Wegen der Übersichtlichkeit muss ich wohl einen neuen Thread aufmachen, weil andernfalls der Zugang für Neueinsteiger erschwert ist. Und schließlich war ja auch Halbzeit.
Hier nun weiter:

31.1.2009 Trinidat

Um an den Viazul-Bus nach Trinidat zu gelangen, mussten wir nach Cienfuegos zurück. Der junge Mann, der uns während des Ausfluges gefahren hat, fuhr uns nach Cienfuegos zum Bus-Terminal. Genauer gesagt, seine Freundin saß am Steuer. Weil es kein offizielles Taxi war, mussten wir in einer Seitenstraße am Terminal aussteigen.
Als wir im Wartesaal saßen, stürmte plötzlich Pepe, unser Wirt in Cienfuegos, rein. Er hatte sich gemerkt, dass wir zu dieser Zeit abfahren wollten und wollte uns gern noch einmal sehen und uns umarmen.

In Trinidat wurden wir von einem Bici-Taxi abgeholt, das unsere neuen Wirtsleute beauftragt hatten. Meine Zweifel, ob das mit dem vielen Gepäck überhaupt funktionieren könnte, wurden zerstreut.
Wieder hatten wir eine sehr schöne Casa Particular mit einem schattigen Innenhof voller orchideenartiger Pflanzen.
Diesmal kostete die Casa nur 20 CUC, das Frühstück je 3 CUC und das Dinner 8 CUC.

1.2.2009

Trinidat hat mir sehr, sehr gut gefallen. Das ist eine Stadt mit viel spanischer Kolonialarchitektur, in der die Zeit stehen geblieben schien, ganz so, wie es in einschlägigen Reiseführern beschrieben ist. Bald haben wir uns auch in Trinidat gut zurecht gefunden.

Zuerst sind wir noch einmal zum Bus-Terminal gelaufen, um uns die Fahrpläne anzusehen. Als nächstes wollten wir ja nach Carmagüye. Es stellte sich heraus, dass der Bus um 8:00 Uhr täglich nach Santiago über Carmagüye fährt. Von Trinidat nach Camarüye kostet es übrigens 15 CUC.
Und weil wir zufällig an einer Bushaltestelle in der Nähe der Post vorbei kamen und der Bus lt. Plan gleich kommen sollte, haben wir uns in den Bus nach Ancón gesetzt, um Schwimmen zu gehen. Schon die Fahrt zum Strand war sehr schön; und der Strand selbst auch. Es war sehr sonnig und heiß. Und alle Plätze unter Sonnenschirmen waren bereits belegt. So begannen wir, uns aus Palmen- und Gehölzresten eine Art Sonnenschutz zu bauen.
Als wir damit endlich fertig waren, mussten wir wieder los, um den letzten Bus wieder nach Trinidad zu bekommen.
Geschwommen sind wir allerdings auch. Interessant fand ich, wie da Fische gefangen werden. Man hatte keine Angelrute sondern warf das eine Ende der Angelsehne mit dem Angelhaken und dem Köter aus und behielt das andere Ende in der Hand. Die Ausbeute war beachtlich. So relativ große Fische in Strandnähe hätte ich gar nicht vermutet! Mir wurde dabei etwas mulmig, weil ich mir vorstellte, was für einen Schreck ich bekäme, wenn solche Fische bei mir mal schnuppern kommen würden, während ich da so schwimme.

Bevor wir zur Bushalte kamen, fanden wir einen schattigen Platz im Imbiss am Strand, wo mein Mann eine Cola mit Rum und ich einen Mejito tranken.
Als wir zum Bus kamen, stand der schon da und war gerappelt voll. Wir hörten, dass der Busfahrer in ca. 30 Minuten noch einmal zurück kommen würde, um die anderen Wartenden abzuholen.
Während dieser halben Stunde stürzten sich die Moskitos auf uns. Wir führten alle regelrechte Schleiertänze auf, um uns dieser Biester zu erwehren.



