Chilenischer Ex-Diktator Pinochet gestorben

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10.12.2006 19:08
#1 Chilenischer Ex-Diktator Pinochet gestorben
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Rey/Reina del Foro

HERZPROBLEME
Chilenischer Ex-Diktator Pinochet gestorben

Der frühere chilenische Diktator Augusto Pinochet ist nach Angaben des Militärkrankenhauses in Santiago gestorben. Dies meldet das chilenische Fernsehen.

Santiago de Chile - Der chilenische Ex-Dikator General Augusto Pinochet ist nach Angaben des chilenischen Fernsehens und von Radio Bio-Bio im Alter von 91 Jahren gestorben. Pinochet war in den letzten Tagen wegen Herzproblemen behandelt worden.

Der 91-Jährige erlitt vor einer Woche einen Herzinfarkt, von dem er sich nicht mehr erholte. Sein Tod wurde am Sonntagabend bekannt gegeben.

Pinochet stand bis zuletzt unter Hausarrest, nachdem gegen ihn Anklage wegen der Entführung und Ermordung von zwei Leibwächtern des von ihm gestürzten Präsidenten Salvador Allende erhoben wurde.

Der einstige General regierte Chile von 1973 bis 1990 mit eiserner Faust als Chef einer Militärjunta. Während dieser Zeit wurden zahlreiche Oppositionelle umgebracht oder verschwanden spurlos.

Spiegel-Online, 10.12.2006
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La distancia no es la causa para que nazca el olvido.


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10.12.2006 19:18
#2 RE: Chilenischer Ex-Diktator Pinochet gestorben
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spitzen Mitglied

Gut so

Polito


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10.12.2006 20:14
avatar  Alf
#3 RE: Chilenischer Ex-Diktator Pinochet gestorben
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Alf
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In Antwort auf:
Gut so


Trotzdem steht Chile wirtschaftlich besser da als Cuba. Auch hat er die Macht relativ friedlich abgegeben, was im Falle Cubas noch abzuwarten ist.
Ob es unter Allende besser gelaufen wäre, ist alles andere als sicher. Ein Blick nach Cuba ist abschreckend genug.
Putschisten und Terroristen verhilft ihre linke Einstellung oft zum Prädikat Freiheitskämpfer, gerechtfertigt ist das und ihre Verehrung praktisch nie.
Was rechtfertigt noch mal die Verehrung von FC, daß er angeblich mehr Menschen als Pinochet auf dem Gewissen hat?
http://www.therealcuba.com/


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10.12.2006 20:25 (zuletzt bearbeitet: 10.12.2006 20:34)
#4 RE: Chilenischer Ex-Diktator Pinochet gestorben
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Rey/Reina del Foro
Zitat von Alf
Ob es unter Allende besser gelaufen wäre, ist alles andere als sicher. Ein Blick nach Cuba ist abschreckend genug.
Putschisten und Terroristen verhilft ihre linke Einstellung oft zum Prädikat Freiheitskämpfer, gerechtfertigt ist das und ihre Verehrung praktisch nie.

Ähm ... was hat Allende mit "Putschisten und Terroristen" zu tun? Seine Wirtschaftspolitik war zwar ähnlich "erfolgreich", wie die kubanische, immerhin war er aber demokratisch gewählt und hatte sich noch nicht auf unbestimmte Zeit als Präsident ausgerufen.

Außerdem bloß weil Pinochet der wirtschaftpolitisch bessere war, rechtfertigt das noch lange nicht den Putsch, die darauffolgende Diktatur und die damit einhergehenden politischen Morde.
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10.12.2006 20:41
avatar  Alf
#5 RE: Chilenischer Ex-Diktator Pinochet gestorben
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Alf
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In Antwort auf:
Seine Wirtschaftspolitik war zwar ähnlich "erfolgreich", wie die kubanische, immerhin war er aber demokratisch gewählt und hatte sich noch nicht auf unbestimmte Zeit als Präsident ausgerufen.


Weil er nicht die Möglichkeit dazu hatte, um mal vom schlechtesten Fall auszugehen? Ist auch egal.

Die Frage die sich mir stellt weshalb FC verehrt wird und Pinochet als das Böse schlechthin dargestellt wird.
http://www.therealcuba.com/


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10.12.2006 20:49
#6 RE: Chilenischer Ex-Diktator Pinochet gestorben
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Alf
Die Frage die sich mir stellt weshalb FC verehrt wird und Pinochet als das Böse schlechthin dargestellt wird.

