Schüler stellen auf Kuba ihre Forschungsarbeit vor

02.12.2006 19:48
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#1 Schüler stellen auf Kuba ihre Forschungsarbeit vor
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Rey/Reina del Foro

Schüler stellen auf Kuba ihre Forschungsarbeit vor
Innenstadt. In Zeiten globaler Erderwärmung und drohenden Rohstoffmangel ist die Suche nach erneuerbaren Energien in aller Munde. Das Frankfurter Goethe-Gymnasium ist mit diesem Thema bestens vertraut: Es gibt nicht nur Solarzellen auf dem Dach der Schule, durch die Photovoltaik-AG ist die Beschäftigung damit seit 1992 sogar Teil des Lehrplans. Anfang November stellten die Schüler Steffen Lindemann und Waqar Tariq gemeinsam mit dem AG-Leiter Erich Kuetz ihre Forschungs- und Lernergebnisse in Kuba vor.

Die drei Solarzellenforscher wurden zusammen mit der stellvertretenden Schulleiterin Agnes Pimke auf einen Energie-Kongress in Havanna eingeladen. Dort wollten kubanische Forscher und Lehrer von ihren internationalen Kollegen lernen, wie Umweltbewusstsein in der Schule vermittelt werden kann und auf welchem Stand die aktuelle Forschung zu erneuerbaren Energien ist. Die Reisegruppe berichtete mit der Präsentation „Cuba Libre“ ihren Mitschülern und Kollegen von ihren Kuba-Erfahrungen.

Für Waqar und Steffen eine außergewöhnliches Erlebnis: Die beiden Abiturienten konnten dort einerseits ihr Wissen vorstellen, von ihren Unterrichtserfahrungen in der AG berichten und das Land kennen lernen. „Die Forschungsbedingungen in Havanna sind, im Vergleich zu unseren, sehr schlecht“, erklärt Steffen. Dort seien die Möglichkeiten gering und die Mittel knapp. Schon beim Versuch ihre Solarzellen-Präsentation vorzuführen, sei man gescheitert. In der ganzen Universität von Havanna habe es keinen Tageslicht-Projektor gegeben. „Trotzdem sind die Kubaner stolz auf ihr Land und ihre Arbeit“, ergänzt Waqar. Das sozialistische Land wolle ihren Energiebedarf unabhängig decken und das unweltfreundlich.

Die Photovoltaik-AG steht für beide Initiativen des kubanischen Entwicklungsvorhabens: Die AG-Mitglieder forschen und sind Schüler. Vor fast 15 Jahren wurde sie von Erich Kuetz in Kooperation mit einer Londoner Schule ins Leben gerufen und bis zu den vergangenen Sommerferien betreut. Der Physik- und Chemielehrer ging dann in Rente. Der Aufbau einer neuen Photovoltaik-AG laufe an der Schule schon. Aber zum kubanischen Kongress fuhr er noch mit.

Der Gründer der Arbeitsgemeinschaft forschte mit Schülern der Jahrgangsstufen zehn bis 13 an Solarzellen. Am Anfang waren sie aus Silizium, dann aber kam der Wechsel zu Farbzellen. „Die Siliziumzelle ist im Einkauf sehr teuer und konnte nicht von uns hergestellt werden“, erklärt Herr Kuetz. Die Farbzelle hingegen habe viele Vorteile: Zum einen sei sie erheblich günstiger, und überdies könnten die Solarzellenforschern des Goethe-Gymnasiums sie selbst bauen. Diese seien zwar keine Hochleistungsgeräte, um einen Musikchip zu betreiben reichten sie aber vollkommen.

Dafür nehmen die Schüler zwei Platten. Eine aus Platinum und die andere mit Titandioxid beschichtet, und dazwischen kommt ein natürlicher Farbstoff, zum Beispiel Brombeersaft. Noch einige kleine Handgriffe und fertig ist die umweltfreundliche Solarzelle. So lernen die AG-Mitglieder die Herstellung und können an ihren eigenen Produkten Messungen machen.

