Sardinen für Fidel Castro

27.07.2008 15:42
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Sardinen für Fidel Castro

In Lancara in Galicien wurde der Vater des „Comandante“ geboren. Als der Sohn 1992 zu Besuch kam, stand das Dorf Kopf. Und schwelgt in Erinnerungen

Von Hans W. Korfmann

Lancara liegt an einer jener bedeutungslosen Straßen, die von etwas größeren, doch noch immer bedeutungslosen Straßen im Innersten eines weiten Landes abzweigen, um in die letzten Winkel der Erde und irgendwann gar nicht mehr weiterzuführen. Deshalb findet sich der Weg nach Lancara nur auf Landkarten Spaniens, in deren feinmaschigem Netz aus dünnsten Sträßchen sich noch kleinste menschliche Siedlungen verfangen. Lancara ist also einer jener bedeutungslosen Orte auf der Welt, von deren Existenz man niemals etwas erfährt. Es sei denn, das Schicksal erbarmt sich eines Tages und schreibt ausgerechnet an einem solchen gottverlassenen Ort ein winziges Stück Geschichte.

Der große Tag in der Geschichte des Dorfes Lancara in Galicien war der 26. Juli 1992. Schon vierzehn Tage zuvor verspürten die Menschen eine in ihrem Leben eher seltene Unruhe. Die Frauen fuhren plötzlich nach Lugo und ließen sich die Haare richten, manche zum ersten Mal seit dem Tag ihrer Hochzeit. Männer liefen in ihren Zimmern auf und ab, durchwühlten die Kleiderschränke nach den weißesten Hemden, putzten Schuhe und suchten Krawatten. Sie ließen die Arbeit stehen und trieben sich in den Straßen von Puebla de San Julián herum, der Bezirkshauptstadt mit dem Bahnhof, um sich immer wieder über ein und dasselbe Thema zu unterhalten: den berühmten Gast, der sich angekündigt hatte...


http://www.tagesspiegel.de/magazin/reise/;art294,2579756


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