Die Frage hat sich hier im Thread aber noch nicht gestellt.

Von mir zum Bleistift wird weder der eine noch der andere verehrt, im Gegenteil. Nur versuche ich auch nicht zu sagen: Das was Pinochet gemacht hat, war ja gar nicht so schlimm, weil Castro ja ähnliches gemacht hat.
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10.12.2006 21:05
avatar  Alf
#7 RE: Chilenischer Ex-Diktator Pinochet gestorben
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Alf
Top - Forenliebhaber/in

In Antwort auf:
Nur versuche ich auch nicht zu sagen: Das was Pinochet gemacht hat, war ja gar nicht so schlimm, weil Castro ja ähnliches gemacht hat.


Das habe ich auch nicht gemeint und mich möglicherweise nicht exakt genug ausgedrückt. Bei der Meldung kam mir nur die Bewertung der beiden nicht nur in der DDR in Erinnerung. Verbrecher sind bzw waren beide. Der zweite wird wohl bald folgen. Mal schauen wie die Kommentare dazu aussehen werden.
http://www.therealcuba.com/


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11.12.2006 08:18
avatar  Chris
#8 «Ich empfinde keine Reue»
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Rey/Reina del Foro

«Ich empfinde keine Reue»
In Chile ist der Diktator Augusto Pinochet gestorben, der sich zeitlebens allen Verfahren zu entziehen vermochte

«Viele Leute sagen, man müsse um Verzeihung bitten. Wen soll ich denn um Verzeihung bitten? Weswegen?», fragte der damals 88-jährige Augusto Pinochet im November 2003 in einem Interview, das er einem Exilkubanern nahe stehenden TV-Sender in Miami gab. Augusto Pinochet, zuerst General, als solcher von Salvador Allende zum Oberbefehlshaber der Armee ernannt, dann Staatsoberhaupt und schliesslich Senator auf Lebenszeit, fand bis zu seinem am Wochenende gemeldeten Tod, er habe sich nichts vorzuwerfen.

Die Getöteten kommen nicht vor
Pinochets offizieller Lebenslauf erwähnt die «unhaltbare Lage», welche die Streitkräfte gezwungen habe, «sich am 11. September 1973 aufzulehnen und die Aufgabe anzunehmen, die zerbrochenen nationalen Institutionen wiederherzustellen». Das Ergebnis einer unabhängigen Untersuchungskommission, dass während der Herrschaft Pinochets 3196 Personen ermordet worden beziehungsweise verschwunden sind, kommt darin nicht vor, ebenso wenig die schätzungsweise 150 000 Gefolterten, an die heute eine Gedenkstätte im ehemaligen Folterzentrum erinnert (siehe Text unten).

«Ich bin zuallererst Christ»
«In jedem politischen Kampf gibt es Exzesse und Leute, die sich nicht unter Kontrolle haben . . . Untergebene, die handeln und schweigen», erklärte der General dazu im bereits zitierten Interview. «Ich empfinde keine Reue, ich habe niemanden ermordet, ich habe niemandem befohlen, jemanden zu ermorden. Ich bin zuallererst Christ und alles andere erst danach.»
...
http://www.tagblatt.ch/index.php?artikel...ssortcode=tb-hi

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11.12.2006 08:26 (zuletzt bearbeitet: 11.12.2006 08:26)
avatar  Chris
#9 Tod eines Tyrannen
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Rey/Reina del Foro
AUGUSTO PINOCHET
Tod eines Tyrannen
Von Carsten Volkery

Am Sonntag ist der chilenische Ex-Diktator Augusto Pinochet im Kreise seiner Familie gestorben. Seinen tausenden Opfern war dies nicht vergönnt: Viele starben durch Folter und landeten im Meer. Für Chile ist der Tod des Greises die Befreiung von einem 33-jährigen Alptraum.

Die Weltbühne betrat Augusto Pinochet Ugarte am 11. September 1973. An jenem Tag nahmen Kampfflugzeuge der chilenischen Luftwaffe Kurs auf die Hauptstadt Santiago und schossen den Präsidentenpalast Moneda in Schutt und Asche. Der demokratisch gewählte Präsident Salvador Allende beging Selbstmord, an seine Stelle trat eine vierköpfige Militärjunta unter Führung des 58-jährigen Heereschefs Pinochet.

