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Sonntag, 27. März 2005 / 08:56:36

Lässt Castro Dissidenten frei?

Havanna - Die Europäische Union hat den kubanischen Präsidenten Fidel Castro zur Freilassung von Dissidenten aus kubanischen Gefängnissen gedrängt.
Menschenrechtsgruppen zufolge werden in Kuba rund 300 Menschen aus politischen Gründen festgehalten. Die EU setze dem Land aber keine Bedingungen, sagte EU-Entwicklungshilfekommissar Louis Michel am Samstag nach einem vierstündigen Gespräch mit Castro. Die EU hoffe, dass Verbesserungen weniger durch Sanktionen als vielmehr durch ein aktives Engagement zu Stande kämen.

Fidel Castro zeigte sich gesprächsbereit.
Foto: el-mundo.es

Die dreitägige Reise Michels in den sozialistisch regierten Karibikstaat war der erste hochrangige Kontakt zwischen der EU und der kubanischen Führung seit zwei Jahren. 2003 hatte die EU ihre Beziehungen zu dem Land nach der Inhaftierung von 75 Vertretern der kubanischen Demokratiebewegung eingefroren.

Sucht Castro Kooperation?

Michel sagte weiter, Castro habe sein Interesse an einer Verbesserung der Beziehungen zur EU erklärt und die Diskussionen mit ihm seien positiv gewesen. Nach einer nur eingeschränkten Lockerung der diplomatischen Sanktionen im Januar hatte Castro noch erklärt, Kuba brauche Europa nicht.

Der kubanische Menschenrechtler Elizardo Sanchez äusserte sich skeptisch darüber, dass Michels Besuch eine Freilassung von Dissidenten zur Folge haben werde. Die Signale, die wir bekommen, sind sehr negativ, sagte er vor einem Treffen mit Michel.

Europa war Kubas grösster Handels- und Investitionspartner. Das Land hat sich aber zunehmend andere Kooperationen wie mit China und Venezuela gesucht.

rp (Quelle: sda)

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