Fidel und seine Jünger

05.11.2006 08:05
#1 Fidel und seine Jünger
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Forums-Senator/in

http://taz.de/blogs/radar/2006/08/08/fidel-und-seine-junger/

Schon etwas älter, aber immer noch sehr ausfschlussreich ....

In Antwort auf:
Fidel und seine Jünger

Seit gut einer Woche nun hat Fidel Castro die Macht in Kuba an seinen Bruder abgegeben, und während weder der eine noch der andere seither öffentlich aufgetreten sind oder auch nur auf Fotos zu sehen gewesen wären, geht weltweit das große Spekulieren weiter. Täglich verbreitet die kubanische Regierung Erfolgsmeldungen über die fortschreitende Genesung des Oberkommandierenden, während andererseits andere weiter glauben, Fidel könnte bereits verschieden sein.

Nichtsdestoweniger ist in Miami große Hektik ausgebrochen, und die untereinander verfeindeten Exilgruppen streiten sich, als ob es darum ginge, innerhalb weniger Tage neue Regierungsprogramme auszuarbeiten. Die US-Regierung hat zwar vor gerade einem Monat einen Plan vorgelegt, was sie in genau dieser Situation eigentlich tun will, doch die Unklarheit darüber, ob Castro nun eigentlich weg ist oder wiederkommt, lässt auch ihre Aktivitäten ziemlich planlos erscheinen.
Unterdessen veröffentlicht die kubanische Parteizeitung Granma auf ihrer Internetseite täglich Solidaritäts- Ergebenheitsadressen aus aller Welt an den geliebten Oberkommandierenden, von denen eine peinlicher ist als die andere. Mein Favorit kommt von Alejandro Cárdenas Forte, dem stellvertretenden Direktor des Hotels Playa Caleta in Kubas Touristenkomplex Nummer eins, Varadero (zu dem leider leider trotz Antiimperialismus und nationaler Würde keine Kubaner als Gäste Zugang haben, sondern nur Devisenbringer und Sextouristen aus dem Ausland). Er schreibt:



Comandante Unser

Comandante Unser der Du bist auf der Erde

Globalisiert sei Dein Name

Dein Denken komme

Dein Traum werde

in unserem Vaterland und unserem Amerika

Unsere tägliche Mission gib uns heute

Kritisiere unsere Fehler,

wie auch wir jene kritisieren, die sie begehen.

Wir werden uns niemals dem Verrat hingeben

Wir werden immer gegen das Böse kämpfen

Denn wir lernten von Dir die Würde

Und die Macht der Wahrheit.

Der Ruhm gehört den Völkern

Heute und in alle Ewigkeit

Hasta la victoria siempre

Patria o Muerte




Alejandro Cárdenas Forte
Subdirector General
Hotel Playa Caleta.



Man kann Kuba nur die Chance wünschen, in mehr Demokratie und unter besseren Bedingungen die sozialen Errungenschaften der Revolution fortzusetzen, dass aber solche gequirlte Kultkacke möglichst aus der politischen Kultur verschwinden möge. Unrealistisch? Wahrscheinlich.

Ich lese übrigens gerade die soeben (eigentlich zu Fidels 80. Geburtstag) im Econ Verlag erschienene Biografie: “Máximo Líder” von José de Villa und Jürgen Neubauer. Schön zusammengestellt und flüssig geschrieben, erhellt die Lektüre durchaus die Persönlichkeit hinter dem Mythos und die Politik hinter dem Pop - sei also empfohlen.



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05.11.2006 10:55
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#2 RE: Fidel und seine Jünger
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( Gast )

@ Rafael

Buenas dias Rafael:

Du hast Recht, für Cuba ist es wünscheswert, dass es in mehr Demokratie und unter bessere Bedingungen die sozialen Errungenschaften, der Revolution fortsetzen kann. Vor allem dem Volk können wir nur wünschen, dass nicht durch eine Amerikanisierung alles woran sie Jahrzehnte glaubten, aufeinmal kaputt gemacht wird.


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