Hat die DomRep eine "Linksregierung"?

29.04.2005 12:07 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2005 12:07)
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#1 Hat die DomRep eine "Linksregierung"?
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Rey/Reina del Foro

Santo Domingo / Miami 29.April 2005 gmm

Der US-Politiker und Spezialist für Lateinamerika, Otto Reich (Foto), hat die Regierung der Dominikanischen Republik in die Reihe der "Linksregierungen" wie die von Fidel Castro (Kuba) und Hugo Chavez (Venezuela) eingeordnet. In einem Interview mit der Agentur EFE erklärte Reich, der eine kubanische Abstammung hat, dass sich die USA wegen einiger Linksregierungen in ihrer Nachbarschaft Sorgen mache. Reichs Liste: Kuba, Venzuela, Argentinien, Brasilien, Chile, Uruguay und die Dominikanische Republik. Ein dominikanischer Regierungssprecher sprach von einer "groben Fehleinschätzung".
...
http://www.dominicananews.com/a_index.ph...1&was=meinungen


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29.04.2005 12:23
#2 RE:Hat die DomRep eine "Linksregierung"?
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Rey/Reina del Foro

Da nach US-Regierungsmeinung alles, was links der extremen christlichen Rechten ist und nicht 100%-ig nach US-Pfeife tanzt, links und damit gefährlich ist, kann man diese Frage wohl mit JA veantworten.

El Hombre Blanco
"La distancia no es la causa para que nazca el olvido."


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29.04.2005 18:12
#3 RE:Hat die DomRep eine "Linksregierung"?
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Rey/Reina del Foro

Die DomRep hatte unter Hippolito von 2000-2004 sowas ähnliches wie "Sozialstaat". Dieser Guajiro hat die gesamte Wirtschaft den Bach runter gejagt mit sinnlosen Projekten, die alles nur Investruinen waren aber nach guter Sozi-Politiker-Manier seinen dummbäuerlichen Genossen wenigstens die Taschen füllten.
Jetzt ist wieder der dran von davor. Kann es daher sein, daß dieser Beitrag etwas älter ist?

Buchtipp http://www.privatreisen-cuba.de/12603.html
e-l-a


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30.04.2005 19:27 (zuletzt bearbeitet: 01.05.2005 05:28)
avatar  Garnele
#4 RE:Hat die DomRep eine "Linksregierung"?
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In Antwort auf:
Spezialist für Lateinamerika
- so kann man es auch nennen.

Freunde des Terrorismus - Otto Reich
Auszüge:

(...) Otto Reich ist rechtsgerichteter kubanischer Amerikaner, dessen politisches Hauptanliegen der Sturz von Fidel Castros Regime ist und der über eine breite Unterstützung in der kubanischen Gemeinde Floridas verfügt. Bushs Bruder Jab, der dort dieses Jahr zur Wahl steht, ist eben auf jene Stimmen und zusätzliche Unterstützung angewiesen, nachdem dort in diesem Jahr seine mögliche Wiederwahl als Gouverneur ansteht.

Otto Reich erlanget zur Zeit der Reagen-Administration Bedeutung, als er zum Chef des Büros für öffentliche Diplomatie des State Departements ernannt wurde (office of public diplomacy within the state department). Nach Angaben des National Security Archive nutzte er diesen Posten in einem solchen Ausmaß zur Verfolgung seiner eigenen politischen Ziele, dass auch der oberste US-Rechnungprüfer (Comptroller-General of the US), ernannt von den Republikanern, 1987 erklärte, dass einige der Aktivitäten seines Büros "verbotene, verdeckte Propagandaaktivitäten" waren, "... jenseist eines zu akzeptierenden Rahmens von öffentlichen Informationstätigkeiten seines Büros." Euin Brief vom 30.9.1987 wirft Reich vor, dass sein Büro die Beschränkung der des Kongresses mißachtet habe, die es verbietet, öffentliche Mittel zu Öffentlichkeitsarbeit oder Propagandazwecken zu nutzen, solange dies nicht vom Kongress bewilligt ist.

Er stellte in seinem Büro Fachleute für psychologische Kriegsführung aus Pentagon und CIA an und diskreditierte Journalisten, deren Arbeit die Reagan-Adminsitration nicht mochte. In seinem Büro entstanden gefälschte Leitartikel und Texte, die als Verlautbarungen der nicraguanischen Contras in den Mainstream-Medien lanciert wurden. Er berichtete geradewegs an Oliver North.

Reich war auch amerikanischer Botschafter in Venezuela, wo ihm vorgeworfen wurde, seinen Einfluß erfolgreich genutzt zu haben, um ein amerikanisches Visum für einen verurteilten Terroristen zu bekommen, Orlando Bosch, 1976 wegen eines Bombenanschlags auf ein kubanisches Flugzeug mit 73 Menschen an Bord in Venezuela inhaftiert. Bosch war zu diesem Zeitpunkt schon in Miami wegen eines terroristischen Angriffs auf ein polnisches Handelsschiff, das nach Kuba auslaufen wollte, verurteilt und in den USA inhaftiert. (...)
Verblüffenderweise wurde jener Bosch 1990 von George Bush sen. Begnadigt und lebt nun in Florida, offenbar unbekümmert von Äußerungen des derzeitigen Präsidenten, den Terrorismus in all seinen Formen auszurotten. Und obwohl mehrere Länder seine Auslieferung fordern, ist er auf freiem Fuss, geschützt von jener Regierung, die andere Länder warnt und vor die Wahl stellt, für oder gegen Terrorismus zu sein.