Die Bilder der brennenden Moneda gehören zur Ikonographie des Kalten Krieges wie die kubanische Revolution oder der Vietnamkrieg. Der Putsch prägte die politischen Vorstellungen einer ganzen Generation: So wie Fidel Castro den revolutionären Guerillero verkörperte, wurde der stets finster drein blickende Pinochet zum Inbegriff des südamerikanischen Diktators.

Ob Pinochet wirklich eine treibende Kraft hinter dem Putsch war oder sich erst in letzter Minute der Verschwörung anschloss, ist unter Historikern umstritten. Ein charismatischer Anführer war er jedenfalls nicht. Unter Offizieren galt der Mann aus der Hafenstadt Valparaiso als unterwürfig und ein wenig beschränkt. Zeitgenossen beschrieben ihn als den perfekten Diener. Als Gesicht des neuen Regimes wandelte sich der General jedoch binnen kürzester Zeit zum perfekten Diktator: Er war gnadenlos und besessen von der Idee einer kommunistischen Springflut, die über seinen Kontinent hereinbrach. 1974 ließ er sich formal zum Präsidenten ernennen und blieb dies bis 1990.

17 Jahre sind eine lange Zeit für einen Diktator - ein Beweis dafür, wie sehr Pinochet das Land im Griff hatte. "Ohne mein Wissen bewegt sich in Chile kein Blatt", hat er mal geprahlt. Später, als es um die Verantwortung für die Verbrechen ging, traten dann doch erhebliche Wissenslücken auf.

"Die Demokratie muss gelegentlich in Blut gebadet werden"

Pinochets Terrorregime erhob den Kampf gegen echte und vermeintliche Kommunisten zur Staatsräson. Wer als Feind galt, war auch im Ausland nicht sicher: Allendes Außenminister Orlando Letelier und der Allende-treue General Carlos Prats wurden in Washington und Buenos Aires jeweils mit einer Autobombe getötet. In Chile durchkämmten die Sicherheitskräfte ...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,453620,00.html



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11.12.2006 10:37
avatar  Moskito
#10 RE: Chilenischer Ex-Diktator Pinochet gestorben
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Die Frage die sich mir stellt weshalb FC verehrt wird und Pinochet als das Böse schlechthin dargestellt wird.
Ganz einfach: weil es so ist.
Aber wie man sieht, hatte auch Pinochet Verehrer...

Moskito


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11.12.2006 10:43
#11 Straßenschlachten nach Pinochets Tod
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Rey/Reina del Foro

CHILE
Straßenschlachten nach Pinochets Tod

In Chile haben sich Polizei und Demonstranten nach dem Tod Augusto Pinochets Straßenschlachten geliefert. Bei spontanen Jubelfeiern bewarfen Gegner des Ex-Diktators die Sicherheitskräfte mit Steinen. Der Sarg mit dem Leichnam des Tyrannen wurde inzwischen heimlich aus dem Krankenhaus abtransportiert.

[...]

Spiegel-Online, 11.12.2006
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11.12.2006 10:56
avatar  Uli
#12 RE: Straßenschlachten nach Pinochets Tod
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Uli
Rey/Reina del Foro

Pinochet und Fidel zu vergleichen finde ich pervers. Und ich bin kein Linker!
-------------------------------------------------
Es lo que hay!


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11.12.2006 14:14
avatar  Moskito
#13 RE: Straßenschlachten nach Pinochets Tod
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
© ZEIT online 11.12.2006 - 12:46 Uhr

Schlächter ohne Strafe

Der chilenische Ex-Diktator Augusto Pinochet ist am internationalen Tag der Menschenrechte gestorben. Damit hat er sich endgültig der Justiz entzogen. Von Till Skrobek

Es ist eine Ironie der Geschichte, dass der 91-jährige Pinochet an diesem Sonntag, dem internationalen Tag der Menschenrechte, gestorben ist. Denn dem chilenischen Ex-Diktator gebührt die traurige Ehre, eine neue Kategorie von Menschenrechtsverbrechen geprägt zu haben. Tausende Menschen ließ er aufgrund ihrer politischen Überzeugung verschwinden – sie wurden in den dünn besiedelten Wüstengebieten Nordchiles ermordet und verscharrt oder über dem Meer aus Flugzeugen geworfen. Ihre Leichname wurden nie gefunden. Der Begriff forced disappearance, Verschwinden lassen, ist heute fester, trauriger Bestandteil des Völkerrechts.

Die chilenische Diktatur war das Sinnbild für Unterdrückung und Gewalt in dem Lateinamerika der 1970er Jahre.

(...............)

