Kath. Kirche liest den "Che" T-Shirtträgern die Leviten

23.06.2004 09:51
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\'Kirche in Not\' fordert realistisches Kuba-Bild
Auf dem Berliner Kirchentag habe er mehr T-Shirts mit dem Bild Che Guevaras gesehen als in zwei Wochen auf Kuba, berichtet Michael Ragg.

München (http://www.kath.net / KIN) Vor einer beschönigenden Darstellung Kubas im Zuge der Medienberichte zum 75. Geburtstag des 1967 in Bolivien erschossenen Revolutionärs „Che“ Guevara am 14. Juni hat das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not/Ostpriesterhilfe gewarnt. Kuba sei unter der Diktatur Fidel Castros, zu dessen engstem Kreis Guevara gehört habe, in Elend und Unfreiheit gesunken, sagte Michael Ragg vom deutschen Zweig von „Kirche in Not“ nach Rückkehr von einem zweiwöchigen Aufenthalt in dem karibischen Inselstaat. Er habe auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin weit mehr T-Shirts mit dem Bild Guevaras gesehen, als in den zwei Wochen auf Kuba, sagte Ragg in München. Dabei würden gerade die Christen in Kuba genauso drangsaliert, wie das früher im Ostblock der Fall gewesen sei.

Jede kirchliche Lebensäußerung wie etwa der Bau oder die Renovierung einer Kirche oder eines anderen Gebäudes, der Kauf eines Fahrzeugs, die Ein- oder Ausreise von Priestern und Ordensleuten, bedürfe staatlicher Genehmigung, die nur erteilt werde, soweit sich die Kirche der Kritik am Zustand von Staat und Gesellschaft enthalte. Die katholische Kirche, zu der sich den Angaben zufolge etwa vierzig Prozent der Kubaner rechnen, könne nur dank ausländischer Hilfe überleben. Das gelte verstärkt, seit mit der Einführung des US-Dollars als Zahlungsmittel Anfang der Neunzigerjahre die meisten elementaren Güter nur mit Dollars erhältlich seien, die Kirche die Spenden ihrer Gläubigen aber in der Landeswährung Peso erhalte. „Kirche in Not“ habe die kubanischen Katholiken allein in den letzten beiden Jahren mit etwa 750.000 Euro unterstützt.

Kuba sei ein Land, in dem es immer schwerer werde, „den ganz normalen Alltag zu bewältigen“, heißt es in der Mitteilung von „Kirche in Not“ . Es fehle praktisch an allem, besonders an Nahrungs- und Transportmitteln und an Strom. Trotz der alle Bevölkerungsgruppen erfassenden Not sei es der vor elf Jahren gegründeten kirchlichen Caritas verboten, den Menschen zu helfen. Das Regime wisse um seine geringe Akzeptanz im Volk und versuche, durch „drakonische Verurteilungen“ von Menschen, die auf friedlichem Weg das Land verändern wollen und eine verschärfte Repression gegen Menschenrechtler und gegen die Kirche die Zügel noch eine Weile in der Hand zu halten.

Seit dem Besuch des Papstes in Kuba im Januar 1998 werde die Lage von der Kirche als noch schwieriger empfunden, da viele im Westen der Meinung seien, die Situation habe sich gebessert. Das sei aber eine Illusion. Viele Kubaner rechnen nach Aussage Raggs mit dem Zusammenbruch des Regimes spätestens nach dem Tod Fidel Castros. Für diesen Fall würden aber auch blutige Unruhen und Abrechnungen befürchtet. Nur auf die Kirche setze man die Hoffnung, in einem solchen Fall mäßigend zu wirken und einen langen Bürgerkrieg zu verhindern. Sie sei eine lebendige und auch von nichtgläubigen Kubanern respektierte Kraft. Daher versuche „Kirche in Not“ die kirchliche Seelsorge so gut es geht zu stärken.

URL: http://www.kath.net/detail.php?id=5319
Auf KATH.NET seit dem: 13. 06. 2003 09:21 Uhr
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