SZ: Sozialismus in Südamerika

12.12.2008 15:43
#1 SZ: Sozialismus in Südamerika
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Rey/Reina del Foro

Süddeutsche Zeitung vom 10.12.2008

Kapitalismus in der Krise, Folge 9:
Warum der Sozialismus in Südamerika ein Comeback erlebt

In memoriam Che

Viele Jahrzehnte nach dem Triumph Che Guevaras verstaatlichen südamerikanische Regierungen wieder Betriebe - als ob der Sozialismus nicht mit der Berliner Mauer eingestürzt wäre.
Von Peter Burghardt

Zitat von SZ
Ausgerechnet der Vorgarten der USA begeistert sich ein halbes Jahrhundert nach der kubanischen Revolution für sozialistische Ideen. Warum das so ist, das erklärt ein Besuch in einer lateinamerikanischen Großstadt oder vergessenen Provinz. Teile der Oberschicht von Caracas zum Beispiel glauben immer noch, dass der einstige Fallschirmjäger Chávez vom Himmel gefallen ist, weil sie ihre Metropole jenseits von Cocktails, Gym und Alarmanlage kaum kennen - viele Ecken sind ihnen zu gefährlich.
(...)
Kuba ist eine Insel und ein Biotop, das in fünf Jahrzehnten ein stures US-Embargo, elf US-Präsidenten und die Implosion des Sponsors Sowjetunion überstand. Das kommunistische Eiland hat seine Verdienste im kapitalistischen Meer: Erziehung, Gesundheitssystem und Forschung liegen weit über dem regionalen Niveau. Fast alle Kubaner verdienen zu wenig, aber fast kein Kubaner verdient zu viel. Fidel Castro hat trotz schweren Darmleidens wieder Oberwasser und belehrt in seinen Kolumnen im KP-Blatt Granma die Leser. Doch die Untertanen zahlen ihren Preis, und bei aller Sympathie wollen wenige Länder das kubanische System imitieren.



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