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27,6 Jahre – das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung
Die Welt ist jung

ZÜRICH• Zwei Extreme prägen
die globale Bevölkerungsstruktur:
Das Alter in
Europa und die Jugend in
Afrika.
Die Zahl
macht uns
staunen:
Das Alter
der Weltbevölkerung
liegt im
Durchschnitt bei
27,6 Jahren. Angesichts
der Meldungen
von der Überalterung
der Gesellschaft
in unseren
Ländern erstaunlich. Doch Europa
ist nicht allein auf dieser Welt. Während
Monaco, mal abgesehen vom Altherrenstaat
Vatikan, mit 45,3 Jahren das
höchste Durchschnittsalter der Welt aufweist,
liegt jenes in Uganda mit knapp 15
Jahren am tiefsten (siehe «Gut zu wissen»).
Fatales Wirtschaftsgefälle
Die Unterschiede sind frappant:
Der hochentwickelte Westen altert
rasant, während in den
Ländern der dritten Welt die
Menschen kaum je alt werden
können. Das ist kein Zufall,
sondern die Folge des
weltweiten Wohlstandsgefälles.
Denn Wohlstand
geniesst derzeit nur etwa
ein Viertel der Bewohner
dieses Planeten. Die
übrigen Menschen
haben weder Sozialversicherung
noch Altersvorsorge,
sondern
leben in relativer
Armut.
Wohlstand...
Zwei Faktoren bestimmen wesentlich das durchschnittliche
Alter der Weltbevölkerung: Die Geburtenrate
und die durchschnittliche Lebenserwartung.
In den hochentwickelten Ländern liegt die Geburtenrate
so tief wie nie zuvor. Die jährlichen Geburten reichen
nicht einmal aus, den Bevölkerungsstand zu
halten. Dazu müsste die Rate bei 2,1 Kinder pro Frau
liegen. Sie liegt heute in Europa bei 1,4.
Bessere Bildung, professionalisierte sexuelle Aufklärung,
Antibabypille und ein ausgeprägter Sinn für
Individualismus tragen dazu bei, dass die Geburtenrate
abnimmt. Verbesserte Arbeitsbedingungen, Flächen
deckende medizinische Versorgung und ein ausgeklügeltes
Renten- und Krankenkassensystem sorgen
zudem dafür, dass die Lebenserwartung im Westen
kontinuierlich steigt. In der Schweiz lebte ein
Mann noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchschnittlich
45,7 Jahre, heute sind es 78,7 Jahre und
bei Frauen sogar 83,9 Jahre.
...und Notstand
Währenddessen explodiert die Geburtenzahl in der
dritten Welt. Armut und politische Instabilität sind
vielerorts Realität jenseits unserer geschützten Oasen
des Wohlstands. Die Absenz des Notwendigsten
prägt die Gesellschaften des Südens. Die Konsequenz:
Kinder müssen für die Versorgung ihrer Eltern
sorgen. Je mehr Kinder, desto besser.
Bevor im Westen auf Druck einer ausgebeuteten Arbeiterschaft
soziale Systeme wie Altersfürsorge, Arbeitslosen-
und Krankenkassen eingeführt wurden,
lag die Geburtenrate auf einem Niveau, das mit demjenigen
der dritten Welt heute vergleichbar ist.
Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und Aids
raffen heute ganze Generationen dahin. Besonders
schwer trifft es die Länder des südlichen Afrikas. Die
Lebenserwartung in Swasiland beträgt gerade noch
33,2 Jahre, in Botswana sind es 33,9 Jahre – Zahlen,
die für den wohlgenährten und medizinisch rundumbetreuten
Bewohner der Ersten Welt kaum fassbar
sind. Dass das Welt-Durchschnittsalter auf tiefen
27,6 Jahren liegt, vermag angesichts dieser Zustände
allerdings nicht mehr zu erstaunen.

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Durchschnittsalter in Jahren in
ausgewählten Ländern

Vatikan 57,86
Monaco 45,25
Japan 42,64
Deutschland 42,16
Italien 41,77
Schweden 40,60
Griechenland 40,50
Österreich 40,44
Slowenien 40,23
Kroatien 39,97
Schweiz 39,77
Spanien 39,51
Dänemark 39,47
Niederlande 39,04
Grossbritannien 38,99
Ukraine 38,22
Portugal 38,20
Weissrussland 37,03
Australien 36,56
Polen 36,43
USA 36,27
Kuba 35,36
Taiwan 34,14
Island 34,00
Irland 33,70
Uruguay 32,46
China 32,26
Thailand 30,88
Sri Lanka 29,44
Israel 29,39
Albanien 28,52
Brasilien 27,81
Türkei 27,70
Indonesien 26,48
Vietnam 25,51
Peru 24,95
Mexiko 24,93
Indien 24,66
Iran 24,23
Südafrika 23,98
Ecuador 23,27
Paraguay 21,20
Republik Kongo 20,70
Botswana 19,29
Elfenbeinküste 19,05
Swasiland 18,72
Nigeria 18,63
Kamerun 18,60
Kenia 18,19
Sudan 18,07
Somalia 17,59
Benin 16,56
Tschad 16,02
Dem. Rep. Kongo 15,80
Uganda 14,97
Quelle: Welt-in-Zahlen.de, 2006


Saludos

El Cubanito Suizo