Auf Kuba war es nicht das erste Mal, dass die Jugendlichen diese Methode vorstellten. Kuetz reiste mit seinen Schülern bereits nach Nizza, Glasgow und Reading. So machten sie sich einen Namen unter den Lehrenden der verschiedensten Hochschulen und blieben auch bei den Forschern der Universität Santiago de Compostela im Gedächtnis. Die Spanier, die den kubanischen Kongress mit organisiert hatten, luden die vierköpfige Frankfurter Gruppe nach Havanna ein. (mer)
Quelle:http://www.rhein-main.net/sixcms/list.ph...icle&id=3370432


Nos vemos
Dirk
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02.12.2006 21:37
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#2 RE: Schüler stellen auf Kuba ihre Forschungsarbeit vor
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In Antwort auf:
Der Gründer der Arbeitsgemeinschaft forschte mit Schülern der Jahrgangsstufen zehn bis 13 an Solarzellen. Am Anfang waren sie aus Silizium, dann aber kam der Wechsel zu Farbzellen. „Die Siliziumzelle ist im Einkauf sehr teuer und konnte nicht von uns hergestellt werden“, erklärt Herr Kuetz. Die Farbzelle hingegen habe viele Vorteile: Zum einen sei sie erheblich günstiger, und überdies könnten die Solarzellenforschern des Goethe-Gymnasiums sie selbst bauen. Diese seien zwar keine Hochleistungsgeräte, um einen Musikchip zu betreiben reichten sie aber vollkommen.


Und wer hats erfunden?




Genau!

Die Schweizer!
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04.12.2006 20:44
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#3 RE: Schüler stellen auf Kuba ihre Forschungsarbeit vor
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Ich finde es immer erfreulich, wenn ein Land sich für die Solartechnik interessiert. Es ist natürlich ärgerlich, dass kein Projektor zur Verfügung stand und das Solarprojekt nicht richtig vorgestellt werden konnte. Allerdings scheint das Land dennoch Interesse an dieser Technologie zu haben.

Ich gebe zu, dass mir eine Frage unter den Nägeln brennt. Wurden die Schüler auch schon in die Vereinigten Staaten von Nordamerika eingeladen? In der heutigen Klimasituation sollte auch dieser Staatenbund Interesse zeigen.

Francisco Rodriguez


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04.12.2006 22:03
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#4 RE: Schüler stellen auf Kuba ihre Forschungsarbeit vor
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Francisco, tun sie, besonders in Californien wo sie Sonne ohne Ende haben. Es gab da schon in den späten 70ern ziemlich beeindruckende Versuchsanlagen die wir im trostlosen Norden so nicht betreiben können.

Inzwischen kommt der größte Teil der Windkraftanlagen von General Electric, hier in D erhalten wir ja lieber alte Technologien als neu zu fördern, bei Brennstoffzellen ist der Vorsprung der USA auch nicht unerheblich. Die Dinger hatten die schon ende der 60er in den Apollo Kapseln und seit dem haben sie die auch weiterentwickelt.

Auch die modernen Server wurden in den USA entwickelt, das ist in meinem Bereich nicht unwichtig ob ich 20 350 Watt Netzteil oder 4 500 Watt Netzteile in einem Serverschrank habe, dazu die neuen Prozssoren und ich spare mir eine Klimaanlage.

Das Potential ist auf jeden Fall da, das Interesse in einigen Bereich sehr weit und, leider noch zu vielen, anderen praktisch nicht. Aber mit jedem Cent den das Öl teurer wird denken auch die rückständigsten Rednecks über alternative Energiequellen nach.

Im Silicon Valey findet man viel alternative Energiequellen und Energie sparende Systeme sind der Verkaufsschlager, in Pitsburgh klebt man an den Arbeitsplätzen in der Stahlindustrie und die braucht jede Menge billige Energie um weltweit Konkurenzfähig zu bleiben.

Der Unterschied zu Kuba ist eigentlich das die USA könnte wenn sie nur wollte und Kuba beim besten Willen nicht könnte.

Und nochmal zu den Fabstoffzellen, die sind billig und äusserst Umweltverträglich aber alles andere als effektiv, man braucht also eine ganze Menge davon was den Kostenvorteil zunichte macht.

Da besteht noch viel Forschungsbedarf bis die sinnvoll eingesetzt werden können, aber als Forschungsprojekt in einer Schule sind sie unschlagbar weil sie einfach hergestellt werden können.

Für Kuba halte ich Solarzellen für ungeeignet, zumindest bis jetzt sind die alle auf Glas aufgebaut und sehr leicht zerbrechlich. Die würden auch nicht länger halten als Fensterscheiben, auf die man in Kuba aus bekannten Gründen gern verzichtet :-)

Windkraft könnte interessant werden wenn man die Empfindlichkeit der Generatoren gegen wirklich starken Wind in den Griff bekommt, die überstehen ja gerade mal einen unserer Herbststürme und die sind nichts gegen einen Hurican.

Das Interesse ist eigentlich überall groß, das Problem ist nur, dass man im Moment runde 18.000 Euro aufs Dach bauen muss um 3KW zu erzeugen. Eine bessere Kaffeemaschine brauch 1,5 KW, so zum Vergleich.