Gnadenlos ging das Militär und der berüchtigte chilenische Geheimdienst DINA unter seiner Herrschaft gegen politische Gegner und vermeintliche Kommunisten vor – selbst im Ausland waren sie vor Pinochets langem Arm nicht sicher. Die Geheimdienste der Militärjuntas in Chile, Argentinien, Uruguay, Paraguay und Brasilien arbeiteten in der Operation Condor zusammen: Sie unterstützten sich gegenseitig bei der Verfolgung und Ermordung von Oppositionellen. Die USA, die den Putsch in Chile nachweislich unterstützt hatten, drückten beide Augen zu, als Pinochet 1976 in Washington Allendes Außenminister Orlando Letelier mit einer Autobombe töten ließ.

(...............)

Nach offiziellen Angaben der nationalen Wahrheits- und Versöhnungskommission folterten Pinochets Schergen während des 17 Jahre andauernden Militärregimes über 28.000 Menschen. Mindestens 3200 Chilenen wurden ermordet, von 1200 fehlt bis heute jede Spur. Über 300.000 Chilenen flohen ins Exil – unter ihnen war auch die heutige Präsidentin Chiles, die Sozialistin Michelle Bachelet. Ihr Vater, ein hochrangiger Militär, wurde kurz nach dem Putsch ermordet. Bachelet und ihre Mutter wurden im Gefängnis gefoltert, bevor sie in die DDR fliehen konnten.

(................)

http://www.zeit.de/online/2006/50/Pinochet


Moskito


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11.12.2006 14:31
#14 RE: Straßenschlachten nach Pinochets Tod
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Rey/Reina del Foro

ein Diktator weniger
allende war kein kommunist - nicht mal ein linker Sozialist - aber noch eine
antiamerikanische Regierung mußte damals verhindert werden - Papa Doc und Baby
Doc Batista, alle von den US und A gestützte Mörder - ich vergesse auch nicht
die opfer der kommunisten - aber selbst im Schwarzbuch des Kommunismus werden
Cuba und Nikaragua als ausnahmen und lobend erwähnt...

und richtige Armut mein lieba Eidgenosse findest Du in Peru, Mexico, Jamaica, Haiti - alles kapitalistische Staaten - wie passt das denn in Dein Weltbild? Die Todesschwadronen in Guatemala und die Contras in Nicaragua - die waren auch keine Humanisten.


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11.12.2006 16:12
avatar  mojito
#15 RE: Straßenschlachten nach Pinochets Tod
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sehr erfahrenes Mitglied


Finalmente el hijo de la gran puta se murio!!!!!!



hasta luego


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12.12.2006 16:38
#16 RE: Straßenschlachten nach Pinochets Tod
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Forums-Senator/in

In Antwort auf:
Finalmente el hijo de la gran puta se murio!!!!!!



Was???? Ist Fidel Castro tatsächlich schon gestorben?????????



Saludos

El Cubanito Suizo

“Wenn die Sozialisten in der Wüste an die Macht kommen, wird der Sand knapp”



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12.12.2006 17:01
avatar  castro
#17 Franz-Josef Pinochet ist tot
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Was???? Ist Fidel Castro tatsächlich schon gestorben?

nein, es war ein anderer!

Nachruf

Der langjährige Leiter der CSU-Auslandsorganisation erlag in der vergangenen Nacht seinen schweren Verblendungen und Irrtümern, die ihm in seiner bewegten Kampfzeit als Vorsitzender der reaktionären Internationale ("General, Sie haben die Demokratie in Chile gerettet.", Margaret Thatcher) beigebracht worden waren.

Neben der politischen Arbeit hatte sich der begeisterte Landbesitzer (?Chile?) intensiv seiner Familie (5 Töchter, 2 Söhne, 43 Bankerte) und dringenden Näharbeiten (Socken!) gewidmet und sich um die Vermittlung armer Waisenkinder an begüterte Familien aus der Nachbarschaft gekümmert.

mehr davon bei:http://www.welt.de/data/2006/12/11/1142550.html

castro
patria o muerte


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12.12.2006 21:15 (zuletzt bearbeitet: 12.12.2006 21:17)
#18 RE: Franz-Josef Pinochet ist tot
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Forums-Senator/in
http://konjunktiv2.de/general-pinochet-g...5906.html#25906

In Antwort auf:
Die Frage nach der Berufung muß ich verneinen, aber ich würde doch gerne ein paar Worte des Gedenkens sagen.

