Auf der Titelseite der Granma ist am Dienstag durch einen technischen Fehler ein Foto abgedruckt worden, auf dem der weiße Stern der Nationalflagge zu fehlen scheint (Siehe angehängte Datei). Dies hat offensichtlich einigen Wirbel ausgelöst - die Granma-Redaktion hat sich inzwischen bei ihren Lesern entschuldigt und die Verantwortlichen verwarnt. Yoani Sánchez hat das Ereignis gestern gewohnt geistreich und respektlos in ihrem Blog Generación Y aufgespießt:
La estrella que ilumina y falta

Zitat von eigene Übersetzung

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Der Stern, der erleuchtet und fehlt*

Unter den vielen Formen, Licht zu verbreiten, gibt es einige sehr spezielle, wie etwa „durch Abwesenheit glänzen“. Ein solch unverwechselbarer Lichtstrahl ist auf einem Foto zurückgeblieben, das gestern auf der Titelseite der Granma erschien, wo der kubanischen Flagge die fünf weißen Zacken inmitten des (roten) Dreiecks fehlten. Das entstandene Aufsehen führte dazu, dass die Zeitung schon in den frühen Morgenstunden ausverkauft war und heute haben in den Straßen alle vom selben Thema gesprochen. Offensichtlich handelt es sich nicht um einen Druckfehler, denn ein Stern verflüchtigt sich nicht derart einfach.

Ich denke eher, dass der unsere Souveränität repräsentierende Stern sich am Vorabend des Geburtstags des Meisters (José Martí) aus Stolz und Eigensinn entschieden hat, zu verschwinden. Denn die Unabhängigkeit, die er ausstrahlt, ist nicht bloß unsere Souveränität gegenüber einer ausländischen Macht, sondern auch die Souveränität jedes einzelnen Bürgers gegenüber dem mächtigen Staat. Angesichts dessen, dass uns die Finsternis – auf dem Feld der bürgerlichen Freiheiten – nicht einmal die Hand vor den Augen sehen lässt, hat der einzelgängerische Stern seine rote Umgebung aufgegeben, um das offizielle Parteiorgan mit seiner nachdrücklichen Abwesenheit auf der Titelseite zurück zu lassen.

Es gibt Fehler, die viel mehr Symbolkraft haben als Hunderte von Treffern. Flüchtige Sterne und Leser, die deren Entwischen interpretieren; Inseln, die unter dem Eindruck von Prophezeiungen und Aberglauben leben; Gedenktage für den Nationalhelden und Flaggen, die sich das zu zeigen trauen was so viele verschweigen.

*Vers von José Martí, ursprünglich „Der Stern, der erleuchtet und tötet“

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P.S. Ist eigentlich irgendjemandem damals eine ähnlich gute Erklärung eingefallen, nachdem die Tagesthemen zur EM 2008 die deutsche Farbe verdreht hatte?

sollte heißen: "...die Farben der deutschen Flagge verdreht hatte"

Zitat von Doctora

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...im linken Bild ist unter der Fahne hell erleuchtet "Jesus" zu erkennen

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Wenn du noch genauer hinsiehst, erkennst du sogar seine Brüste! Was das wohl bedeuten soll?