Havanna (KNA) Auf Kuba weht nach Einschätzung der katholischen Kirche
ein frischer Wind. Das Volk diskutiere viel, und es sei eine
Erwartungshaltung zu bemerken, dass «die Dinge sich bessern und die
Freude in unserem Volk wächst», sagte Kardinal Jaime Ortega Alamino
in einem Interview mit der Zeitschrift Temas, das in der neuesten
Ausgabe des Diözesanblattes Espacio Laical nachgedruckt wurde.

Kuba lebe in einem «interessanten Augenblick», so der Erzbischof von
Havanna. In dem siebenseitigen Interview spricht Ortega über
innerkirchliche Themen wie das Engagement der Laien, aber auch über
die ersten Schritte einer Öffnung unter der neuen Präsidentschaft von
Raul Castro. Er lobt darin die größeren Freiheiten für die Kirche,
die es etwa ermöglichten, dass mehr Ordensleute auf der Insel tätig
sein können. Gleichzeitig wünscht sich Ortega, dass dieser frische
Wind der Kirche auch mehr Bewegungsraum etwa in den Medien und beim
Religionsunterricht bringen möge.

Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe des Bistumsblattes ist die
Wirtschaft. Nach den jüngst von der kubanischen Regierung
angestoßenen Diskussionen sowie einigen Zugeständnissen an die
Bevölkerung, wie zuletzt die Zulassung von Mobiltelefonen, hielt es
die Redaktion offenbar für angebracht, von Fachleuten das Für und
Wider dieses Öffnungsprozesses beleuchten zu lassen.