Pinochet mag keine allzu sympathische Persönlichkeit gewesen sein, er hat aber sicher das Verdienst, Chile vor dem Kommunismus gerettet zu haben und dieses zerissene Land alsdann geeint und aus der wirtschaftlichen Dauerkrise geführt zu haben. Ich habe mir sagen lassen, daß gerade viele einfache Chilenen ihm dafür heute noch sehr dankbar sind. Die Menschenrechtsverletzungen sind ein wenig bedauerlich, ich schlösse mich hier aber Franz-Josef Strauß an: Bei einem Militärputsch geht es eben nicht zu, "wie wenn Franziskaner Suppe austeilen".

Bezeichnenderweise ist die Verurteilung der Junta in Argentinien durch die internationale Linke immer wesentlich leiser ausgefallen als die Pinochets, obwohl sie de facto wesentlich brutaler gewesen ist. Nur hatte sich deren Putsch eben nicht gegen eine Marionette Moskaus gerichtet.

Wieviel Leute sind nach 1973 ins Exil gegangen? 30.000, wenn ich mich recht erinnere - kaum ein Vergleich zu den Millionen, die aus Kuba geflüchtet sind. Obwohl es nie ein Problem war, aus Chile zu fliehen, es aber eine lebensgefährliche Aktion war und ist zu versuchen, von Castros Insel wegzukommen.

Die jahrelangen juristischen Kampagnen der internationalen linken Schickeria gegen General Pinochet fand ich schändlich.

Möge er in Frieden ruhen.


In Antwort auf:
In der deutschen Presse kursiert jetzt (man schreib wie üblich voneinander ab) die Behauptung, daß General Pinochet "Hunderttausende" ins Exil getrieben habe. Lächerlich. Wo sind sie denn? Wo auf der Welt gibt es chilenische Diasporas, die sich nach Größe auch nur im Entferntesten mit den braven und fleißigen Kubanern in Miami vergleichen ließen?

Hier in D gibt es in jeder Universitätsstadt vielleicht ein bis zwei Dutzend Omas und Opas aus Chile. Meist Kaputtniks, die sich damals in die DDR gerettet haben, dann aber doch lieber in den Westen gegangen sind, weil hier die Stütze üppiger gewesen ist - in der DDR gerne verabschiedet, denke ich mir. Bezeichnend auch, daß die immer noch, schlappe fünfzehn Jahre nach Ende der Herrschaft Pinochets, hier sind.

Die "Hunderttausende", wo hätte man die je gesehen? Nirgendwo, klar. Es gibt sie eben nicht.


In Antwort auf:
Heute lese ich in meiner biederen "Heimatzeitung", die Herrschaft Pinochets seit finsterer "Faschismus und Imperialismus" gewesen. Man fragt sich, ob der dümmlich-bayerische Redakteur wirklich einer ist, oder ob er nicht früher beim Neuen Deutschland gearbeitet hat. Chile war eine, moderne, südamerikanische Militärdiktatur, die mit Faschismus nicht unbedingt viel zu tun hatte, außer man bezeichnet jegliches autoritäre und nicht linke Regime als Faschismus. Und woher der Gedanke des Imperialimus kommt ist auch fraglich. Wegen des Konfliktes um die drei Inseln im Beagle-Kanal, der friedlich beigelegt wurde?

Wie Harki schon schreibt, wird die Person Pinochets von der Linken (und im Gegenzug wohl auch von der Rechten) überdimensional aufgebaut. Im Vergleich zu anderen südamerikanischen Dikaturen forderte seine Herrschaft nur einen Bruchteil der Ofer. Es ist sogar anzunehmen, daß ohne den Staatstreich und Forsetzung des Wegs in den Kommunismus durch Bürgerkrieg oder Repression à la Kuba deutlich mehr Opfer zu beklagen gewesen wären.

Castro verschuldete in seiner bisherigen Herrschaft ein Vielfaches an Opfern, ohne wie Pinochet in Chile für die Zukunft des Landes zu sorgen, und ohne daran zu denken, Schritte zur Demokratisierung und Abgabe der Macht zu unternehmen. Dennoch wird er in unseren Medien entweder als netter Opa präsentiert, oder man argumentiert, daß er zwar nicht ganz lieb sein, aber zumindest für Schulbildung sorge. Diese Argumentation erinnert freilich an die oft zitierten Autobahnen.

Der "irakische Widerstand", der in linken Blättern durchaus für legitim erachtet wird tötet monatlich mehr Frauen und Kinder als Pinochet in seiner gesamten Herrschaft. Dennoch ist für das Neue Deutschland & Co. klar, daß Pinochet böse und der irakische Bombenleger ein Freiheitskämpfer ist.