2.2.2009

Diesmal fuhren wir gleich morgens zum Strand, wo unser am Tag davor gebauter Sonnenschutz bereits besetzt war. Also fingen wir wieder an, zu bauen, hatten aber noch weniger Material als am Vortag. Mir hat meine Strandmuschel gefehlt, die ich immer an der Ostsee aufbaue. An der Ostsee hat das ja den Vorteil, dass man die Rückseite der Strandmuschel nach Süden ausrichten und so in Richtung Norden auf die Ostsee blicken kann.
Am Strand von Ancón hätte ich von der Strandmuschel aus nicht auf´s Wasser blicken können, weil die Sonne dort aus Richtung Meer kommt. Ich hätte es aber schon witzig gefunden, wenn ich da angefangen hätte, eine Strandmuschel aufzubauen. Das hätte möglicherweise zu einen Menschenauflauf geführt.
Etliche Menschen kamen vorbei, um uns vor Gesindel zu warnen, das angeblich aus dem Unterholz kommt, um alles zu klauen, was nicht niet- und nagelfest ist. Bei einem dieser Warner nahm ich sehr stark an, dass er wohl derjenige ist, der die Sachen klaut. Er hatte ein Fernglas umhängen, mit dem er den Strand absuchte. Oder war das etwa einer von der Zentrale für Volksbeobachtung?

Ganz in der Nähe des Badestrandes befindet sich ein nobler Yacht-Hafen. Dort wurden auch Tagesfahrten mit dem Katamaran angeboten. Die Zeiten waren für uns leider zu ungünstig, so dass wir so eine Katamaran-Fahrt aus ließen, obwohl ich die ganz reizvoll fand.

Auf dem Rückweg vollzog sich der gleiche Anti-Moskito-Tanz wie am Tag zuvor.

Als wir aus dem Bus ausstiegen, kamen wir bei einem Herrenfriseur vorbei. Der wollte nun sogleich meinen Mann rasieren und die Haare schneiden. Da meinem Mann mein Haarschnitt nicht gefiel, führte er mich diesem Friseur zu. Der Friseur und mein Mann berieten über den Haarschnitt. Mein Mann machte sogar eine Zeichnung. Nun ging es los. Der Friseur holte sein großes Scher-Gerät und machte sich damit an meinem Kopf zu schaffen. Da ich nicht mit dem Gesicht zum Spiegel saß, auch kein Mitspracherecht zur Gestaltung des Haarschnitts hatte, sah ich nur diese Unmengen von Haaren zu Boden fallen.
Ich dachte nur: Na gut, ich sehe jetzt blöd; nachher vielleicht auch; aber das macht ja keinen Unterschied.

Und siehe da, es sah richtig gut aus!

Nach dem übrigens wieder ausgezeichnetem Essen gingen wir zur Casa della Musica, was wir übrigens jeden Tag am Abend machten. Dort spielten dann mehr oder weniger gute Live-Bands, aber eben leider überwiegend Salsa. Immer waren ein paar Eintänzer zu Gange, um zum Tanzen zu animieren. Aber es sprang kein zündender Funke über.

Übrigens habe ich fast jeden Abend Cristal getrunken. Einmal kaufte ich eine Büchse Beck´s, um mal den Unterschied herauszufinden. Ich fand, dass Beck´s nicht nach Kuba passt. Deshalb bin ich bei Cristal geblieben.
Und der Rum ist natürlich auch nicht zu verachten. Wir haben immer den 7 Jahre alten Habana Club gekauft – am besten pur getrunken. Ganz toll!
Aber auch in Mixgetränken hat mir dieser am besten geschmeckt.




3.2.2009
Für diesen Tag hatten wir uns Fahrkarten (a 10 CUC) im Reisebüro für eine Fahrt mit einem Traditionszug zum Torre Iznaga gekauft. Das Wetter war scheußlich; es regnete und war kühl. Wir warteten und warteten, aber es kam kein Zug. Allerdings konnten wir die offenen, aber überdachten Wagen sehen, in denen wir wahrscheinlich gefahren wären, wenn es geklappt hätte.
Dann hieß es, auf der Strecke müsse etwas repariert werden. Es könne sein, dass der Zug am nächsten Tag fahren könnte, aber sicher sei das noch nicht.
Hier trafen wir ein belgisches Paar, das überzeugt war, dass man auf Kuba nicht wisse, was geschieht. Da ich das so bisher nicht erlebt habe, dachte ich mir, dass sie ihr Wissen wahrscheinlich aus dem Reiseführer hätten. Und tatsächlich waren sie auch zum ersten Mal auf Kuba.