Die Demokraten im Senatsausschuss für auswärtige Beziehungen (Senate foreign relations committee) hatten deutlich gemacht, dass sie einer Ernennung Reichs nicht zustimmen würden, unter anderem wegen dem "Bosch-Faktor". Daher machte Bush Anfang Januar eine "unterbrochene Ernennung" ("recess appointment"), was bedeutet, dass er die Bestätigung durch den Senat umgehen konnte und damit die schädigenden Fragen verhinderte, die Reich möglicherweise gefragt worden wäre.

Dass die Bush-Familie quasi eine schützende Hand über einen Terroristen (in jeder Definition dieses Wortes) wie Bosch hielt, ist enthüllend genug. Dass Präsident Bush sich entschlossen hat, Reich vor den Fragen nach diesem Subjekt zu schützen, indem er es vermied, ihn vor den Senatsausschuss für auswärtige Beziehungen zu bringen, ist ebenso beunruhigend. Unweigerlich stellt sich daher die Frage nach den Beziehungen zwischen Reich und Bosch.

Ann Louise Bardach, die über diesen Bereich ebenso viel weiss wie jeder andere Journalist in den USA, schreibt in ihrem demnächst erscheinenden Buch "Kuba vertraulich": "Ein Dutzend zur Veröffentlichung freigegebene CIA- und State Departement-Akten lassen wenig Zweifel daran, dass Reich seine Position ausnutzte, um sich für Orlando Bosch stark zu machen, einen Mann, der an mehr als 30 terroristischen Aktionen teilgenommen hat, so das Justizministerium (justice department) Präsident Bush's."

Nachdem der Guardian im letzten Jahr (2001) über die Reich-Bosch-Connection berichtete, schrieb der stellvertretende US-Staatssekretär (US deputy secretary of state), Richard Armitage, um den Bericht zu leugen, darauf beharrend, dass Reich bedacht habe, dass Bosch unwürdig sei: "Es ist unfair und destruktiv für den Prozess der Demokratie in Amerika, wenn vom Präseidenten Nominierte angeprangert werden." Dieser Brief muss Reich zum Lachen gebracht haben, war er selbst doch ein Meister in der Kunst des Diffamierens von Gegnern mit den unehrlichen Mitteln, die in seinem Büro genutzt wurden. (...) Aber der entscheidende Punkt der Senatsanhörung waren diese Dokumente und Reichs Rolle in ihnen, die nun ofenkundig wurde. (...)

Reich war später zeitweise Mitarbeiter von Baccardi Rum und leistete für dieses Unternehmen Lobbyarbeit - dafür erhielt er laut New York Times 600.000 $. Baccardi hat einen enormen finanziellen Anteil bei den Anstrengungen zum Sturz Castros, würde dieser die Firma doch wieder zu ihren alten Brennereien verhelfen. Obwohl Reich nicht länger bei Baccardi beschäftigt ist, bedarf es keines Zynismus, um hier eine gefährlichen Interessenkonflikt zu sehen. Er war auch beteiligt an der Helms-Burton-Gestezgebung, die Kuba aus dem Copyright-Schutz aussperrt und die von nahezu jedem Land der Welt abgelehnt wird.

Der Krieg der Contra (Nicaragua), den Reich so vehement guthieß, war der Versuch, eine demokratisch gewählte Regierung zu stürzen, und oft handelte es sich dabei um Angriffe auf zivile Ziele. (...)

Quelle:http://dokmz.akdh.ch/artikel/reinat/ottoreich.php

Ergänzung:
Zu Reichs Lobby-Klienten zählten die Firma British-American Tobacco und die Lockheed Martin Corporation, die er erfolgreich bei dem Verkauf von F-16 Kampfflugzeugen an Chile unterstützte, womit er der zwanzig Jahre lang praktizierten Politik der USA, keine Hightechwaffen an lateinamerikanische Länder zu verkaufen, ein Ende setzte.


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01.05.2005 11:10
avatar  jan
#5 RE:Hat die DomRep eine "Linksregierung"?
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jan
Rey/Reina del Foro

Die Klarsfeld Foundation ist eine Stiftung, die es sich unter anderem zum Ziel gemacht hat, Naziverbrecher vor Gericht zu bringen und sich gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu wehren. Aktivitäten der Foundation sowie von Beate und Serge Klarsfeld sind in der Chronologie der Foundation beschrieben.

Otto Reich, geb, am 16.Okt.45 in Havanna, Sohn eines jüdischen Emigranten.
Kommt die Beate da nicht in eine Zwickmühle?


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01.05.2005 15:25
avatar  Garnele
#6 RE:Hat die DomRep eine "Linksregierung"?
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Top - Forenliebhaber/in

Beate Klarsfeld-Foundation - Das Dokumentationsarchiv steht weder personell noch organisatorisch mit der Klarsfeld Foundation oder Beate Klarsfeld in Zusammenhang.


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