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13.12.2006 09:41
avatar  Moskito
#19 RE: Franz-Josef Pinochet ist tot
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Rey/Reina del Foro


Wilma alias Raphael, vielen Dank für diesen äußerst intelligenten Beitrag.
Jetzt wurde mir endlich klar, was der rechte Pöbel meint, wenn er davon spricht, dass auch Hitler eigentlich kein schlechter Mensch war, schließlich baute er die Autobahnen und rettete das deutsche Volk vor jüdischer Infiltration...

Moskito


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13.12.2006 10:27
#20 RE: Franz-Josef Pinochet ist tot
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spitzen Mitglied

Na ja, es war ja nur kopiert. Ich hoffe, dass dieser Murks nicht Wilmas Meinung wiederspiegelt, sondern nur ein bischen provozieren sollte.


Mädchen die sich die Wimpern pinseln, sind die, die beim Pimpern winseln


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13.12.2006 10:57 (zuletzt bearbeitet: 13.12.2006 11:01)
avatar  kdl
#21 RE: Franz-Josef Pinochet ist tot
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kdl
Rey/Reina del Foro
In Antwort auf:
Wilma alias Raphael, vielen Dank für diesen äußerst intelligenten Beitrag.
Jetzt wurde mir endlich klar, was der rechte Pöbel meint, wenn er davon spricht, dass auch Hitler eigentlich kein schlechter Mensch war

Das scheinen die Anhänger von Pinochet ähnlich zu sehen.
Spiegel online heute:
Der Tod des chilenischen Militärdiktators Pinochet wühlt die Gefühle vieler Chilenen auf. Der Enkel eines Regime-Opfers spuckte auf den Sarg des Verstorbenen. Anhänger des Tyrannen dagegen heben zum letzten Gruß die rechte Hand....

@adelante:
Ich hoffe, dass dieser Murks nicht Wilmas Meinung wiederspiegelt, sondern nur ein bischen provozieren sollte.

Da hoffst du vergebens!!!

Gruss
kdl

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13.12.2006 11:10
#22 RE: Franz-Josef Pinochet ist tot
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spitzen Mitglied

Eigentlich nicht zu fassen

Der hier ist ja wohl auch der Hammer:

In Antwort auf:
Die Menschenrechtsverletzungen sind ein wenig bedauerlich, ich schlösse mich hier aber Franz-Josef Strauß an: Bei einem Militärputsch geht es eben nicht zu, "wie wenn Franziskaner Suppe austeilen".



Mädchen die sich die Wimpern pinseln, sind die, die beim Pimpern winseln


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13.12.2006 11:19
avatar  castro
#23 RE: Franz-Josef Pinochet ist tot
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Rey/Reina del Foro

Zitat von adelante
Eigentlich nicht zu fassen
Der hier ist ja wohl auch der Hammer:
In Antwort auf:
Die Menschenrechtsverletzungen sind ein wenig bedauerlich, ich schlösse mich hier aber Franz-Josef Strauß an: Bei einem Militärputsch geht es eben nicht zu, "wie wenn Franziskaner Suppe austeilen".

Mädchen die sich die Wimpern pinseln, sind die, die beim Pimpern winseln


dies war ein satirischer beitrag in der "welt"
les halt mal den link!

castro
patria o muerte


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13.12.2006 11:35 (zuletzt bearbeitet: 13.12.2006 11:36)
avatar  Uli
#24 RE: Franz-Josef Pinochet ist tot
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Uli
Rey/Reina del Foro
Schön, wie manche hier ihr wahres Ich offenbaren. Man kann ja gegen Fidel Castro sein und gegen jegliche Form von Kommunismus, aber für den Menschenverachter Pinochet zu sein, zeigt, welch Geistes Kind man ist.

Diktatoren sind für dich also okay, wenn sie Antikommunisten sind, Raphael_70?
-------------------------------------------------
Es lo que hay!

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13.12.2006 11:47
avatar  kdl
#25 RE: Franz-Josef Pinochet ist tot
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kdl
Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
dies war ein satirischer beitrag in der "welt"
les halt mal den link!

@castro:
Und ich spreche von den von Rafael verlinkten Beiträgen:
http://konjunktiv2.de/general-pinochet-g...5906.html#25906

Das scheint ein Forum einer Burschenschaft o.ä. zu sein. Ätzend!!!!!!!!

Gruss
kdl


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