Der Mann, der Hunde liebte

28.12.2013 10:05
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#1 Der Mann, der Hunde liebte
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Top - Forenliebhaber/in

Lese gerade ein sehr interessantes Buch von Leonardo Padura: Der Mann der Hunde liebte.

Parallel werden drei Handlungsverläufe erzählt mit 3 Hauptprotagonisten:
1. Trotzki und sein Leben im Exil incl. Rückblicke auf die Oktoberrevolution und Stalins Verbrechen
2. Ramon während des spanischen Bürgerkrieges und in Mexiko
3. Ich- Erzähler in Kuba von ca. 1970 bis in die 90er- Jahre

Ich bin nicht gerade Experte für Trotzkis Lebensgeschichte, aber vieles deckt sich mit meinem bisherigen Wissensstand.
Vor allem beeindruckt mich, wie weitgehend Padura die Politik Stalins sowie die Gefahren totalitärer Systeme, wie auch des Kommunismus kritisiert und damit auch viele Parallelen zum kubanischen Regime anschneidet.
ich hätte nicht gedacht, dass die Castros die Veröffentlichung solcher Literatur tolerieren.

Anbei kurzes Lesebeispiel über die Szenerie in Kuba angesichts der Fluchtwelle in Cojimar:

Zitat:
"Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals so was erleben würde", sagte ich tief betrübt zu Daniel. "War alles umsonst? Nur damit es so endet?"
"Hunger verpflichtet", erwiderte er.
"Das ist nicht nur der Hunger, Dany, es ist komplizierter. Sie haben den Glauben verloren, und jetzt hauen sie ab. Das ist ein Exodus, wie in der Bibel....Eine Katastrophe!"
"Von wegen Exodus! Das ist typisch kubanisch. So was nennt man >sich davonmachen, das Weite suchen, die Kurve kratzen, Reißaus nehmen<... weil es keiner mehr aushält."


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28.12.2013 12:21
#2 RE: Der Mann, der Hunde liebte
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Rey/Reina del Foro

Hi Iris! In diesem Thread gibt's noch paar Meinungen zum Buch...

Toleranz als gesellschaftliche Tugend wird meist von denen gefährdet, die unter ihren Schutz fallen...

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28.12.2013 15:28
avatar  iris
#3 RE: Der Mann, der Hunde liebte
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Top - Forenliebhaber/in

Danke manzana, ich persönlich bin sehr begeistert von dem Buch.
Streckenweise ist es etwas anstrengend zu lesen, va. wenn es um die tausende unter Stalin ermordeten Kommunisten geht, hab ich schnell den Überblick verloren. Aber wie der Kubaner Ivan gezeichnet ist trifft in meinen Augen sehr die zwiespältige Lebenssituation und die Ansichten der kubanischen 50jährigen.


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