HINTERHOFGESCHICHTEN

01.02.2007 10:17
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#1 HINTERHOFGESCHICHTEN
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Die ganze Welt eine Schweinebucht

Über kubanische Fluchtfahrzeuge, die HERRschaften aus dem Vorderhaus, die Bewohner vom Hinterhof und den abgesoffenen Mainstream
von El Patio


Da im Mainstream immer NUR die Fotos von kubanischen schwimmenden Fluchtselbstbausätzen auftauchen, kann natürlich leicht der Eindruck entstehen, wir Domis, hier im Hinterhof, wir wären zu blöde uns derartige Wasservehikel zu bauen.

Die nordamerikanische Küstenwache hat vor ein paar Tagen die Zahlen der abgefangenen Fluchtfahrzeuge veröffentlicht. Danach versuchten zwischen dem 1. Oktober 2005 und dem 30. Sept. 2006 fast 5000 Flüchtlinge per schwimmenden Untersatz den Canal de la Mona nach Puerto Rico zu überqueren. Von den, von der Küstenwache Aufgefischten, waren 3116 Dominikaner und nur 106 Kubaner, aber die sahnten mal wieder den Medienruhm ab, dass das so wenige waren, kann ich mir nur mit der Überlegenheit des revolutionären, kubanischem Einfallsreichtums erklären, die restlichen Tausende wurden von den Amis einfach nicht erwischt!

Schade für den Mainstream, so musste man wieder mal um die Zahlen herumfabulieren, ist aber nicht weiter schlimm, die kennen eh nur Flüchtlinge, die aus dem Reich des Bösen fliehen und keine, die den goldenen Kapitalismus den Rücken kehren. Die bessere Schulbildung auf Kuba muss sich auch bei der Konstruktion im schwimmenden Fluchtautobau auszahlen, die waren für die amerikanische Küstenwache einfach zu clever.

Das schlimme ist, dieser Castro, nicht er persönlich, sein Bildungsministerium, das exportiert Lehrer hier in den gesamten Hinterhof. Statt Kampf gegen Islamofaschis, Kampf gegen Analphabeten, aber ohne Bomben, alle Analphabeten leben noch, nur das sie jetzt lesen und schreiben können, also nur als Analphabeten wurden sie vernichtet

Dem Castro gehts täglich besser, behauptet seine „Großmuter", daß ist die offizielle Stimme Kubas und die Zigarren mit Genesungskarte, soll er auch nicht geraucht haben, die waren von Robert Michael Gates, jetzt Verteidigung, früher beim CIA, damals hatte der da so eine Art von Fleurop-Versand, kleine Geschenke für gute „Freunde", die kleinen Liebesgaben wurden für die Empfänger immer zum himmlischen Vergnügen. Castro soll 637 erhalten haben.

Das reichte, vom mit tödlichem Bakterienpuder behandelten Taucheranzug, über beim Tauchgang explodierende Muscheln oder Toilettenprodukten mit tödlichen Drogen oder hübschen giftinjizierten Kugelschreibern bis hin zu vergifteten Zigarren. Gates sagt zwar, es waren viel weniger, nur 26, außerdem sei er damals voll beruflich ausgelastet gewesen, denn unter dem damaligen Direktor der CIA, William J. Casey, und dem Präsidenten Ronald Reagan, da gehörte er zu einer kleinen Gruppe von führenden Verantwortlichen, die die von der CIA gesammelten Informationen zum Stand der sowjetischen Rüstung und zur sowjetischen Politik nach politischen Vorgaben so zu fälschen hatten, dass sie dem Verteidigungsministerium und dem Weißen Haus zur Rechtfertigung gigantischer Rüstungsausgaben dienen konnten. Da habe er keine Zeit mehr für kleine Geschenksendungen gehabt, behauptet er.

Ich glaub ihm, schließlich ist er jetzt der oberste Verteidiger von unser aller Freiheit, besonders von der am Hindukusch, die den Sozis so am Herzen liegt.

Aber was soll’s, Castro lebt und Howard Hunt, der CIA-Agent, der bei der der Invasion in der Schweinebucht mitgemischt hatte, der schmort jetzt im ewigen Feuer, nicht wegen der Schweinebucht, das war eher so eine Lachnummer, gesponsert bei Bacardi (die mit der Fledermaus), nee wegen dem Staatsstreich in Guatemala. Da mussten die Nordamerikaner mal wieder die Freiheit von der United Fruit Company verteidigen und die Verträge von der US-Kanadischen Firma EXMIBAL zum Nickel-Abbau.

Als dann im Hochland in Alta Verapaz weitere Öl- und Nickelvorkommen entdeckt werden und dazu Kupfer und Zinn, erhöhten die USA sofort ihre Militär- und Wirtschaftshilfe und starteten eine Antiguerillakampagne. Sie bewaffneten und bezahlten die rechten Terrororganisation, die Todesschwadronen der "Mano Blanco“ und jagten Terroristen!

Die Menschenrechtsgruppen behaupten zwar, es seien alles Intellektuelle, Gewerkschafter, Studenten und Bauern gewesen, die irgendwelche Einwände gegen die Verträge mit 40 jähriger Laufzeit gehabt hätte[1] und von Landraub redeten, die USA ließ sich davon in ihrem Freiheitskampf aber nicht abhalten, war man doch unter alten Bekannten, schließlich hatten diese Rebellenführer bereits 1961 Richard Cain und David Ferrie vom CIA militärisch trainiert, zusammen mit den Exilkubanern, damals ging es auch gegen das Böse, aber das in Kuba. Fidel gab den Osama.