Da kommen wir übrigens auch an das Problem mit Wasserstoff der ja erstmal sehr gut aussieht, nur leider wird Wasserstoff mit hohem Aufwand aus Kohlenwasserstoffen, sprich Erdöl, erzeugt. Wenn der mit Solarstrom aus Meerwasser gewonnen werden könnte, wäre das die Lösung unserer Probleme.

Aber wie gesagt, mit jeden Cent, Euro oder Dollar, den das Öl teurer wird, werden alternative Energiequellen interessanter und in England ist eine Öl oder Gas betriebene Zentralheizung auch heute noch ein unerschwinglicher Luxus.

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05.12.2006 00:21
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#5 RE: Schüler stellen auf Kuba ihre Forschungsarbeit vor
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don olafio ( gelöscht )

Zitat von Socke
Wenn der mit Solarstrom aus Meerwasser gewonnen werden könnte, wäre das die Lösung unserer Probleme.



Ich habe es nie verstanden (und verstehe es bis heute nicht), warum sich nicht irgendein finanzkräftiges Konsortium findet, dass sich ein Stück Sahara kauft, dieses mit Kollektoren zupflastert, um mit der so gewonnenen Energie (und meinethalben mit dem Wasser aus dem Mittelmeer) in die Wasserstoff-Großproduktion einsteigt. Da du offenbar Fachmann bist: Klär mich doch mal auf...


Don Olafio


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05.12.2006 00:47 (zuletzt bearbeitet: 05.12.2006 00:55)
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#6 RE: Schüler stellen auf Kuba ihre Forschungsarbeit vor
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Zum Beispiel die jetzigen Ölförderer. Damit hätte ich seit langem gerechnet, aber die scheinen mehr an Indoor Skigebieten interessiert zu sein.

Ich habe wirklick keine Ahnung was die davon abhält, die Technologie ist da und unterliegt keinem Embargo, Würth und Siemens würden sicher gern alles Notwendige liefern.

Ein Problem wäre der Transport des Wasserstoffs, aber auch dafür hätten einige Werften im norddeutschen Raum eine Antwort.

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05.12.2006 09:15
avatar  derhelm
#7 RE: Schüler stellen auf Kuba ihre Forschungsarbeit vor
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Transport und Lagerung von Wasserstoff sind m.W. nach noch problematisch und teuer.
Ist aber nur eine Frage der Zeit und des Ölpreises, bis die Technik soweit ist und es sich rechnet.
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05.12.2006 10:34
avatar  Socke
#8 RE: Schüler stellen auf Kuba ihre Forschungsarbeit vor
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So billig wie ein Benzinkanister wird das nie werden, aber viel teurer als die Kohlensäurezylinder für den WasserMax wohl auch nicht :-)

Wenn ich das richtig verstanden habe, können die modernen Flüssiggas Tanker dafür relativ leicht unmgerüstet werden, das kann aber auch Marketing/Wunschdenken der Werften in Bremerhaven sein :-)

Das größte Problem ist aber wohl die Herstellung und das Zeug dann transportfähig zu machen. Erstmal brauchtman sehr viel elektrische Energie für die Elektrolyse und dann noch mal für die Verflüssigung.

Wenn man den Energieaufwand für die Erzeugung flüssigen Wasserstoffs mit berücksichtigt, ist das kein ganz so effektiver Energieträger wie es im ersten Moment erscheint.
Deswegen ist der Solarstrom so wichtig und viele der jetzigen Ölförderländer sind für die Wasserstoffwirtschaft prädestiniert, Sonne haben die da mehr als genug um auch mit heutiger Solartechnologie ausreichend Energie für die Wasserstoffproduktion zu erzeugen.

Eine andere Möglichkeit, die uns aber nicht unbedingt das Rasen auf der Autobahn ermöglicht, ist den Solarstrom aus den Wüsten über ganz normale Fernleitungen dahin zu transportieren wo er gebraucht wird. Das wird ja auch jetzt schon ganz erfolgreich betrieben und ob die Leitung nun zu einem KKW in Schweden oder zu einem Solarkraftwerk in Marocco führt ist eigentlich egal.

Dann bräuchten wir Wasserstoff nur noch als Energieträger für Gegenden in denen sich keine Steckdose findet.

Es müssten nicht einmal teure Solarzellen sein, man kann auch die Wärme der Sonne dazu nutzen Dampfturbinen zu betreiben, oder die bereits vor Jahren in Spanien erprobten Aufwindkraftwerke.
Die Wüstengebiete bieten sich dafür an, jede Menge Platz und Hitze und keiner stört sich an der "verschandelten Landschaft".

Das die jetzt armen Länder damit einen echten Exportschlager herstellen und verkaufen könnten, kann ich auch nur als einen Vorteil sehen. Das wir uns das eine oder andere Atomkraftwerk sparen ist sicher auch kein Nachteil.
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