Da wir uns im Zentrum von Trinidad schon genügend umgesehen hatten, erkundeten wir einen anderen Stadtteil. Wir pilgerten zur Plaza Santa Ana, wo sich auch ein ziemlich nobles, aber sehenswertes Hotel befindet. Inzwischen schien die Sonne wieder, so dass der Anstieg auf einen Hang, auf dem sich auch die Bungalow-Anlage Las Cuevas befindet, etwas anstrengend wurde. Von dort sind wir dann an einer Höhlendisco vorbei zu einer Eremitage geklettert, von der nur noch die Ruine erhalten ist.
Etwas überrascht waren wir, als wir plötzlich hinter der Plaza Mayor, einem Schmuckstück von einem Platz mit Kathedrale und vielen sehenswerten Details der Platzgestaltung, wieder in die Stadt gelangten.

4.2.2009
Leider fiel die Bahnfahrt wieder aus. Man bot uns als Ersatz eine Busfahrt an. Stattdessen haben wir uns das Geld für die Fahrkarten wieder geben lassen und sind noch einmal zum Strand gefahren.

Am Abend haben haben wir erst einmal „Kassensturz“ gemacht und erst einmal den weiteren Reiseverlauf besprochen. Wir mussten ja unbedingt wieder nach Havanna zurück und so viel Zeit hatten wir auch nicht mehr.
Trinidad mit der Möglichkeit, auch gut den Strand erreichen zu können hat mir sehr gut gefallen. Wären wir länger geblieben, hätte ich sogar einen Percussion-Kurs belegt.
Der Kontakt zu den Casa-Leuten war auch sehr gut. Die Verwandtschaft schien sehr groß zu sein, denn jeden Abend kamen immer wieder neue Verwandte, mit denen wir alle quatschen mussten.

Böse, wie ich bin, habe ich sogar vermutet, dass sie quasi das aufaßen, was wir übrig gelassen hatten. Denn uns wurden solche Mengen aufgetischt, die man nicht annähernd verzehren konnte. Immerhin musste der Preis ja gerechtfertigt erscheinen. Wie dem auch sei, ist egal.

Wir hatten uns entschieden, am nächsten Tag nach Camagüye weiter zu reisen. Unsere Casavermieter machten dort eine Casa bei weiteren Verwandten klar. Sie waren aber auch mit unserem Casa-Vermieter in Cienfuegos verwandt.

Beim Versuch, eine Viazul-Bus-Karte zu kaufen, machte sich eine Schwierigkeit bemerkbar, aus die wir in verschärfter Form noch in Camagüye stoßen sollten. Wir konnten uns nur auf eine Warteliste setzen lassen und die Karte nicht sofort kaufen. Dieses Problem besteht nicht, wenn man von dem Terminal abreist, wo der Bus neu eingesetzt wird. Steigt man aber zu, können sie nicht vorher wissen, wie viele Plätze frei bleiben bzw. wie viele Plätze frei werden. Trinidad lag ja nun an der Strecke Cienfuegos nach Santiago de Cuba. Und in Cienfuegos die Fahrkarten bis zur Abfahrt verkauft werden, können sie in Trinidad oder auf einer anderen Haltestelle nicht vorher sagen, ob Plätze für eine bestimmte Zeit (bzw. Termin) frei sind.
Die Fahrt sollte von 8:00 bis 13:15 Uhr dauern.

Zitat von hombre del norte

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Zitat von doro 12

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Interessant fand ich, wie da Fische gefangen werden. Man hatte keine Angelrute sondern warf das eine Ende der Angelsehne mit dem Angelhaken und dem Köter aus und behielt das andere Ende in der Hand. Die Ausbeute war beachtlich.

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Das will ich gern glauben! Hundefleisch mögen die Fische vor Trinidad besonders!

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Das hätte ich wohl lieber nicht erwähnen sollen, was? Es wäre sehr hilfreich, wenn Du mir noch mehr Hinweise geben könntest, damit ich nicht noch mehr Fehler mache. Und Penguin könnte sich dann nicht noch mehr bekugeln.
Doro