Nur die Kekchí-Indigenas, die kannten diese Zusammenhänge um die Freiheit einfach nicht, die wollten einfach weiter auf ihrem Land leben und als diese Kekchí-Indigena dann am 20.Mai.1978 auf dem Rathausplatz von Panzós friedlich demonstrieten, wurden 144 Kinder, Frauen und Männer ermordet. Es beginnt das Zeitalter der Massaker, äh, das Zeitalter der westlichen christlichen Wertegesellschaft. Stand damals auch nicht im Mainstream, waren ja bloß Ausländer.

Und der Castro-Freund E. Howard Hunt, der durfte ab jetzt als persönlicher Assistent von CIA-Direktor Allen Dulles weiter Latino-Freedom spielen. In die Geschichtsbücher aber wird Howard Hunt vor allem als einer der Hintermänner von Watergate eingehen. Jetzt starb er im Alter von 88 Jahren, möge er in der Hölle schmoren.

Aber zurück zu den schwimmenden Fluchtfahrzeugen.
Wenn die in Puerto-Rico ankommen, laut der Patrulla-Fronterizza de Estados Unidos waren es 1504, natürlich wurden wiederum nur die gezählt, die sie beim illegalen Einwandern erwischt haben, und erwischt wurden wieder mehr Domis 797 als Kubaner 707, ich bin sicher es liegt an der Bildung.

Wir gehören hier zwar zur christlichen, westlichen Wertegesellschaft, alles streng katholisch und kapitalistisch, unsere Säuglingssterblichkeitsrate ist auch entsprechend hoch und nicht wie in Kuba, gleich hinter Kanada, die niedrigste in ganz Süd- und Nordamerika, aber das trotzdem keine Sau von unseren sehr einfallsreichen schwimmenden Wassermitfahrgelegenheiten Notiz nimmt, keine Fotos im Mainstream, nichts, das finden wir unfair.

Außerdem protestieren wir gegen die ungleiche Behandlung. Der Kubaner, also der ideologisch, kommunistisch verseuchte Flüchtling, erhält, wenn er es irgendwie nach Puerto Rico schafft, sofort eine Arbeitserlaubnis und ein Jahr später Aufenthaltsrecht in den USA, laut Gesetz, selbst wenn er es nur bis zur vorgelagerten kleinen Insel, isla de la mona, schafft, tritt dieses Gesetz in Kraft.

Wir dagegen, als Dominikaner, die sogar den Irak mit befreit haben, wir gehörten zur Achse der Guten, wir, die wir eine sehr fundierte, kapitalistische Ausbildung vom Schuhputzer aufwärts genossen haben, wir, die wir es bis zum Millionär bringen wollen, wir werden an der Umsetzung diese Traumes brutal gehindert und wieder in unser altes Barrio hier auf der Insel abgeschoben.

Die USA soll sich also nicht wundern, wenn hier demnächst auch die Revolution ausbricht, und kubanische Verhältnisse einkehren, schließlich wollen wir auch eine sofortige Arbeitserlaubnis und sofortiges Aufenthaltsrecht in den USA und unser Recht auf ein Stück von Hollywood, versteht sich!

Claro!?

en vivo y directo, desde el barrio La Puya
El Patio

http://www.0815-info.de/archiv/2007/februar/020701.php



Moskito


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01.02.2007 14:33
#2 RE: HINTERHOFGESCHICHTEN
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Rey/Reina del Foro

Castros Großmutter sagt es geht ihm besser :D:D

supi beitrag!

ja uns hier in der Zone gings ja auch so gut, das wir auf die strasse gegangen sind...


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01.02.2007 16:27
avatar  ( Gast )
#3 RE: HINTERHOFGESCHICHTEN
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( Gast )

Danke für diesen Beitrag..... richtig klasse


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01.02.2007 19:24
#4 RE: HINTERHOFGESCHICHTEN
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spitzen Mitglied

einfach köstlich

espresso


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01.02.2007 22:22
avatar  Jogni
#5 RE: HINTERHOFGESCHICHTEN
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spitzen Mitglied

Interessante Seite. Unter FAQ stand dies:
Wenn wir 100 Menschen wären

Stellen Sie sich vor, wir schrumpfen die Weltbevölkerung auf ein einziges Dorf zusammen - ein Dorf mit 100 Bewohnern.
Dann hätte dieses Dorf, statistisch gesehen, folgende Zusammensetzung

• 57 Asiaten, 21 Europäer, 14 Amerikaner (Nord & Südamerika!) sowie 8 Afrikaner
• 52 Bewohner wären weiblich, 48 männlich
• 70 wären farbig, 30 wären weiß
• 89 sind heterosexuell, 11 rechnet man zum homosexuellen Lager
• ganze 6 Menschen würden knapp 60% des Weltvermögens besitzen und alle 6 kämen aus den USA
• 80 Menschen des Dorfes hätten eine armselige Behausung
• 70 Bewohner könnten nicht lesen
• die Hälfte des Dorfes leidet an Unterernährung
• nur ein Bewohner hat ein Hochschulbildung
• und Microsoft wäre pleite - nur eine Person besitzt einen Computer

http://www.0815-info.de/ueberuns/index.php


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02.02.2007 10:18
avatar  greenhorn ( gelöscht )
#6 RE: HINTERHOFGESCHICHTEN
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greenhorn ( gelöscht )

nur ein Bewohner hat ein Hochschulbildung

Aber der Schreiber wohl nicht


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02.02.2007 11:14
avatar  ( Gast )
#7 RE: HINTERHOFGESCHICHTEN
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( Gast )

In Antwort auf:
Aber der Schreiber wohl nicht


Ach Jan, sei doch nicht immer so kritisch..


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