Pioniergeist aus Kuba erfasst Künstler-Hof

Kubanische Kunst in Gelsenkirchen: Gabriele Meyer-Ullrich ("digame consult") schafft es zum zweiten Male, die Revierstadt zum Schaufenster der jungen Kunst des Inselstaates werden zu lassen. Hauptstation der verschiedenen Projekte dieser Begegnung ist der Halfmannshof.

Hier wird am Freitag, 10. September, 19 Uhr, offiziell die Ausstellung mit Zeichnungen und Grafik aus Havanna eröffnet. In der Bleckkirche werden parallel zu dieser Ausstellung ebenfalls Arbeiten der acht ausgewählten Künstler, die in der Regel noch an der Kunstakademie studieren, gezeigt. Doch der Kulturaustausch mit Kuba umfasst auch Konzerte, Schülerprojekte, Vorträge u.a. Info über sämtliche Termine im Internet: http://www.bleckkirche.de bzw. http://www.galeria-cubana.com.

Partner bei diesem interdisziplinären Blick zur karibischen Kultur sind neben Halfmannshof und Bleckkirche das Sozialdezernat der Stadt, die Gesamtschule Berger Feld und das Instituto Superior de Arte (ISA) in Havanna. Initiatorin Gabriele Meyer-Ullrich: "Gelsenkirchen macht sich in der Kulturszene einen ausgezeichneten Namen durch diesen Kontakt, den wir weiter ausbauen wollen. Da schwingt noch Pioniergeist mit."

Ausgewählt und am hiesigen Ort kommentiert werden die Arbeiten von Prof. Ruslan Torres Leyva (ISA), 27 und schon im dritten Jahr an der Renommier-Akademie tätig. Er berichtet von der Frühförderung des Staates bei der Jugend: "Wir zielen auf den Anschluss an internationale Kriterien."

Er entschied sich zusammen mit Gabriele Meyer-Ullrich für folgende junge Künstler: Douglas Argüelles (realistische Objektkonstruktionen), L.Conducta-A-Rt (eine Gruppe, die mit dem Thema Kommunikation experimentiert), Pavel Acosta (bis zur Unkenntlichkeit verfremdete Erotik-Szenen), Arian Irsula (Raumzeichen), Jorge Wellesly-Bourke (hyperrealistische Technikgeräte), Jairo Alfonso (Strukturwandel auf Kuba: Wie ein Dorf und die Dinge sich heute verändern), Edgar Hechavarria/David Beltrain (symbolische Sperren und Blockaden aus gesellschaftspolitischer Sicht).

Prof. Ruslan T. Leyva hält sich als Ansprechpartner bis Anfang Oktober in Gelsenkirchen auf. HJL

WAZ, 07.09.04

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