine gute Vorausplanung und ausreichend Wasser und Proviant im Gepäck sind darum unabdingbar. Von großem Vorteil sind Spanischkenntnisse. Dann ist eine Plauderei vor einem Laden an der Dorfkreuzung oder auf einem Markt leicht möglich.

Mit ein bisschen Glück weiß der Gesprächspartner die Adresse einer casa particulares, also einer privaten Unterkunft, oder eines privaten Restaurants. Wer sich mit dem Fahrrad auf Kuba fortbewegt, gewinnt einen recht unmittelbaren Eindruck der kubanischen Lebenswelt - nicht zuletzt deshalb, weil die Inselbewohner sich ebenfalls mehrheitlich per Drahtesel oder Pferd fortbewegen. Unterwegs gibt es Dinge, die surreal anmuten. Wartende Kubaner zum Beispiel.

Viele Anhalter

Aufgrund von Treibstoff- und Fahrzeugmangel sind die Straßen von Anhaltern gesäumt. Was an der Autopista Aussicht auf Erfolg hat, gestaltet sich auf dem Lande schwierig. Während die Fahrradgruppe im spärlich besiedelten Gebiet zwischen Trinidad und Cienfuegos unter einem Baum Rast macht, harren gegenüber drei Männer mit Gepäck aus. Sie warten noch, als die Radler später weiterfahren, ohne dass überhaupt ein Auto vorbeigekommen ist.
http://www.netzeitung.de/reise/631375.html

Nos vemos
Dirk

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30.04.2007 13:02 (zuletzt bearbeitet: 30.04.2007 13:08)
avatar  greenhorn ( gelöscht )
#2 RE: Wenig Verkehr und viel Surreales: Kuba per Rad
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greenhorn ( gelöscht )
60 Kilometer radeln an der Westküste Kubas, das ist das Programm der Reisegruppe für diesen Tag. Das Meer glitzert schon seit Kilometern verlockend in einem dunklen Türkis links neben der Straße. Und die Gelegenheit für eine Abkühlung naht: An einer Badestelle, an der eine kleine Metallleiter geradewegs in die Bahía de Cochinos - die Schweinebucht - führt, springen alle juchzend ins Wasser.

Angenehm hügelig präsentiert sich die Sierra del Rosario im Westen. Auch Freizeitfahrer können das «ondulierte Gelände» - so nennt der kubanische Reiseleiter Adalberto das sanfte Auf und Ab der Berge - im Naturschutzgebiet rund um Soroa gut bewältigen. Wie überall ist auf den schmalen, geteerten Straßen wenig Verkehr.


Mit der Geographie ist er wohl ein bisschen durcheinander gekommen.


der kubanische Reiseleiter Adalberto
Individuell und ohne Reisegruppe

wie denn nu?

Individuell fährt nur einer hier
nur eben im oriente

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30.04.2007 14:19
avatar  Chris
#3 RE: Wenig Verkehr und viel Surreales: Kuba per Rad
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
der kubanische Reiseleiter Adalberto
Individuell und ohne Reisegruppe

wie denn nu?

Die Dame war vermutlich mit unserer Gruppenreise "Cuba ciclo" unterwegs.

> zu Adalberto:



Adalberto Ruiz

Wie viele andere Reiseleiter auch hat Adalberto in der ehemaligen DDR studiert und eine Ausbildung an der Tourismusschule in Kuba gemacht. Als begeisterter Sportler hat er sich auf die Führung von Radreisen spezialisiert und ist mittlerweile einer unserer besten Radreiseleiter geworden.

Er begleitet die Reisen "Gira de Ciclos" und "Cuba Ciclo".


Saludos
Chris


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