Neues über das US-Gefangenenlager Guantánamo

12.07.2004 16:05 (zuletzt bearbeitet: 12.07.2004 16:11)
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#1 Neues über das US-Gefangenenlager Guantánamo
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Montag 12. Juli 2004, Ausland


Erniedrigung statt Folter
Guantánamo: Ex-Gefangener schrieb ein Buch
Er sei im US-Gefangenenlager Guantánamo nie gefoltert worden, berichtet ein dänischer Ex-Gefangener in einem Buch.

kopenhagen - Unter dem Titel «Der Däne in Guantánamo» stuft der im Februar freigelassene 30-jährige Slimane Hadj Abderrahmane die Behandlung in dem international stark umstrittenen Lager auf Kuba aber als immer wieder erniedrigend ein. Er habe gehört, dass weibliche Wächter streng gläubige muslimische Gefangene sexuell provoziert hätten. Auch die mehrstündige Erzeugung extremer Kälte für Gefangene durch eine Klimaanlage stuft der Sohn einer dänischen Mutter und eines algerischen Vaters nicht als Folter ein. Er habe in einem algerischen Gefängnis sowie nach seiner Gefangennahme in Pakistan in einem US-Auffanglager in Kandahar viel Brutaleres erlebt, heisst es in dem Buch.

Bekennender Taliban

Der bekennende Taliban-Anhänger Abderrahmane wollte sich in Afghanistan für den heiligen Krieg in Tschetschenien ausbilden lassen und wurde in Guantánamo unzählige Male als angeblicher Verbindungsmann zwischen der algerischen Terrorgruppe GSPC und dem Terrornetzwerk Al Kaida verhört. «Ohne Allah wäre ich verrückt geworden», umschreibt Abderrahmane sein Projekt, die endlose Wartezeit in brutaler karibischer Hitze ohne konkrete Anklage und ohne Beistand eines Anwaltes durch Auswendiglernen des Korans zu füllen und zu strukturieren. Anklagend beschreibt er nur die extrem kleinen Käfige der ersten Monate: «Exotische Vögel im Zoo haben grössere Käfige als wir.»

Ansonsten schildert der Däne auch Ereignisse wie Selbstmordversuche verzweifelter Mitgefangener bis hin zu einem organisierten Anlauf zu Gruppenselbstmord in sachlichem Ton. Unter den US-Wächtern habe es wie in jedem anderen Gefängnis auch «gute» und «böse» gegeben. Nach den Koran verletzenden Übergriffen habe sich die Lagerleitung stets bei den betroffenen Gefangenen entschuldigt und das Versprechen auf Abhilfe eingehalten.

Auf Beton schlafen

Dass er monatelang auf praktisch nacktem Beton schlafen musste und rund um die Uhr künstlichem Licht ausgesetzt war, erwähnt Abderrahmane eher beiläufig. Als er bei den sich zwei Jahre lang ständig wiederholenden Verhören im Detail berichtete, wie er in algerischer Haft gefoltert worden war, antwortete ein FBI-Beamter: «So was tun wir hier nicht. Die Zeit erledigt das für uns.» Er habe als grösste Bedrohung in Guantánamo empfunden, durch den Zeitfaktor psychisch gebrochen zu werden. Abderrahmane wurde zwei Jahre nach seiner Ankunft auf Kuba entlassen und von Diplomaten sowie Geheimdienstlern in einem Sonderflugzeug abgeholt. In Dänemark lebt er als freier Mann.
(dpa)



Quelle: http://www.shn.ch/pages/artikel.cfm?id=113203
Eigentlich haben derartige Nachrichten wenig mit "unserem" Kuba zu tun, aber nichts desto trotz - wer mehr will:
http://news.google.de/news?hl=de&edition...m%3Fid%3D113203

Yer Baby !


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